Benutzer:Rlbberlin/Wikimania 2017

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Was bleibt?

Die nachfolgenden Zeilen sind kein Blog. Das zeitnahe Niederschreiben von Gedanken – beispielsweise in Form eines Reisetagebuches – ist sicher eine gute Möglichkeit frische Eindrücke festzuhalten. Ich habe mich hingegen dazu entschieden, mein Notebook daheim zu lassen und meine Eindrücke erst mit ein wenig zeitlichem Abstand zur Wikimania zu dokumentieren. Die nachfolgenden Gedanken sind daher nicht als zeitliche Abfolge zu lesen, aber auch nicht nach Wichtigkeit sortiert.

Kaffeebecher - 150 Jahre Kanada

Kanada feiert! Grund hierfür war jetzt weniger die Wikimania 2017 in Montreal, die von den örtlichen Medien eher nicht besprochen wurde. Kanada feiert in diesem Jahr 150sten Geburtstag, einige Provinzen ebenfalls und Montreal wird 2017 immerhin schon 375 Jahre alt. Damit ist Kanada älter als die Bundesrepubliken Deutschland und Österreich und die Stadt Montreal übertrifft an Alter nicht nur Wolfsburg und Eisenhüttenstadt, sondern beispielsweise auch Barockstädte wie Mannheim oder Karlsruhe. Die Logos und Schriftzüge der verschiedenen kanadischen Jubiläen begegneten einem fast überall - auf Flaggen, Postern, Lokomotiven oder Pappbechern.

Bei all diesem Jubel wissen aber auch Kanadier, dass die Besiedlung ihres Landes durch Engländer und Franzosen nicht auf einem menschenleeren Kontinent erfolgte. Die in Kanada lebenden Inuit und First Nations werden nach schwieriger Geschichte heute zumindest offiziell gleichberechtigt. Das gelebte Miteinander mag da noch Verbesserungspotential aufweisen. Auf der Wikimania gab es verschiedene Möglichkeiten der Begegnung mit Angehörigen der First Nations. In positiver Erinnerung ist mir dabei der kraftvolle Morgengruß der Moosetown drummers, die zur Eröffnung die Anwesenden begrüßten bzw. aufweckten.

Noch viel eindrücklicher war aber meine Unterhaltung mit Benutzerin:Kiackw, die Tage vorher beim Abendessen zufällig neben mir saß. Sie erzählte von den Atikamekw, einer Nation die nördlich von Montreal lebt. Sehr anschaulich sprach sie vom ihren Begegnungen mit den Menschen und ihrer Kultur. Ich bin bis heute völlig fasziniert, wie das von ihr mitaufgebaute Wiki dazu beitragen kann, die Sprache der Atikamekw zu erhalten. Auch Tage später, beim erneuten Zusammentreffen, waren wir sofort wieder im Thema und es blieb spannend. Danke für diesen unerwarteten kleinen Blick in eine mir völlig fremde Welt. Ich hoffe sehr, wir sehen uns bald mal wieder und können den Austausch fortsetzen.

Hommage à Bassel

Üblicherweise fängt so eine Konferenz mit einer langweiligen Begrüßungsformel an, die dann auch noch in ein „Hurra, wir sind alle da“ gipfeln kann. Irgendwie geht man da aber trotzdem hin, weil eine Begrüßung vor leeren Reihen wäre irgendwie auch unschön und vielleicht trifft man ja nette Menschen. Diesmal sah die Eröffnung anders aus.

Bassel Khartabil ist tot. Das stand zwar auch schon im Wikipedia:Kurier, aber da steht viel und mehr als Überschriften lese ich dort meist nicht. Was geht mich persönlich der Tod eines Menschen an, den ich nicht kannte? In Wikipedia kommt es häufig zu – in meinen Augen eher peinlichen – Trauerritualen, bei denen sich das Kollektiv meist mit einer Unterschrift in einer Kondulenzliste der Trauerarbeit entledigt. Aber, es geht auch besser.

Der erst wenige Tage vor der Wikimania bekanntgegebene Tod von Bassel hatte die Verantwortlichen dort dazu bewogen, statt der üblichen Begrüßung an den ermordeten syrisschen Internetaktivisten zu erinnern. Auf der Bühne erschienen mehrere Personen, die von Bassel erzählten, die seine Arbeit im Bereich Freies Wissen würdigten, aber auch den Menschen sichtbar machten. Das war weniger Ritual, sondern authentisch und sehr berührend. Und das war ein politisches Ausrufezeichen. Im Wiki-Alltag vergessen leider viele Menschen die politische Dimension ihrer Arbeit. Bassel hatte ganz sicher ein politisches Bewusstsein.

Meine Hoffnung, auch die weiteren Tage mehr zur politischen Dimension der Wikiwelt zu hören, war eher enttäuschend. Vielleicht war ich auch in den falschen Vorträgen. Klar wurde auch mal das Abschalten von Wikipedia in Ländern wie der Türkei erwähnt, aber für mich eher zu leise.

Und was war nach der Eröffnung mit dem Gedenken an Bassel? Auch auf der Schlussveranstaltung fiel seine Name, aber nicht nur dort. Richtig gut war die Idee, ihm am Freitagabend eine Party auszurichten. Abseits des Konferenzhotels trafen sich im quirligen Teil von Montreal Menschen, die ihm zu Ehren feierten. Bassel war gerade mal 34 Jahre alt, als er getötet wurde. Er war jung, hatte Spaß am Leben und hätte an diesem Abend bei uns sein können. Mir hat gefallen, wie abseits von Betroffenheitsschablonen hier versucht wurde, mit der Nachricht seines Todes angemessen umzugehen. Danke dafür.

Sprachprobleme?

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Ça va ?

Konferenzsprache ist englisch! So stand es auf den Bewerbungsunterlagen für die Stipendien und auch die Anträge sollten auf englisch geschrieben werden. Soweit ok. Montreal hingegen ist eher französischsprachig oder zumindest zweisprachig. Im Gastro-/Dienstleistungsbereich war das Personal stets auf französisch oder englisch ansprechbar. Mein Eindruck – über ein paar Brocken französisch hat sich das Gegenüber dann meist doch noch mehr gefreut. Es wurde aber auch zwischen den Sprachen geswitcht und selbst der Bettler, der vor den Supermarkt die Tür aufhielt, sagte seinen Wunsch nach Kleingeld in zwei Sprachen auf.

Bei der Wikimania gab es erfreulicherweise eine ganze Reihe von Programmpunkten in französischer Sprache, für die dann häufig auch eine Simultanübersetzung ins Englische angeboten wurde. Etwas Ähnliches gab es wohl auch schon in Mexiko mit Vorträgen in spanischer Sprache, aber so richtig selbstverständlich scheint das noch nicht zu sein. Wir sind zwar stolz auf die vielen Sprachversionen der Wikipedia, aber auf internationalen Treffen gibt es meist eine sprachliche Zweiklassengesellschaft. Diejenigen, die Englisch als Muttersprache sprechen und denen das ganze Vokabular selbstverständlich zur Verfügung steht, die in der Sprache zu Haus sind und in ihr denken. Die Anderen haben Englisch als erste oder zweite Fremdsprache erlernt. Nur selten können sie sich auf gleichem Niveau mit den Muttersprachlern unterhalten. Das ist an sich nicht schlimm, aber es sollte zumindest bedacht werden. Muttersprachler ignorieren das häufig. Ob auch in Zukunft stets ein Programmbereich in der Sprache des Veranstaltungsortes angeboten werden sollte, muss vermutlich von Land zu Land entschieden werden, aber warum gibt es nicht in Zukunft mehr Simultanübersetzungen?

Wer mit offenen Ohren auf andere Wikimenschen zugeht, hört nicht nur interessante Akzente, sondern auch tolle Geschichten. Gerade beim Frühstück, Mittagessen oder an der Hotelbar gab es für mich immer wieder spannende Begegnungen mit Menschen aus Schweden und Frankreich, aus Jordanien und Indien, aus Montenegro oder der Ukraine. Unvergesslich der junge Mann aus Cleveland, Ohio, der zunächst unbedingt deutsch sprechen wollte, unserer Kleingruppe dann aber sehr humorvoll die Unterschiede der Dialekte in einzelnen US-Bundesstaaten näher brachte. Wir hatten gemeinsam viel Spaß. Wer Mut zum Sprechen hatte und Geduld beim Zuhören, konnte viele gute Begegnungen während der Wikimania haben.

Deutsche auf der Wikimania

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Cats at WMDE

Es war schon eine größere Gruppe aus Deutschland auf der Wikimania. Mitarbeiter und Offizielle von WMDE, Stipendiaten und Menschen die auf andere Weise das Ziel erreicht haben. Groß ist allerdings relativ. Es ist eher bedauerlich, dass Menschen aus anderen Ländern in kleinerem Umfang oder gar nicht vor Ort waren. Dazu an anderer Stelle mehr.

Was aber haben diese Deutschen auf der Wikimania gemacht? So richtig auffällig oder erkennbar waren sie eigentlich nicht und ihnen ist diesmal eine Zwangskasernierung im „Deutschen Haus“ wie im Vorjahr erspart geblieben. Da gab es zwar einen Stand von WMDE, der auch stets besetzt war, aber so ein Hingucker fehlte dort ein wenig. Während in London noch die legendäre „Datentankstelle“ ein Blickfang war, gab es diesmal noch nichtmal ein paar Sweeties zum abgreifen. Zumindest beim „Katzenmalen“ wurde es aber kreativ.

Gesehen hat man die Deutschen natürlich in den verschiedenen Vorträgen. Einige sah ich häufiger als andere, was an meiner Programmauswahl gelegen haben mag. Mehrere Angereiste standen auch selbst am Mikrofon. Hier meine subjektive Auswahl:

Chester Bennington, gestorben 2017, Aufnahme im Rahmen des Festivalsommers 2014
  • Benutzer:Achim Raschka hat sehr anschaulich das Projekt Festivalsommer vorgestellt, die Arbeitsbedingungen in den Konzerten erläutert und natürlich Ergebnisse der Arbeit präsentiert. Nicht nur die Zahl der mitmachenden Fotografen und die unzähligen Fotos beeindrucken, gerade Bilder von kürzlich verstorbenen Musikern machen deutlich, wie wichtig diese Fotos als Dokumente unserer Kultur sind. Ich würde mir sehr wünschen, wenn das Projekt viele Nachahmer in anderen Ländern findet, aber auch außerhalb der Rock-/Popmusik – beispielsweise stärker im Bereich der Klassik oder der Volksmusik von Dudelsack- bis zum Alphornspieler – Verbreitung findet. Es gibt noch so viel zu fotografieren.
  • Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Benutzer:Cirdan zur schwierigen Einführung des VisualEditor in der deutschsprachigen Wikipedia. Hier ging es nicht um Schuldzuweisungen, wie sie häufig kolportiert werden, sondern es gab eine gute Darstellung, wie Kommunikation funktionieren kann. Es wurde aufgezeigt, wie mit der richtigen Strategie und überzeugenden Argumenten auch mit einer kritischen Community gemeinsam ein Ziel zu erreichen ist. Selten habe ich eine so gute Analyse der Mechanismen unseres Wiki-Alltags gesehen.
  • Benutzer:Gnom hat mich dann mit einem völlig anderen Aspekt überrascht (auch wenn andere das Thema schon mal gehört haben mögen). Bei seiner Vorstellung von „Going green: How we can reduce the environmental impact of Wikipedia“ war ich zunächst berufsbedingt ein bisschen kritisch, wurde dann aber von seiner Vorstellung der Faktenlage überrascht. Kurz gefragt: Mit welchem Strom werden eigentlich die Server der Foundation betrieben? Das mag mit freiem Wissen zunächst nur am Rand zu tun haben, aber ebenso wie Freies Wissen für eine bessere Welt steht, ist hier auch „Save Planet Earth“ einzuordnen. Schön zu hören, dass unser kleiner Server in Amsterdam zu 100% aus erneuerbarer Energie gespeist wird. Weniger gut hingegen die Nachricht, dass die großen Server in den USA mit erheblichem Einsatz von Kohle befeuert werden. Als die im Raum anwesenden Mitarbeiter der Foundation bestätigten, dass dies vor allem aus Kostengründen geschehe obwohl es auch in den USA andere Möglichleiten gäbe, breitete sich etwas Unverständnis im Raum aus. Vielleicht sollte hier nochmal gründlich nachgedacht werden. Aus welcher energiepolitischen Ecke kommen eigentlich unsere Spender? Benutzer:Gnom war aber auch so ehrlich, in der anschließenden Fragestunde die Wikimania in Bezug aus „environmental impact“ als großes Desaster zu etikettieren. Das Reisen von vielen Menschen mit dem Flugzeug ist ökologisch gesehen keine gute Sache. Aber haben wir hier eine Wahl oder Alternative? Beim Strom hätten wir sie. Also unbedingt die Sustainability Initiative unterstützen und dort auch unterschreiben.
  • Natürlich gab es noch mehr Vorträge von Deutschen, beispielsweise war ich auch bei Benutzer:DerHexer und Benutzer:Marcus Cyron, die von der herzlichen Zusammenarbeit mit der Uni Heidelberg berichten konnten und es gab den unermüdlichen Benutzer:Sebastian Wallroth, der auf dem Flur stets neue Interviewte für seine Reihe wikistammtisch vor dem Mikro hatte. Ich befürchte, irgendwann demnächst hat er mich dann auch mal überredet.

Auch wenn ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass das Motto „Keep away from the Germans“ (Copyright liegt nicht bei mir) erstmal nicht schlecht ist, fand ich tatsächlich den von WMDE organisierten Begrüßungsabend für die Stipendiaten aus Deutschland für den Einstieg nicht schlecht und auch das Treffen von Stipendiaten mit WMDE-Mitarbeitern und Offiziellen am Vorabend der Wikimania war hilfreich zum gegenseitigen Kennenlernen. Danke für diese Einladungen und natürlich auch den ganzen Orgakram drumherum.

Mahlzeit im Park

Die Stimmung war gut auf der Wikimania 2017. Während in der Vergangenheit die Foundation eher für negative Schlagzeilen sorgte, gibt es unter der neuen Leitung eher so eine Art Wohlfühlatmosphäre. Das hat ganz sicher etwas mit menschlichen Qualitäten zu tun. Sowohl der Boardvoritzende Christophe Henner, wie auch Executive Director Katherine Maher sind Menschen, die auf Augenhöhe agieren und ansprechbar sind – auch für alle auf der Wikimania. Wirklich, ich habe es ausprobiert!

Nach interner Krise und Führungswechsel lag es nahe, sich Gedanken zur gemeinsam Zukunft zu machen. Wikimedia 2030 heißt die Formel zur Strategieentwicklung. Böse Zungen werden sagen, es mache im Internetzeitalter wenig Sinn, sich Gedanken über eine Zeit von mehr als drei oder fünf Jahren zu machen. Aber darum geht es nicht. Die Foundation lädt zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft ein und hat einen Prozess angestoßen, bei dem erstmal alle mitmachen können. Konnten sie auch auf der Wikimania. Ich gestehe, ich war nur eine halbe Stunde dabei. Das was ich dort gehört und gesehen/gelesen habe war schon auf einem sehr guten Weg und die Zwischenergebnisse überzeugten. An oder mit dem Thema hätte man nun die ganze Wikimania verbringen können. Die Einladung war da! Die anderen Themen standen allerdings in Konkurrenz und als Freiwilliger hat man halt das Privileg, sich die Rosinen herauspicken zu können. Meine Rosinen lagen woanders. Ich habe allerdings viele pflichtbewusste WMDE-Mitarbeiter gesehen, die fleißig am Prozess mitgearbeitet haben. Ich vertraue Euch da und bin gespannt, wenn wir nächstes Jahr (?) die vollendete Strategie sehen, aber vor allem auf den Folgeprozess der Umsetzung und Anpassung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass hier wirklich gemeinsam gestaltet werden soll. Für mich war das einer der großen Themenbereiche, der uns auch noch lange nach der Wikimania beschäftigen werden.

Das andere größere Dauerthema ließ sich leicht aus dem Programm herauslesen. Wikidata! Es gab eine Reihe von Programmpunkten, die sich um Wikidata drehten und die nicht nur von Entwicklern vorgestellt wurden. Auch aus Anwendersicht gab es interessante Neuerungen und den Blick auf zukünftige Nutzungen. Kritisches zu Wikidata gab es eher nicht. Für mich bleibt die Frage, was ist Wikidata? Sicher ist da eine Software zur Auswertung von Daten und diese Software wird anscheinend immer besser. Zudem gibt es immer mehr Ideen, welche Daten gesammelt und wie diese Daten ausgewertet und genutzt werden könn(t)en. Aber gibt es wirklich eine Wikidata-Community, die sich mit den Inhalten auseinandersetzt. Der Sündenfall, Daten aus Wikipedia importiert zu haben, bleibt. Die Frage nach der Qualität der Daten ist genauso offen, wie die Frage nach der Qualitätssicherung der Daten. Und Daten sind noch kein Wissen! Ich gebe zu, nicht all die Wikidata-Vorträge gehört zu haben und bin sicher auch ein Orwell-geschädigter Datenpessimist. Ich beobachte gern die weitere Entwicklung und lasse mich Schritt für Schritt von den Vorteilen überzeugen – ohne gleich alles Neue um seiner selbst zu bejubeln.

Nächstes Jahr mit Afrikanern?

Jeder Teilnehmer mag sein eigens Fazit nach der Wikimania ziehen. Für die Einen wird die übersteuerte Klimaanlage und das merkwürdige Frühstück in Erinnerung bleiben, Andere fanden vielleicht den angebräunten 60er Jahre-Hotelchick bemerkenswert. Für mich war es nach Washington und London die dritte Wikimania und mein Eindruck ist sehr positiv. Das Konferenzhotel war vermutlich teuer, aber für mich als Teilnehmer waren die kurzen Wege enorm praktisch. Da die meisten Teilnehmer im selben Hotel wohnten, konnte man sich wirklich leicht mit anderen Menschen treffen und sich austauschen.

Kanada ist ganz sicher ein tolles Land und die Menschen in Montreal waren gute Gastgeber. Das Preisniveau lag für mich schon etwas über den gewohnten Rahmen, aber ich komme aus einem sehr reichen Land. Wie haben sich Gäste aus anderen Ländern gefühlt, deren Einkommen deutlich unter dem kanadischen Durchschnitt liegt. Ich hatte das Glück ein Stipendium von WMDE zu erhalten, für das ich sehr dankbar bin. Trotzdem war Montreal ein teures Pflaster. Vielleicht war das einer der Gründe, warum so wenig Menschen aus Ländern mit geringem BNE vor Ort waren. Der andere Grund wurde zumindest teilweise offen angesprochen. Eine ganze Reihe von Menschen konnten nicht zur Wikimania reisen, da sie kein Visum für Kanada erhalten hatten. Da half auch kein Stipendium. Das betraf Menschen vor allem aus Afrika und Asien. Auch wenn Montreal eine schöne Stadt ist, hier fiel ein dunkler Schatten auf den Veranstaltungsort. Bei der Wahl eines zukünftigen Wikimania-Gastgebers sollte vielleicht mehr auf die Möglichkeiten zur Teilnahme geachtet werden. Ich hoffe sehr, das im nächsten Jahr in Kapstadt dann auch wirklich viele Afrikaner teilnehmen können und weder fehlendes Geld noch Visa ihr Engagement verhindern werden.

2018 werde ich die Wikimania im Internet verfolgen. Ich freue mich auf Blogbeiträge und andere Berichte aus Kapstadt. Da ich der Meinung bin, es sollten nicht immer die selben Menschen zur Wikimania reisen, bleibe ich gern mal daheim.

Die vielen Eindrücke und Ideen, mit denen ich nach Haus gekommen bin, werden mich noch eine Weile beschäftigen. Hoffentlich habe ich schon bald Gelegenheit diese Dinge weiter voranzutreiben. Ich sage nochmal Danke an WMDE für diese tolle Möglichkeit, Menschen zu treffen und mich mit Ihnen auszutauschen.

  • PS: Sollten sich in obigen Text Fehler eingeschlichen haben, bitte ändern oder auf der Disk.-Seite anmerken.
  • PPS: Der obige Text ist nicht in gendergerechter Sprache geschrieben. Er spiegelt meine subjektiven Eindrücke wider und meine Sprache ist altmodisch maskulin. --Rlbberlin (Diskussion) 20:37, 23. Aug. 2017 (CEST)