Benutzer:Wmeinhart/Schumacher

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  • »Gesetz betreffend den Bebauungsplan für die Vororte auf dem rechten Elbufer« vom 30.12.1892, führte 1897 zur Einrichtung einer »Abteilung für Stadterweiterung« beim Ingenieurswesen
  • »Gesetz zur Förderung des Baues kleiner Wohnungen« vom 21.5.1902 führte schließlich zum Bau von jährlich 12.000 Wohnungen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Finanzierungshilfen zu einem Zinssatz von 4% durch staatliche Darlehen zum Grundstücksankauf aus Staatsbesitz wurden vergeben. Festlegung einer Wohnungsmindestgröße von 35 m² (Zimmer, Küche und Toilette)
Die Neufassung des Gesetzes vom Dezember 1918 schrieb bereits Planungen mit Grundrissen als Zweispänner vor, pro Stockwerk durfte es also nur zwei Wohnungen geben; alle Aufenthaltsräume mussten natürlich belichtbar sein.
  • »Baupflegegesetz« vom 3.4.1912, mit Baupflegekommission (drei Senatoren und sechs Bürgerschaftsabgeordnete) mit etwas diffusen Rechtsbegriffen unter anderem der Wahrung künstlerischer Interessen. Die Kommission griff unspektakulär lenkend ein.
  • Genralsiedlungsplan für das gesamte hamburger Gebiet von 1922 ; bis 1929 wurden auf unbebauten Gebiet 300 ha Grünflächen, Parkanlagen mit Spielplätzen und Dauerpachtgärten ausgewiesen.

Bildung der Baubehörde zum 1.5.1928 mit zusammenlegung der Baudeputation mit weiteren Behörden --> 8500 Mitarbeiter .[1]


Die Notwendigkeit, die städteplanerischen Entwicklungen zwischen den beiden unmittelbar aneinander grenzenden Städte Hamburg und Altona und natürlich auch Harburg aufeinander abzustimmen führte im Dezember 1928 zur Einsetzung eines Hamburgisch-Preußischen Landesplanungsausschusses, der das Wirtschaftsgebiet an der Unterelbe in einem Umkreis von dreißig Kilometern um die hamburger Börse weiterentwickeln sollte. Neben der Hafenentwicklung wurde auch die Straßenbau, der Ausbau des Eisenbahnnetzes, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung einbezogen.[2]

Unverheiratet und wird von zwei seiner Schwestern betreut. Arbeitet am Wochenende und Abends seine Entwürfe auas. Aufbau des Hochbauamtes mit mehr als einhundert Mitarbeitern

Zeitweise in New York aufgewachsen



Kaum einer seiner Bauten entstand im Stillen, eine erörterungsfreudige Generation von Zeitgenossen publizierte alles Neue, man sah damls im Bauen einen wesentlichen Beitrag zur Reform der Kunst und damit des Lebens überhaupt. [3]


Hans Mackowsky würdigt 1914 das Hamburger Werk Schumachers, er verneint den regionalen, der Heimatschutz nahestehenden Aspekt und betont die technischen Eigenarten von Backstein und Klinker [4]




Lehrtätigkeit in Dresden,

Gruppe der «Zunft» mit Hans Erlwein in der Zeitschrift Moderne Bauformen (Sonderveröffentlichung, 1905) : Villa Sombart in Schreiberhaus, Krematorium in Tolkewitz

Schumacher hatte noch in Dresden für ein Jahr -ohne Honorar- wichtige anstehende Bauten vorbereitet, wie unter anderem die Kunstgewerbeschule am Lerchenfeld, das Technikum am Lübeckertorfeld, das Tropeninstitut und auch den Stadtpark. [5]

Nach der Rückkehr aus Köln schlug er die Berufung als Leiter der Berliner Bauakademie aus[6] und konnte seine Kompetenzen in Hamburg ausdehnen und die Bildung einer eigenen Abteilung für Städtbau durchsetzen [7]



Am 1.Januar 1910 aus Dresden nach Hamburg [8]

Hamburg war auf dem Wege zur Großstadt und suchte jemanden mit einem entsprechenden Weitblick. Schumacher stellte sich auf die besonderen Anforderungen ein, im Nacherein hat Schumacher den Eindruck genährt, besonders Rückständig gewesen sei und gerade eines Reformers beaufte , die Stadt war sich hierüber aber im klaren und hat gezielt keinen Verwaltungsexperten, sondern einen Künster gewählt . Beim Amtsantritt standen 31 Neubauten und neun Umbauten an. [9]


1914 kriegsbedingter Baustopp

1921 - 1923 Generalsiedlungsplan für Köln unter dem Oberbürgermeister Konrad Adenauer


Nachlass mit rund 1.200 Fotografien, die von den Gebrüdern Adolf und Carl Dransfeld, die ihr Fotoatelier 1902 in Berlin gegründet hatten und 1904 nach Hamburg umzogen[10], kurz nach der Fertigstellung aufgenommen wurden und die als Glasnegative vorliegen. [11]

Stilwandel nach der Einführung er Reichsmark und der folgenden wirtschaftlichen Stabilisierung Forderung nach Änderung in der Herstellung von Klinkern, um eine stärkere Farbigkeit der Fassaden zu ermöglichen wird bereits 1900 postuliert [12]

Der Kultus der sichtbaren Hervorhebung des Einzelzwecks jedes Bauwerks wirkt im Prinzp den Forderungen entgegen, die daraus entstehen, daß wir in der Regel große bauliche Zusammenhänge als wichtigste Aufgabe unseres architektonischen Schaffens sehen, bei denen nicht die Sololeistung des Einzelobjektes, sondern die orchestrale Wirkung des Zusammenklangs der Einzelleistungen das höchste Ziel ist." [13]

In der Folge der Zerstörungen des zweiten Weltkrieges haben viele Bauten ihren ursprünglichen Charakten mit den verborgenen Dachgeschossen verloren, da aus Kostengründen lediglich Flachdächer für den Wiederaufbau angewandt wurden [14]


er betont in seinen Schriften, seinen Ehrgeiz, nicht nur dem Kulturzweck des Gebäudes Rechnung tragen zu müssen, sondern auch der Natur, also der Umgebung des Bauplatzes. [15] Die Begründung gibt er auch in seiner Darstellung der Gebäude, beispielsweise in den Staatsbauten.

zum Bauhaus:

Es ist ganz bmerkenswert, dass der Kampf gegen alles Konventionelle im Baulichen, der sich in den Bestrebungen des "Weimarer Bauhauses" aussprich, auch dazu geführt hat, die Methode der zeichnerischen Darstellung des architektonischen Entwurfes zu verlassen. Man greift zur "Kavaliersperspektive", bei der die wirklichen Größen eines bestimmten Maßstabes unverändert bleiben, und zeichnet so die einzelnen Seiten des Bauwerks trotz geometrischer Richtigkeit in dem perspektivischen Zusammenhang, in dem sie in Wahrheit stehen- Aber das ist nicht die Hauptsache: man zeichnet in weimar in dieser Technik zugleich unter anwendung verschiedener Farben das Innere in das gleichsam durchsichtige Äußere herein, so daß die Wechselwirkung stets festgehalten wird.

Das ist sicherlich ein theoretisch sehr richtiger Gedanke, aber er führt bei einfachsten Objekten schon zu so komplizierten zeichnerischen Gebilden, daß dies graphische Gewand Gefahr läuft, Selbstzweck zu werden, und eine sinnliche Vorstellung nicht mehr aufkommt. Dennoch ist dieser Versuch als Teil eines allgemeinen Strebens, das Schaffen wieder zu versinnlichen, charakteristisch, denn er weist auf einen Punkt, an dem die Veräußerlichung besonder leicht gezüchtet wird. . . . Notwendigkeit, nicht nur den fußboden zu zeichnen, sondern räumlich vorzustellen udn den Deckenabschluß nicht außer acht zu lassen. [16]


Verschisterung der Künste (Architektur und Plastik) [17]


Ein neuer Schultypus für Hamburg (1928)

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Zielsetzung: Streben nach sachlicher Schlichtheit, das wirken will durch Dreierlei: Rythmische Werte der Raumgestaltung im Inneren und Körpergestaltung im Äußeren, Farbe, Qualität der Arbeit an denjenigen Stellen. wo die Funktion des Bauwerkes zu eienr handwerklichen Detaillierung führt : "Reinlichkeit" in ästhetischen Dingen [18]


Hamburgs moderne Schulbauten ab 1927 (1928)

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Notwendigkeot von Fachräumen, Turnhallen, Aulen, Speiseräume, Lehrküche, Schulkinderkgarten, Arztzimmer, Zahn"klinik", Musikräumge, Elternsprechzimmer und - in einigen vierteln: Kindergarten und Jugendheim - brachten einen Raumzuwachs von über 60%. Da die durchschnittliche Größe des Bauplatzes nur von 5000m² auf 6000m² wuchs, mußte die Baumasse konzentriert werden. "Raumökonomie und Konstruktionsökonomie müssen sich die Hand reichen "

  • Zweiseitige Raumbebauung der Korridore
  • Große Fenster in den Treppenhäusern und auf den Stirnseiten der Korridore zur Belichtung
  • Abkehr von den Typischen hohen Dachformen

Die Erhöhung der Baukosten lag wesentlich unter dem Zuwachs an Raum (Kosten der Schulen mit Aula lagen im Durchschnitt vei 1,3 Mio RM [19]


S. beauftrage zahlreiche Künstler der Hamburger Sezession mit der Ausgestaltung an Plastiken und Wandgemälden, die Farbige Fassung der Innenräume überlies er meist Künstlern. Anita Rée stellte drei Wandgemälde (Balettschule, Uferstraße ?, Lichwark? )

Umgestaltung des Rathausmarktes und Errichtung des Ehrenmals (1929 - 1932)

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Schumacher hatte die Absicht, das ursprüngliche Aussehen des Platzes wiederherzustellen, besonders die Reiterstatue von Johannes Schilling war ihm ein Dorn im Auge. Der zunehmende Verkehr gab ihm dann die Möglichkeit, die Umsetzungs des Denkmals zum Sievekingsplatz zu fordern. Die Erben des Bildhauers strengten dagengen einen Prozess an und unterlagen.[20]

Bereits bei der Aussschreibung des Wettbewerbs für das Ehrenmal an der kleinen Alster hatte Schumacher Ernst Barlach als Künster im Auge.


[21]


Mönckebergstraße

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"Die Mönckebergstraße kann man als den letzten Versuch grossen Stiles bezeichnen, statt des verkrüppelten Großstadtdaches zu einer anständig entwickelten Dachform zu kommen. Es konnte an vielen Stellen zu keinem Erfolg geführt werden, und so kam es, dass sich das Motiv der rückspringenden Obergeschosse .... zum maßgebenden Motiv der weiteren in deie Straße eingebundenen Geschäftshausbauten wurde. Das sichtbare Dach verschwand und es entstand damit zugleich ein wirtschaftlich und formal klarer Typus, als das möglichst intensiv augebaute Dach ihn darstellte." [22]

die Verkleidung der Brücken mit Klinker erfolgte wegen der besseren Anpassung an die umgebende Landschaft und nicht als Konstrukionsskelett [23].


Der Goldbekkanal wurde angelegt, um eine Verbindung zwischen dem Stadtparksee und der Alster zu schaffen.

  • Schleidenbrücke
  • Bellevuebrücke
  • Wiesendammbrücke


  • Krugkoppelbrücke (dreiteilig) ersetzte 1927/28 eine bereits bestehende Brücke aus dem Jahre 1893, sie gilt als die Schönste der Schumacherschen Brücken [24]. Sie bildet den nördlichen Abschluss der Außenalster. Der Klinkerschmuck im Geländer stammt von Richard Kuöhl

Technische Lehranstalten (1910-1914)

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Die Entwürfe gehen auf eine bereits vorliegende Raumplanung zurück, die Schumacher in seinen Entwürfen umsetzte. [25], der Bau wurde im Krieg teilweise zerstört und 1951 bis 1960 wieder hergestellt.


Museum für Hamburgische Geschichte (1913 - 1922)

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Das Gebäude entstand auf einer Bastion der alten Wallanlagen an Stelle des nach Bergedorf verlegten Observatoriums, von dem das Zeitbüro und die Normaluhr zunächst erhalten blieben. S. legte in der Konzeption großen Wert auf eine möglichst hohe Flexibilität der Ausstellungräume um Veränderungen in der Sammlungsanordnung zu ermöglichen, für einige Sammlungen wurden Räume über zwei Stockwerke vorgesehen. verschiedne Sammlungsgegenstände - das Portal des alten Rathauses und andr Portale - wurden nicht in den Bau integriert sondern vor Klinkerflächen angebracht. Der vorhandene alte Baumbestand wurde nach Möglichkeit geschont und beibehalten.

Zum Holstenwall - dem Eingangsbereich - wurde der Bau höher ausgeführt, während die Flügelbauten mit drei Etagen niedriger gehalten sind.


Der L-förmige Innenhof liegt teilweise über dem Erdgeschoss und wurde 1994 mit einer transparenten Gitterschale überdacht.


[26]

Hauptfeuerwache Berliner Tor (1913 - 1916)

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Ausrichtung unter Berücksichtigung des Schulbetriebs in der benachbarten Volksschule.

Übungshof mit Schlauchturm


Dienstwohnungen mit eigenen Treppenhäusern.


[27]

Finanzdeputation am Gänsemarkt (1914 / 1926)

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vier Kassenhallen, gerundeter Innenhof bebaute Grundfläche 3.100 qm / Nutzfläche 17.780 qm / 490 Räume / 1050 Fenster / 1030 Türen

Oldenburger Klinke; Schmuch: farbi emailliere Keramiken von Richard Kuöhl; zur ABC-Straße eine Kräftige Gruppierung des Baukörpers

Der Bau wurde auch in Hinblick auf die Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit beschlossen, 1920 wurde der Bau wegen Kostenüberschreitung (1918 waren 1.860.00 Mark veranschlagt worden), 1923 wurden zur Bekämpfungder Arbeitslosigkeit witere 2 Milliarden Mark genehmigt, wegen der Inflation wurde der Bau, der als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme fortgesetzt werden sollte im Dezember 1923 wieder eingestellt, da die inflationsbedingten Nachforderungen nicht mehr aufgebracht werden konnten. 1925 wurde mit der Fortsetzung der 1926 abgeschlossenen Arbeiten durch Oberbaurat Göbel begonnen.

[28]


Grundbuchhalle (1927 - 1930)

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Das 1903 erbaute Ziviljustizgebäude genügte nicht den Anforderungen an Die Rechtspflege der wachsenden Stadt. Der notwendige Anbau wurde nicht als Erweiterungsbau konipiert, sondern stellt einen eigenen Bau dar, der mit zwei Übergängen mit dem bestehenden Bau verbunden wurde. Dem im Renaissancestil in gelbem Klinker ausgeführten Ziviljustizgebäude wurde so ein Kontrapunk in Dunklem Klinker hinzugefügt, der zu den Wallanlagen als Polygon ausgeführt wurde. An den beiden Ecken liegen zwei Treppenhäuser.

Das Gebäude besteht aus drei Abteilungen: Amtsgericht, Landgericht und Grundbuchamt.

Im Innenhof liegt die als Rundbau ausgeführte Publikumshalle mit einem Lichthof um ein inneres Treppenhaus und Flure ausgeführt ist und einem blauen Keramikbrunnen hatvon Richard Kuöhl. Den Zugang Schmückt eine Bronzefigur des Bildhauers Albert Woebcke (1896 - 1980).

Im Landgerichtsabschnitt liegen die Diensträume des Präsidenten, die Arbeitsräume des Präsidianbetriebes, 16 Räume für die Kammervorsitzenden und acht Sitzungssäle; im Amtsgerichtsbereich liegen weitere fünf Sitzungssäle. [29].

Der Stadtplaner

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In Hamburg betätigte sich Schumacher vor allem als Stadtplaner. Die zeitlichen Umstände waren in der wachsenden Großstadt vor dem 1. Weltkrieg durch einen dem Modernen gegenüber aufgeschlossenen Senat günstig. Das hamburgische Baupflegegesetz von 1912 war bereits durch Albert Erbe vorbereitet, wurde aber durch Schumachers Vorstellungen beeinflusst. Es setzte ein Baupflegekommission ein, die alle Neubauentwürfe begutachtete. Der Kommission gehörten Architekten, Bürger und Künstler an , die auf die gestalterische Qualität achtete. Hipp sieht darin eine maßgebliche Quelle der Disziplinierung und Konsensbildung [30].

Der Hamburger Stadtentwicklungsplan "Schemata der natürlichen und wirklichen Entwicklung des Organismus Hamburg" [31], den Schumacher 1919 vorstellte, zeigt die Entwicklungsachsen der Metropole auf, die auch heute noch Gültigkeit haben, dabei werden auch großzügige Grünzüge berücksichtigt, die das Bild der grünen Stadt geprägt haben.

Einzelne Maßnahmen seien hier beispielhaft genannt:

Der Bau der Straße war beim Amtsantritt bereits weit fortgeschritten, Schumacher versuchte bei Vergabe der Bauplätze für die Randbebauung die Gestaltung der Gebäude mit zu bestimmen.

„Die Mönckebergstraße kann man als den letzten Versuch grossen Stiles bezeichnen, statt des verkrüppelten Großstadtdaches zu einer anständig entwickelten Dachform zu kommen. Es konnte an vielen Stellen zu keinem Erfolg geführt werden, und so kam es, dass sich das Motiv der rückspringenden Obergeschosse .... zum maßgebenden Motiv der weiteren in diese Straße eingebundenen Geschäftshausbauten wurde. Das sichtbare Dach verschwand und es entstand damit zugleich ein wirtschaftlich und formal klarer Typus, als das möglichst intensiv ausgebaute Dach ihn darstellte.“

F.Schumacher: Staatsbauten (Bd.3, S. 19)
Das einzige Bauwerk Schumachers im Zuge der Mönckebergstraße ist die Brunnenanlage mit dem kleinen tempelartigen Bau an dem Platz, an dem die Spitalerstraße schräg einmündet.
Der Gedanke eines Volksparks für Hamburg geht zurück auf das späte 19. Jahrhundert. Alfred Lichtwark befürchtete die zunehmende Unbewohnbarkeit der Stadt beim Fehlen von Grünanlagen. 1903 kaufte die Stadt das Sierich'sche Gehölz in der Nähe der neu geplanten Wohnquartiere in Winterhude und weitere angrenzende Flächen. Der durchgeführte Gestaltungswettbewerb blieb ohne Sieger. Schumacher übernahm 1909 mit seinem Oberingenieur Fritz Sperber und dem Leiter des Gartenbauamtes, Otto Linne die Strukturierung der Flächen und Gartenanlagen. [32] Die zentrale Hauptachse des Parks bildet die Linie vom Wasserturm (heute: Planetarium Hamburg), der auf einen Entwurf des Dresdners Oskar Menzel zurückgeht, über die Spiel- und Liegewiese, die Kaskade, den Stadtparksee und der ausgebombten Stadthalle. Die Verbindung des Stadtparksees mit dem Goldbekkanal und der schiffbare Ausbau bis zum heutigen Wendebecken an der Stadthallenbrücke gehörte zu den Maßnahmen.
Nach dem Bau der Fuhlsbüttler Schleuse (1913) legte Schumacher ein Konzept zur Kanalisierung der Alster unterhalb dieser Schleuse bis nach Eppendorf vor. Es sah eine strenge architektonische Fassung durch Böschungsmauern, Terrassen und Becken vor, die im Bereich Alsterdorf teilweise erhalten sind. Das Ingenieurswesen der Stadt Hamburg hatte eine naturnahe Planung vorgesehen. Die Entwürfe wurden kontrovers diskutiert, Schumachers Ansatz wurde nur in Teilen umgesetzt.[33]
Die Alsterkanalisierung war Teil des Schumacherschen Konzeptes für eine Alsterstadt, die ein attraktives Baugebiet für den gehobenen bürgerlichen Hausbau schaffen sollte und letzlich auch geschaffen hat. [34]
Die Siedlung entstand als Gartenstadtbeispiel 1919 um Wohnraum für Kriegsteilnehmer und -Versehrte mit möglichst einfachen Mitteln zu schaffen. Bis 1921 wurden von den geplanten 800 Wohnungen aufgrund der Baustoffmangelsituation lediglich 660 mit einer Wohnfläche von 75 – 80 m² und einem Gartenanteil von 650 m² fertiggsetellt. Die außerhalb der Stadt als Doppelhäuser oder Reihenhäuser konzipierten Häuser gelten als frühe Stadtrandreihenhaussiedlung. [35] [36]
Die Umgestaltung des Rathausmarktes und Errichtung des Ehrenmals (1929 - 1932) waren ein lange gegen politische Widerstände verfolgtes Anliegen. Schumacher hatte die Absicht, das ursprüngliche Aussehen des Platzes wiederherzustellen, besonders die Reiterstatue von Wilhelm I. von Johannes Schilling war ihm ein Dorn im Auge. Der zunehmende Verkehr gab ihm dann die Möglichkeit, die Umsetzung des Denkmals zum Sievekingsplatz zu fordern. Die Erben des Bildhauers strengten dagegen einen Prozess an und unterlagen.[37]. Der geschaffene Raum führte zum Umgestaltung der kleinen Alster mit dem Viertelrund und dem Ehrenmal, Bereits bei der Ausschreibung des Wettbewerbs für das Ehrenmal an der kleinen Alster hatte Schumacher Ernst Barlach als Künstler im Auge. [38]

Nach dem 1. Weltkrieg entstanden in den von der U-Bahn erschlossenen Bereichen in Barmbek-Nord zahlreiche Wohnungen in einer vier- bis sechsgeschossigen Bauweise mit überwiegend zwei Wohnungen pro Treppenabsatz (Zweispänner) im Sinne des Reformwohnungsbaus. Die im Westen angrenzende Jarrestadt und das östlich gelegene Gebiet von Dulsberg wurden in einem Wettbewerb vergeben und in den zwanziger Jahren zügig bebaut. Die Bauten wurden meist von Hamburger Architekten als Klinkerbauten ausgeführt. Schumacher selbst übernahm den Bau der erforderlichen Schulen und auch Polizeiwachen.

  • Polizeiwache Harzlohplatz (1929 -1930), der bau geht auf einen Entwurf von S. zurück, der 1928 für die Wache an der Alsterdorfer Straße gemacht, jedocht nicht umgesetzt wurde. Nach dem Auszug der Polizei 1983 wurde ab 1984 hier das "Bürgerhaus am Harzlohplatz" eingerichtet [39].
  • Feuerwache am Rugenberhafen (1930) - 1942 ausgebombt [40].
  • Altenheim Groß-Borstel (1929-31) - Borsteler Chaussee 30, - Fenster weichen durch Sanierung 1985 vom Original ab - [41].

--- Die Durchsetzung des einheitlichen Backsteingesichts musste nicht von Schumacher durchgesetzt werden, hierfür sorgte eine Allianz aus Gremien der Baupflegekommission, der Wohnungsbaukreditanstalt und die gleichgesinnten Architekten., die den Backstein nicht in Frage stellten. Selbst Avantgardisten wie Karl schneider fügten sich diesem allgemeinnen Konsens. [42]

chronologischer Werkkatalog

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Nummerierung entsprechend offiziellem Werkkatalog

  • Dieter Schädel (Hrsg.): Hamburger Staaatsbauten von Fritz Schumacher Band 3 (1920-1933,. Dölling und Galitz Verlag, München, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-29-0.
  • Fritz Schumacher: Mein Hamburg - Bilder und Erinnerungen. Hrsg.: J.Paschen. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 1994, ISBN 3-929229-19-6.
  • Fritz Schumacher: Das bauliche Gestalten. Birkhäuser, Basel, Berlin, Boston 1991, ISBN 3-7643-2611-5.
  • Fritz Schumacher: Hamburger Staatsbauten 1909-1919/21 eine denkmalpflegerische Bestandsaufnahme. Hrsg.: Manfred F. Fischer. Hans Christians Verlag, Hamburg 1995, ISBN 3-7672-1248-X.



  1. Klaus Bocklitz: Die Entwicklung und Organisation der Hamburger Bauverwaltung bis 1933 in: Dieter Schädel, Herausgeber: Wie das Kunstwerk Hamburg entstand, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-35-1, S. 118ff
  2. Klaus Bocklitz: Die Entwicklung und Organisation der Hamburger Bauverwaltung bis 1933 in: Dieter Schädel, Herausgeber: Wie das Kunstwerk Hamburg entstand, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-35-1, S. 130
  3. Staatsbauten 1909/21 S. 8
  4. Staatsbauten 1909/21 S. 9
  5. Hans Günther Burkhardt: Fritz Schumacher (1869-1947) in Hamburg in: Dieter Schädel, Herausgeber: Wie das Kunstwerk Hamburg entstand, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-35-1, S. 98
  6. Hans Günther Burkhardt: Fritz Schumacher (1869-1947) in Hamburg in: Dieter Schädel, Herausgeber: Wie das Kunstwerk Hamburg entstand, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-35-1, S.100
  7. Wolfgang Voigt: Zwei Städte, zwei Stadtarchitekten, zwei Junggesellen: Gustav Oelsner und Fritz Schumacher in Altona und Hamburg in B.Dogramaci: Gustav Oelsner, S.68
  8. Staatsbauten 1909/21 S. 15
  9. Staatsbauten 1909/21 S. 15f
  10. Staatsbauten 1909/21 S. 13
  11. Staatsbauten (Bd.3, S. 7)
  12. Staatsbauten (Bd.3, S. 10)
  13. Staatsbauten (Bd.3, S. 15)
  14. Staatsbauten 1909/21 S. 19
  15. Bauliches Gestalten, S. 56
  16. Bauliches Gestalten, S. 60 f
  17. Bauliches Gestalten, S. 73
  18. Staatsbauten (Bd.3, S. 164)
  19. Staatsbauten (Bd.3, S. 194f)
  20. Mein Hamburg, S. 28ff
  21. Staatsbauten (Bd.3, S. 142)
  22. Staatsbauten (Bd.3, S. 19)
  23. Staatsbauten (Bd.3, S. 102)
  24. Staatsbauten (Bd.3, S. 102)
  25. Staatsbauten 1909/21 S. 26 ff
  26. Staatsbauten (Bd.3, S. 30 ff)
  27. Staatsbauten (Bd.3, S. 48 ff)
  28. Staatsbauten (Bd.3, S. 56 ff)
  29. Staatsbauten (Bd.3, S. 110)
  30. Hermann Hipp: Freie und Hansestadt Hamburg. Geschichte, Kultur- und Stadtbaukunst an Elbe und Alster, Köln 1989, ISBN 3-7701-1590-2 S. 100f
  31. Schemazeichnung im Bildarchiv kann aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht gezeigt werden
  32. Marc Schäfer: Der Stadtpark in Jura-Magazin 2004 Ausgabe 8
  33. Ralf Lange: Architektur in Hamburg, Hamburg 2008, S. 233.
  34. [1] Dietmar Ridder, Denkmalschutzamt, zur Alsterstadt
  35. Geschichtsseite der Genossenschaft
  36. Hilmar Schulz: Die Oase der Börner, Merian , März 2011 Merian.de
  37. Mein Hamburg, S. 28ff
  38. Staatsbauten (Bd.3, S. 142)
  39. Staatsbauten (Bd.3, S. 122)
  40. Staatsbauten (Bd.3, S. 128)
  41. Staatsbauten (Bd.3, S. 132)
  42. Wolfgang Voigt: Zwei Städte, zwei Stadtarchitekten, zwei Junggesellen: Gustav Oelsner und Fritz Schumacher in Altona und Hamburg in Burcu Dogramaci (Hrsg.): Gustav Oelsner. Stadtplaner und Architekt der Moderne. Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-594-4 S.69