Benutzer:Visi-on/Projekt Trockenwiesen und -weiden

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Löschantragstext|tag=12|jahr=2006|monat=September}} Artikel enthält keine Informationen zum eigentlichen Projekt, sondern liefert lediglich grobe Beschreibungen der betroffenen Biotope Trockenwiese und Trockenweide, die in den gleichzeitig angelegten Artikeln dazu besser aufgehoben wären. Wegen der fehlenden Informationen zum Projekt ist dessen Relevanz nicht beurteilbar. --jergen ? 17:57, 12. Sep 2006 (CEST)

Redundanztext|jergen ? 09:02, 12. Sep 2006 (CEST)|September 2006|TWW|Trockenwiese|Trockenweide|Trockenrasen}}


Das Projekt Trockenwiesen und -weiden (TWW) ist ein Projekt des Schweizer Bundesamtes für Umwelt zum Schutz dieser Habitate. Grundlage sind die Berner Konvention und die Agenda 21.

Ausgangslage:Trockenwiesen und -weiden (TWW) sind Trockenrasen und somit nach Artikel 18 Absatz 1bis des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG) besonders zu schützen. Der Bund verschafft sich aktuell einen Überblick über diesen Lebensraum und plant, die wertvollsten Flächen in ein Biotopinventar nach Artikel 18a Absatz 1 NHG aufzunehmen.

Projektziele

  • Übersicht gewinnen
  • Prioritäten setzen
  • Rasche Umsetzung von Schutz- und Fördermassnahmen ermöglichen
  • Grundlagen für eine spätere Erfolgskontrolle schaffen
  • Ein optimales Politikkonzept entwickeln

Projektablauf

  • 1994 Start des Projektes TWW
  • 1995 Vorprojekt
  • 1996-2005 Kartierung der TWW-Flächen
  • 2002 Vorvernehmlassung zur Trockenwiesen unnd -weiden Verordnung TWWV
  • 2006 Schlussbewertung
  • 2007 Vernehmlassung TWWV mit allen Objekten (Inventar)
  • 2008 Projektende / Inkraftsetzung

Stand:

  • 22 Kantone sind kartiert.
  • 21 Kantone sind provisorisch klassiert.

Gegenstand: Natürliche Rasen an felsigen Standorten sowie alpine Rasen oberhalb der Waldgrenze sind nicht Teil des Inventars, da deren Gefährdung vergleichsweise gering ist. Gegenstand des Inventars sind im wesentlichen:

  • gemähte Flächen in sämtlichen Höhenlagen
  • beweidete Flächen bis zur natürlichen Waldgrenze
  • Brachen bis zur Sömmerungslinie

Die Flächen müssen eine hohe biologische Qualität und Diversität aufweisen, die deutlich über derjenigen der ÖQV liegt sowie eine nach Biogeografischer Region und Höhenlage abgestufte Minimalfläche überschreiten. Die Kartier- und Bewertungsmethode wurde 2001 publiziert.

Gefährdung:

  • Intensivierung der Landwirtschaft
  • attraktive Wohnlagen an Südhängen
  • Ersatzaufforstungen für Bauten und Anlagen
  • seit kurzem auch Nutzungsaufgabe in abgelegenen Gebieten

Schutz: Im Moment bearbeitet der Bund ein Schutz- und Förderprogramm für Trockenwiesen und -weiden. Darin werden Strategien und Ziele des TWW-Schutzes auf Bundesebene aufgezeigt. Zudem liegt die Verordnung zum Schutz der TWW (TWWV) im Entwurf vor. Auch wird eine Umsetzungs- und Vollzugshilfe vorbereitet (UVH). Schutzziele sind:

  • den Fortbestand der auf Trockenwiesen und -weiden angewiesenen Arten sicherstellen,
  • ihre Lebensräume erhalten und fördern,
  • gefährdete Arten speziell fördern,
  • zur Verbesserung der ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen beitragen und
  • Synergien zu Partnerpolitiken wie z.B. Land- und Forstwirtschaft nutzen.

Charakteristika: TWW sind von zeitweiliger Trockenheit des Bodens geprägt, sehr artenreich und verdanken ihre Existenz in hohem Masse einer jahrhundertelangen, extensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Sie zeichnen sich durch einen geringen Ertrag aus und unterliegen - vor allem aus ökonomischen Gründen - seit dem 2. Weltkrieg einem markanten Rückgang. Trotz Bemühungen von Bund und Kantonen im Bereich des Arten- und Biotopschutzes, sowie der Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik hält der Rückgang der wertvollen Flächen an. Die laufenden Inventarisierungsarbeiten des Bundes dokumentieren weitere Verluste aufgrund Nutzungsintensivierungen und Nutzungsaufgaben in Grenzertragslagen.

Vorkommen: TWW umfassen nährstoffarme, meist durch den Menschen genutzte Grünland-Flächen von der Ebene bis zur Waldgrenze. Sie gelten als "schwachwüchsig", erlauben nur geringe Erträge und und sind in der Regel auf eine Nutzung oder Pflege angewiesen. In der Schweiz machen TWW heute noch 1,2% der landwirtschaftlichen Nutzfläche und 1.8% am gesamten Sömmerungsgebiet aus (ca. 23'000 ha). Davon entfallen 0,5% auf Trockenweiden und 1,3% auf Trockenwiesen. Flächenmässig bedeutsam sind die Trockengebiete im Jura und in den Alpen, wo die meisten TWW-Objekte liegen.


Spezialisierte Arten: Trockene und wechseltrockene Wiesen und Weiden gehören zu den artenreichsten Pflanzenformationen Mitteleuropas. Sie haben eine eigenständige, unverwechselbare Pflanzen- und Tierwelt. So wachsen etwa der Wiesensalbei, die Esparsette oder der wilde Thymian auf TWW. Auch seltene oder gar gefährdete Pflanzenarten kommen in diesen Habitaten vor, etwa die Paradieslilie oder die Fliegenragwurz. An sonnigen Tagen verrät das weithin vernehmbare Zirpen der Feldgrillen das Vorhandensein von TWW-Flächen. Hier sind die Orte, wo sich Segelfalter Duelle liefern, wo Zaunammer und Dorngrasmücken singen und Zauneidechsen jagen. 15% aller Pflanzen- und Tierarten der Schweiz sind direkt auf diesen Lebensraum angewiesen, davon stehen rund die Hälfte auf der Roten Liste und sind bedroht.

Gefährdung: Im Vergleich zur ursprünglichen TWW-Fläche ist von einem Rückgang von 90% auszugehen. Die Hauptgründe für diesen massiven Rückgang in der Schweiz sind: Intensivierung der Landwirtschaft (Düngung), Überbauung der warmen Südhänge, Ersatzaufforstungen für Bauten und Anlagen sowie Nutzungsaufgabe in abgelegenen Gebieten. Mit einer umfassenden nationalen Strategie, zu der ein flächendeckendes Inventar und verschiedene Schutzmassnahmen gehören, sollen die wichtigsten TWW der Schweiz erhalten und gefördert werden.

Vom Menschen geprägte Habitate: Trockenwiesen und Trockeneweiden sind meist Zeugen und Ergebnis jahrhundertealter Landnutzungsformen. Dahinter stand und steht das Bemühen der Menschen, dem kargen Boden in oftmals schwer zugänglichem Gelände zusätzliches Futter für das Vieh abzuringen. Die vielleicht extremste Form ist das Wildheuen, eine im Alpenraum sonst fast ausgestorbene sporadische Mähnutzung in steilster Hanglage im Bereich oder über der Baumgrenze.

Standortspezifische Vegetationseinheiten

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Die schweizerischen Trockenwiesen und Trockenweiden können nach wissenschaftlichen Kriterien in 18 verschiedene Vergetationsgruppen unterteilt werden.

Vegetationsgruppen tieferer Lagen

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Trockene artenreiche Fettwiese: Die Fromentalwiese. Das dominante und namengebende Gras dieses Wiesentyps ist der Glatthafer (Arrhenaterum elatius), auch Fromental genannt.

Echter Halbtrockenrasen (Mesobromion): mit aufrechter Trespe als Charakterart.

Trockene Saumgesellschaft (Origanetalia):

Artenarmer Trockenrasen der tieferen Lagen (Low diversity, low altitude):

Subatlantischer Trockenrasen (Xerobromion):

Steppenartiger Trockenrasen (Stipo-Poion):

Steppenartiger Halbtrockenrasen (Mesobromion, Stipo-Poion):

Trockener Halbtrockenrasen (Mesobromion, Xerobromion):

Nährstoffreicher Halbtrockenrasen (Mesobromion, Arrhenatheretalia elatioris):

Vegetationsgruppen höherer Lagen

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Blaugrashalde (seslerion variae):

Artenreiche Borstengrasrasen (Nardion Strictae):

Rostseggenhalde (Caricion ferugineae):

Artenarmer Trockenrasen höherer Lagen (Low diversity, high altidude):

Artenreiche Buntschwingelhalde (Festucion variae):

Seltenere Vegetationsgruppen

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Halbruderaler Trockenrasen ('Artemisio-Agropyrion intermedii):

Goldschwingelhalde (Festuca paniculata):

Subkontinentaler Trockenrasen (Cirsio-Brachypodion):

Südalpine Blaugrashalde (Caricion australpinae):

Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Magerrasen

Literatur und Quellen

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  • Eggenberg et al., 2001: Kartierung und Bewertung der Trockenwiesen und -weiden von nationaler

Bedeutung. Technischer Bericht. Schriftenreihe Umwelt Nr. 325. BUWAL, Bern.

Kategorie:Biotop