Benutzer:ThisIsBaroque/Artikelentwurf

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Das Geyr'sche Palais, auch Haus Hürth und Haus Hurte[1] genannt, war ein Rokoko Stadtpalais in der Kölner Breite Straße, welches heute nicht mehr existiert.

Im Jahr 1754 ließ Joseph Balthasar Freiherr von Geyr (1709–1784)[2] das Palais in der Breite Straße 92 (zeitweise auch als Hausnummer 98 bezeichnet) errichten. Das Gebäude wurde, vermutlich nach Plänen von Johann Georg Leydel, durch den Baumeister Nikolaus Krakamp ausgeführt.[3] Es zählte zur damaligen Zeit zu den schönsten und wertvollsten Palais der Stadt.

Das Haus blieb bis 1832 in Familienbesitz und wurde wohl nach dem Tod des letzten Besitzers Cornelius Joseph Ägidius Johann Geyr von Schweppenburg im selben Jahr an den preußischen Staat verkauft.[4] Danach diente das Palais bis 1911 dem Staat als Sitz der Oberzolldirektion für die Rheinprovinzen[4] und wurde im Jahr 1912 abgebrochen. Bei den Abbrucharbeiten wurden Teile des Palais ausgebaut. So wurde der komplette Gartensaal (Tapisserien, Stuckdecke und Innenausstattung) in das damalige Kunstgewerbemuseum am Hansaring versetzt[5] und die Portalachse der Vorderfassade eingelagert. Diese wurde beim Umbau der Abtei Alt St. Heribert in Deutz in die westliche Innenhofwand eingesetzt. Dort verblieb es bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.[6][7]

An gleicher Stelle entstand das Agrippina-Haus, ein Bürogebäude, welches im Auftrag der Agrippina-Versicherung gebaut wurde und in dem auch die Agrippina Lichtspiele untergebracht waren.[8]

Einzelnachweise

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  1. Franz Anton Kreuzer: Kreuter'sche Karten 008-I. In: Altes Köln. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  2. Wolfram Hagspiel: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. In: Kölnischer Geschichtsverein e.V. (Hrsg.): Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e.V. 1. Auflage. Band 52, A-G. Böhlau Verlag, Köln 2022, ISBN 978-3-412-52446-3, S. 443.
  3. Richard Klapheck: Die Baukunst am Nieder-Rhein - Von Jan Wellem und der Baukunst des Jahrhunderts Karl-Theodors von der Pfalz. In: Mehrteiliges Werk. Band 2. Kunst-Verein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1916, S. 244.
  4. a b Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (Hrsg.): Eberhard von Groote: Tagebuch 1815–1824. 1. Auflage. Zweiter Band: Tagebuch 1816. Böhlau Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-412-51708-3, S. 48, Fußnote 14.
  5. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kulturdenkmäler. In: Verzeichnis. 2. Auflage. Band 5 - Nordwestdeutschland. Ernst Wasmuth A.-G., Berlin 1928, S. 292.
  6. Bild des Portals nach dem Einbau in der Abtei Deutz. Aufnahme-Nr. RBA 075 671. In: Bildindex. Rheinisches Bildarchiv, abgerufen am 18. Juni 2024.
  7. Bild des zerstörten Portals. RBA L 03 314/2839. In: Bildindex. Rheinisches Bildarchiv, 1951, abgerufen am 18. Juni 2024.
  8. Agrippinahaus. In: Netzwerk Jewish Places. Abgerufen am 18. Juni 2024.