Benutzer:Thorsten.Gruschke-Schäfer/Clay-Schule

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Thorsten.Gruschke-Schäfer/Clay-Schule
Logo
Logo der Clay-Schule
Schulform Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe
Schulnummer 08K05
Gründung 1974
Adresse

Neudecker Weg 22
12355 Berlin

Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 25′ 20″ N, 13° 30′ 59″ OKoordinaten: 52° 25′ 20″ N, 13° 30′ 59″ O
Träger Bezirksamt Neukölln von Berlin
Schüler ca. 1150
Lehrkräfte ca. 125
Leitung Thorsten Gruschke-Schäfer
Website clay-schule.de

Die Clay-Schule ist eine integrierte Sekundarschule mit eigener Gymnasialer Oberstufe im Berliner Ortsteil Rudow. Sie wurde im Jahr 1974 gegründet. Am 2. Mai 1980 (dem 35. Jahrestag der Kapitulation Berlins) wird aus der 6.O/ OG die Clay-Oberschule. Namenspatron ist der amerikanische General Lucius Dubignon Clay, der in der Zeit der Berlin-Blockade Stadtkommandant von Berlin war.

Gliederung/ Aufbau der Schule

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Die Clay-Schule ist eine achtzügige integrierte Sekundarschule (Jahrgang 7-10) mit einer daran anschließenden vierzügigen eigenen gymnasialen Oberstufe (11-13). Die Schule ist in Jahrgangsteams strukturiert und organisiert. So bilden die acht Klassen jedes Jahrgangs in der Mittelstufe mit den beiden Klassenleitungen (Kerngruppenleitungen), mit zwei Sozialpädagog*innen, einigen zugeordneten Fachkolleg*innen und der jeweiligen Jahrgangsleitung das Jahrgangsteam -das „pädagogische Herz“ der Schule.[1] In der elften Jahrgangsstufe existieren noch vier Klassen, in der zwölften und dreizehnten Jahrgangsstufe befinden wir uns im Kurssystem der gymnasialen Oberstufe.

Das derzeitige Schullogo wurde 2017 von einer Grafikerin entworfen. Dabei standen verschiedene Entwürfe zur Auswahl. Am Ende wurde der hier gezeigte Entwurf (siehe Abbildung) gewählt und als neues Schullogo etabliert.

Das Logo zeigt textlich und klar den Namen der Schule, zudem ist ebenfalls textlich der besondere Musikschwerpunkt der Schule verschriftlicht, wie auch die eigene gymnasiale Oberstufe.

Bildlich gesehen bezieht sich das Logo auf zwei zentrale Bestandteile der Clay-Schule. Einerseits tauchen als Zeichen für den Musikschwerpunkt Schallwellen (Sinuswellen) auf. Andererseits repräsentieren die fünf unterschiedlichen Farben der Schallwellen die vier Jahrgangsfarben und Jahrgangsteams der Mittelstufe und das Hellblau als Farbe für das Jahrgangsteam der Oberstufe (Jahrgänge 11-13).[2]

Ab dem Frühjahr 1974 nehmen Planungsgruppen mit interessierten Lehrkräften aus allen Bezirken ihre Tätigkeit auf. Für die zukünftige 6.O. (6. Oberschule) nahmen Evelyn Terzioglu, Helga Köhler und Peter Gottfried an den Vorbereitungskursen teil. Der Schultyp „Gesamtschule" ist der Kern der Berliner Schulreform. Die Vorbereitungsgruppen tagen an der Karlsgartenschule und an der Rütli-Schule. Professor Günter Gruska von der Pädagogischen Hochschule stellt während einer Planungssitzung mit seinen Lehrerstudenten Christian Crämer, Willi Gern und Lüders den zukünftigen Verantwortlichen sein Musikmodell vor, welches in Pilotform bereits an der Nobel-Oberschule eingerichtet wurde. Die Zuhörenden sind begeistert und befürworten die Verwirklichung des Projekts an der zukünftigen 6. O.. Ab dem Mai 1974 wird an der bereits existierenden Walter-Gropius-Schule ein Büro eingerichtet, um die Schulgründung vorzubereiten. Im Juni 1974 zieht das Büro an das noch nicht fertiggestellte Gebäude „An den Achterhöfen" um, das die spätere 5.O. beherbergen soll. Am 16. August 1974 treffen sich die 3 künftigen Kollegien der 4., 5. und 6.O. unter der Leitung von Stadtrat Böhm und Schulrat Dachmann am Standort „An den Achterhöfen". Drei Tage später beginnt dort der Unterricht in dreißig 7. Klassen mit jeweils 31 Schülern. Jede Schule bekommt im fünfgeschossigen Gebäude eine Ebene zugeteilt.

Am 27. Januar 1975 veranstaltet die 6.O. unter der Leitung von Professor Gruska „An den Achterhöfen" ihre erste Musikshow mit 200 mitwirkenden Schülern und 800 Gästen. 26.05./ 27.05.1975: das Gebäude der 6.O. an der Lipschitzallee wird fertiggestellt. Zwei Wochen später zieht das Kollegium mit fünf privaten PKW in zahlreichen Pendelfahrten mit dem gesamten Instrumentarium in den Neubau um. 16. Juni 1975: die erste Versetzungs- und Zensurenkonferenz für zehn 7. Klassen dauert rund fünf Stunden. Nach den Sommerferien ist der 13. August 1975 der erste Schultag im eigenen Gebäude. Die zehn Kerngruppen des jetzt 8. Jahrgangs ziehen in die Lipschitzallee um, die 10 neuen 7. Klassen werden eingeschult. Zu diesem Zeitpunkt besteht das Kollegium der 6.O. noch zu 55% aus Lehramtsanwärtern. Im Sommer 1975 fällt die Entscheidung, an Gesamtschulen eigene Oberstufen einzurichten. Im Februar 1977 fällt die Klimaanlage im Gebäude an der Lipschitzallee zum ersten Male aus, worauf die Schüler in einen mehrstündigen Streik treten, da ein Großteil des Unterrichts in klimatisierten und nicht manuell belüftbaren Räumen erteilt wird. Ab dem November 1977 wird durch Vorbereitungsgruppen die Einrichtung der gymnasialen Oberstufe an der 6.O. geplant, im August 1978 entsteht die Oberstufe aus den geeigneten Absolventen der 10. Klassen unter der Leitung des ehemaligen Fachbereichsleiters für Französisch, Detlef Schikorr. Die Schule heißt jetzt 6.O. /OG. Seit dem 25. Januar 1979 arbeitet die Klimaanlage wieder sehr unregelmäßig, Lehrer und Schüler rufen zum Boykott des Gebäudes auf. Im gleichen Monat erkrankt Herr Merseburg schwer, die Fachbereichsleiter teilen sich mit dem stellvertretenden Direktor (Dr. Birkholz) und dem Pädagogischen Koordinator (Herrn Görlitz) die Aufgaben der Schulleitung.

Am 3. Mai 1981 tanzen und musizieren zum Jubiläum „100 Jahre Karstadt" zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Clay-Oberschule auf mehreren Ebenen des Parkhauses am Hermannplatz vor ca. 30.000 Besuchern. Ab 1983 wird das Musikprofil der Clay-Schule durch je 23 Lehkräftestunden aus Senats- und aus Bezirksmitteln gefördert. Musik wird als Schwerpunkt der Schule bestätigt.

Am 20. April 1985 werden die 10-Jahres-Feiern der Clay-Oberschule mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Gesamtschule heute" eröffnet. Sportliche Wettkämpfe, eine Ausstellung zur Geschichte Berlins und der Berlin-Blockade und eine feierliche Baumpflanzung ergänzen die Feierlichkeiten. Zwischen Frühjahr und November 1985 wird der Schulhof aus Asphalt, Beton und Plattenbelag in eine Gartenanlage umgewandelt. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen und Eltern sind an den Aktionen beteiligt.

Nach monatelangen Vorbereitungen beginnt im August 1985 das erste Halb-Jahrgangsteam unter der Leitung von Helmut Sterzing mit seiner Arbeit. Vorbild ist das Team-Kleingruppen-Modell (TKM), das zu diesem Zeitpunkt bereits an verschiedenen Schulen Westdeutschlands mit Erfolg betrieben wird und eine größere Verantwortlichkeit mit einem höheren Maß an pädagogischer Betreuung garantiert. In den Nachfolgejahren gehen alle Jahrgänge zur Teamstruktur über, das Jahrgangsmodell steht nun strukturell gleichberechtigt neben der Fachbereichsstruktur. Im gleichen Jahr wird der Clay-Merker eingeführt, der Vorläufer des heutigen Log-Buches. Im Jahr 1986 erhält die Clay-Oberschule den Umweltpreis des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz. 15. Februar 1988: Asbestfunde in Decken und Wänden der Bildungszentren führen zu Diskussionen über die Gefahren dieses Baustoffes und einem mehrtägigen Schulstreik, der vom Kollegium ausgeht. Durch Asbestmessungen und die Sperrung von Räumen wird der Unterricht stark beeinträchtigt. Sachverständige und Beauftragte des Kollegiums untersuchen die Schule und finden neue Asbestherde in den Decken des Gebäudes. Am 15. März 1988 werden schließlich die vorläufige Schließung des Gebäudes und die geplante Asbestentsorgung verkündet. Die 1200 Schüler der Clay-Schule müssen ausgelagert werden.

Am 14. April 1988 (Ende der Osterferien) wird die Clay-Oberschule auf insgesamt neun verschiedene Standorte in ganz Neukölln verteilt (Wildhüterweg, Hasenhegerweg, Harzer Straße, Wutzkyallee, Konradenstraße, Tischlerzeile, Efeuweg, Helmholtzschule, WGS und 1. OSZ Rudower Straße). Das Kollegium steht vor ungeheuren Belastungen, „Unterricht aus dem Kofferraum" ist die Methode der Stunde. Nach den Sommerferien 1988 müssen die Standorte teilweise gewechselt werden, die Jahrgangsleiter schreiben eigene Stundenpläne, der Fachunterricht kann nur noch in Ansätzen stattfinden. Die Schulleitung harrt noch im Gebäude an der Lipschitzallee aus. Am 26.08.1988 wird nach neuen besorgniserregenden Messergebnissen eine Totalschließung des Gebäudes verkündet, das Betreten wird verboten. Es gibt keine Möglichkeit mehr an Unterrichtsmaterialien heranzukommen. Bis Oktober 1988 wird eine kostspielige Asbestentsorgung durchgeführt, deren Erfolg den Betroffenen fragwürdig erscheint. Dennoch gibt es am 19. Oktober 1988 einen Wiedereinzug in die Lipschitzallee. Frau Terzioglu wird Oberschulrätin in der Senatsschulverwaltung und der Posten des Schulleiters wird vakant. Am 2. November 1988 wird Detlef Schikorr vom Kollegium als Nachfolger zum neuen Schulleiter gewählt.

Neue Probemessungen ergeben im Januar 1989, dass die Asbestsanierung gescheitert ist. Die Messwerte liegen weiterhin im gesundheitsgefährdenden Bereich. Am 9. Januar wird das Gebäude erneut gesperrt und eine neue Auslagerung auf diesmal acht Standorte muss organisiert werden. Eine Rückkehr in dieses Gebäude wird nunmehr von den Betroffenen ausgeschlossen.

Zahlreiche Protestaktionen und Demonstrationen im Frühjahr 1989 münden in der Forderung: „Wir brauchen einen Neubau für die Clay-Schule". Viele weitere Bildungszentren sind betroffen und das Abgeordnetenhaus beschließt den zügigen Aufbau von Ersatzgebäuden. Die Schüleranmeldungen im Frühjahr 1989 verlaufen katastrophal. Wer will schon sein Kind an einer Schule ohne festes Gebäude anmelden und dessen Lehrer auf acht Schulgebäude verteilt sind? In der Rekordzeit von neun Monaten wird für die Clay-Schule zwischen März und Dezember 1989 ein Ersatzgebäude am Bildhauerweg 9 errichtet, das am 8. Januar 1990 bezogen werden kann.

Wulf Niepold leitet gemeinsam mit Renate Stechert, mit einer Kollegin der Lichtenstein-Schule die erste Integrationsklasse der Clay-Oberschule. Für die Betreuung der Kinder stehen pro Klasse etwa 20 Zusatzstunden zur Verfügung. Im Oktober 1993 erhält die Schulgarten AG Auszeichnungen und baut einen großen Schulteich mit großzügiger Unterstützung durch Neuköllner Betriebe und unter tatkräftigem Einsatz der Eltern. Im März 1995 erreicht die Clay-Schule ihren größten sportlichen Erfolg: Die Jungenstaffel erzielt einen sensationellen vierten Platz im Skilanglauf beim Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia". Am 23. Juni 1995 feiert die Schule mit einem großen Schulfest ihren 20. Geburtstag.

Im Jahr 2015 fand ein Architektenwettbewerb für die Bebauung des Grundstücks am Neudecker Weg in Rudow statt. Diesen gewann das Architekturbüro Staab Architekten GmbH, Berlin.

Am 13.06.2019 fand eine Feierstunde zum erste Spatenstich am Neudecker Weg statt. Zu diesem feierlichen und freudigen Anlass traten erstmals alle vier Bläserklassen gemeinsam auf und spielten verschiedene Songs.

Die Grundsteinlegung wurde am 20.08.2020 vollzogen.

Das Richtfest konnte am 27.04.2021 begangen werden.

Im Sommer 2023 wurde das Gebäude bezogen und pünktlich zum 28.08.2023 konnte das neue Schuljahr im neuen Gebäude am Neudecker Weg 22 starten. Das Gebäude zählt zu einem von drei Pilotschulprojekten in Berlin.

Lern- und Gedenklabor zur NS-Zwangsarbeit in Rudow

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Ein neues Gebäude für die Clay-Schule - Bereits die Suche nach einem geeigneten Grundstücks stellte sich als nicht ganz einfach dar. Die Wahl fiel letztendlich auf das freie Grundstück am Neudecker Weg /Ecke August-Froehlich-Straße. Aufgrund der historischen Funde auf diesem Grundstück wurden zuerst archäologische Grabungen, auch unter Beteiligung von Schüler*innen, durchgeführt, die u.a. Funde aus einem Arbeitslager des zweiten Weltkriegs zu Tage förderten. Diese Funde bilden heute die Grundlage für das in der Schulstraße der Clay-Schule befindliche Lern- und Gedenklabor, dass in Kooperation mit dem Museum Neukölln betrieben wird.

  • 1974–1981: Herr Merseburger
  • 1981–1988: Evelyn Terzioglu
  • 1988–2004: Detlef Schikorr (+ 25.09.2020)
  • 2004–2013: Hartwig Beyer
  • 2013–2014: Lothar Semmel (stellv. Schulleiter, komm. Schulleiter)
  • 2014–heute: Thorsten Gruschke-Schäfer

https://www.staab-architekten.com/de/projects/498-clay-schule-berlin?a98670ebeefac7e9b6111eb444da13ba=664f7b0c76ca4e0f9042e77845575494

https://youtu.be/-2ZRONpklv8?feature=shared (12 Millionen für die Clay)

https://spreewild.de/politik/2013/09/18558/ (Demo 2013)

https://www.berlin.de/ba-neukoelln/aktuelles/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung.818623.php (Neubau der Clay-Schule)

https://www.tagesspiegel.de/berlin/neubau-in-sicht--nach-33-jahren-im-provisorium-5554849.html (Neubau der Clay-Schule)

https://www.morgenpost.de/bezirke/neukoelln/article237113637/In-der-Clay-Schule-ist-Geschichte-mehr-als-ein-Schulfach.html (Lern und Gedenklabor zur NS-Zwangsarbeit in Rudow)

https://schloss-gutshof-britz.de/museum-neukoelln/blog/der-kosmos-des-erinnerns (Lern- und Gedenklabor, Kooperation mit dem Museum Neukölln)

Einzelnachweise

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  1. Lothar Semmel: Neukölln macht Schule 1968-2018: Jahrgangsteam an der Clay-Schule, Unser Beitrag zur inneren Schulreform. Hrsg.: Dr. Udo Gößwald. Publikation zur Ausstellung "Neukölln macht Schule" im Museum Neukölln (17. Mai bis 30. Dezember 2018), Berlin 2018, ISBN 978-3-944141-21-3, S. 38–43.
  2. Thorsten Gruschke-Schäfer: Neukölln macht Schule 1968-2018, Neue Lehrer*innen braucht das Land, Warum es mit einem Schulneubau alleine nicht getan ist. Hrsg.: Dr. Udo Gößwald. Publikation zur Ausstellung "Neukölln macht Schule" im Museum Neukölln (17. Mai bis 30. Dezember 2018), Berlin 2018, ISBN 978-3-944141-21-3, S. 240.