Benutzer Diskussion:Gosh

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Gosh in Abschnitt Fränkische Rezat und Gewässerkennzahl
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Fränkische Rezat und Gewässerkennzahl

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Betrifft diese Änderung.

Mit den deutschen Gewässerkennzahl verhält es sich wie folgt.

In der Natur gibt es keine ausgezeichneten linearen Fließgewässer, die von einer eindeutigen Quelle zu einer eindeutigen Mündung liefen. Vielmehr büscheln Fließgewässer auf, indem an jedem Zusammenfluss bergaufwärts gesehen zwei Zweige ansetzen. Ob und wenn ja welcher davon denselben Namen wie der Unterlauf hat, ist eine Frage der Konvention, also allein dem historischen Zufall bei der Benennung geschuldet.

Mit einheitlicher Gewässerkennzahl (GKZ) wird genau gesehen kein Gewässer im onomastischen Sinne versehen, sondern ein durchgehender Gewässerstrang von einer Quelle zu einer Mündung. Hier geht ebenfalls Willkür ein wie bei der historischen Gewässernenennung, jedoch fällt dies weniger auf, weil man sich hier meist an hydrologischen Kriterien orientiert hat. D.h., bergwärts bekommt bei einem Zufluss/Zusammenfluss vorzugsweise derjenige Oberlaufstrang dieselbe Gewässerkennzahl wie der gemeinsame Unterlauf, der mehr Wasser führt; da man das aber oft nicht gemessen hat, stattdessen der das größere Teileinzugsgebiet beiträgt; oder der länger ist. Hier ist also eine andere Konvention in Anwendung gebracht.

Jedenfalls bezeichnet die einheitliche Gewässerkennzahl nicht, was man konventionell als ein durch einheitlichen Namen definiertes Gewässer bezeichnet, sondern einen Strang, der aus verschieden benannten, obenhin oft auch aus namenlosen Abschnitten bestehen kann. Insofern hat ein namentlich-konventionelles Gewässer nicht eine Gewässerkennzahl, sondern potentiell mehrere.

Dasselbe System liefert zugleich eine Nummerierung der (Teil-)Einzugsgebiete. Begrifflich genau genommen ist es wie bei auch Gewässerkennzahl keine Nummer (antürliche Zahl), sondern ein Identifikator.

Die Kennzahl von Gewässern endet immer auf eine gerade Ziffer 2, 4, 6 oder 8. Die Kennzahl von Einzugsgebieten immer auf eine ungerade 1, 3, 5, 7 oder 9. Zu einheitlichem Präfix p ist also p1 das oberste Einzugsgebiet eines Gewässers bis zum Zufluss des Gewässers p2 usw. p1 ist selbst auch keine Gewässerkennzahl, sondern eine Teilgebietskennzahl.

Es ist also nicht so, dass ein namentlich benanntes Gewässer systematisch genau eine GKZ hätte, sondern wie oben dargelegt unter Umständen mehrere. Die sollte man dann auch alle in die Infobox schreiben. Umgekehrt ist es nicht einmal so, dass wenigstens immer am Ende eines Abschnitts mit einheitlichem Namen die Teileinzugsgebietskennzahl wechselte. Vielmehr kommt es auch vor, dass auf dem Abschnitt in einem Teileinzugsgebiet mit einheitlicher Teileinzugsgebietskennzahl – also zwischen Quelle und erstem berücksichtigten Zufluss (p1), zwischen zwei Zuflüssen (p3, p5, p7), oder zwischen unterstem berücksichtigtem Zufluss und der Mündung (p9) – der Name wechselt.

Deshalb scheint es mir nicht sinnvoll, im Falle „zufällig“ der Name an einem Zufluss wechselt, wie bei der Fränkischen Rezat, nun dem namentlich verstandenen Lauf bis dahin seine Teileinzugsgebietskennzahl als Gewässerkennzahl zuzuschreiben. Wer in das System eingeweiht ist, der versteht das wohl richtig, aber bei allen anderen Lesern befördert es das Missverständnis, jeder GKZ entspräche genau ein (namentlich verstandenes) Gewässer und umgekehrt. Die GKZ der Fränkischen Rezat ist also 242, aber nicht alles, was 242 als GKZ hat (Rednitz, Regnitz), ist Fränkische Rezat.

Beispiele:

  • Stiersbach (Fichtenberger Rot): zwei GKZs, da der namentliche Oberlauf durch die hydrologisch orientierte Strangkonstruktion „abgehängt“ wurde. Siehe Gewässerkarte Baden-Württemberg
  • Lüßbach: GKZ, die auch noch einem (hier namenlosem) Oberlauf gehört. Siehe die Gewässerkarte Bayern Kartendienst Gewässerbewirtschaftung, FGN Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hinweise) nach zusätzlich Eingabe 16 / Auswahl von 16464 als GKZ. Hier endet das Teileinzugsgebiet 164641 erst weit unterhalb des namenlosen Oberlaufs. In anderen Fällen, wenn der Oberlauf einen Namen und dazu einen Artikel hier besäße, wäre dann 164641 sozusagen „zu viel“.

Gruß --Silvicola Disk 16:03, 11. Mär. 2017 (CET)Beantworten

Viele danke. Ich verstehe Sie. Ich benutzte diese Tabelle(Seite 36). Das ist nicht richtig?--Gosh (Diskussion) 05:18, 12. Mär. 2017 (CET)Beantworten
Die Tabelle ist schon richtig, und sogar im Vergleich zu anderen gut gemacht, weil in der Spalte Gebietsbezeichnung die konstruierten Stränge recht genau mit allen ihren Namenssegmenten bezeichnet sind, immer dann wenn sie sich aus mehreren solchen zusammensetzen. (Bei dem, was man von anderen Landesämtern bekommen kann, wird das weniger deutlich. Diese nennen entsprechend zu dieser Spalte oft nur einen Abschnittsnamen, unterdrücken also leider die anderen.)
In der Tabelle werden auch die Kennzahlen für Gebiet und für Gewässer sehr gut differenziert. Dann es gibt vorne eine Spalte Gebietskennzahl, danach hat also das Teileinzugsgebiet der Fränkischen Rezat die Nummer 24211 (ungerade Endziffer). Etwa in der Mitte gibt es dann auch noch die Spalte mit der Gewässerkennzahl, und danach trägt also das Gewässer selbst die Nummer 242 (wie Rednitz und Regnitz auch) (gerade Endziffer).
In der Vorlage:Infobox Fluss ist mit dem Parameter GKZ die Gewässer- und nicht die Gebietskennzahl gemeint. Siehe was unter Vorlage:Infobox Fluss#Parameter zum Parameter GKZ steht.
Leider sind die Bezeichnungen der Parameter in der Infobox nicht immer gut oder auch nur unmissverständlich gewählt. Man sieht diesem „GKZ“ also nicht an, wofür das G eigentlich stehen soll, Gewässer oder Gebiet.
Ich selbst mache es inzwischen übrigens immer so wie gestern bei der Fränkischen Rezat. Sichtbar trage ich nur die Gewässerkennzahl ein, auskommentiert dahinter ggf. die weiteren Ziffern der Gebietskennzahl, wenn wie hier etwa die gesamte Fränkische Rezat im Gebiet 24211 liegt also zusätzlich 11. So werden die unkundigen Leser nicht verwirrt, und diejenigen, die sich auskennen und auch Artikel bearbeiten, haben eine kleine Zusatzinformation, die sie jedenfalls nicht missverstehen.
Gruß --Silvicola Disk 11:59, 12. Mär. 2017 (CET)Beantworten
Danke. Alles klar. Gruß --Gosh (Diskussion) 13:07, 12. Mär. 2017 (CET)Beantworten