Benutzer:Schocker/Handgelenk/Unterseite

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Dies ist eine URV-Kopie des Artikels Handgelenk, sie dient als Arbeitskopie.
Schema des Handgelenkes:
1 = Speiche,
2 = Elle,
3 = Mittelhandknochen,
A - H = Handwurzelknochen
Handgelenk

Das Handgelenk, bei Tieren Vorderfußwurzelgelenk, (lat. Articulatio carpi oder auch Articulatio manus) bezeichnet das aus mehreren Teilgelenken zusammengesetzte Gelenk (Articulatio composita) an der Hand. Es besteht aus zwei Hauptgelenken, den Handwurzelgelenken und den Mittelhandgelenken. Die Handgelenke gehören neben den Fingergelenken zu den Gelenken der Hand. (In der Literatur bestehen Unterschiede in der Definition, wonach die Mittelhandgelenke teilweise zu den Handgelenken und teilweise zu den Gelenken der Hand gezählt werden.)

Alle Teilgelenke wirken gemeinsam als funktionelle Einheit und ermöglichen Beugung (Flexion) Richtung Handinnenfläche (Palmarflexion), Streckung (Extension) Richtung Handrückseite (Dorsalextension) sowie Abspreizbewegungen (Abduktion) Richtung Daumen (Radial(ab)duktion) und Richtung Kleinfinger (Ulnar(ab)duktion).

Unterschied zwischen Mensch und Tier

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Um eine rasche Übersicht über die groben Unterschiede des Handgelenkes beim Menschen und bei Tieren zu ermöglichen, benutzen sie bitte die folgende Tabelle. Nähere Erläuterungen finden sich im Fließtext.

Übersicht Handgelenke
Mensch (Humanmedizin) Tiere (Veterinärmedizin)
lat. Names des Gelenkes dt. Name des Gelenkes Bezeichnung dt. Name des Gelenkes Bezeichnung
Articulatio radiocarpalis Proximales Hand(wurzel)gelenk,
Speichen-Hand(wurzel)-Gelenk
Verbindung zwischen der Speiche und der der Körpermitte näher gelegenen Reihe der Handwurzelknochen (Ossa carpalia) der Handwurzel (Carpus)
Articulatio ulnocarpalis /
bei Tieren Articulatio ulnocarpea
Proximales Hand(wurzel)gelenk,
Ellen-Hand(wurzel)-Gelenk
Verbindung zwischen der Elle und der der Körpermitte näher gelegenen Reihe der Handwurzelknochen, vermittelt durch eine Zwischengelenkscheibe (Discus articularis)
Articulatio mediocarpalis Distales Hand(wurzel)gelenk Verbindung zwischen den beiden Reihen der Handwurzelknochen
Articulationes intercarpales Interkarpalgelenke Verbindungen zwischen den Handwurzelknochen einer Reihe
Articulatio intercarpalis ossis pisiforme Erbsenbeingelenk Verbindung zwischen dem Erbsenbein (Os pisiforme) und dem Dreiecksbein (Os triquetrum)
Articulationes carpometacarpales II-V Karpometakarpalgelenke Verbindung zwischen der der Körpermitte entfernter gelegenen Reihe der Handwurzelknochen und den Mittelhandknochen (Ossa metacarpalia) der Mittelhand (Metacarpus)
Articulatio carpometacarpale pollicis Daumensattelgelenk Verbindung zwischen dem großen Vieleckbein (Os trapezium) und dem Mittelhandknochen des Daumens
Articulationes intermetacarpales Intermetakarpalgelenke Verbindungen zwischen den Mittelhandknochen einer Reihe

Handwurzelgelenke

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Proximales Handwurzelgelenk

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Das der Körpermitte näher gelegene (proximale) Handwurzelgelenk (Articulatio radiocarpalis) bezeichnet beim Menschen die gelenkige Verbindung zwischen dem der Körpermitte entfernten gelegenen (distalen) Ende der Speiche (Facies articularis carpi radialis) und drei der proximalen Reihe der Handwurzelknochen (Ossa carpalia), dem Kahnbein (Os scaphoideum), dem Mondbein (Os lunatum) und dem Dreiecksbein (Os triquetrum) an der Handwurzel (Carpus). Es ist eine Zwischengelenkscheibe (Discus articularis) des distalen Speichen-Ellen-Gelenkes (Articulatio radioulnaris distalis) an der Gelenkbildung beteiligt, die zwischen den Handwurzelknochen und der Elle vermittelt und somit ein zusätzliches Gelenk bildet (Articulatio ulnocarpalis). Bei den meisten Wirbeltieren existiert diese Zwischengelenkscheibe nicht und somit besteht ein direkter Kontakt zwischen der Elle und den eben genannten Handwurzelknochen (Articulatio ulnocarpea). An den Knorpelrändern der Knochen und an der Zwischengelenkscheibe ist eine dünne, schlaffe Gelenkkapsel befestigt, die durch zahlreiche einstrahlende Bänder verstärkt wird. Der Gelenkspalt ist unverzweigt und enthält manchmal Fettfalten (Plicae synoviles).

Das proximale Handwurzelgelenk ist funktionell betrachtet ein Ellipsoid- oder Eigelenk (Articulatio ellipsoidea), das zwei Freiheitsgrade besitzt:

Distales Handwurzelgelenk

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Das der Körpermitte entfernter gelegene (distale) - selten auch mittlere - Handwurzelgelenk (Articulatio mediocarpalis), bei Tieren die mittlere Gelenketage des Vorderfußwurzelgelenkes, bezeichnet einen in etwa s-förmigen Gelenkspalt zwischen der proximalen und distalen Reihe der Handwurzelknochen. Es setzt sich anatomisch aus den einzelnen Gelenken zwischen jeweils zwei benachbarten Knochen zusammen und wirkt funktionell mit den gelenkigen Verbindungen der Handwurzelknochen einer Reihe untereinander (Articulationes intercarpales) als Einheit. Die Gelenkkapsel ist auf der Handinnenfläche straff, hingegen auf der Handrückseite schlaff und bildet zahlreiche Fettfalten aus.

Das distale Handwurzelgelenk ist ein verzahntes Scharniergelenk (Articulatio ginglymus). Der schematische Verlauf ist auf Abbildung II als rote Line dargestellt. Es ist in seinem Bewegungsausmaß durch seine gebogene Form sowie durch Bänder und Gelenkkapseln stark eingeschränkt. Es wirkt zusammen mit dem proximalen Handgelenk als funktionelle Einheit.

Interkarpalgelenke

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Die Interkarpalgelenke (Articulationes intercarpales) bezeichnen die gelenkigen Verbindungen der Handwurzelknochen einer Reihe untereinander.

Die Interkarpalgelenke sind – wie die Karpometakarpalgelenke – so genannte straffe Gelenke oder Wackelgelenke (Amphiarthrosen), die durch zahlreiche Bandzüge so versteift sind, dass sie kaum beweglich sind. Die Gelenkkapsel ist von proximal schlaff und von distal straff. Es handelt sich um so genannte Nebengelenke, welche die Verschieblichkeit der Handwurzelknochen untereinander erhöhen und damit die Beweglichkeit der benachbarten Hauptgelenke (proximales und distales Handwurzelgelenk) steigern.

Erbsenbeingelenk

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Das Interkarpalgelenk zwischen dem Erbsenbein (Os pisiforme) und dem Dreiecksbein (Os triquetrum), das so genannte Erbsenbeingelenk (Articulatio ossis pisiforme oder Articulatio ossis carpi accessorii) ist ein eigenstängiges Gelenk mit einer unabhängigen Gelenkkapsel und unabhängigem Gelenkspalt.

Mittelhandgelenke

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Karpometakarpalgelenke II–V

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Die Karpometakarpalgelenke des zweiten bis fünften Fingers (Articulationes carpometacarpales II–V) bezeichnen die gelenkigen Verbindungen zwischen der distalen Reihe der Handwurzelknochen der Handwurzel und den Mittelhandknochen (Ossa metacarpalia) der Mittelhand (Metacarpus). Beim Menschen werden sie nicht direkt dem Handgelenk zugeordnet (wohl aber den Gelenken der Hand), bei Tieren jedoch stets dem Vorderfußwurzelgelenk zugeordnet.

Die Karpometakarpalgelenke zwischen der Handwurzel und den Mittelhandknochen II–V sind – wie die Interkarpalgelenke – so genannte straffe Gelenke oder Wackelgelenke, die durch zahlreiche Bandzüge so versteift sind, dass sie kaum beweglich sind. Es handelt sich um so genannte Nebengelenke, welche die Verschieblichkeit zwischen den Handwurzelknochen und den Mittelhandknochen erhöhen und damit die Beweglichkeit der benachbarten Hauptgelenke (proximales und distales Handgelenk) steigern.

Daumensattelgelenk

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Das Daumensattelgelenk (Articulatio carpometacarpalis pollicis oder auch Articulatio carpometacarpalis I) bildet eine Ausnahme der fünf Karpometakarpalgelenke, da es im Gegensatz zu ihnen kein straffes Gelenk bzw. Wackelgelenk, sondern ein echtes und somit frei bewegliches Gelenk bildet. Es bezeichnet die gelenkige Verbindung zwischen dem großen Vieleckbein (Os trapezium) und dem Mittelhandknochen des ersten Fingers, also des Daumens (Os metacarpale I oder Os metacarpale pollicis). Es handelt sich um ein Sattelgelenk (Articulatio sellaris) und wird vor allem für die Gegenüberstellung (Opposition) des Daumens gegenüber den anderen Fingern benötigt und hat daher eine zentrale Bedeutung für das Greifen.

Intermetakarpalgelenke

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Die Intermetakarpalgelenke (Articulationes intermetacarpales) bezeichnen die gelenkigen Verbindungen zwischen den Mittelhandknochen einer Reihe untereinander.

Die Intermetakarpalgelenke sind - wie die Interkarpalgelenke und die Karpometakarpalgelenke - so genannte straffe Gelenke oder Wackelgelenke, die durch zahlreiche Bandzüge so versteift sind, dass sie kaum beweglich sind. Es handelt sich um so genannte Nebengelenke, welche die Verschieblichkeit der Mittelhandknochen untereinander erhöhen und damit die Beweglichkeit der benachbarten Hauptgelenke (proximales und distales Handwurzelgelenk) steigern.

Bandapparat des Handgelenkes (schematisch)
Bandapparat des Handgelenkes (Ansicht von der Handinnenfläche aus)
Bandapparat des Handgelenkes (Ansicht vom Handrücken aus)

Die einzelnen Gelenke des Handgelenkes werden durch eine Vielzahl von Bändern gestützt, die die Gelenkkapsel verstärken und Bewegungen führen. Für eine schematische Übersicht siehe Schemazeichnung II.

von links nach rechts: Primitiver Tetrapode, Primitives Reptil, Säuger, nähere Beschreibung im Text

Auf den ersten Blick scheinen die oberen Extremitäten des Menschen wenig mit den Brustflossen der Fische gemeinsam zu haben, die Grundkonstruktion ist aber durchaus vergleichbar.

Wie in Abbildung III zu sehen ist, sind Elle (1) und Speiche (2) im Verlauf der Entwicklung fast unverändert erhalten geblieben. Ebenso die Mittelhandknochen (3). Eine deutliche Reduzierung der Handwurzelknochen hat stattgefunden. Die der Körpermitte näher gelegene Reihe der Handwurzelknochen ist punktiert. Die beim Menschen nicht mehr vorhandenen Centralia braun. Die proximalen Handwurzelknochen sind schraffiert.[1]

Bei Vögeln ist die Reduktion der Handwurzelknochen am weitesten fortgeschritten. Hier sind aus der proximalen Reihe lediglich Os carpi radiale und ulnare vorhanden, während die distale Reihe mit den Mittelhandknochen zum Carpometacarpus verwachsen ist (→ Vogelskelett). Daher kommen im Handgelenk bei Vögeln nur zwei Gelenketagen – zwischen Unterarm- und Karpalknochen sowie Karpalknochen und Carpometacarpus − vor.[2]

Eine der häufigste Erkrankungen der Handgelenke ist das Carpaltunnelsyndrom (CTS). Dabei ist der Mittelarmnerv (Nervus medianus) meist durch Druck geschädigt. Ursache können vorausgegangene handgelenksnahe Knochenbrüche (Frakturen), rheumatische Erkrankungen oder Überbeanspruchung (Computermaus, Fahrradlenker etc.) sein. Allerdings findet sich oft auch keine bestimmbare Ursache. Die häufigste Schädigung durch Verletzungen (Traumata) ist ein gelenknaher Speichenbruch (distale Radiusfraktur). Weitere Erkrankungen sind eine Sehnenscheidenentzündung, ein RSI-Syndrom und ein Ganglion. Eine Arthrose des Daumensattelgelenkes kommt recht häufig vor und wird als Rhizarthrose bezeichnet.

Untersuchungsmöglichkeiten

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Eine moderne Diagnoseform ist neben der Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) die Handgelenksspiegelung (Arthroskopie), die in örtlicher Betäubung bzw. Arm-(Plexus-brachialis)-Betäubung stattfinden kann. Letztere sollte nur an Zentren durchgeführt werden, an denen auch sofort eine entsprechende Therapie durchgeführt werden kann, sonst wird oft eine zweite Operation unter Narkose mit allen Risiken notwendig.

Einzelnachweise

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  1. Romer, Parson: Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere; Paul Parey Verlag, 5. Auflage.
  2. Franz-Viktor Salomon: Lehrbuch der Geflügelanatomie. Gustav Fischer Verlag Jena, 1993. ISBN 3-334-60403-9
Wiktionary: Handgelenk – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen