Benutzer:WolfHuLg/Walther Hultsch

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Walther Hultsch (* 1890 in Auerbach/Vogtland; † 1983 in Moritzburg) war ein deutscher Jurist, Denkmalpfleger und Baureferent der Landeskirche Sachsen.

Hultsch studierte Jura in Leipzig und München und war ab 1920 angestellt beim Regierungspräsidium Dresden[1]. Zwischen den Weltkriegen ist er bei der Polizei zunächst Dezernent für Kunst und Kultur in Sachsen, hier lernt er bekannte Sänger, Maler und Schauspieler, wie den Heldentenor Max Lorenz, kennen. Mit vielen davon bleibt er freundschaftlich lange verbunden. Später ist er bei der Polizei für die Spionageabwehr in Sachsen zuständig, 1933 wird er unter Ernennung zum Oberregierungsrat zur Geheimen Staatspolizei in Dresden versetzt und ist dort Stellvertreter des Präsidenten[2]. 1934 hält er auf einer hochrangig besetzten Tagung von Reichswehr, Polizei und Wirtschaft einen Vortrag zum Thema Spionageabwehr vom Standpunkt der Geheimen Staatspolizei[3]. 1934 wird er aufgrund kritischer Äußerungen von Heinrich Himmler persönlich in die Kreishauptmannschaft strafversetzt[4]. 1938 leitet er bei der Geheimen Feldpolizei die Gruppe 540, die aus dreißig Mann, besteht. Diese nahmen am ‚Anschluss Österreichs ins Reich' teil. Eine ihrer Aufgaben war Hitlers Leben zu schützen, als dieser am 15. März 1938 in Wien eintraf [5]. Im Zweiten Weltkrieg ist er als Reserveoffizier beim Oberkommando der Wehrmacht bei der Spionageabwehr, unter anderem in Dänemark, Frankreich und Griechenland, eingesetzt[6] Sein direkter Vorgesetzter und Freund Kapitän Hans Meißner[7] wird nach dem Zweiten Weltkrieg als Top Spion bezeichnet[8]. Bei der Abwehr stand Dr. Walther Hultsch in enger Verbindung mit den Leuten, die am 20.Juli.1944 das Attentat auf Hitler durchführten[9] - mit den Generälen Oster und Fellgiebel und Goerdeler. Ab 1946 ist er beim Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsen angestellt, wo er eng mit Bischof Hugo Hahn und Erich Kotte arbeitet. Hauptaufganbe war die Herstellung der vielen nach dem Krieg zerstörten Kirchen. Als Baureferent[10] setzte er sich unter anderem für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden ein. Mit Hans Nadler und anderen Mitstreitern war er außerdem für die Denkmalpflege in Sachsen tätig.

Einzelnachweise

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  1. Hultsch, Karl WALTHER; Oberregierungsrat, Regierungspräsidium Dresden-Bautzen - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 14. März 2024.
  2. SLUB Dresden: Der Freiheitskampf: 30.09.1933. Abgerufen am 14. März 2024 (deutsch).
  3. Bundesarchiv, ZA VI 1819, Akte 15
  4. Sächsisches Staatsarchiv: Sächsisches Staatsarchiv. Abgerufen am 14. März 2024.
  5. Antonio J. Munoz in The German Secret Field Police in Greece
  6. Yumpu.com: secret - CIA FOIA. Abgerufen am 14. März 2024 (englisch).
  7. [1]
  8. Aus Die Zeit "Die Höflichkeit und das Réduit", 1949.
  9. 1946 wurde Walther der "Nachweis seiner antifaschistischen Tätigkeit“ bescheinigt | HOME. Abgerufen am 14. März 2024 (englisch).
  10. Ludwig Güttler: Der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. ISBN 3-7954-1894-1.
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