Benutzer Diskussion:Catfisheye/quaderno

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gliederungsversuch Diskussion:Fordlândia Einleitung Fordlândia bezeichnet zum einen ein Projekt der Ford Motor Company zur Gewinnung von Kautschuk im Bundesstaat Pará, Brasilien; zum anderen ein im Rahmen des Projektes umbenanntes Dorf am Rio Tapajós.

1922 Stevenson-Plan unter Winston Churchill, dem Kolonialminister; Idee eines Kartells mit Frankreich und den Niederlanden zur künstlichen Verknappung des Kautschuks, dessen Nachfrage steigend war. So sollten durch die bewirkte Preissteigerung die Kriegsschulden bei den Vereinigten Staaten schneller abgezahlt werden können.

  • 1923 Treffen die meisten Unternehmen abgeneigt, etwas zu unternehmen
  • 1924 Treffen arrangiert von Herbert Hoover, Wirtschaftsminister in der Coolidge-Administration, Abhängigkeit von europäischen Kolonialmächten
  • Expedition zum Amazonas
  • Goodyear Plantagen auf Sumatra (Indonesien) und den Philippinen
  • Firestone in Liberia
  • 1924 Experimentalplantage Fords in den Everglades, gleichzeitige finanzielle Förderung der Forschungen Edisons zur Herstellung künstlichen Kautschuks bis zu dessen Tod 1931
  • Ford beauftragte seinen Sekretär Ernest Liebold nach einem geeigneten Gebiet für eine Kautschukplantage sich umzuschauen. Dieser entschied sich für dessen Ursprungsland Brasilien, genauer Amazonas,
  • zu dem Zeitpunkt existierte dort das sogenannte Patrão-System. Seringueiros hatten zugeteilte Strecken (estradas genannt) mit circa 100-200 Bäumen. Morgens und abends ernteten sie den Latex und brachten ihn zu ihrer Hütte. Dort formten sie über einem Feuer 30 bis 40 Kilogramm schwere Gummikugeln, die sie zu einem Händler brachten. Dort bekamen sie oft kein Geld, sondern bekamen im Tausch Lebensmittel etc. Starke Armut, besonders während der Regenszeit, wenn keine Ernte möglich ist.

Brasilianische Hintergründe

[Quelltext bearbeiten]
  • 1839 (Vulkanisierungsverfahren Goodyears) - 1910 Rubber Boom in Brasilien (nicht nachhaltig reinvestiert)
  • Diebstahl durch Henry Wickham
  • dann in Kolonien in Indonesien, Sri Lanka, Malaysia sowie Indochna angebaut
  • Gouverneur Parás Dionysio Bentes 1925 Angebot
  • Die Ford Motor Company (Companhia Ford Industrial do Brasil) verfügte 1928 über 7000 Verkaufsstellen sowie 2000 Vertragswerkstätten in Brasilien.

Die Projektierung

[Quelltext bearbeiten]
  • Henry Ford bereits soziale Projekte in Upper Michigan und Tennessee Valley "new eden", Greenfield, Vorstellung "with one foot in agriculture and the other in industry, America is safe" ehemaliges Amerika wieder aufbauen, dessen rapiden Wandel er mitgefördert hatte grandin 16
  • Pazifist, "new World, a new haven, and a new earth" durch Technik Befreiung durch Technik, Überproduktion überwindet Materialismus > WWI Spott Teddy Roosevelt
  • Ralph Waldo Emerson (Optimismus, Individualismus, Auf sich selbst verlassen können, Natur & Technik: 1844 The Poet "gliding train of cars she loves like her own"
  • Ford glaubt Grandin zufolge an eine Harmonie zwischen Machine und Natur. S. 13.
  • Bericht des Botanisten Carl D. LaRue
  • Neue-Welt-Alternative zum europäischen Imperialismus [& Kolonismus], private statt staatliche Interessen grandin 15
  • "Zivilisationsbringer"; "Mann gegen Natur"
  • what the people in interior of Brazil need, [...] is to have their economic life stabilized by fair returns for their labor paid in cash and their mode of living brought up to modern standards in sanitation and in prvention and cure of disease. [...] there will not be, [...] any great difficulty in accomplishing thee things." Zitat Ford nach Grandin s. 16 f.
  • paternalismus grandin s. 14
  • Juni 1927 Landkauf, trotz weiter fallender Latex-Preise, da sich die Niederlanden nicht am Kartell beteiligen wollten.
  • 2,5 Millionen Acre + Konzessionen (Bodenschätze, Wasserkraftwerke, Straßenbau, Steuern)
  • Nominell Edsel Ford verantwortlich de facto Henry Ford Kontrolle bis zu seinem Tod 1943; genauso verhielt es sich mit der FMC, die Edsel eigentlich ab 1919 leitete.
  • September 1927 Zustimmung seitens der Bundesstaatsregierung, Problem eigentlich im Zuständigkeitsbereich des Staates, so dass die gewährten Konzessionen keine Gültigkeit besaßen.
  • Boa Vista in Fordlândia umbenannt
  • Problem auf dem gekauften Grundstück lagen Grundstücke anderer, nicht berücksichtigter Eigentümer
  • Brasilianische Presse reagierte zweischneidig.
  • Bild Henry Fords: 5-$-Tag, Biografie und Schriften in brasilianischen Zeitungen in Fortsetzung erschienen, andererseits Angst vor zu großer Einflussnahme von ausländischen Firmen. Auto löste Eisenbahn als Leitbild ab (Automobilismo) und nach 1. WK Ford statt europäischer Marken.
  • Juli 1929 als vertraglich festgelegte Deadline

Auf dem Weg nach Fordlândia

[Quelltext bearbeiten]
  • 14 Personen, keiner eine Ausbildung oder Wissen zur Aufzucht von Hevea
  • Juli 1928 losgefahren (65. Geb HF; 25 FMC)
  • Januar 1929 fertig ausgeladen und circa 1, 5 Mio Dollar für die Reise zusätzlich verbraucht
  • Waren und Gegestände im Wert von ca. 1 Million US-$ angeschifft inklusive Eisenbahn + Gleisanlage, vorgefertigte Gebäude, Verlade-Problem aufgrund falschen Einladens sowie Schiff zu schwer um während der Trockenperiode den Fluss zu befahren, Umladung notwendig, zeit- und kostenaufwendig
  • Februar 1929 wurde Eurico de Freitas Vall Gouverneur Parás und war gegen das Fordlândia-Projekt eingestellt

Personalprobleme

[Quelltext bearbeiten]
Manager & Vorarbeiter
  1. Reeves Blakely
  2. Einar Oxholm 1928 - März 1930 (Trinker vs. Durchsetzung der von HF gewünschten Prohibition)
  3. Victor Perini März 1930 - Mai 1930
  4. John R. Rogge Mai 1930 bis Mitte 1931
  5. Archibald Johnston ab 1931

Sprachen kaum Portugiesisch, die Menschen wurden mit Wörtern für Werkzeuge statt mit ihrem Namen gerufen.

Arbeiter
  • hohe Todesrate, z. B. beim Abholzen keine Hüte gegen Skorpione etc. ansonsten Malaria und Gelbfieber; Viperbisse Grandin s. 10
  • Ende 1929 ca. 1000 Arbeiter beschäftigt; im Laufe 1930 auf 4000 nach Aufständen, die mit Militär niedergeschlagen wurden Dezember 1930 ein paar Hundert, Sommer 1931 etwa 5000.
  • wollten gleich Lohn, keinen auf Kredit, Problem: hohe Löhne um überhaupt attraktiv zu sein (Todesrate, Arbeitsumstände), aber wenn genug verdient, gingen sie wieder zu ihren Familien. Zudem konnte dort keinerlei Qualifkationen nachgeprüft werden. Unausgebildete Arbeiter gingen falsch mit den Pflanzen um.
  • Wohnungsbau Henry Ford antistädtisch
  • Essen, Pfeife Stechuhr, Arbeitszeiten (landwirtschaftliche zu industrieller Zeitdisziplin) von 6-3 also in der Hitze und auch während des Regens, 33-66 Cents am Tag als Verdienst
  • Abzeichen, Chinin-Zwang, Kleidung: Schuhzwang sowie Bad im Haus, nach dortigem Erpfinden jedoch unhygienisch
  • Patrão-Kultur = Pate HF nie das Projekt besucht, keine persönliche Bindung
  • Dezember 1930 zogen die Soldaten ab, kurz darauf zweitägiger Aufstand, Ford antigewerkschaftlich (Dearborn-Massacre 1932 mit fünf Toten), bis auf ein paar hundert alle gefeuert, Einwohner vertrieben, Bars und Bordelle geschlossen

1937 neue Arbeitsgesetze, die bezahlten Urlaub vorsahen, Ford widersetzte sich, (kam Plan auf Portugiesen als Arbeiter anzuwerben)

Versorgungsprobleme

[Quelltext bearbeiten]
  • Fordlândia lag 12 Stunden Botsfahrt von Santarem entfernt; 110 miles entfernt von der Stelle, wo der Tapajos in den Amazonas mündet

Gartenbauliche Probleme

[Quelltext bearbeiten]
  • Ankunft in Januar 1929 während der Regensaison, aber aufgrund der Deadline zum Anbau verpflichtet, rodeten mithilfe von Kerosin, Boden "verdorben", schlechte Samen, da eigentliche bei der Einreise vom Zoll beschlagnahmt wurden, (erst in 2. Instanz wiederbekommen, mittlerweile verdorben) und Trockenzeit, erster Versuch wurde untergegraben. Roden auf diese Weise entgegen der Pläne HF, der das Holz nutzen wollte. Aber Sägen nicht für den Urwald geeignet.
  • 1930 Revolution, Ende der I. Republik, Getúlio Vargas, Ende des föderalen Systems, gewährte 1932/33 Konzessionen für das Projekt.
  • 1930 neue Aussaat, Ernte wäre 1935 zu erwarten gewesen, Bäume brauchen fünf bis sechs Jahre ehe man Latex ernten kann.
  • 1932 waren 3251 Acre mit Hevea bepflanzt circa 100! Bäume den Hektar > Braunfäule, uneben

150000 Gallonen Wassertank auf einem 150 foot hohen Turm architektonisch markantester Teil zur täglichen Versorgung der Stadt, Anpflanzungen und ice plant sowie Hydrantensystem mit 500000 Gallonen gefiltertem und gechlortem Flusswasser versorgt von einer mit Dampfkraft betriebenen electric plant circa Grandin, 9

Wohnhäuser an der "palm avenue", Mangobäume, Trottoirs aus Beton mit Hydranten sowie elektrischen straßenlampen grandin 12

3 mile lange eisenbhnstrecke, auf der die Stämme zur Sägemühle transportiert wurden. 100-betten-spital gebaut nach einem entwurf albert kahns (der auch die river rouge und Highland park verantwortlich zeichnete grandin) amals state of the art mit chirurgie und röntgen-räumen s. 13

zum einen Hilfe zum anderen durfte keinen permanenten Sitz und Schule betreiben, besuch und minister ja, katholische Kirche wurde nach dem Abzug der FMC errichtet Grandin, 10.

Fachlicher Rat

[Quelltext bearbeiten]
  • März 1933 Botanist James R. Weir, Vorschlag: Pflanzenveredlung
  • Juni 1933 Kauf von 2046 veredelter Pflanzen in Sumatra und Malaysia, Botanist bei ihrer Pflanzung nicht anwesend
  • Zwischenstand: 1934 sechs Jahre seit Projektbeginn, Ausgaben beliefen sich auf mittlerweile 7 Millionen Dollar, kein bisschen Kautschuk dafür
  • Mai 1934 Landtausch 500.000 Acre (widersprüchliche Angabe bei John Galey und Mary A. Dempsey: 703.750 Acre)
  • Hätte umbenannt werden solen, nicht getan, wieder eine neu Stadt errichtet
  • 1935 durch EF zum Verkauf angeboten
  • 1936 7000 Bäume, dann kamen die Raupen
  • Ende 1937 floh Weir
  • Doppelte Verdelung Wurzel/Stamm/Krone
  • 1939 2 Millionen Bäume
  • 8. Oktober 1940 Vargas besucht Belterra
  • 1940 fast alle Bäume gingen an Braunfäule ein
  • 1942 nach 14 Jahre wurden 7500 Tonnen Latex von minderer Qualität gewonnen, hätten eigentlich 38.000 Tonnen jährlich gebraucht, dann kamen die Motten
  • Vergleich: Firestones Plantage in Liberia brachte 10000 Tonnen das Jahr
  • 1942? Verkauf der River Rouge Tire Plant an die SU? verkauft
  • Staatshilfen um Versorgung während des 2. WK sicherzustellen, Plan jüdische Flüchtlinge anzusiedeln, Latex-Produktion viel zu teuer
  • 5. November 1945 nach der geschäftsübernahme von Henry Ford II wurden die Grundstücke für 250.000 $ verkauft. Das Geld wurde genutzt um die Arbeiter auszuzahlen. John Galey beziffert die Verkaufssumme auf 500000 $. In Belterra waren mittlerweile 30000 Acre mit 2 Millionen Bäumen bepflanzt. Die Grundstücke waren eigentlich 8 Mio $ wert und in das Projekt sind circa 20 Mio $ investiert worden.

Übernahme durch Regierung

[Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Quelltext bearbeiten]