Benutzer Diskussion:Benowar/Reader

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Benowar, das ist wohl Geschmackssache, aber ich empfinde Fettdruck im Fließtext eines Buches als sehr störend. Ganz davon abgesehen, dass es imho etwas unseriös wirkt. Deine Meinung dazu? -- Carbidfischer Kaffee? 10:51, 14. Jun 2005 (CEST)

Finde ich persönlich nicht - es geht ja um eine Abgrenzung. Ich fände es störend, wenn man für einen recht kleinen Abschnitt, wie moderne Forschung, extra einen Unterabschnitt öffnet. Im Fliesstext ist sowas m.E. eher eine Hilfe als eine Irritation. --Benowar 10:54, 14. Jun 2005 (CEST)
Ich weiß nicht recht... Dafür gibt es doch in Büchern Absätze und im Zweifel Kursivierungen. Naja, mal sehen, wie dann das Druckbild aussieht, vielleicht wirkt die Einfettung dann gar nicht so schlecht. -- Carbidfischer Kaffee? 11:03, 14. Jun 2005 (CEST)
Naja - ich lese ja auch ein bisserl, Fettdruck ist nicht unbedingt ungewöhnlich, vielleicht nicht in populäreren Darstellungen. Meinetwegen setze ich Kursiv, persönlich finde ich dies allerdings eher sekundär. --Benowar 11:15, 14. Jun 2005 (CEST)
Vielleicht lese ich die falschen Bücher, aber in den ernsthafteren historischen Werken, die ich bisher gelesen habe, bin ich bisher kaum auf Fettdruck im Fließtext gestoßen, das schien mir eher eine Sache der Schulbücher zu sein. Aber das können wir ja ganz am Schluss klären. -- Carbidfischer Kaffee? 11:45, 14. Jun 2005 (CEST)
In ungedruckten Dissertation beispielsweise - in Darstellungen, die sich an eine breitere Öffentlichkeit richten eher nicht, das ist schon richtig. Machen wir uns aber mal lieber über das Inhaltliche her - würdest du die Germanen übernehmen wollen? --Benowar 11:48, 14. Jun 2005 (CEST)ps: Ich würde die Einleitung und den Abschnitt Quellen und Forschung nicht mehr großartig erweitern - wirkt sonst zu aufgebläht. Oder fehlt dir dort etwas immens Wichtiges?
Im Gegenteil, ich würde sogar noch ein wenig mehr straffen. Die Details kommen ja weiter hinten noch. Ich schau mal, was ich bzgl. der Germanen tun kann. Btw ist im Norwich-Byzanz eine hervorragende Karte zu Julians Gallienfeldzügen drin, sowas könnte unserem Büchlein nicht schaden, vielleicht dass Captain Blood da was macht? -- Carbidfischer Kaffee? 11:55, 14. Jun 2005 (CEST)
Selbstkorrektur: Die Karte, die ich meinte, ist in ISBN 3-8112-2401-8 auf S. 158, einem preisgünstigen neuen Bildband zum antiken Rom. -- Carbidfischer Kaffee? 12:26, 14. Jun 2005 (CEST)

Bei Bowersock ist auch eine schöne Karte - ich habe mal die Geschichte des römischen Reiches zur Zeit Konstantins angefangen. Musste etwas auf Diokletian zurückgreifen, sonst wird das zu undeutlich. Hoffe, das Wichtigste kommt zum Vorschein, muss da aber noch mal Hand anlegen. Ansonsten noch die Zeit nach Konstantins erweitern. --Benowar 12:58, 14. Jun 2005 (CEST)

So, überarbeitet. Solltest noch einmal gegenlesen. Die Sassaniden habe ich ebefalls begonnen - genug für heute. --Benowar 14:05, 14. Jun 2005 (CEST)

Kleines Problem mit Diokletian: Mit Diokletians Regierungsantritt 284... vorangegangene Zeit der Soldatenkaiser (235-285)... das wirkt auf den Laien etwas seltsam, hört sich so an, als sei 285 vor 284 gewesen. Wie das Dilemma auflösen? -- Carbidfischer Kaffee? 20:34, 14. Jun 2005 (CEST)

Mit meiner Umformulierung der konstantinischen Reformen bin ich selbst etwas unglücklich, vielleicht sollten wir den Satz mit dem Militär noch etwas ausbauen - immerhin gab es meist mehrere Heermeister und - wenn auch weniger bedeutend - immer noch den Magister equitum. -- Carbidfischer Kaffee? 20:52, 14. Jun 2005 (CEST)

"Heidnische Opfer wurden verboten, auch wenn sich das Heidentum noch bis weit ins 6. Jahrhundert im Imperium halten konnte - sowohl in Teilen der gebildeten Oberschicht ..." Wer verboten hat, kann schlecht vorher testen, ob das bald erfolgreich sein wird. Also besser: "doch konnte ..." - Aber solche Einzelbeckmesserei bringt zum gegenwärtigen Zeitpunkt vielleicht noch nichts. - Noch einmal: Respekt! --Cethegus 06:34, 15. Jun 2005 (CEST)
Natürlich bringen Fehlerkorrekturen etwas, besser sie erfolgen zu früh als zu spät. Mit den Germanen sieht es etwas mager aus sowohl in WP als auch in der bei mir vorhandenen Literatur. Könnten die Experten da was empfehlen? Notfalls kann ich auch versuchen, mir nochmal die demandtschen Staatsformen zu besorgen. Für alle Interessierten noch ein kleiner Lesetipp: Benutzer:Frank Schulenburg/Wie schreibe ich einen guten Geschichtsartikel. ;-) -- Carbidfischer Kaffee? 10:14, 15. Jun 2005 (CEST)

Ich muss eh noch etwas überarbeiten - aber immerhin habe ich den Artikel kurzfristig umgearbeitet, da bitte ich um etwas Verständnis, wenn noch nicht jede Formulierung passt. Zu Diokletian: er hatte sich erst 285 endgültig durchgesetzt, aber 284 wurde er Kaiser - da sind selbst moderne Darstellungen nicht immer genau. Den Bereich Militär baue ich gerne noch etwas aus. Zum Magister militum: das ist ein komplexes Feld. In der Tat habe ich die spätere Entwicklung etwas vorweg genommen. Aber auch in den neueren Darstellungen sind diese Details nicht immer so genau, wie man sich das wünschen würde...ich habe Demandts RE Artikel hier und werde mich noch einmal einlesen. Ach ja: bitte nicht "sogenannter" etc. sondern " so genannter". Sonst noch Anmerkungen? --Benowar 10:51, 15. Jun 2005 (CEST) ps: zu den Germanen: Goten bin ich ziemlich fit, aber zu den Alamannen und Franken kann ich nur Allgemeines schreiben. Literatur gibt es genug: Herwig Wolfram: "Das Reich und die Germanen" ist ganz nützlich. Ansonsten die Standardwerke, die auch bei WP stehen. Ein wirklich grandioses Buch ist Thomas Burns: " Barbarians at the Gates of Rome: A Study of Roman Military Policy and the Barbarians, ca. 375-425 AD" . Das habe ich auch zu Hause und auch wenn es später einsetzt, werden die grundlegenden Probleme der Zeit seit Konstantin gut skizziert. Mal schaun...

Nur ein kleiner Hinweis: sogenannter wird nach neuer Rechtschreibung durchaus zusammengeschrieben, es ist also nicht nötig, das überall wieder zu trennen. Weshalb möchtest du dich dem entgegenstellen? -- Dass dein Satz sachlich richtig ist, hab ich nicht bestritten, Diokletians Aufstieg ist aber nicht jedem so geläufig, dass er das sofort erkennt. -- Carbidfischer Kaffee? 11:09, 15. Jun 2005 (CEST)
...weil es in allen neuren Publikationen, die auch die NR verwenden, auseinander geschrieben wird. Ich selbst habe es sonst auch immer zusammengeschrieben, in der Uni wurde mir das abgewöhnt. Gib mal "so genannt" und "sogenannt" im Duden ein: http://www.duden.de/index2.html?search Prinzipiell ist es mir egal, aber es geht um die Einheitlichkeit. --Benowar 11:13, 15. Jun 2005 (CEST)
Nun, ich wäre schon mit Einheitlichkeit innerhalb unseres Readers zufrieden. Nur weil die meisten anderen so genannter schreiben, muss das nicht das sprachliche Optimum sein - wenn es danach ginge, müssten wir uns noch ganz andere sprachliche Entgleisungen leisten. Aber wenn du darauf bestehst, können wir es gerne so lassen, daran soll das Büchlein nicht scheitern. ;-) -- Carbidfischer Kaffee? 11:16, 15. Jun 2005 (CEST)
Ach was - ich fand es "im alten Stil" auch besser - nur will ich nicht wieder alle sumstellen, was ich mir mühsam angewöhnt habe :) Zu den Germanen: Wie wäre es, du fügst was allgemeines aus den Artikeln Alamannen, Goten und Franken ein, ich ergänze es. Wenn ich eher mit der Feinarbeit fertig werde, kann ich da auch was anlegen. Frage zur dem vorherigen Abschnitt: Militär überarbeite ich + Feinheiten. Sassaniden muss ich noch "polieren". Anonsten dazu irgendwelche Anmerkungen? --Benowar 11:20, 15. Jun 2005 (CEST)

Erst noch eine letzte zur Sogenannt-Problemtatik:

  • Die sogenannte alte Rechtschreibung unterschied zwischen
  • Er wurde so genannt, weil er als Ketzer galt und
  • Der sogenannte Heermeister.
  • In der so genannten neuen Rechtschreibung in der Fassung von 1996 fiel diese Unterscheidung weg.
  • Die endgültige Fassung der neuen Rechtschreibung, die für Jahresende erwartet wird, wird wohl im Rahmen der Reform der Reform der Getrennt- und Zusammenschreibung zur von der sogenannten alten Rechtschreibung gemachten Unterscheidung zurückkehren.

Spaß beiseite: Die Germanenartikel in WP sind für unsere Zeit noch wenig ergiebig, dasselbe gilt für die meisten allgemeinen Darstellungen zur Spätantike. Ich schau mal, ob ich selbst noch was besseres bekomme, ansonsten müsstest du halt von einer recht rudimentären Darstellung ausgehen. Wir sollten auch nicht die eigentliche Völkerwanderung samt Hunnen und Adrianopel allzusehr ausbreiten, das führt uns schon wieder von „unserer“ Zeit weg. Aber wahrscheinlich wird uns nichts anderes übrigbleiben. Die Sassaniden sehen ganz gut aus, fehlt noch ein bisschen Feintuning im cethegusschen Sinne. -- Carbidfischer Kaffee? 11:42, 15. Jun 2005 (CEST)

Soziale Mobilität

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Das Problem Soziale Mobilität in der Spätantike scheint noch nicht ganz geklärt zu sein. Nun lese ich die These, die soziale Mobilität wäre zu dieser Zeit weit höher gewesen als zur Zeit des Prinzipats und die Gesetze, die diese angeblich einschränkten, seien nur ein vergeblicher Versuch gewesen, eine nicht mehr existierende weitgehend statische Gesellschaft wiederherzustellen. Natürlich führt das ganze für unsere Einleitung wohl etwas zu weit, aber zumindest in zwei Sätzen könnten wir es schon anklingen lassen.

Hab mir in meiner alten Schulbibliothek die Demandt-Staatsformen nochmal angesehen, da wäre genau das drin zu Franken und Alamannen, was wir bräuchten. Allerdings ist das Buch vergriffen und nur noch zu weit überhöhten Preisen in exotischen Antiquariaten zu haben. Naja, muss ich wohl etwas tiefer in die Tasche greifen - immerhin bekommen wir ja am Ende eine Aufwandsentschädigung. -- Carbidfischer Kaffee? 14:33, 15. Jun 2005 (CEST)

Ich habe versucht, es etwas deutlicher zu formulieren. Allerdings dürfen wir vieles nur anreißen - ansonsten blähen wir den ersten Teil zu sehr auf, was auch der Lesbarkeit schadet. Ich würde auch gerne mehr zu Gesellschaft und Staat bringen, aber der Platz... --Benowar 15:02, 15. Jun 2005 (CEST)
Wir sollten das ganze vielleicht in Unterartikel zu den Großkapiteln gliedern, da man bereits jetzt auf einer Seite etwas die Übersicht verliert. -- Carbidfischer Kaffee? 15:30, 15. Jun 2005 (CEST)
Könnte man sich überlegen - obwohl es sich jetzt noch m.E. in Grenzen hält. Wieviel ist der erste Abschnitt? 3 Druckseiten? --Benowar 16:43, 15. Jun 2005 (CEST)
Obwohl: man könnte ja den allgemeinen Abschnitt Spätantike davor schalten und das 4. Jahrhundert mit der biographischen Skizze Julians dann separat behandeln... --Benowar 16:46, 15. Jun 2005 (CEST)
Es geht mir noch gar nicht um das endgültige Layout, ich denke nur, es würde unsere Arbeit etwas erleichtern. Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob Seiten mit zwei oder drei Schrägstrichen im Lemma noch eine Erleichterung sind... ;-) Werde die nächsten Tage noch ein paar Details aus dem Spätantike-Band der Fischer-Taschenbuch-Weltgeschichte beisteuern, aber nichts Weltbewegendes, das Wichtigste ist ja schon drin. -- Carbidfischer Kaffee? 18:23, 15. Jun 2005 (CEST)

Auch wenn meine alte Schule das Demandt-Büchlein nicht rausrückt... ein paar Ergänzungen zu den bisher recht mageren Germanen könnt' ich schon noch machen. Ich nehme mal an, dass im einleitenden Abschnitt nur die Entwicklung bis Ende der 350er Jahre berücksichtigt werden soll. Adrianopel und die ganzen folgenden Späße dann erst am Ende im Ausblick? -- Carbidfischer Kaffee? 17:56, 18. Jun 2005 (CEST)

Ja, würde ich sagen. Goten kann ich selber machen, da habe ich Wolfram, Heather, Giese, etc. Alamannen könnte ich mich aber nur auf LexMA etc. stützen - der LexMA Artikel ist aber auch online verfügbar: http://www.mittelalter-genealogie.de/alamannen_herzoege/alamannen.html --Benowar 18:47, 18. Jun 2005 (CEST)
Ich schau mal, was ich selbst beitragen kann, viel wird es wohl nicht sein. Morgen Näheres, Gotham City wartet. ;-) -- Carbidfischer Kaffee? 19:10, 18. Jun 2005 (CEST)

So, hab mir nun für teures Geld (34 EUR zzgl. 16 EUR Versand) einen gebrauchten Demandt bestellt - war btw das billigste Angebot - mal sehen, ob ich das Ding dann in 7-14 Tagen bekomme. -- Carbidfischer Kaffee? 10:34, 19. Jun 2005 (CEST)

Erster Versuch

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Cethegus 9. Jul 2005 07:57 (CEST) Auch in der Kunst und der Literatur ....., so blieben doch die Verhältnisse im Ostreich weitgehend stabil.

Auch in Kunst und Literatur, die in der Spätantike noch immer äußerst produktiv waren, entstand durch die Ablösung klassisch römischer durch christlich geprägte Formen und Themen ein eigener, charakteristischer Stil. In der Philosophie, die in der Spätantike durch den Neuplatonismus noch einmal Auftrieb erhielt, entstanden bedeutende Werke wie Der Trost der Philosophie des Boëthius, der sich im Mittelalter großer Beliebtheit erfreute. In der Spätantike entstand das letzte große lateinische Geschichtswerk der Antike, die Res Gestae des Ammianus Marcellinus. Außerdem sind die Reden des Libanios und des Themistios, das Gedicht Mosella des Ausonius, die Gedichte des Claudian und die Leistungen der syrischen Literatur zu nennen. Augustinus von Hippo, einer der bedeutendsten Kirchenväter, verfasste zu Beginn des 5. Jahrhunderts sein Hauptwerk Vom Gottesstaat, welches großen Einfluss auf das mittelalterliche Denken haben sollte und in gewisser Weise bereits das Heraufdämmern der neuen Zeit ankündigte.

Die spätantike Gesellschaft war von einer großen sozialen Mobilität geprägt. Personen aus einfachen Verhältnissen konnten sich bis ganz nach oben arbeiten und hohe Ämter in Staat und Kirche bekleiden. Versuche der Kaiser, die Söhne an den Beruf ihrer Väter zu binden, misslangen ganz offensichtlich. Der Wohlstand im Osten war wohl deutlicher ausgeprägt als im wirtschaftlich schwächeren Westen, zumal sich der Reichtum im Westen vor allem in den Händen der schmalen aristokratischen Oberschicht befand. Die meisten Städte blühten noch bis ins 5. Jahrhundert hinein, danach begann im Westen, bedingt durch die Germaneninvasionen, ein langsamer Niedergang. Wir sehen also: Von einer „Verfallszeit“ auf allen Gebieten kann keine Rede sein. Auch wenn die Bewohner des Westreiches, das im 5. Jahrhundert von den Germanen geradezu überschwemmt wurde, zweifellos die damalige Krisenzeit auch als solche wahrnahmen, blieben die Verhältnisse im Ostreich doch weitgehend stabil.
--Cethegus 9. Jul 2005 07:57 (CEST)

"Lorenzo de Medici im 15. Jahrhundert ... die Germanen an der Nordgrenze und das Reich der Sassaniden."

Im 15. Jahrhundert glaubte Lorenzo de Medici seine Absicht zu erkennen, den alten Glanz des Römerreiches zu erneuern. Vor allem Humanisten wie Erasmus von Rotterdam würdigten Julian als guten Kaiser. Auch den Franzosen hatte er es angetan: Der Hugenotte Pierre Martini veröffentlichte als erster die Schriften Julians. Der Aufklärer Montesquieu bezeichnet ihn als idealen Herrscher, ähnlich positiv sahen ihn Voltaire und auch der englische Althistoriker Edward Gibbon im 18. Jahrhundert. Es kann festgehalten werden, dass es nun zu einer romantischen Verklärung des Kaisers kam, die so ebenfalls nicht der Realität gerecht wird.

In der modernen Forschung wird Julian teils hoch geschätzt, etwa von Joseph Bidez (der sich eingehend mit ihm auseinandergesetzt hatte), Marion Giebel oder Alexander Demandt. Teils wird Julian aber auch sehr kritisch gesehen. Wolfgang Schuller erklärte zum Scheitern Julians, dass mit seinem Tod nicht eine neue, hoffnungsvolle Entwicklung abbrach, sondern im Gegenteil „ein romantischer Anachronismus“ endete (Schuller, Das erste Europa, Stuttgart 2004, S. 173). Auch andere Historiker wie Glen W. Bowersock, Gerhard Wirth und Klaus Bringmann stehen Julian eher distanziert gegenüber. Bowersock betonte, dass Julians Politik zu einer Fanatisierung der Heiden führte, die mit seinem Tod aber auch endete, wobei keineswegs alle Heiden um Julian trauerten.

Bevor wir uns mit dem Leben Julians und seinem Versuch einer heidnischen Restauration beschäftigen, soll im folgenden Kapitel die Zeit Julians genauer betrachtet werden. Neben der Geschichte des römischen Reiches vom Aufstieg Konstantins bis in die Zeit Constantius II. sollen auch die Nachbarn des Imperiums vorgestellt werden: die Germanen an der Nordgrenze und das Reich der Sassaniden.

Sieht ganz gut aus. Ich nehme an, wir sollen das einarbeiten? ;-) -- Carbidfischer Kaffee? 9. Jul 2005 12:36 (CEST)

Das römische Reich zur Zeit Konstantins "...So kam es zu einer grundlegenden Reform der Verwaltung ... was beinahe wie eine Wiederholung der Situation von 313 anmutet."

So kam es zu einer grundlegenden Reform der Verwaltung und damit zu einer stärkeren Zentralisierung und Bürokratisierung, was sich auch in einem restriktiveren Steuersystem bemerkbar machte. Allerdings kann die spätrömische Verwaltung, im Vergleich zur Moderne, als deutlich unterbesetzt bezeichnet werden; die zeitgenössischen Quellen vermitteln insofern leicht ein falsches Bild. Der zivile Sektor wurde nun grundsätzlich vom militärischen getrennt; an diesem Prinzip wurde dann bis zum Ende der Epoche festgehalten. Auch wurde das Reich in Diözesen eingeteilt, um so eine bessere Verwaltung zu garantieren. Um dem Staat stetig fließende Steuereinnahmen zu sichern, wurde das komplizierte Capitatio-Iugatio-Steuersystem entworfen, wobei es sich im wesentlichen um eine Kombination von Kopf- und Grundsteuer handelte, die regelmäßig geschätzt wurde. Dies erleichterte die Berechnung der Abgaben, wobei gleichzeitig eine Währungsreform in Angriff genommen wurde, der jedoch wohl kein durchschlagender Erfolg beschieden war.

Zentrales Element der Heeresreform war die Aufteilung in ein Feldheer (Comitatenses) und ein Grenzheer (Limitanei), sodass Durchbrüche an der Grenze leichter mit dem Bewegungsheer abgefangen werden konnten. Diese Reformen sollten sich insgesamt bewähren und dem Chaos, das in der Zeit der Soldatenkaiser zum Teil noch geherrscht hatte, ein Ende bereiten und auch die Grenzverteidigung an Rhein und Donau stärken. Im Osten behauptete sich Rom nun auch gegen die Sassaniden, die 297/298 von Diokletians Caesar (Unterkaiser) Galerius geschlagen wurden.

Weniger Erfolg hatte Diokletian allerdings mit dem von ihm erdachten Regierungssystem der Tetrarchie (Viererherrschaft), welches je zwei Seniorkaiser (Augusti) und zwei Juniorkaiser (Caesares) vorsah. Um diese Art der Herrschaft religiös abzusichern und auch die Hierarchie innerhalb der Terarchen zu begründen, nahm Diokletian, den Beinamen Iovius an (etwa = Schützling und Abkömmling des Gottes Jupiter), was seine Sonderstellung als die bestimmende Figur betonte. Diese enge Bindung der Kaiser an die traditionellen Kulte war vermutlich ein Grund für die Durchführung der letzten großen Christenverfolgung, die in den letzten Regierungsjahren Diokletians begann. Doch wird dieses ideologische wohl nicht das allein besttimmende sein, denn man darf man den Handlungsspielraum eines spätantiken Kaisers nicht überschätzen, da er weiterhin an bestimmte Normen gebunden war und keineswegs als „Gottkaiser“ ohne Rücksicht auf seine Umwelt agieren konnte, da es immer wieder zu Usurpationsversuchen kam.

Letzlich konnte sich das System der Tetrarchie gegen die dynastische Idee nicht durchsetzen. Konstantin der Große, der Sohn des Tetrarchen Constantius Chlorus, gewann den Machtkampf, der bereits kurz nach dem Rücktritt Diokletians entbrannt war. 306 war Konstantin nach dem Tod seines Vaters von dessen Soldaten in Eburacum (York) zum Kaiser ausgerufen worden, wurde von den anderen Tetrarchen aber nicht akzeptiert. Zuerst bekämpfte Konstantin Maxentius, den Sohn des Tetrarchen Maximian, der sich ebenfalls gegen die diokletianische Ordnung gestellt hatte. Im Zusammenhang des Machtkampfes zwischen Konstantin und Maxentius kam es im Jahre 312 zur Schlacht bei der Milvischen Brücke und zur rätselhaften „Bekehrung“ Konstantins zum Christentum, da ihm angeblich vor der Schlacht das Zeichen des Kreuzes erschienen war und er anschließend im Zeichen des Kreuzes auch den Sieg errang. Damit hatte Konstantin den Westen des Imperiums für sich gewonnen.

313 erließ Konstantin zusammen mit Licinius, der sein Schwager und zu diesem Zeitpunkt Kaiser im Osten des Reiches war, das so genannte Mailänder Toleranzedikt. Dieses stellte das Christentum den anderen Religionen gleich und gestattete den Christen im ganzen Reich die freie Ausübung ihrer Religion. Nachdem er 324 auch seinen letzten Konkurrenten Licinius ausgeschaltet hatte, war Konstantin Alleinherrscher des Reiches. Während er so die von Diokletian eingeführte Tetrarchie beseitigte, führte er auf anderen Gebieten die Reformen des Diokletian fort. So schuf er neue Hofämter, setzte den so genannten Magister officiorum an die Spitze der Verwaltung, wandelte die Prätorianerpräfekten in die höchsten Zivilbeamten um, führte zusätzliche Steuern ein und ließ eine neue Goldmünze prägen, den Solidus. Den Befehl über das Heer übernahmen seit Konstantin die Magistri militum (pl., Heermeister). Ursprünglich gab es je einen Magister militum für die jeweiligen Heeresverbände, also für die Infantrie (magister peditum) und die Reiterei (magister equitum). Es existierte außerdem für die jeweiligen regionalen Heeresteile ein separater Magister militum (per Gallias, per Illyricum, per Orientem, dazu zwei magistri praesentalis als Kommandeure der Hofarmeen, die sich beim Kaiser aufhielten). Später kamen im Osten weitere Magistri militum für die verschiedenen Militärprovinzen hinzu, wobei ab dem 5. Jahrhundert der oberste Heermeister (magister utriusque militae) einen folgenschweren Einfluss auf die Reichspolitik nahm, vor allem im Westreich.

Unter Konstantins Herrschaft erfolgte auch der weitreichendste Schritt eines römischen Kaisers seit der Begründung des Kaisertums durch Augustus: die Förderung des nur Jahre zuvor noch verfolgten Christentums als eine staatlich anerkannte und privilegierte Religion, die so genannte Konstantinische Wende. Allerdings ist Konstantins eigenes Verhältnis zum Christentum, welches keineswegs zur Staatsreligion erhoben wurde, in der Forschung weiterhin umstritten. Am ehesten kann man ihn wohl als „Anhänger des Christengottes“ bezeichnen, ohne dass dies etwas über seine Beziehung zu den anderen Kulten aussagen muss, die weiterhin toleriert wurden. Tatsächlich musste Konstantin darauf bedacht sein, die weiterhin mehrheitlich heidnisch gesinnte Bevölkerung nicht zu brüskieren. Konstantin ließ jedoch, und dies sollte sich letztendlich als entscheidend erweisen, seine Söhne im christlichen Glauben erziehen, machte der Kirche reiche Geschenke und stärkte die Macht der Bischöfe. Damit machte er die Kirche auch für die Teile der Oberschicht interessant. Nach 324 verschwanden heidnische Münzembleme, außerdem wurden zunehmend christliche Beamte bevorzugt. Auch kam es zu vereinzelten Plünderung von heidnischen Tempeln und dem Verbot privater Haruspizien.

Konstantin wurde im Zusammenhang mit seiner Hinwendung zum Christentum auch mit den Problemen der Kirche in der Provinz Africa konfrontiert, die sich in traditionelle Kirche und in so genannte Donatisten gespalten hatte. Die Spaltung konnte nicht rückgängig gemacht werden, doch war das Eingreifen Konstantins in diesen Streit ein Zeichen für sein neues Selbstverständnis, eine Art von Schutzfunktion über die Kirche auszuüben. Er griff auch in die Besetzung von Bischofsstühlen ein. Von Eusebius von Caesarea wurde er in dessen Kirchengeschichte wegen dieses Einsatzes für die Entwicklung der Kirche glorifiziert. Der Heide Zosimos, von dem noch die Rede sein wird, sah später - freilich in polemisch-gehässiger Weise - den Grund für die Abkehr vom alten Glauben in den Ereignissen von 326, als Konstantin seinen Sohn aus einer früheren Verbindung, Crispus, und kurz darauf auch seine Ehefrau Fausta ermorden ließ. Dabei liegen die Umstände dieser Tat weitgehend im Dunkeln. Am wahrscheinlichsten dürfte allerdings ein Komplott Faustas vorgelegen haben, das gegen Crispus gerichtet war. Dann ließe sich die Beseitigung Faustas dadurch erkläen, dass Konstantin erkannte, dass er bei seinem Verdacht gegen Crispus getäuscht worden war. Unabhängig davon wirft sein Vorgehen in dieser Sache einen Schatten auf Konstantins Charakter. Das Motiv der Machtsicherung ist freilich für einen Herrscher unvermeidbar.

Im Bereich der Religionspolitik türmten sich weiterhin die Schwierigkeiten. Ein grundlegendes Problem der Kirche jener Zeit waren abweichende theologische Meinungen, wie der Arianismus, der in verschiedenen Abstufungen auftrat. Der Arianismus war vom alexandrinischen Presbyter Arius zu Beginn des 4. Jahrhunderts begründet worden und hatte die Kirche in eine tiefe Krise gestürzt. Dabei wurde Jesus von den Arianern, verkürzt gesagt, wie folgt gesehen: Jesus, der Sohn, existierte nicht wie sein Vater schon vor aller Zeit, sondern er begann einmal zu existieren. Er ist aus dem Nichts geschaffen worden.

Damit wurde ein Wesensunterschied zwischen Gott und Jesus postuliert, und das wurde von der Mehrheit der Kirche schärfstens zurückgewiesen. Auf dem Konzil von Nikaia (Nicäa), welches ein ökumenisches Konzil unter dem Vorsitz Konstantins war, wurde die Lehre des Arius 325 verurteilt. In der Folgezeit wurde im Westen an diesem Beschluss festgehalten, im Osten gewann der Arianismus, dem pikanterweise auch Eusebius zuneigte, jedoch an Boden, was weitreichende Folgen haben sollte. Die christologischen Streitigkeiten der Spätantike stellten keine nur einen kleinen Zirkel von Theologen beschäftigende, intellektuelle Diskussion dar, sondern ergriffen auch weite Teile der unteren Bevölkerungsschichten - hing doch das eigene Seelenheil vom richtigen Glaubensbekenntnis ab.

Ein weiteres wichtiges Ereignis von Konstantins Regierungszeit war die Errichtung einer neuen Hauptstadt an Stelle der alten griechischen Handelsstadt Byzanz (Byzantion): Konstantinopel, die „Stadt des Konstantin“, das Neue Rom. Damit verlagerte sich der Schwerpunkt des Reiches nach Osten, in die ökonomisch stärkere Hälfte des Imperiums, die zudem auch stärker christianisiert war als der Westen. Somit war Konstantin, der die Rheingrenze noch einmal stabilisiert hatte, auch in der Nähe der gefährdeten Donau- und Euphratgrenze. Diese Entwicklung war nicht gerade unerwartet gekommen. Schon vor Konstantin hatten die römischen Kaiser näher an den Grenzen Residenz bezogen, etwa in Trier, Sirmium, Nikomedeia. Rom behielt den Wert als Symbol, verlor jedoch zunehmend seine politische Bedeutung.

Kurz vor dem Beginn eines geplanten Feldzugs gegen den Sassanidenkönig Schapur II. verstarb Konstantin in der Nähe von Nikomedeia am Pfingstfest des Jahres 337. Er war, was zur damaligen Zeit keineswegs unüblich war, erst kurz vor seinem Tod getauft worden. Dieser Tod führte dann zum Kampf um die Alleinherrschaft zwischen seinen drei Söhnen.

Das von Konstantin möglicherweise als Nachfolgeregelung angedachte Mehrkaisersystem zwischen seinen Söhnen Constantinus II., Constantius II. und Constans sowie Konstantins Stiefneffen Flavius Dalmatius und Flavius Hannibalianus, die alle bereits den Rang eines Caesar bekleideten, hätte die Kooperation der Beteiligten vorausgesetzt. Stattdessen kam es aber bereits kurz nach Konstantins Tod im östlichen Reichsteil des Constantius zu einer - von ihm wohl nicht initiierten - blutigen Säuberung, der auch Dalmatius zum Opfer fiel. Die drei Söhne nahmen im September 337 alle den Titel eines Augustus an, womit sie auch den jeweils postulierten Führungsanspruch herausstellten. 340 fiel Constantius in Italien ein, um den dort herrschenden Constans zu beseitigen. Das Unternehmen kostete jedoch Constantius das Leben, so dass in der Folgezeit nur noch zwei Augusti übrigblieben: Constans im Westen, Constantius im Osten, was beinahe wie eine Wiederholung der Situation von 313 anmutet. --84.167.248.36 9. Jul 2005 13:27 (CEST) (alias Cethegus)

Zeit Konstantins Schluss

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"versuchte auch auf mehreren Synoden (353 Arles, 355 Mailand, 357-359 Sirmium) den Arianismus weiter zu begünstigen. Doch war seine außenpolitische Lage prekär: ... Unter König Schapur II. sollten sich Römer und Perser einen langandauernden Krieg liefern. Daher soll im nächsten Abschnitt näher auf den Nachbarn Roms im Osten eingegangen werden"

Hier geht es nicht einfach mit einer Formulierungsänderung. Der Übergang von Vorliebe für Arianismus zur Außenpolitik mit "doch" scheint nicht ganz stimmig. Andererseits soll ja auf die Sassaniden hingeführt werden.

Ich versuche es jetzt trotzdem mit einer Formulierungsänderung, die aber ganz daneben liegen kann:

Doch letztlich blieben seine Versuche folgenlos. Das lag auch daran, dass seine Autorität aufgrund seiner wenig erfolgreichen Außenpolitik nicht sehr groß war ((Oder: weil er seine Energieen zu sehr auf die Außenpolitik richten musste.)) Ein bestimmender Faktor für die Situation des römischen Reiches in dieser Zeit war sein Nachbar im Osten. ... --Cethegus 19:14, 10. Jul 2005 (CEST)

Lateinische bzw. griechische Begriffe

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Hättest du was dagegen, die fremdsprachigen Begriffe zu kursivieren? Scheint in der Literatur sehr üblich zu sein, etwa protectores domesticii zu schreiben. -- Carbidfischer Kaffee? 19:25, 20. Sep 2005 (CEST)

Sorry, habe deine Anmerkung ganz überlesen (hättest dich mal melden sollen ;-)) - ja klar, können und sollten wir machen. --Benowar 21:34, 14. Nov 2005 (CET)
Finde ich auch. Hatte meinen Vorschlag mittlerweile selbst vergessen, finde ihn aber weiterhin gut. ;-) -- Carbidfischer Kaffee? 12:47, 15. Nov 2005 (CET)