Benutzer Diskussion:Aragorn2/Roulette

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von NACHTFALKEueberBERLIN
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Hallo Aragorn, danke für Deine nachfolgende Stellungnahme :-))

"...Du nutzt die physikalischen Schwächen des Spiels aus, um eine positive Gewinnerwartung zu erzielen, betreibst also Empirik. Die üblicherweise diskutierten "Strategien" wie Martingale, die auf vermeintlichen Schwächen des dem idealisierten Roulette zugrundeliegenden stochastischen Prozesses basieren, sind diesbezüglich aber völlig nutzlos, im besten Falle überflüssig.Aragorn2 14:51, 4. Mai 2006 (CEST)..."Beantworten


Zu Deinen Ausführungen ist folgendes zu sagen:
1. Zu Pascals ursprünglicher Motivation der mathematischen Beweisführung stochastischer Abläufe, wofür er die Grundversion des heutigen Roulettes lange vor unserer Zeit ausgeklügelt hat, ist festzustellen, dass es "...keine physikalische Schwäche..." beim Roulette gibt (wenn nicht manipuliert wird). Insofern gibt's da nichts - aber auch rein gar nichts! - was ich als Berufsspieler ausnutzen könnte.
Allerdings darfst Du es mir nicht verübeln, wenn ich bei genauerer Durchsicht Deiner Zeilen vermute, dass Du gar nicht wahrhaben willst, dass es Leute wie mich gibt, die seit über einem Jahrzehnt vom Roulette leben. Könnte ich damit vielleicht Recht haben?
;-)
2. Die Empirie ist im eigentlichen Sinne nur wissenschaftlich, d. h. auf methodischem Weg (Induktion und Analogie sowie durch absichtlich angestellte Beobachtungen und Versuche) gewonnene Erfahrung - so steht's bei Wikipedia und so ist's auch richtig. So ganz weis ich nicht, inwieweit das auf mich zutreffen soll, denn das wolltest Du ja wohl damit ausdrücken, oder? Um es auf den Punkt zu bringen: Von mir werden Erscheinungsformen, die das Chaos entstehen lassen, analysiert. Nur ist "das Chaos" nicht unlogisch, sondern es hat seine fundamentale Bedeutung in der Vielfältigkeit phasenweise zwangsläufiger Erscheinungsformen, um zum Chaos zu werden. Eben diese Vielfalt der Erscheinungen lässt das Chaos entstehen; und diese Vielfalt wiederum ist der Garant für die Erscheinung jeder Form. Und genau auf diese lässt sich spekulieren, da ein entsprechendes Spektrum hierfür Voraussetzung ist. Es lässt sich nicht voraussagen, welche Zahlen fallen (ich bin schliesslich kein Hellseher), sondern welcher Charakteristik tendenzielle Auslosungsverläufe der Zahlen des Kessels wahrscheinlichkeitsmathematisch (in Bezug auf ihre Erscheinungshäufigkeit und deren Erscheinungsdichte) in eingegrenzten Permanenzabschnitten unterliegen können. Derartige Berechnungsgrundlagen habe ich übrigens nicht selbst am Kessel ersonnen, sondern ich habe sie aus anderen wissenschaftlichen Bereichen entlehnt, wo sie gang und gebe sind und verlässliche Aufschlüsse in stochastischen Prozessen geben (z.B. bei der Blutkörperchenauszählung, in der Versicherungsmathematik, in der Hochrechnung von bevölkerungsstatistischen Entwicklungen, der Prognostik und der Demoskopie usw.)
3. Die üblicherweise diskutierten Strategien bedürfen einer ausführlichen Behandlung bei Wikipedia, eben deshalb weil sie im Zusammenhang mit Roulette seitens der Kritiker und Gegner des Spiels (negativ) und seitens der Spieler (meist positiv) so häufig und so intensiv diskutiert werden. Nur gehören sie im Artikel "Roulette" nur erwähnt mit internem Link auf den Artikel "Roulettestrategien", Unterabsatz "Progressionen", wobei unter Beweis geführt werden sollte (ich will nicht sagen muss, weil man mir dann wieder "administratives Gehabe" anlastet), dass ein ohne Progression nicht gewinnorientierter Verlauf der Stellungen eines Spielers (also: ein Verlustlauf) sich durch eine Progression nur einer Multiplikation der Ereignisse unterzieht und dementsprechend nur einen Hebel für das Endergebnis darstellt. Eleganterweise könnte man auch auf den namhaftesten Roulettegegner, der sich mit der Materie mathematisch beschäftigt hat, nämlich auf Klaus Koken verweisen, in dessen Fundamentalwerk "Roulette" der wissenschaftlich ausgearbeitete, unumstößliche Beweis geführt wird, das es keine Progression gibt, die unterhalb des Nullsummenbereichs (also: bei negativem Verlauf) Gewinne ermöglicht; aber wie an anderer Stelle bereits bemerkt, haben ja Löschvandalen seine Abhandlungen schon mehrfach aus dem Absatz "Literatur" liquidiert, sodass das in dieser Hinsicht wichtigste wissenschaftliche Werk dem gegenwärtigen Leser bei Wikipedia nach so einer Löschung immer wieder vorenhalten wird :-( ... äußerst blamabel sowas!!
4. Das von Dir angesprochene "...idealisierte Roulette..." - was immer Du auch darunter verstehen magst - ändert nichts an der Tatsache des seit Jahrhunderten währenden Beliebtheitsgrads des Spiels, der nur dann vorliegen kann, wenn man die Ideale in diesem Spiel sucht. Wer ernsthaft sucht, wird sie auch finden, denn letztlich ist dies der eigentliche Inhalt der Spielteilnahme. Dabei kommt es nicht darauf an, wie realistisch sich Möglichkeit zu gewinnen darstellt, sondern wie attraktiv sie seit über zweihundert Jahren vermarktet wird. Das ist bei der Teilnahme an der Klassenlotterie oder am Preisausschreiben nicht anders. Das Teilnehmen in Verbindung mit einer Gewinnaussicht ist wichtiger, als es das Gewinnen selbst ist. Dies wird eben verkannt (und kommt bei Wikipedia überhaupt nicht zum Ausdruck!), dass es sich um ein leicht zu Gunsten des Spielbetreibers ausgerichtetes, aber außerst faires Spiel handelt, dass im eigentlichen Sinn gesellschaftlichen Selbstzweck zur Beschäftigung darstellen soll und Freude bereiten kann, wenn man mit der richtigen Einstellung daran teilnimmt (es gibt ja kaum Berufsspieler wie mich!). Und die Ausrichtung der Spielbanken ist nichts anderes, als die von Entertainern. Die Losgelöstheit vom Alltäglichen, wenn man in die Welt des Spiels eintaucht und sich in ihren Bann ziehen lässt, die spüre ich bei Wikipedia nicht, wenn ich den Artikel "Roulette" aufschlage. Dies ist zur Zeit das größte Handicap des meiner Meinung nach inhaltlich völlig fehlgelaufenen Artikels, was das Entré in die Materie und was die inhaltlichen Schwerpunkte betrifft. Da ist nur von Spielsucht, Verlust beim Dauerspiel und der einzigen Gewinnmöglichkeit durch Manipulation die Rede ... einfach blamabel sowas! :-(
NACHTFALKEueberBERLIN 13:27, 11. Mai 2006 (CEST)Beantworten


Hallo NACHTFALKEueberBERLIN, sorry dass ich gerade kaum Zeit habe, um näher auf Deine Äußerungen einzugehen. Ich glaube jedenfalls dass Du meine Ausführungen schlicht und einfach nicht oder falsch verstanden hast. Ich mache es nochmal ganz kurz (etwas, was Dir eher schwerzufallen scheint):
  • Physikalische Messungen zur Steigerung der Gewinnerwartung: Gibt es und das habe ich nie bestritten. Wobei das eigentlich ein uralter Hut ist, an denen experimentierte schon (erfolgreich) Claude Shannon [1].
  • Methoden die auf der reinen Spiellogik basieren (sog. Progressionen): Können die Gewinnerwartung niemals über 100% hinaus steigern. Punkt. Es ist mathematisch unmöglich. Viel Spaß beim Erstellen eines formalen Gegenbeweises (auch für Dich: en:Burden of Proof (logical fallacy)).
Ach ja, und Pascal war ein genialer Idiot. Wenn ein Rouletterad eine exakte Gleichverteilung produziert (selbst vor dem Kugelwurf), dann kann ich auch einen Fußball durch pure Muskelkraft zum Mond befördern während ich Einrad fahrend Querflöte spiele. Aragorn2 20:18, 20. Jun 2006 (CEST)