Benutzer:Spielberg-Goldberg/Entwurf

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Irniger ist ein Familienname welcher vorwiegend im deutschsprachigen Raum vorkommt. Zusammengesetzt aus den zwei Teilen IRNI und Ger liefert der Name spezifische Hinweise hinsichtlich Genealogie.

Der Stammbaum der Familie Irniger nimmt nach mündlicher Überlieferung seinen Anfang im Königreich Polen, wohin man zum Beginn des 15. Jh. im Kontext wiederkehrenden Antijudaismus in die Kleinstadt Góra Kalwaria emigrierte; Geschichte der Juden in Polen. Bereits im 16. Jh. fand eine Fortsetzung der Emigration statt bis man im 17. Jh. Polen gänzlich verlies. In der Schweiz kann eine erste Registrierung[1] im Kanton Aargau in der Gemeinde Niederrohrdorf nachgewiesen sowie als Heimatort deklariert werden. Primär führt die Spur bei jedweder nachfolgenden Einbürgerung, z. Bsp. in anderen Gemeinden, in der Bundesrepublik Deutschland oder den USA, zur Wurzel Niederrohrdorf zurück. Familiennamen wie Heiniger oder Holliger lassen aufgrund der Tonalität Verwandtschaft vermuten, was jedoch nicht zutrifft.

Der ursprüngliche Familienname ist nicht lückenlos geklärt. Ausgehend dem Familienwappen[2] lassen sich die Namen Silberstern sowie Rosenberg[3] ableiten, letzteren den Bezug zu Rothenberg herstellen, indes Verwandtschaft zu den Vorfahren von Jitzchak Meir (Rothenberg) Alter bestehe. Im Wappen weist u. a. der Farbton blau bzw. himmelblau, hebräisch Techelet[4], auf die Zizijot[5] hin. Drei Sterne wie auch der Farbton Silber verweisen auf Heiligkeit und Reinheit; Ein Birkat Kohanim den ein Kohen aus der Tanach resp. Bemidbar 6.24–26 zitiert besteht aus 3 Teilen. Wie die Blasonierung primär 12 und mit dem Rosenkopf insgesamt 13 Teilstücke aufweist, ein schwarzer Balken zwei Ebenen voneinander trennt, die Rose rotfarben bzw. scharlachrot als auch golden besamt ist, sind Hinweise welche nicht willkürlich ausgewählt sind. Neben dem bekräftigt eine ausgeprägte musikalische Erblinie die mündliche Überlieferung den Leviten zugeordnet zu sein.

Orientiert an zeitlichen Ereignissen kann davon ausgegangen werden, dass die Namensänderung in Polen stattfand. Judenfeindlichkeit insbesondere ausgehend religiösen Kreisen, im speziellen dem Christentum, ging eine Konvertierung zur Römisch Katholischen Kirche mit der Namensänderung einher, diente letztlich aber einzig dem Schutz von Leib und Leben als auch dem Fortbestand der Familie. Tatsächlich bekannte man sich zu der sich damals noch in der Weiterentwicklung befindenden Chassidischen Bewegung wobei in der mündlichen Überlieferung ausschliesslich von einer Spodek die Rede ist, ein deutliches Erkennungsmerkmal.

Beim Familiennamen Irniger geht es grundlegend um Identifikation. Ger ist die jiddische Benennung der Stadt Góra und will mitunter Verbundenheit mit den dort ansässigen Chassidim betonen. Zudem steht Ger sinngemäss für den Fremden sowie erweitert für Konversion, was insofern ein Bild vom situativen Zustand der Familie übermitteln soll. IRNI wurde der christi. Symbolik entnommen, wo die Anordnung der Buchstaben bspw. an einem christl. Kreuz sich in diesem Fall wie nachfolgend weiter unten abgebildet zeigt: Beginnend mit links, gelesen von oben nach unten, gliedern sich die lateinischen Initialen zu INRI für den Ausspruch Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum. Die Buchstaben im Familiennamen wurden bewusst falsch angeordnet, wo die Konvertierung oder ein Bekenntnis zu Christós einer unverzeihlichen Blasphemie gleich käme. Um sich symbolisch zu distanzieren bediente man sich einfacher Mittel: Hebräisch wird von rechts nach links gelesen, indes von links nach rechts geblättert, umgekehrt der säkularen Methodik und insofern eine Spiegelung dessen. Der Name Gottes in der Tora wird aus Respekt und um Fehler zu vermeiden mit anderer Vokalisation wiedergegeben. In der hebräischen Semantik kann indes ein falsch platzierter Buchstabe das Wort in umgekehrtem Sinn wiedergeben. In der deutschen Sprache nimmt zudem ein vergessenes oder fehlerhaftes Platzieren der Punkte beim Umlaut ä/ö/ü/i im Vergleich mit dem hebräischen Konsonanten Jod einen weit geringeren Einfluss.

Rückblickend in Anbetracht der Historik, war die Namensänderung wie auch eine stetige der politischen Lage angepasste Migration geradezu lebensnotwendig, insbesondere bei der Betrachtung vom Schicksal der Gerer Juden hinsichtlich ha'Schoah.

I R

N I

Jazzmusiker Christoph Irniger & Dominik Jud, Pianist Christoph Irniger, Herbert Hofmann (Phil Carmen) & Ernst Irniger (Senior)

Porzellanfabrik Irniger, Baumaschinen Irniger & Co., Schreinerei Irniger AG, Sachwalter Irniger & Cie., Lehrer, Ärzte, Musiker, Dirigenten, Instrumentenbauer, Führungspersönlichkeiten, Politiker, Bundesarchiv Belege

  1. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen am 23. August 2020.
  2. IRNIGER. Abgerufen am 23. August 2020.
  3. SWRWissen, SWRWissen: Warum sind jüdischen Familiennamen oft besonders wohlklingend? Abgerufen am 24. August 2020.
  4. Konstantin Schuchardt: Blau. 21. November 2016, abgerufen am 24. August 2020.
  5. Tzitzit and Tallit - A Constant Reminder. Abgerufen am 24. August 2020 (englisch).