Benutzer:Victor Eremita/Ideen

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Ideen zur Verbesserung der Wikipedia
insbesondere der
(a) Artikelqualität,
(b) der Arbeitsatmosphäre
(c) und der Reduzierung von unnnötigem Arbeitsaufwand.

Diese Ideen sind Überlegungen, keine Forderungen. Einige sind konkreter, andere bleiben etwas vage. Einige sind sehr leicht Projektspezifisch umsetzbar, andere müssten technisch implementiert werden und bedürften des Rückhaltes der Community. Von einigen bin ich selbst recht überzeugt, anderen stehe ich verhaltener, unentschiedener gegenüber. Nachfragen, Kritik und Anregungen sind auf der Diskussionsseite ausdrücklich erwünscht.


Idee I: Neuanlegen von Artikeln nur mit Zuordnung zu Sachbereichen

Aktuelle Version von Idee I unter: Wikipedia:Sortierte neue Artikel. Hier wird nicht mehr aktualisiert.

Neue Artikel können nur dann angelegt (=abgespeichert) werden, wenn der Artikel mind. einem Sachbereich zugeordnet wird.
Sachbereiche könnten etwa sein: Naturwissenschaften (inkl. Mathematik), Geisteswissenschaften, Geografie, Gesellschaft, Technik, Modernes Leben etc. (die genaue Aufteilung ist erstmal nicht wichtig, es sollten etwa 10-20 Bereiche sein. Die genaue Aufteilung sollte ein Kompromiss zwischen fachlicher Zusammengehörigkeit und Anzahl der eingestellen Artikel sein.) Zuordnen dieser Bereiche könnte mittels einer Auswahlbox beim Abspeichern geschehen. („Eine Auswahlbox für Top-Level-Kategorien würde für ein anderes Wiki bereits einmal implementiert. Das könnte hier vielleicht auch verwendet werden.“) Dass manche Artikel in mehr als einen Sachbereich fallen können, spricht nicht gegen diese Vorgehensweise.

In der Folge könnte ein Vermerk über neueingestellte Artikel auf einer Sachbereichsunterseite eingeblendet werden, so dass

  1. die Kategorisierung spezifiziert werden kann,
  2. der Artikel wikifiziert und gezielt verbessert werden kann,
  3. unter Umständen ein Löschantrag gestellt werden kann etc.

Weitere Folgen:

  1. Die Anzahl der neueingestellten Artikel insgesamt sinkt ein wenig: Ressourcen für die die qualitative Verbesserung der bestehenden Artikel werden verfügbar.
  2. Die Qualität der Ersteinstellungen steigt:weniger Wikifizierungsarbeit.
  3. Es lassen sich die Neueinstellungen nach Sachbereichen kontrollieren (und nicht nur auf einer Seite).
  4. Benutzern, die neue Artikel einstellen, wird deutlich gemacht, dass in der Wikipedia sortierte und qualitativ hochwertige Beiträge erwünscht und andere nicht erwünscht sind.

Idee II: Aufteilung der Löschkandidaten nach diesen Sachbereichen

Die Löschdiskussion wird auf nach den Sachbereichen getrennten Seiten geführt. Folge: Es werden sachbezogene Diskussionsorte geschaffen. Der Vorschlag weist jedoch keine Zuständigkeit (oder zusätzliche Verwaltungsarbeit) einzelnen Projekten, Portalen oder Redaktionen.
Die sachbezogenen Diskussionsorte sollen folgendes bewirken:

  1. In der Regel stellen nur im jeweiligen Bereich qualifizerte Benutzer einen LA.
  2. Die Diskussionskultur versachlicht sich, da die durchschnittliche Sachkompetenz je Teilnehmer höher ist.
  3. Ein allgemeiner Streitplatz, der derzeit die LK sind, wird abgeschafft.
  4. Letzlich würden LA noch eher von sachkundigen Admins entschieden werden (auch wenn jeder Admin überall entscheiden darf).

Zuständigkeit:
Die Frage 'Wer übernimmt die Arbeit' stellt sich nicht im höheren Maße als im derzeitigen System. Man muss kein Redaktionsmitglied o.ä. sein, um irgendwo diskutieren oder entscheiden zu können. Einwand: Könnten Bereiche zu wenig Mitarbeiter haben? Kein Löschbereich hat feste Mitarbeiter (die aufgrund von Wikipausen o.Ä. plötzlich fehlen könnten). Angesichts der Größe der (ca. 15) Bereiche ist (m.E.) nicht zu befürchten, dass ein Bereich keine LA-Steller und Diskussionteilnehmer haben könnte. (Dass Neueinstellungen übersehen werden können oder an der Diskussion eines Artikels sich wenige beteiligen besteht prinzipiell im jetzigen System auch schon).

Tatsächlich diskutieren einige Bereiche bereits selbstständig Löschkandidaten: u.a. Bahn, Biologie, Chemie, Film, Geschichte, Mathematik, Medizin, Philosophie, Physik. Auf diesen Seite zeigen sich die angeführten positiven Auswirkungen.

Idee III: Koordination der Verbesserung der wichtigsten Artikel

Idee: Bei einer Verbesserung der Artikelqualität sollte der Verbesserung von zentralen Artikeln besondere Beachtung geschenkt werden.

Erster Schritt: es könnten auf den jeweiligen Projektebenen stattfindende und nach Sachgebieten geordnete Inventuren sein, die die wichtigsten Artikel benennen und unterschiedliche Bemühungen koordinieren. Einen vergleichbar ersten Schritt für den Bereich Philosophie hat in diese Richtung das WikiProjekt Philosophie kürzlich hier getan. Die Mediziner hier.

Idee IV: Koordination der Artikelbeobachtung von zentralen Artikeln auf Projektebene

Idee: Anlegen einer Liste „Zentrale Artikel“ für einen bestimmten Bereich und koordinierte Zuteilung von Benutzern zur Beobachtung dieser Artikel.

Folgen:

  1. Durch die Liste und die Zuteilung wird sichergestellt, dass bei den eingetragenen (und nicht verwaisten) Artikeln Veränderungen, die keine Verbesserungen darstellen, weitestgehend korrigiert werden.
  2. Insofern sehr große Überschneidungen vermieden werden, ist es möglich, die Arbeitszeit sinnvoller zu verteilen.
  3. Da das vorgeschlagene System dynamisch ist, wird zugleich hierdurch transparent, wie viele Artikel ein Projekt oder eine bestimmte Benutzergruppe effektiv überwachen kann.

Funktionsweise: Derzeit erprobt das Wikiprojekt Philosophie ein derartiges System. Dabei adoptieren immer (mind.) 2 Benutzer je einen Artikel. Macht ein Benutzer eine Wikipause oder stellt seine Aktivität ein, trägt er sich aus allen Artikeln aus. Ebenso ist eine individuelle Reduzierung der Arbeitsbelastung durch teilweises Austragen sehr einfach möglich. Diese Artikel werden entweder von anderen adoptiert oder verwaisen. Da Vertrauen und Übersichtlichkeit eine große Rolle spielen, scheint das System nur auf Projektebene sinnvoll zu sein.

Die Koordinationsseite des Projektes findet sich hier. Für weiterführende Informationen siehe hier.

Idee V: Problemkreis nicht-angemeldete Benutzer

'IPs'

Zunächst einmal möchte ich eine Lanze für die sog. IPs brechen. Ja, ich weiß, wenn man 'viele Zahlen' auf der Beobachtungsliste (oder New Pages oder recent changes) sieht, ahnt man oft Böses. Nichtsdestotrotz: M.E. sollte die WP aus zwei bekannten Gründen den Schreibzugriff für 'IPs' nicht vollständig unterbinden:

  1. Es gibt viele sehr gute, teilweise extrem gute Änderungen (Bsp.) oder auch Artikel-Neueinstellungen von IPs.
  2. Auch viele konstruktiv arbeitenden Benutzer haben sich erst nach einiger Zeit unangemeldeten Mitwirkens angemeldet.

Gerade bei speziellen Themen reicht die Fachkompetenz der bestehenden Mitarbeiter oft nicht aus, um bestimmte Abschnitte zu verbessern. Da dürfen wir m.E. auf Externe bzw. potentielle Interne nicht verzichten.

Von nicht angemeldeten Benutzern erwarte ich auch nicht:

  • dass sie die Wikisyntax beherrschen,d.h. formatierten Text einstellen. Qualitativ hochwertige, aber unformatierteTexte sind m.E. mehr wert als qualitativ minderwertige, aber formatierte.
  • dass sie alle speziellen Regeln und Konventionen kennen. WP:WWNI ist großteils selbstverständlich und Benutzer, die dagegen verstoßen, sollten darauf verwiesen werden. M.a.W.: Es sollte klar sein, dass die WP nicht jeden beliebigen Weblink oder jeden beliebigen Textverweis aufnehmen möchte; dass die genaue Formatierung nicht bekannt ist, ist jedoch leicht zu verschmerzen.

Sehr erwünscht sind also m.E. auch Beiträge, die dem Format nach unfertig sind (und somit zusätzliche Arbeit kosten), die aber die Qualität der WP insgesamt deutlich heben. (Vgl. diesen Kommentar).

unerwünschte Beiträge

Einige Beitragstypen, die prinzipiell nicht erwünscht sind:

  • URV
  • Neue nicht-relevante Artikel
  • Vandalismus
  • Linkspam
  • Literaturspam

Weiterer Vorschlag, um den Wartungsaufwand zu reduzieren:

  • Verbindliche E-Mail-Anmeldung für neue Benutzer
URV

URVs können kaum vermieden werden. Folgendes scheint mir aber denkbar (und über Rückmeldungen über die technische Umsetzbarkeit, wäre ich erfreut): Wird ein großer unformatierter Textblock eingestellt (von Benutzern aller oder einiger Benutzergruppen bei Neuartikel oder insgesamt), könnte ein Bot den Artikel mit URV-Verdacht automatisch kennzeichnen und ggf. einen Abschnitt des Textes im Internet suchen lassen und die Treffer vermerken.

Neue sehr schlechte oder extrem irrelevante Artikel

Artikelanlagen für unangemeldete oder neue Benutzer auszusetzen, halte ich für denkbar. (Für einen anderen Vorschlag schlechte Neueinstellungen zu reduzieren siehe Idee I). Allerdings muss man sich fragen, ob die entsprechenden Benutzer in der Folge sich nicht anmelden und ihre unerwünschte Arbeit so fortsetzen. In diesem Fall sollte man über den Sperrgrund 'Stellt unentwegt sehr schlechte Artikel ein' nachdenken. Verbindet man dies damit, dass Neuanlagen erst ab 4 Tagen und, sagen wir, 50 Artikeledits möglich sind, könnte dies möglicherweise positive Wirkungen zeigen. (Dafür, dass IPs und neue Benutzer vom Artikelanlegen auszusperren, spricht auch, dass sie mit höherer Wahrscheinlichkeit redundante Artikel einstellen und den Inhalt, die Form und den Stil einen WP-Artikel verfehlen.
Neben einer vollständigen Aussetzung sollte der Vorschlag bedacht werden, dass Neue Artikel in den ersten n Minuten (z.B. 15-30 min.) nur für den ersten Bearbeiter, per Spezial:New Pages o.ä. sichtbar ist. Dies dürfte den Anreiz für potentielle SLA-Artikel für einige Benutzer einschränken.

Vandalismus

Bestimmte Formen des Vandalismus sollten technisch leicht einschränkbar sein.

  1. Bearbeitungen im Artikelsnamensraum ohne Kommentar in WP:ZQ sollten – mind. für unangemeldete und neue Benutzer – völlig eingeschränkt werden.
  2. Löschungen, die mehr als 1/3 des Artikeltextes ausmachen, sollten für nicht angemeldete und neue Benutzer nicht möglich sein.
  3. Andere auffällige Änderungen (Stichwörter, Entfernen des gesamten Artikeltextes etc.) könnte ein Bot beobachten und ggf. revertieren. (Vgl. Sebmols guten Vorschlag hierzu)
Linkspam

Das Anlegen von Weblinks für nicht angemeldete oder neue Benutzer nicht zuzulassen, scheint mir möglich. Allerdings könnte diese Benutzergruppe dann auch keine Links anlegen, mit denen sie ihre Beiträge belegen möchten. Jedoch sollte m.E. die Bedeutung von Weblinks als Quellen oder Belege nicht überschätzt werden (wobei dies natürlich je nach Bereich stark schwankt; auch könnte man über eine dynamisch wachsende Whitelist von bestimmten domains nachdenken). Dass eine Aussage in einer Änderung eines nicht angemeldeten Benutzers mit einem Link belegt wurde, ist mir nicht in Erinnerung. Meiner Erfahrung nach sind mehr als 2/3 aller von unangemeldeten beigesteuerten Weblinks nicht „vom Feinsten“. Auch hier könnte das eingeschränkte Recht ein Anreiz sein, ein Benutzerkonto anzulegen.

Literaturspam

Literaturspam scheint mir technisch viel schwieriger einzudämmen. Darüber hinaus belegen unangemeldete Benutzer ihre Änderungen auch schon mal mit Literaturverweisen. Das sollte nicht eingeschränkt werden. (Allerdings sollte man, wenn es technisch möglich ist, beim Bearbeiten des Abschnitts „Literatur“ einen Hinweis, dass nur Literatur „vom Feinsten“ zum Thema erwünscht ist, einblenden sowie einem Link auf WP:LIT. Ähnliches gilt auch für WP:WEB).

Verbindliche E-Mail-Anmeldung für neue Benutzer

Mit Einschränkungen für unangemeldete Benutzer (und neue Benutzer) sollte die Email-Anmeldung für Neu-Anmeldungen einhergehen, um den Aufwand für ein reguläres Benutzerkonto zu erhöhen. M.E. sollte auch je neues Benutzerkonto eine neue email-Adresse verlangt werden. Das löst zwar kein Problem vollständig, dürfte den Umfang von nicht wirklich ernsthaft interessierten neuen Benutzern aber deutlich reduzieren. Die Definition 'nicht-neuer Benutzer' sollte zudem um den Faktor 'mind. 50 Edits' erweitert werden.

Fazit

Alle technischen Möglichkeiten, Unsinnsedits unter Einsatz möglichst geringer menschlicher Ressourcen zu unterbinden oder rückgängig zu machen, sollten m.E. zumindest erprobt werden. Der Schreibzugriff für 'IPs' sollte nicht vollständig entzogen werden; in einzelnen Bereichen jedoch, in denen Edits von 'IPs' fast immer nicht verbessernd sind (Weblinks) oder entsprechende Edits kaum zu einer Verbesserung der WP führen (Neuanlagen), sollte eine Einschränkung des Schreibzugriffs in Erwägung gezogen werden. Alle Einschränkungen, die für nicht angemeldete Benutzer gelten, sollten dabei auch für neue Benutzer gelten, damit das Problem sich nicht zu leicht verlagert. Zudem sollte eine email-Anmeldung Pflicht werden.

Idee VI: Stabilisierung und Auslagerung von Metabereichen

Achtung! Diese Idee ist sehr vage und (noch mehr als die anderen) als Denkanstoß zu betrachten.

Die WP ist mittlerweile unüberschaubar und viele Metabereiche binden Ressourcen und Aufmerksamkeit von Benutzern, die andernfalls dem Artikelnamensraum zur Verfügung stehen könnten. Auch wird eine zur Erstellung einer Enzyklopädie sehr wichtige Benutzergruppe von der derzeitigen Form der Wikipedia (Diskussionskultur, Regelmenge vs. Regelinstabilität, Unübersichtlichkeit der WP) abgestoßen oder abgeschreckt: Benutzer, die vorwiegend Artikel schreiben wollen.

Skizzenhaft einige mögliche Änderungen, die behilflich sein könnten, dem Artikelnamensraum mehr Ressourcen und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und die Attraktivität der WP für den reinen Artikelschreiber zu erhöhen:

  1. Fundamentales, einige Regeln sollten stabil, oder zumindest stabiler werden.
    1. Welche? Insbesondere WP:WWNI, ggf. alles unterhalb von Wikipedia:Grundprinzipien (WP:WEB u.ä.).
    2. Was heißt stabil(er)? Weniger Nutzergruppen haben Schreibrecht an den entsprechenden Seiten. Auslagerung der Diskussionen über Veränderung aus der WP. Möglicherweise sogar Auslagerung jeglicher Veränderung dieser und Diskussionen über diese Seiten aus der WP.
  2. Auslagerung der Diskussionen, die nicht der unmittelbaren Artikelverbesserung dienen. Dies betrifft etwa - neben Diskussionen über die Punkte aus (I) - , Wikipedia:Meinungsbilder, Wikipedia:Vermittlungsausschuss u.ä..
    1. Was heißt 'Auslagerung'?: Das möchte ich im konkreten offen lassen. Bildhaft kann man sich verschiedene Räume vorstellen. Die Diskussion über Meta-Bereiche könnte in einem Raum2 getrennt vom Raum1 der derzeitigen WP vorstellen geführt werden, so dass die Zahl der Redebeiträge und die Lautstärke im Raum1 abnimmt. Für eine Auslagerung einiger Bereiche könnte man einen Metaaccount andenken, dessen Anmeldung (a) einen WP-Account voraussetzt und (b) dessen Edits gesondert gezählt werden.
  3. Bereiche - wie Wikipedia:Review, WP:KLA, WP:KEA -, die unnötig Aufmerksamkeit (von Benutzern, von denen keine Beteiligung zu erwarten ist) binden, sollten verändert werden. Reviewdiskussionen etwa sollten nur auf den jeweiligen Diskussionsseiten stattfinden, jedoch auf einer Reviewseite angekündigt werden. (WP ist in einem Stadium, in dem es ein Problem geworden ist, viel Aufmerksamkeit auf einzelne Metabereiche zu lenken und durch diese zu binden.)

'Auslagerung' könnte man mit einem Bild beschreiben: Einige Metabereiche mögen

Folgen
  • Weniger Datenverkehr, der nichts mit der Artikelverbesserung zu tun hat.
    • Mehr Aufmerksamkeit auf Artikel, weniger auf Metadiskussionen.
    • In der WP als Meritokratie gewinnen Edits im Artikelnamensraum an Bedeutung.
  • Höhere Attraktivität der WP für Personen, für die das Diskussionsaufkommen abschreckend ist.
  • Höhere Attraktivität der WP für Personen, für die die Regelinstabilität abschreckend ist.

Einige Vorschläge (manches ist voneinander unabhängig umsetzbar) mögen die WP zunächst verkomplizieren. Zu überlegen ist, ob mittel- und langfristig ein deutlicher positiver Effekt zu erwarten ist.

Idee VII: Schreibzugriff von unangemeldeten Benutzern auf ein zweites Wiki einschränken

Wird eine herkömmliche Enzyklopädie erstellt, so gehen der endgültigen Druckfassung eines Artikels viele Textfassungen voran, die sich von der endgültigen Fassung unterscheiden. Voneinander getrennt sind der Bereich, in dem ein Autor einen Text schreibt, und der, in dem ein Leser einen Artikel liest.
Dies ist in der WP anders. Es gibt nur einen Bereich. In diesem wird zugleich gelesen und am Text gearbeitet. Mitunter kommen die Rollen Leser und Autor sogar zugleich in derselben Person vor. Diese offene Struktur ist eine große Stärke der WP, da sie daher sehr viele potentielle Autoren hat, da potentiell jeder Leser ein Autor ist.
Diese große Stärke ist jedoch zugleich eine Schwäche. Denn zwar stellen einige Änderungen Verbesserungen, andere aber Verschlechterungen dar. Einige dieser verschlechternden Änderungen sind absichtliche Verschlechterungen (=Vandalismus), andere sind unabsichtliche Verschlechterungen (z.B. das Einfügen von einem Weblink oder Literatur, die nicht Vom Feinsten sind, in Unkenntnis darüber, dass diese Vom Feinsten sein sollen; das assoziative Anhängen von Textstücken in Artikel u.ä.). In der Folge ist ein erheblicher Aufwand menschlicher Ressourcen notwendig, um Verschlechterungen rückgängig zu machen. Gelingt dies nicht vollständig, nimmt die Qualität der Texte ab.
Alle verschlechternden Änderungen wird man nie vollständig ausschließen können, sofern man nicht jegliche Änderungen ausschließt. [1] Die Frage ist nun:

  • Wie kann man gleichzeitig die WP als möglichst offene Struktur erhalten und möglichst viele Änderungen ausschließen, die einer größeren Wahrscheinlichkeit nach Verschlechterungen sind?

Eine Antwort liegt vielleicht in der Unterscheidung, den gedruckte Enzyklopädien aufweisen: Lese- und Arbeitsfassung. Ein großer Teil der Verschlechterungen stammt von unangemeldeten Benutzern. Diese Gruppe sollte aus zwei Gründen nicht von der Mitarbeit ausgeschlossen werden:

  1. Artikel können von dem Wissen unangemeldeter Benutzer profitieren.
  2. Unangemeldete Benutzer sind potentielle angemeldete Benutzer.

Vorschlag: Unangemeldete Benutzer könnten - für alle oder nur für einige Artikel - einen Schreibzugriff allein auf ein zweites Wiki (W2)[2] erhalten, nicht aber auf die Lesefassung, die nur angemeldete Benutzer bearbeiten können. Jeder (Artikel der WP hat (bzw. die entsprechenden Artikel haben) ein Duplikat in W2. W2 ist nur für angemeldete Benutzer lesbar und für unangemeldete Benutzer nur dann, wenn sie einen Artikel bearbeiten. Änderungen, die in einem Artikel A2 aus W2 gemacht werden, könnten in der WP in A von angemeldeten eingearbeitet werden. Die entscheidende Frage lautet nun: Wie geschieht dies mit einem möglichst geringen Arbeitsaufwand?

  1. Es werden nicht die einzelnen Versionen von A2 für die Einarbeitung in A zugrunde gelegt, sondern eine vorübergehende Endfassung.
  2. Eine vorübergehende Endfassung von A2 liegt nur dann vor, wenn A2 mind. n Tage nicht verändert worden ist. (Dies könnte man in Ausnahmen auch außer Kraft setzen).
  3. Eine vorübergehende Endfassung von A2 gibt es nur einmal pro Zeitspanne, Quartal, halbjahr o.ä. [3]
  4. Die vorübergehende Endfassung von A2 wird mit der jeweiligen Version von A von einem angemeldeten Benutzer verglichen und die verbessernden Änderungen übernommen. Technisch könnte man den abschnittsweisen Vergleich der Endfassung von A2 und von A und die jeweilige Einarbeitung sicher noch wesentlich vereinfachen.

Weitere Eigenschaften:

  • Die Seiten von W2 dürften von Suchmaschinen nicht indiziert werden können, u.a. um Spamming zu verhindern.
  • Sobald eine vorübergehende Endfassung von A2 vorliegt, müssten dies für Beobachter des Artikels A sichtbar sein.

Auswirkungen:
Positiv:

  • Vandalismus wird weitgehend uninteressant.
  • Spamming ist uninteressant.
  • Weniger Aufwand für Benutzer.
  • Ein Großteil der unbeobachteten Verschlechterungen findet in dem für nicht-angemeldete Benutzer nicht lesbaren W2 statt, d.h. insgesamt weniger verschlechternde Änderungen an den Artikel der WP.

...

Negativ:

  • Die Beteiligung von unangemeldeten Benutzern nimmt insgesamt vermutlich leicht ab.
  • Aufgrund der etwas höheren Hürde werden einige Verbesserungen an Artikeln überhaupt unterbleiben.
  • Einige Verbesserungen, die in W2 gemacht werden, werden möglicherweise nicht in die WP eingearbeitet.

...

Es ist zu überlegen, ob der Nutzen (weniger Aufwand für die Benutzer) den Nachteil (Schreibzugriff für unangemeldete Benutzer allein auf die Artikel W2, nicht auf die von WP) überwiegt.

Idee VIII: Das Wichtigste in Kürze auf Artikeldiskussionsseiten

Folgender Text auf (einigen oder allen) Diskussionsseiten könnte den Umfang an Missverständnissen, Auseinandersetzungen und anderen Problemen etwas reduzieren. Eine Einbindung als Vorlage auf allen Artikeldiskussionsseiten, ist nicht möglich, da dies zu Lasten der Serverleistung ginge. Wollte man es für alle Artikeldiskussionsseiten: Könnte man es direkt implementieren? Die bestehende Vorlage:Diskussionsseite halte ich für weniger geeignet, da sie m.E. nicht konzise und übersichtlich die wichtigsten Informationen über eine Beteiligung an WP vermittelt. [4]

Das Wichtigste in Kürze


Wikipedia ist eine Enzyklopädie.
Als Enzyklopädie hat Wikipedia hohe Qualitätsanforderungen. Falls du dir unsicher bist, ob eine (beabsichtigte) Änderung diese erfüllt, lies bitte Was Wikipedia nicht ist. Im Folgenden kurz die wichtigsten Regeln für Artikelarbeit; bei Bedarf geben die Links genauere Auskunft.
Wikipedia ist der Theoriedarstellung verpflichtet, Theoriefindung darf nicht stattfinden.
Der Neutrale Standpunkt muss eingehalten werden.
Umstrittene Aussagen sowie wichtige Zahlen und Daten müssen belegt werden.
Weblinks und Literatur müssen für das Thema zentral und hochwertig sein.
Diese Diskussionsseite dient ausschließlich zum Diskutieren und Verbessern des Artikels.
Persönliche Angriffe sind zu unterlassen.

Idee IX Informationen für den Leser zu Weblinks/Literatur

Nachschlagewerke orientieren idR in einer Einleitung darüber, wie ein Artikel aufgebaut wird, welche Abkürzungen verwendet etc., kurz: sie geben zentral Informationen über die Artikel. Diese zentrale Anlaufstelle gibt es in der WP nicht (und ich möchte hier auch nicht vorschlagen, eine einzurichten). M.E. ist es sowohl im Interesse der Leser als auch der Autoren/Benutzer, dass es einen kurze Überblick dazu gibt, was ein Leser unter Weblinks/Literatur findet. Wikipedia:Literatur und Wikipedia:Weblinks ist in der jetzigen Gestalt ungeeignet. Diese Information muss der Leser auch finden können, so dass ich vorschlage:

  • zwei Leser-Informations-Seiten zu Weblinks/Literatur einzurichten;
  • diese Seiten in den Artikeln an passender Stelle verlinken.

Zu Weblinks könnte dort beispielsweise stehen:

Weblinks verweisen auf Internetseiten, auf denen sich [1] weiterführende, hochwertige Informationen zum jeweiligen Artikelgegenstand finden. [2] Weitere Informationen darüber, welche Seiten verlinkt werden sollten und welche nicht, findest du unter Wikipedia:Weblinks.

Nicht nur wäre das ein Dienst am Leser. Mit den Aussagen (1) und (2) würde vermutlich die Anzahl zu entfernenden Links, die unabsichtlich eingestellt worden sind wesentlich reduziert werden. Dasselbe gilt für Literatur.

Idee X: 'Belohnen vs. Bestrafen'. Gesichtete Versionen und neue Artikel

Seit einiger Zeit geht die Zahl der Neuanmeldungen bei den Autoren zurück. Die Gründe sind unklar. Es ist aber plausibel, dass die ersten Erfahrungen, die ein neuer Autor in der WP macht, dafür mitentscheidend sind, ob er bleibt oder geht. Als ein Problem für neue Autoren wird häufig angesehen, dass die Anforderungen an neue Artikel gestiegen sind (ohne, dass sie in etwa wüssten[5], welche Beiträge erwüscht sind und welche nicht: 'Quellen, kein Essay, kein original research' etc.).
Der Zweck des Features Gesichtete Versionen besteht darin, nur eine bestimmte Menge aller Artikel der WP den Lesern (=unangemeldeten Benutzern) anzuzeigen, nämlich die gesichteten. Hierdurch soll das Vandalismusproblem eingedämmt werden, indem vandalisierte Versionen nicht angezeigt werden, da sie nicht gesichtet sind.
Wenn man nun die relevanten, aber qualitativ unzureichenden Artikel als nicht gesichtet markierte und für die Leser unsichtbar machte, könnte dies folgende Effekte haben:

  1. Die Benutzer, die Löschungen aussprechen, würden gelassener damit umgehen und länger warten, bevor ein LA (oder die QS) eingetragen würde.
  2. Ist einmal ein LA oder QSA gestellt, könnte man den (neuen) Autoren mehr Zeit als bisher geben.
  3. Der Autor hätte einen positiven Anreiz, eine 'Belohnung' (Sichtbarmachung des Artikels), den Artikel zu verbessern. Derzeit besteht der Anreiz allein in der Vermeidung der Löschung des Artikels, gewissermaßen eine 'Bestrafung'.

Idee XI: Wettbewerb zur Förderung zentraler Artikel

Ein Artikelwettbewerb für zentrale Artikel, der mit Punktevergabe und ohne Jury funktioniert. Welche Artikel als zentral gelten und was mögliche Wettbewerbs- und Punktemodalitäten sind, steht hier.

Ein neuer Artikel kann nur angelegt werden, wenn die Datenbank bereits mindestens n Links (n =1bis3) auf dieses Lemma enthält.
Bsp: Der Artikel Rumänische Eishockeynationalmannschaft kann angelegt werden, da dieser hinreichend viele Links (bzw. Nennungen) aufweist. Das Victor Eremita hingegen kann nicht angelegt werden, da es nicht genügend Links aufweist.
Ich weiß: Hat den Nachteil, für 'Externe' etwas komplizierter zu sein. (Mich würde an der Stelle mal interessieren, wieviele Erstuser ("Erstuser" ungleich "IPs") sinnvolle Artikel anlegen). Die Existenz von zahlreichen eher fragwürdige Stand-Alones würde aber verhindert. Der En-zyklo-pädie-charakter würde betont. Mal drüber nachdenken - Olaf würde sagen: Gedankliches Kaugummi.

Anmerkungen

  1. Denn jede Änderung kann eine Verschlechterung sein und als Verschlechterung kann sie erst erkannt werden, wenn sie vorliegt.
  2. Der Vorschlag greift eine Idee von Achim Raschka auf. Hier sollten in das zweite Wiki allerdings nur gesichtete Versionen von guten Artikeln übernommen werden – wenn ich mich richtig erinnere.
  3. Das müsste nicht bei allen Artikel in W2 gleich sein, sondern könnte auch nach Wichtigkeit, Ressourcen unterschiedlich gehandhabt werden.
  4. Die Idee geht auf Florian.Arnds Vorschlag auf der Diskussionsseite von Ölfördermaximum.
  5. ...wissen können, möchte man sagen. De facto sind wir nicht ganz ehrlich: Zum einen schreiben wir überall Sei Mutig, Hilf mit etc. Zum anderen warten wir aber mit einem Wust an Regeln auf, sobald jemand die verschlungenen Pfade des Gewünschten verlässt. Daher ist es so wichtig, die wirklich wichtigen Dinge zu kommunizieren (Etwa WP:WWNI). Dies könnte etwa mit einer EULA bei Anmeldung, bei unangemeldeten Autoren ggf. auch bei dem jeweils ersten Edit geschehen (z.N. mit WP:M). Das wäre eine kleine Hürde für die Autoren, aber sie wüssten besser woran sie sind. Und dieses Wissen vermeidet Frust. Übrigens vermutlich nicht nur bei den neuen Autoren.