Benutzer:WikiAnika/Kreuzkirche

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Sachsens Kirchen-Galerie

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„[...] Außer der Hauptkirche gab es früher noch innerhalb der Stadt eine kleine, Unseren Lieben Frauen geweihte Kirche, die ihre Erbauung im Jahre 1388 bem frommen Sinne eines Bischofswerdaer Bürgers, Namens Nicolaus Platzbeck, verdankte. Als sich die Einkünfte dieser Kirche durch Legate und Dotationen sehr vermehreten, soll sogar eine geistliche Brüderschaft, die Frauenbrüder genannt, unter einem Probst an derselben errichet worden sein. Ust diese NAchricht unzuverlässig, so ist es dagegen eher glaublich, daß diese Kirche nach ihrer theilweisen Zerstörung in dem vorhin erwähnten Brande im Jahre 1469 ihre Bestimmung mehr und mehr entzogen worden sei. Ja zur Zeit der Reformation soll der Bürgermeister Tanner diese Kirche zu Gefängnissen für des Lutherthums Verdächtige haben einrichten lassen. Sie verfiel endlich so, daß im Jahre 1647, was noch an Gemäuer stand, abgestragen und zum Bau einer neuen Begräbniskirche verwendet wurde. Seit Einführung der Reformation hatte nämlich eine alte, ebenfalls Unserer Lieben Frauen geweihte Capelle vor der Stadt an der nach Budissin führenden Straße zur Begräbniskirche gedient. Diese war jedoch im Jahre 1631 von den Croaten zerstört worden, so daß man die Leichenpredigten in der Hauptkirche halten mußte. Diese Einrichtung ear mit mancherlei Uebelständen verbunden. Man entschloß sich daher zum Bau einer neuen Begräbniskirche, begann denselben im Jahre 1647 und vollendete ihn 1652. Am 12. Mai 1813 brannte auch diese Kirche ab, wurde aber schleunigst wieder hergestellt, da mit in ihr bis zu Vollendung der Hauptkirche der Gottesdienst gehalten werden könne. Ueber der Capelle des heiligen Jacob, welche am Wege nach Stolpen gestanden haben soll, mangeln zuverlässige Nachrichten. [...]“

Band 7: Die Inspectionen Großenhain, Radeberg und Bischofswerda. als achte Abtheilung von Sachsens Kirchen-Galerie
Untertitel: 32. Lieferung
Seite: 135, rechte Spalte
URL: http://digital.slub-dresden.de/id250210533/139

Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen

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Die {{SperrSchrift|Kirche} (Fig. 18) wurde 1573–78 erbaut, 1647–50 durch einen Neubau ersetzt, 1814 vom Amtszimmermeister in Stolpen, {{SperrSchrift|Johann Gottlieb Michael} und 1899 von {{SperrSchrift|Quentin} erneuert. Leider wurde die Friedhofsmauer mit Tor und Bäumen (Fig. 18) abgetragen.

Einfacher, rechteckiger, flachgedeckter Bau, dessen Detailformen durchweg von der jüngsten Erneuerung stammen.

{{SperrSchrift|Altar}. Einfach gemauerert, darüber ein {{SperrSchrift|Kruzifix}, Sandstein, der Korpus 180 cm, das Kreuz 395 cm hoch. Der Stamm des letzteren misst 31 : 36 cm und zeigt die Nachahmungen von Astlöchern. Bemalt.

Der Körper (Fig. 19) in stark geschwungenen schweren Formen.

{{SperrSchrift|Kanzel} (Fig. 20), Sandstein, 102 cm Durchmesser. Ohne Kragstein 122 cm hoch, mit Fuss- und Brüstungsgesims. Die Brüstungswand, die etwas über einen Halbkreis ausmacht, ist durch zwei seitliche und einen Mittelpilaster toskanischer Ordnung gegliedert. Dazwischen in Hochrelief:

1. Bild: Der Sündenfall. Auf dem Baume die Schlange, als weibliches Wesen mit Flügeln und Krallen, das einen Apfel herablangt. Seitlich hält ein Engel eine Tafel, bez.:

{{small|S A B . 3 | Got . hat . den . Mens: | :chen . erschaffen | zvm . ewigen . Leben.}

2. Bild: Die Vertreibung aus dem Paradiese. Der Engel mit dem flammenden Schwert über dem Tore. Hinter dem Paare der Tod als Skelett mit erhobenen Händen, ein Spruchband haltend, bez.: {{small|Bvrchs . Tevfels . Neit . | ist . der . Dot . in . die . | Welt . kommen . S A P . (?)}

3. Bild: Der Gekreuzigte. Am Fusse des Kreuzes die beiden Jünger Johannes und St. Andreas mit dem Kreuze. Seitlich zwei Spruchtafeln. Die eine an einem Baume hängend, bez.: {{small|Marei I. | Tvt. Bvsse . vnd | glevbet . an . das | Evangelivm.} [[29]] Die andere von einem Engelchen gehalten, bez.: {{small|Sihe . das . ist . | Gotes . Lamb | welches . der | Welt . Svnde . | dregt . Iohanis | 3.}

4. Bild: Die Auferstehung Christi. Christus, in der einen Hand die Siegesfahne empor schwingend, durchbohrt mit der Lanze den Tod und Teufel, der als drachenartiges Ungeheuer gebildet ist.

In den Wolken ein Engelchen mit einer Schrifttafel, bez.:

{{small|Esa XXV | Er wirt den | Dot . vorsch | Iv~ng . ewiglich.}

Neben dem Grab Felswände mit der säulenartigen Basaltformation Stolpens. Die untere Platte des Fussimses ist mit Diamantquadern besetzt.

Der halbkugelige Kragstein, 35 cm hoch, mit trefflichen Renaissanberanken geschmückt, welche in der Mitte ein Engel, seitlich je zwei Kindengel halten. Er ruht mit kapitellartigem Ansatz auf einem 130 cm hohen Engel, der aug einem niedrigen Postament steht und eine Bibel hält. Sein Haar ist in vier Zöpfen geflochten und mit einem Glorienschein umgeben.

{{SperrSchrift|Taufstein} (Fig. 21), Sandstein, 95 cm hoch, 88 cm oberer äusserer Durchmesser. Schwerfällige, reich profilierte Bildung ohne ornamentalen Schmuck. Oben am Rande bez.: {{small|1561.}

{{SperrSchrift|Alle drei Stücke} gehören dem Ausbau des Schlosses Stolpen unter Kurfürst August an, der sich etwa 1560–1566 vollzog. Die Steinmetzarbeit zu diesem Bau, das "gehauene Steinwerk", kam aus Pirna. Stilistisch steht die KAnzel den Werken des {{SperrSchrift|Hans Walther} sehr nahe. Aus der Schlosskapelle zu Stolpen wurde sie 1813 nach Bischofswerda gebracht. Vergl. Heft I S. 87. Ferner N. Archiv f. Sächs. Geschichte Bd. XV. S. 157 flg.

{{SperrSchrift|Reste eines gotischen Altares:}

{{SperrSchrift|Heilie Barbara} (Fig. 22), Holz, geschnitzt, bemalt, 132 cm hoch. Mit goldenem Gewand, an dessen Borte eines nur noch teilweise lesbare Inschrift: {{small|...regnum mundi et omnem ornamentum seculi...visit...quem vidi quem amavi in...}

Die Krone bestossen, die linke Hand abgebrochen, die rechte fehlt, der Malgrund und die Malerei sehr beschädigt. Das Emblem, das die Rechte trug, fehlt. Es scheint ein Korb gewesen zu sein, was auf die heilige Elisabeth schliessen liesse.

{{SperrSchrift|Jungfrau} mit dem Kinde (Fig. 23), Holz, geschnitzt, bemalt. Auf einem Halbmonde stehend, das Kinde (Fig. 23), Holz, geschnitzt, bemalt. Auf einem Halbmonde stehend, das Kind auf dem linken Arm haltend; dieses von lebhafter Körperbewegung. Sehr beschädigt durch Wurm und Trockenfäule. Die Gliedmassen des Kindes und die Hände der Jungfrau fehlen oder sind bestossen. Auf dem Saum des Kleides: {{small|... civitas et aesternitas ... properat}

{{SperrSchrift|Engel}, Holz, geschnitzt, 64 cm hoch. Beide Hände und die Flügel fehlen.

Diese Schnitzereien dürften der Zeit um 1500 angehören. Der Altar stammt gleichfalls aus Stolpen. (Vergl. Gerken, Historie der Stadt Stolpen. S. 45.)

Jetzt im Museum.

'''[[30]]''' {{SperrSchrift|Denkmäler.} '''[[35]]'''

Bischofswerda. Begräbniskirche. 
Band 31: Amtshauptmannschaft Bautzen (I. Teil)
Autor: Cornelius Gurlitt
Seite: 28 (bis 35) [Foto mit Turm auf Seite 26]
URL: http://digital.slub-dresden.de/id308964683/30