Benutzer Diskussion:Darwinspudel

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Anti-Pockenschutzimpfungs-Kampagnen

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Zu Beginn der 1880er Jahre beteiligte sich Wallace an der politischen Debatte um die Einführung der obligatorischen Pockenschutzimpfung im Vereinigten Königreich. Anfangs betrachtete er die Impfung vor allem als unvereinbar mit den Persönlichkeitsrechten, doch nach dem Studium der vor allem von Aktivisten der Anti-Pockenschutzimpfungs-Kampagnen verbreiteten Statistiken zweifelte er an der Wirksamkeit der Impfung überhaupt. In jener Zeit war die Keimtheorie zur Erklärung der Ausbreitung von Krankheiten noch nicht weit verbreitet und kaum anerkannt. Auch war zu wenig über das menschliche Immunsystem bekannt, um die Wirkmechanismen der Impfungen zu verstehen. Während seiner Recherchen stiess Wallace auf einige Fälle, in denen Unterstützer der Impfprogramme fragwürdige Statistiken zur Argumentation verwendet hatten. Wallace, von Natur aus misstrauisch gegenüber jedweger Autorität, kam so zur Überzeugung, dass das verminderte Auftreten von Pocken nach Impfungen auf die verbesserten hygienischen Bedingungen zurückzuführen sei. Auch unterstellte er, dass die praktizierenden Ärzte ein Interesse an der Einführung der Impfung hätten.[1]

Besonders wiesen Wallace und andere Gegner der Impfpflicht darauf hin, dass die Impfung oft unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt wurde, und deshalb potentiell selbst gefährlich sei.[2] 1890 legte Wallace seine Ergebnisse einer Untersuchungskommission (Royal Commission) vor, die sich mit der Kontroverse beschäftigte. Diese bemängelte Fehler, vor allem bezeichnete sie einige der verwendeten Statistiken als fragwürdig. In der medizinischen Zeitschrift The Lancet wurde der Vorwurf erhoben, dass er und andere Aktivisten der Bewegung gegen die Impfpflicht Statistiken selektiv verwendeten, und Daten ignorieren würden, die ihrer Position widersprächen. Die Royal Commission schätzte die Impfung als wirksam ein und empfahl die Beibehaltung der Impfpflicht, doch auch einige Änderungen der Impfmethoden, um die Sicherheit der Prozedur zu erhöhen. Auch empfahl sie, bei verweigernden Patienten weniger harte Strafen anzuwenden. Jahre später, 1898, griff Wallace die Ergebnisse der Kommission erneut in einem Pamphlet an; erneut folgte in The Lancet der Vorwurf, dass seine Argumente dieselben Fehler wie die ursprünglich vorgelegten Statistiken enthielten.[1]


  • Anmerkung: Der erste Absatz ist recht holprig, auch im engl. Artikel. Vielleicht sollte ein Verweis auf Wallaces Text eingefügt werden; bisher werden nur Slotten & Shermer zitiert (wobei letzterer lediglich als zweite Hand für eine Aussage dient, die fast wörtlich in Wallaces Pamphlet steht). Alternativ vielleicht auch Clements (1983), Scarpelli (1985), Fichman (2004 & 2008), and Fichman & Keelan (2007) konsultieren?
  1. a b Slotten pp. 422–36.
  2. Shermer p. 216.