Benutzer Diskussion:Oltau/Arbeitsseite: Minoische Kultur – Griechische Mythologie

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Auf dieser Diskussionsseite sind all jene willkommen, die sich für die griechische Mythologie interessieren. Hinweise und Referenzen zu den auf der Arbeitsseite aufgeführten Geschehnissen und Überlieferungen werden dankend zur Kenntnis genommen.

Arbeitshypothesen

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Kydonen – Nachfahren der aus der Levante stammenden Küstenbewohner Kretas, gemeinsam mit den aus Kleinasien stammenden „echten“ Kretern (Minos) Träger der minoischen Kultur.[1][2] Bedienten sich der Linearschrift A, im Gegensatz zu den von den „echten“ Kretern zu Kultzwecken gebräuchlichen Kretischen Hieroglyphen. Die Kydonen bewohnten laut Homer (Odyssee, 3. Gesang, Zeile 293) die Ufer des Ἰαρδάνος (Iardanos),[3] einen Fluss, den es auf Kreta nicht gibt (Jordan?). Die Beschreibung Kretas durch Homer (Odyssee, 19. Gesang, Zeilen 172−177) lautet: Kreta ist ein Land im dunkelwogenden Meere, / Fruchtbar und anmutsvoll und ringsumflossen. Es wohnen / Dort unzählige Menschen, und ihrer Städte sind neunzig: / Völker von mancherlei Stamm und mancherlei Sprachen. Es wohnen / Dort Achaier, Kydonen und eingeborene Kreter, / Dorier, welche sich dreifach verteilet, und edle Pelasger.[4] Die Frage stellt sich, warum Homer zwischen Kydonen und eingeborenen Kretern unterscheidet.

  1. Karl Hoeck: Kreta: Ein Versuch der Aufhellungder der Mythologie und Geschichte, der Religion und Verfassung dieser Insel, von den ältesten Zeiten bis auf die Römerherrschaft, Zweiter Band. Carl Eduard Rosenbusch, Göttingen 1828, S. 184.
  2. Strabo, Stefan Lorenz Radt: Strabons Geographika, Band 3. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-25952-2, S. 245.
  3. ΟΔΥΣΣΕΙΑΣ – τὰ ἐν Πύλῳ (Altgriechisches Original des 3. Gesangs der Odyssee). www.gottwein.de, abgerufen am 31. Juli 2010.
  4. ΟΔΥΣΣΕΙΑΣ – Ὀδυσσέως καὶ Πηνελόπης ὁμιλία. τὰ νίπτρα (Altgriechisches Original des 19. Gesangs der Odyssee). www.gottwein.de, abgerufen am 31. Juli 2010.

Datum Untergang minoische Kultur

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Lieber Oltau,

dein Versuch auf dieser Seite ist durchaus diskussionswürdig und der Ansatz, dass die Götter mit den Frühen Hochkönigen der Minoer identisch sein könnten, ist denkbar. Aber in deiner Datierungsleiste unterläuft dir ein kleiner, aber sehr wichtiger Fehler. Damit stichst du nämlich in ein wissenschaftliches Wespennest. Es gab durchaus eine Tsunami, deren Wirkung für die minoische Kultur entscheidend gewesen sein könnte. Aber diese lässt sich nirgends "um 1430" nachweisen. Naturwissenschaftliche Untersuchungen aus verschiedenen Disziplinen machen ein Datum von 1627 plus minus ein paar Jahre nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher. Die Datierung "um 1430" geht auf die archäologischen Theorien zurück und kann - das sage ich sehr bewusst als Archäologe, der sich mit dieser Frage intensiv auseinander gesetzt hat - heute nicht mehr gehalten werden. Sie basiert auf Überlegungen zu zeitgleichen Entwicklungen in Ägypten und ist über mehrere Länder, insbesondere Zypern abgeleitet. Das entscheidende Problem der neuesten Forschung ist ja gerade, dass sich "um 1430" keine einschneidenden Umwelteinflüsse finden lassen, die den Niedergang dieser erfolgreichen minoischen Kultur, der "mediterranen Hanse" hätten auslösen können. Ich bin selbst ein Anhänger der Theorie, dass die Tsunami diesen Untergang eingeleitet haben könnte, weil alle anderen Erklärungen hier weitestgehend versagen. Aber wenn diese Tsunami mit dem Ereignis aus den Naturwissenschaften zusammen hängen soll, dann fehlen den Archäologen ziemlich genau 200 Jahre nach deiner Definition. Beziehungsweise wir haben 200 Jahre zuviel. 200 Jahre, von denen wir momentan nicht wissen, wo wir sie unterbringen sollen. Näheres kannst du erfahren wenn du Olivenbaum und Santorin googelst oder dir die Belege für Tsunamis in den Publikationen der Uni Kiel, die online verfügbar sind, ansiehst. Die Frage, wann genau sich dieses "ende der minoischen Kultur" abgespielt haben muss, ist meines Erachtens derzeit eine der spannendsten in der Archäologie. Für den Rest deiner Überlegungen gilt: Weiter so! Phantasie ist der wichtigste Aspekt im Antrieb eines Forschers. Deine Zitate zur Einleitung fand ich deshalb sehr gut. Liebe Grüße aus Hessen nach Brandenburg,

Dennis

Hallo Dennis, ich nehme mal an, du hast meine Unterseite gefunden. Wenn du nichts dagegen hast, kopiere ich deinen Beitrag auf die dortige Diskussionsseite. Ich hatte mich jetzt eine Weile nicht mehr mit der Sache beschäftigt, gehe aber deinen Hinweisen nach, wenn ich dazu komme. Vielen Dank dafür. Grüße nach Hessen, --Oltau 16:31, 5. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Minoische Stadtansicht aus Akrotiri
Siehe auch:
Minoische Eruption
Eckart Olshausen, Holger Sonnabend: Naturkatastrophen in der antiken Welt, ab S. 215
Victoria Kyriakopoulos: Kreta
Terra X: Eine männliche Gottheit taucht auf
Terra X: Tsunami als Folgeerscheinung
Minoan Palace of Kato Zakros (englisch)
Bulletin
Atlantis, die biblischen Plagen, der Untergang des minoischen Reichs
SANTORIN (Thira/Thera)
Kreta und Griechenland Forum: Der Untergang der Minoer
Welt der Wunder: Tod unter dem Vulkan - Warum das Volk der Minoer unterging
Robert Sieland: Geologische und historische Belege für Tsunamis im Mittelmeerraum
Jochen Fahrenberg: Das minoische Kreta − ein kulturpsychologisches Rätsel in den Anfängen Europas
Lisa Leander: Tsunami-Spuren an Israels Küste
Gottfried Derka: Hundert verlorene Jahre
Stefan Schmitt: Santorin explodierte 100 Jahre früher
Andrea Naica-Loebell: Es fehlen hundert Jahre
Vulkangestein gelangte bis zum Sinai
Axel Bojanowski: Streit um Untergang der Minoer
„Beschwörung der asiatischen (Krankheit) in der Sprache von Kreta (es folgt eine unverständliche Zauberformel)“ (Londoner Medizinischer Papyrus, Bl. 12, Z. 4-6)
Michael Zick: Die vergessenen Pharaonen (minoische Fresken in Auaris, der Hauptstadt der Hyksos)
Eckart Olshausen, Holger Sonnabend: Naturkatastrophen in der antiken Welt, S. 358
Michael Zick: Gelage mit Geistern (minoische Fresken in Qatna)