Benutzer:Satyridium/Bootblacking (BDSM)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel (Bootblacking (BDSM)) ist im Entstehen begriffen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Wenn du dies liest:
  • Der Text kann teilweise in einer Fremdsprache verfasst, unvollständig sein oder noch ungeprüfte Aussagen enthalten.
  • Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit dem Autor Satyridium auf.
Wenn du diesen Artikel überarbeitest:
  • Bitte denke daran, die Angaben im Artikel durch geeignete Quellen zu belegen und zu prüfen, ob er auch anderweitig den Richtlinien der Wikipedia entspricht (siehe Wikipedia:Artikel).
  • Nach erfolgter Übersetzung kannst du diese Vorlage entfernen und den Artikel in den Artikelnamensraum verschieben. Die entstehende Weiterleitung kannst du schnelllöschen lassen.
  • Importe inaktiver Accounts, die länger als drei Monate völlig unbearbeitet sind, werden gelöscht.
Vorlage:Importartikel/Wartung-2024-10


Vorlage:Short description

Bootblacks (auf deutsch auch: Schuhputzer oder Stiefelputzer) pflegen die Stiefel sowie Kleidungsstücke wie Lederjacken, Westen, Chaps, Harnesse und anderes Gear von Personen der Leder-, Fetisch- und der BDSM-Szene. Mit der Etablierung von lokalen, regionalen und internationalen Bootblack-Titelwettbewerben in den 1990er-Jahren und den frühen 2000ern erlangten diese zunehmende Sichtbarkeit als eigene Subkultur innerhalb der Lederszene.[1] Heutzutage sind Schuhputzstände und Kurse zum Thema Bootblacking häufig auf Veranstaltungen, Konferenzen, Partys und bei Wettbewerben zu finden. Bootblacks erhalten nicht nur die physischen Objekte, die häufig geschenkt oder vererbt wurden, sondern auch die Geschichten ihrer Trägerinnen und Träger.[2] Daher spielen Bootblacks eine zentrale Rolle für die mündliche Überlieferung der Lederszene.[3] Außenstehende verbinden Bootblacking häufig mit serviceorientierten, devoten Subs, doch Bootblacks können jede Rolle innerhalb einer BDSM-Dynamik annehmen.

Der Begriff "bootblack", was so viel bedeutet wie "eine Person, die Schuhe putzt", wurde im Englischen zum ersten Mal im Jahr 1817 nachgewiesen.[4] Den Beruf des Schuhputzers gibt es zwar bereits seit der Industriellen Revolution, doch die Anfänge von Bootblacks innerhalb der Lederszene sind unklar. Mögliche Anknüpfungspunkte sind die Tradition des Polierens von Stiefeln im Militär,[5] aber auch Schuhputzstände an öffentlichen Orten, wie es sie in vielen Städten in Europa und den USA vor dem Zweiten Weltkrieg gab.[6][7]

Schuhputzstände und Bootblacks, die in Lederbars tätig waren, sind für die USA seit den 1970ern dokumentiert.[8] Das Leather Archives & Museum bewahrt mehrere Objekte zu Bootblacks in seiner Sammlung, darunter ein Stuhl, der von ‘Daddy’ William Shields Jr. in Schwulenbars zum Bootblacking in Chicago, Boston, Providence and New York City zwischen den 1990ern und 2000ern genutzt wurde. Dieser ist seit 2014 Teil der Dauerausstellung des Museums.[9]

Der erste dokumentierte Fall des Putzens von Stiefeln als Fetish findet sich in den Tagebüchern der Britin Hannah Cullwick (1833-1909). Sie notierte akribisch die Anzahl der hunderten Paare Stiefel, die sie pro Monat und pro Jahr putzte, teilweise durch Ablecken.[10] So notierte sie beispielsweise am Dienstag, dem 31. Juli 1860: "Heute ist der letzte Tag im Juli. Ich habe 83 Paar Stiefel geputzt. (engl. This is the last day of July. I have cleaned 83 pairs of boots.)"[11] In einem Brief an ihren Ehemann Arthur Munby beschrieb sie, dass sie am Geschmack seiner Stiefel nachvollziehen könne, wo er diese getragen habe.[7]

Öffentliches Bootblacking

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bootblack working the stand at Folsom Street Fair

Bootblacking ist ein Hobby, dem man alleine zu Hause nachgehen kann, doch viele Bootblacks üben es in Lederbars oder im Rahmen von Veranstaltungen der Leder- und BDSM-Szene aus. Ein Stand besteht meistens aus einem oder mehreren erhöhten Sitzplätzen, auf denen die Personen bequem sitzen können, während die Bootblacks ihre Schuhe reinigen und polieren, ähnlich wie ein professioneller Schuhputzer. Je nach Situation und Beteiligten kann das Erlebnis von einer Verwöhnbehandlung und einem freundlichen Gespräch, vergleichbar mit einem Friseurbesuch, bis hin zu sinnlichen oder erotischen Elementen reichen.[12].[13]

Durch ihre Dienstleistung sorgen Bootblacks nicht nur für die Langlebigkeit der physischen Schuhe und Kleidungsstücke, die häufig eine emotionale Bedeutung für ihre Besitzer haben, sondern sammeln auch die Geschichten ihrer Träger. Daher spielen sie eine wichtige Rolle in der mündlichen Tradition der Lederszene.[12][6]

Die Diversifizierung der Leder- und BDSM-Szene spiegelt sich auch in den verwendeten Materialien für Kleidung und Accessoires wider. Bootblacks sind heutzutage daher nicht nur mit Lederstiefeln, sondern auch veganem Leder, Latex, Neopren und Sneakern konfrontiert. Bootblacking ist ein Hobby, das handwerkliches Geschick und Wissen über den Umgang mit verschiedenen Materialien voraussetzt, um nicht nur ein gepflegtes Aussehen, sondern auch die Langlebigkeit der Stücke zu gewährleisten.[8]

Am häufigsten nachgefragt werden jedoch nach wie vor Lederstiefel. Je nach Art des Leders werden diese entweder gereinigt und mit Lederfett behandelt oder mithilfe einer Rosshaarbürste und Schuhcreme poliert. Besonders stolz sind viele Bootblacks auf ihre Wasserglanzpolitur, bei der die Schuhspitze mit einer hochpolierten Wachsschicht überzogen wird. Dies erfordert mehrere hauchdünne Schichten aus Wachs und Wasser oder Speichel sowie eine präzise Politur mit einem Baumwolltuch oder Nylonstrumpf.[14]

Bootblack-Pride-Flagge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bootblack-Pride-Flagge wurde 2005 von Jesse ‘Spanky’ Penley gestaltet. Sie wurde am 6. Oktober 2005 offiziell im Rahmen des International LeatherSir/ International Leatherboy-Wochenendes in Atlanta in den USA vorgestellt. Die Gestaltung orientiert sich an den Farben der Leather-Pride-Flagge, allerdings mit drei diagonalen statt horizontalen Streifen in den Farben blau und weiß. Die drei Streifen stehen für die Vielfalt der Bootblacks und der Personen, die Bootblacking wertschätzen. Der geschlechtsneutrale Lederstiefel zeigt, dass Bootblacking allen Geschlechtern offen steht. Das große rote Herz hinter dem Stiefel symbolisiert das Herzblut und die Leidenschaft, die Bootblacks in ihr Handwerk investieren.[15]

Titelwettbewerbe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit den 1990er Jahren gibt es Wettbewerbe und Titel für Bootblacks. Die bekanntesten sind International Mr. Bootblack (IMrBB), International Ms. Bootblack (IMsBB), und International Community Bootblack (ICBB).

Der älteste Bootblack-Wettbewerb innerhalb der Szene ist die International Bootblack Competition, die im Jahr 1993 von Harry Shattuck im Rahmen der Veranstaltung der Wahl zum International Mr. Leather eingeführt und 1999 in International Mr. Bootblack (IMrBB) und International Ms. Bootblack (IMsBB) geteilt wurde. Harry Shattuck, der 1979 und 1986 selbst als Kandidat an der Wahl zum International Mr. Leather teilgenommen hatte, war zu dieser Zeit in der Lederszene von Chicago unter anderem als Barkeeper, Türsteher und Bootblack aktiv.[16] Seit den 1980er Jahren hatte er sich bei den Organisatoren von IML um die Einführung eines Bootblack-Wettbewerbes bemüht, um mehr Aufmerksamkeit für die Bootblacks zu erreichen. 1993 setzte er die Durchführung des ersten Wettbewerbs durch. Die Regeln waren denkbar einfach: Jeder Besucher der Veranstaltung erhielt mit seinem Ticket einen Wahlschein, und der Bootblack, der die meisten Wahlscheine sammeln konnte, war der Gewinner. Als erster Gewinner des International Mr. Bootblack-Titels setzte sich David Morgan durch. Aufgrund der positiven Aufnahme durch das Publikum wurde der Bootblack-Wettbewerb in den Folgejahren fortgesetzt.[8] Vor der Trennung nach Geschlecht stand der Wettbewerb allen Geschlechtern offen. Mindestens eine Frau nahm bereits am ersten Wettbewerb 1993 teil, und weitere folgten.[12] Dennoch waren die Gewinner bis 1998 ausschließlich männlich, was sich durch das Wahlverfahren und das männlich dominierte Publikum erklären lässt. 1999 wurde der erste International Ms. Bootblack-Wettbewerb im Rahmen der Wahl zur International Ms. Leather durchgeführt, mit Leslie Anderson als erster Gewinnerin.[17]

Liste von Bootblack-Wettbewerben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich viele Ledertitel zwischen den 1970er und 1990er Jahren etablierten, wurde ein Großteil der Bootblack-Wettbewerbe in den 2000ern und 2010ern ins Leben gerufen. Heutzutage gibt es weltweit Bootblack-Wettbewerbe, unter anderem in den USA, Europa, Australien und Südafrika. Der erste europäische Bootblack-Wettbewerb European Bootblack wird seit 2019 in Antwerpen abgehalten.

Liste von Bootblack-Wettbewerben
Wettbewerb Organisator Ort Gründung Status Quelle
International Mr. Bootblack (IMrBB) IML Chicago, Illinois 1999 Inaktiv [16]
International Ms. Bootblack (IMsBB) IMsLBB Piscataway, New Jersey 1999 Aktiv [17]
International Community Bootblack (ICBB) ILSb-ICBB, Inc.   St. Petersburg, Florida (2003-04)

Atlanta, Georgia (2005) Dallas, Texas (2006-07) San Francisco (since 2008)

2003 [18]
International Bootblack IML Chicago, Illinois 1993 1999 in IMrBB und IMsBB geteilt [8]
European Bootblack MSC Belgium Antwerp, Belgium 2019 Aktiv [7]
Illinois Bootblack Illinois [19]
Michigan Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Michigan
Gulf Coast Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Dallas, Texas 2008 [20]
California Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   California 2009 Inaktiv seit 2012 [20]
Eastern Canada Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Toronto, Canada 2006 Inaktiv [20]
Central Plains Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   St. Louis, Missouri 2009 [20]
Florida Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Tampa, Florida 2011 [20]
Great Lakes Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Indianapolis, Indiana 2008 [20]
Atlantic States Community Bootblack (formerly Mid-Atlantic Community Bootblack) ILSb-ICBB, Inc.   Baltimore, Maryland 2005 [20]
Northeast Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Providence, Rhode Island 2009 [20]
Northern California Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   San Francisco, CA 2007 Inaktiv seit 2009 [20]
Northwest Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Seattle, Washington 2005 [20]
Rocky Mountain Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Denver, Colorado 2012 [20]
Southeast Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Atlanta, Georgia 2005 [20]
Southern California Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   California 2008 [20]
Southwest Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   Phoenix, Arizona 2006 [20]
Northern Plains Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   2011 [20]
Great Planes Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   2004 Inaktiv seit 2009 [20]
South Central Community Bootblack ILSb-ICBB, Inc.   2005 Inaktiv seit 2008 [20]
Southwest Leather Bootblack Southwest Leather Conference Phoenix, Arizona [21]
Colorado Bootblack Leather Colorado Foundation Denver, Colorado 2012 Aktiv [22] [23]
Oregon State Bootblack Oregon State Leather Contest Oregon City, Oregon 2011 Aktiv [22] [24]
UK Bootblack Birmingham, UK 2023 Aktiv [25]
Alaska State Bootblack Anchorage, Alaska 2015 Inaktiv [26]

Vorlage:Reflist

[[Category:Leather subculture| ]] [[Category:BDSM]] [[Category:LGBT culture]] [[Category:Fetish subculture]] [[Category:Gay masculinity]] [[Category:Gay male BDSM]]

  1. Tracy Baim, Owen Keehnen, William B. Kelley, Jorjet Harper: Leatherman: the legend of Chuck Renslow. 1st Auflage. Prairie Avenue Productions, Chicago 2011, ISBN 978-1-4610-9602-3 (worldcat.org).
  2. Linda A. Dominguez: The Passion of Bootblacking. 2021, ISBN 978-1-956096-04-0.
  3. Race Bannon: Buck Harder on Bootblacking. In: Love at the Edges. 30. Mai 2024, abgerufen am 31. Mai 2024.
  4. Definition of BOOTBLACK. In: www.merriam-webster.com. Abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  5. The Lost Art of Spit Shining. In: AUSA. 25. Mai 2022, abgerufen am 2. Juni 2024 (englisch).
  6. a b Linda A. Dominguez: The Passion of Bootblacking. Agar, 2021, ISBN 978-1-956096-04-0.
  7. a b c The History of Bootblacking. Abgerufen am 28. Mai 2024 (britisches Englisch).
  8. a b c d Tracy Baim, Owen Keehnen, William B. Kelley, Jorjet Harper: Leatherman: the legend of Chuck Renslow. 1st Auflage. Prairie Avenue Productions, Chicago 2011, ISBN 978-1-4610-9602-3, S. 356 (worldcat.org).
  9. Leatherati: From The LA&M Archives-Daddy William & the Bootblack Chair. In: Medium. 26. August 2016, abgerufen am 2. Juni 2024 (englisch).
  10. Diane Atkinson: Love & dirt: the marriage of Arthur Munby & Hannah Cullwick. Macmillan, London 2003, ISBN 978-0-333-78071-8.
  11. Zitiert in: McClintock 1995, S. 165.
  12. a b c Christina K. Court: High Shine: 15 Years of International Ms Bootblack. High Moo Production, 2015;.
  13. Vincent Andrews: The leatherboy Handbook III. 3rd Auflage. Adynation Publishing, 2021, ISBN 978-1-955748-03-2, S. 272–276.
  14. How to spit and shine. In: counties.britishlegion.org.uk. Abgerufen am 2. Juni 2024.
  15. Bootblack Flag. 18. Mai 2012, archiviert vom Original am 18. Mai 2012; abgerufen am 28. Mai 2024.
  16. a b Tracy Baim (Hrsg.): Out and proud in Chicago: an overview of the city's gay community. Surrey Books, Chicago 2008, ISBN 978-1-57284-100-0, S. 129 (worldcat.org).
  17. a b History. In: IMsLBB. Abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  18. Leatherati: International Community Bootblack. In: Medium. 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  19. Leatherati: Leatherati Bootblack Week: Midwest Bootblacks. In: Medium. 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  20. a b c d e f g h i j k l m n o p q Titleholders. In: ilsb-icbb.com. 31. Juli 2012, archiviert vom Original am 31. Juli 2012; abgerufen am 31. Mai 2024.
  21. Leatherati: Leatherati Bootblack Week: Southwest Bootblacks! In: Medium. 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  22. a b Leatherati: Leatherati Bootblack Week: Northwest Bootblacks! In: Medium. 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  23. Leather Colorado Foundation. In: www.leathercolorado.org. Abgerufen am 31. Mai 2024.
  24. About. In: Oregon State Leather Contest. Abgerufen am 31. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  25. bhamfetishwkend: BFW RECAP AND THANK YOU 2023. In: Bhamfetishwkend. 19. Oktober 2023, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  26. R. J. Johnson: Alaska State Bootblack goes International. In: The Anchorage Press. 24. April 2019, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).