Benutzer Diskussion:Roxanna/Francus

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Osmanische Angriffe auf Istrien, Friaul und Venetien (1469–1499)
Teil von:
Osmanisch-Venezianischer Krieg (1463–1479),
Osmanisch-Venezianischer Krieg (1499–1503)

Albrecht Dürers Orientalischer Bogenschütze zu Pferd (1514)
entstand möglicherweise nach einer Vorlage des Venezianers
Gentile Bellini, der Zeitzeuge der osmanischen Angriffe war
Datum 1469 bis 1499
Ort Terraferma: Istrien, Friaul und Venetien
Ausgang venezianische Abwehrerfolge, aber strategischer Erfolg für die Osmanen
Folgen Venedig bittet um Frieden
Konfliktparteien

Republik Venedig

Osmanisches Reich 1453 Osmanisches Reich

Befehlshaber

Giovanni Mocenigo,
Deifobo dell'Anguillara,
Girolamo Novello,
Carlo Fortebraccio,
Vittore Soranzo,
Andrea Zancani,
Paolo Orsini

Isa Bey,
İskender Bey,
Ömer Bey,
Ajas Pasha,
Azam Bey,
Hassan Bey,
Malkocoglu Bali Bey

Truppenstärke

1.500 bis 9.000 Söldner,
bis zu 20.000 Milizionäre

zwischen 8.000 und 30.000 Akıncı

Verluste

mindestens 3.000 Söldner,
20.000 bis 27.000 getötete oder verschleppte Zivilisten

unbekannt

Osmanische Angriffe auf Istrien, Friaul und Venetien (1469–1499)[Quelltext bearbeiten]

Während ihres Krieges gegen Venedig und Ungarn hatten osmanische Türken auch Angriffe auf Istrien, Friaul und Venetien unternommen. Seit der Eroberung Bosniens waren sie nicht nur in Dalmatien, sondern durch (das zu Ungarn gehörende) Kroatien und die zum Heiligen Römischen Reich gehörenden habsburgischen Erblande Krain, Kärnten und Steiermark hindurch auch direkt in die venezianische Terraferma eingefallen.[1][2][3] Nach ersten Einfällen 1469 bzw. 1472 stießen sie bei weiteren Angriffen 1477 bis Treviso sowie 1499 bis Vicenza vor, zerstörten Hunderte Dörfer und verschleppten oder töteten Tausende Einwohner. Zwischen 1469 und 1499 sollen osmanische Streiftrupps neunmal (oder zehnmal) in Istrien, sechsmal in Friaul und zweimal in Venetien eingefallen sein, in einigen Jahren sogar zwei- oder dreimal. Nicht alle dieser Einfälle sind historisch eindeutig belegt.

Bei den oft als „Türken“ bezeichneten Angreifern handelte es sich zumeist nicht um reguläre Teile des osmanischen Heeres oder dem osmanischen Sultan direkt unterstehende Truppen und oft auch nicht um osmanische Türken, sondern um Akıncı. Diese Akıncı waren mehr oder weniger selbständig agierende und nur leicht bewaffnete Streiftrupps und Vorausabteilungen[1][2], die sich auch aus muslimischen Vasallenvölkern wie griechischen und bulgarischen Konvertiten, Tataren, Bosniern und Albanern rekrutierten. Manchmal schlossen sich ihnen sogar einige Nichtmuslime an. Ein Nachfahre griechischer (nach anderen Angaben genuesischer) Konvertiten war beispielsweise der Akıncı-Bey Mihaloğlu İskender Bey[4], der als osmanischer Staathalter von Bosnien fungierte.[5] Den Akıncı ging es weniger um Glaubenskrieg oder Eroberung und Besiedlung von Gebieten als vielmehr um Streif- und Beutezüge sowie Verwüstung, Demoralisierung und Destabilisierung der gegnerischen Grenzgebiete. Bei ihren Überfällen verschleppten sie oft auch christliche Bewohner der verwüsteten Gebiete als Sklaven in das Osmanische Reich.[1][2][5]

Angriff 1472[Quelltext bearbeiten]

Nach dem osmanischen Angriff von 1472 bauten die Venezianer Gradisca zur Festung aus.

Bei einem ersten Angriff auf Istrien und Friaul sollen Türken unter Azam Bey im Juli 1469 den Grenzfluss Isonzo bei Aquileia überschritten, das Gebiet zwischen Udine und Monfalcone verwüstet und 1.500 Gefangene verschleppt haben. Dieser erste Einfall nach Friaul ist jedoch historisch umstritten, ebenso ein Angriff Isa Beys mit 8.000 Mann am 21. September 1470 auf Carso. Im November 1471 erschienen sie in Istrien, vor Triest, und sollen auch bis vor Görz gestreift sein, doch auch dieser Angriff ist nicht zweifelsfrei belegt. Wahrscheinlich gingen die Angriffe nicht über Istrien hinaus und der Isonzo wurde nicht überschritten.

Auf jeden Fall aber überschritten am 21. September 1472 (erneut) 8.000 bis 10.000 Türken unter Ajas Pasha bzw. Hassan Bey den Fluss und brandschatzten das Umland von Aquileia, Udine und Görz. Die kaum 1.500 Mann starke venezianische Schutztruppe unter Deifobo dell'Anguillara verschanzte sich in Cervignano. Erst als venezianische Verstärkungen unter General Giovanni Mocenigo nahten, zogen die Türken sich am 24. September über den Isonzo zurück.[6] Bis zu 12.000 Einwohner der Region sollen getötet oder verschleppt worden sein. Späteren, historisch-kritischen Angaben zufolge hätten nur 6.000 Akıncı den Isonzo überschritten und "nur" 600 Gefangene verschleppt.

Schon im November 1473 soll es wieder einen kleineren türkischen Einfall bis vor Görz und Monfalcone gegeben haben.[6]

Angriffe 1477 und 1478[Quelltext bearbeiten]

Leonhard von Görz soll 1477 die Angreifer über den Isonzo gelassen und nach Venetien gelenkt haben
Die Grafschaft Görz lag zwischen der Republik Venedig und Krain (1477)
1477 überschritten türkische Akıncı die Piave und stießen bis Treviso vor

Die Venezianer bauten daraufhin 1473 Gradisca, Fogliano und Mainizza zu Festungen aus und legten dazwischen Befestigungen aus Wällen und Gräben an. Osmanische Friedensvorschläge[7] lehnte Venedig ab, im Juni 1474 sollen die Türken daraufhin erneut vor Monfalcone erschienen sein. Die venezianischen Festungen und Truppen in dem von ihm beanspruchten Herrschaftsgebiet beunruhigten und verärgerten jedoch den Grafen von Görz. Nach erneuten türkischen Angriffen 1476 in Istrien, Kärnten und auf Görz soll daher Graf Leonhard mit den Türken eine Vereinbarung geschlossen haben, derzufolge sie in der Stadt lagern und die Brücke über den Isonzo nutzen dürfen, im Gegenzug aber Görz und das Umland von erneuter Plünderung und Brandschatzung verschont bleiben.

Angriff 1477[Quelltext bearbeiten]

Anderen Darstellungen zufolge hätten die Türken die Görzer Brücke in einem nächtlichen Überraschungsangriff kurzerhand besetzt.[6][8] Am 29. Oktober 1477 überquerten 10.000 Mann unter Ömer Bey (Sohn des Turahan Bey) und/oder Mihaloğlu İskender Bey den Fluss, einige benutzten die Brücke, andere durchschwammen ihn an anderer Stelle auf ihren Pferden und überwanden die venezianischen Gräben und Wälle. Nachdem sie die Festung Gradisca, wo sich Deifobo dell'Anguillara verschanzte, umgangen und südlich von Gradisca, bei Lucinico, auf dem Preval, eine von Girolamo Novello befehligte Armee vernichtet und 3.000 Venezianer getötet hatten, überquerten die Türken auch die Flüsse Tagliamento, Livenza und Piave. Sie zerstörten Monfalcone, Sacile, Marano, Tolmezzo und brannten bis zum 3. November mehr als 100 Dörfer nieder. Die Brände und Rauchfahnen habe man bis Venedig sehen können. Schutz fanden die Bewöhner nur hinter den hohen Mauern größerer Städte wie z.B. Udine, Cividale oder Pordenone. Einige Türken streiften sogar bis unter die Mauern von Treviso. In den verwüsteten Landstrichen sollen etwa 8.000 bis 10.000 Einwohner getötet oder in die Sklaverei verschleppt worden sein, anderen Angaben zufolge seien sogar bis zu 27.000 Menschen umgekommen.

Angriffe 1478[Quelltext bearbeiten]

Nach ihren Angriffen auf Friaul zogen die Osmanen weiter in das benachbarte Kärnten. Daran erinnert dieses "Tatarmandl" in Albeck.

Im April 1478 überquerte İskender Bey mit 15.000 Mann erneut den Isonzo und erschien vor Gradisca, wich dann angeblich aber den eilig angeworbenen 9.000 Söldnern und bis zu 20.000 Regionalmilizen unter Carlo Fortebraccio (Carlo Montone) aus und zog sich am 5. April wieder über den Isonzo zurück.

Schon im Juli 1478 fiel İskender mit nunmehr angeblich 30.000 Mann[9] erneut in Friaul ein und warte nahe Gradisca (zwischen Medea und Cormòns) darauf, dass sich Fortebraccio zur Schlacht stellte. Da dieser aber in Gradisca verschanzt blieb, zog İskender nach einem Tag des Wartens am 26. Juli weiter nach Kärnten bzw. Steiermark. Sultan Mehmed II. soll 1477 und 1478 seine Truppen vor allem deshalb nach Oberitalien geschickt haben, um Venedig an seiner Heimatfront zu beschäftigen und davon abzuhalten, Verstärkungen nach Albanien zu schicken. Die zur Abwehr der Türken in Friaul gebundenen Truppen fehlten den Venezianern jedenfalls bei der Verteidigung Krujas und Skutaris.[6]

Folgen[Quelltext bearbeiten]

Die türkischen Angriffe auf das unmittelbare Hinterland der Lagunenstadt erschreckten und demoralisierten die mittlerweile kriegsmüden Venezianer nachhaltig. Der Osten der Terraferma war weitgehend verwüstet und als Versorgungsregion teilweise ausgefallen, die Lebensmittellieferungen nach Venedig brachen ein. Nach Venedig geflohene Überlebende aus Friaul verschärften den Hunger und die Angst in der Lagunenstadt noch, und in der überfüllten Stadt brach 1478 die Pest aus.[6] Angst und Schrecken hielten in Venedig auch im Winter 1478/79 noch an, und die Kriegkosten brachten die Republik an den Rand des finanziellen Ruins. Panisch hatte Giovanni Mocenigo, inzwischen der neue Doge, dem Sultan schon 1478 Friedensverhandlungen[7] angeboten und war 1479 schließlich bereit, auch harte Bedingungen zu akzeptieren.

Angriff 1499[Quelltext bearbeiten]

Der osmanische Angriff von 1499 führte zur Entscheidung zum Bau der Festungsstadt Palmanova.

Vittorio Veneto, San Vendemiano, Conegliano

Folgen[Quelltext bearbeiten]

Leonardo da Vinci an den Isonzo entsandt, um die Verstärkung Gardiscas und den Bau einer zusätzlichen Festung zu planen... Palmanova 1500...

Dietrich Seybold: Leonardo da Vinci im Orient - Geschichte eines europäischen Mythos, Seite 141. Böhlau Verlag, Köln 2011

UNESCO, World Heritage Centre: Fortress Town of Palmanova


Rezeption[Quelltext bearbeiten]

Pasolinis Türken in Friaul illustrierte der Wieser Verlag 1995 mit dieser mittelalterlichen Kreuzzugsdarstellung

Über den Türkeneinfall von 1499 schrieb der italienische Dichter und Regisseur Pier Paolo Pasolini ein Theaterstück in friulischer Sprache. Die Türken in Friaul (friulisch I Turcs tal Friùl, italienisch I Turchi nel Friuli) entstanden 1944, als deutsche Truppen Friaul und das Adriatische Küstenland heimsuchten, während im Osten Friauls und in Karnien Partisanenrepubliken den fremden Invasoren Widerstand leisteten (Zona libera del Friuli und Zona libera della Carnia). Pasolinis Bruder nahm an diesen Kämpfen teil und fiel als Partisan. Pasolinis Werk spiegelt daher indirekt auch die tragischen Ereignisse des Entstehungsjahres wider.[10]

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. a b c David Nicolle: Die Osmanen - 600 Jahre islamisches Weltreich, Seite 112f. Tosa-Verlag, Wien 2008
  2. a b c Donald Edgar Pitcher: An Historical Geography of the Ottoman Empire, Seite 91ff. Brill, Leiden 1972
  3. Franz Ilwof: Die Einfälle der Osmanen in die Steiermark, In: Mittheilungen des Historischen Vereins Steiermark, Zehntes Heft, Seiten 207–264. August Hesse, Graz 1861
  4. Möglicherweise handelt es sich um eine Verwechslung des Iskender (Mihaloglu) Bey mit einem anderen osmanischen Politiker namens İskender Pascha, der zur gleichen Zeit in Bosnien agierte (vgl. Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas: Iskender Pasha)
  5. a b Joseph von Hammer-Purgstall: Geschichte des Osmanischen Reiches, Zweiter Band, Seiten 79, 304ff, 321f und 610f. Hartleben, Pest 1828
  6. a b c d e Johann Friedrich LeBret: Staatsgeschichte der Republik Venedig, Zweiter Teil, Seiten 706, 727f und 732-739. Hartknoch, Riga 1775
  7. a b Aus islamischer Sicht sind mit nichtislamischen Staaten genaugenommen nur Waffenstillstandsvereinbarungen möglich, solche Waffenstillstände können aber durchaus für einen längeren Zeitraum vereinbart und erneuert werden.
  8. Johann Baptist Schels: Geschichte der Länder des österreichischen Kaiserstaates, Siebenter Band (1437-1519), Seite 175. Heubner, Wien 1825
  9. G.F. Herzberg: Geschichte der Byzantiner und des Osmanischen Reiches bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts, Seite 631. Grotesche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1883
  10. Pier Paolo Pasolini: Die Türken in Friaul, Seite 128f. Edition Braitan, Brazzano di Cormòns 1995

muß noch


angebliche erste Einfälle in Friaul 1415 (noch vor Beginn der venezianischen Herrschaft 1420) ebenso unwahrscheinlich wie erste Einfälle in Krain und Steiermark 1415 und 1418 (angebliche Schlacht bei Radkersberg)


Gazimihal: Die Familie Mihaloglu

  • Köse Mihal
  • Ali und Iskender Brüder, außerdem noch Abdullah, Bali, Firuz
  • Ali starb in Plewen
  • über Iskender fehlen nach Rückkehr aus ägyptischer Gefangenschaft 1491 alle Aufzeichnungen
  • Iskender 1473 Bey von Kayseri
  • Iskender 1476 angeblich bei Weißkirchen gefallen, vermutlich aber nicht, da selbst Babinger ihn später noch erwähnt
  • 1478 Iskender mit Malkocoglu Bali Bey nach Friaul, mit 30.000 Mann weiter nach Kärnten
  • 1480 Babinger: 50.000 Mann, davon 34.000 nach Friaul, 16.000 nach Kärnten und Steiermark
  • 1491 Iskender frei, Ehrenrobe des ägyptischen Sultans
  • Iskenders Sohn Mihal 1489 getötet und enthauptet, Iskenders anderer Sohn Yasin überlebt, weiterer Sohn Mehmet Bey (vielleicht aber auch Neffe, Alis Sohn)
  • Iskender 23. Januar 1496 gestorben


Maria Pia Pedani-Fabris: Turkish Raids in Friuli at the End of the Fifteenth Century, in: Markus Kohbach, Gisela Prochaska-Eisl, Claudia Romer: Acta Viennensia Ottomanica, Seiten 287-291 (PDF). Selbstverlag des Instituts fur Orientalistik, Wien 1999

  • Juni 1469 vor Görz
  • November 1471 unbestätigte Einfälle
  • Akinci
  • Herbst 1472 über Isonzo bis vor Cervignano, Udine und Cividale
  • 1. November 1473 vor Görz
  • 22. Juni 1474 bis vor Monfalcone
  • November 1477 Ömer Bey
  • 1477 Girolamo Novello und Giacomo Badoer gefallen
  • November 1477 Isonzo, Tagliamento, San Daniele, Cordenone, Pordenone, Sacile
  • April 1478 vor Görz und Monfalcone. Montone bleibt in Gradisca und stellt sich nicht zur Schlacht
  • über den Predil nach Kärnten
  • 22. Juli 1478 Isonzo bei Medea
  • 1478 Ömer und Iskender
  • 1478 Iskender angeblich genuesischer Abstammung
  • nach 1478 erst wieder 1499
  • 1499 Iskender Bey
  • 28. September 1499 bis vor Medea, 29. September Rivoll
  • 30. September Tagliamento, Livenzia zwischen Portobuffole und Conegliano
  • 3./4. Oktober zurück über Tagliamento
  • 5. Oktober zurück über Isonzo
  • 1499 Andrea Zancani
  • 1499 Aviano geplündert

Condottieri di ventura: Deifobo dell'Anguillara

  • seit September 1469 mit 1.500 Mann in Friaul,
  • kämpft 1478 mit 1.700 Mann gegen Ömer Bey

Maurizio d'Arcano Grattano: Il sistema fortificato in Carnia nel Medioevodi Maurizi (PDF)

  • Scanderio Bassa
  • 1478 nur 6.000 Mann

Donald Edgar Pitcher: An Historical Geography of the Ottoman Empire, Seite 91ff. Brill, Leiden 1972

  • akinci
  • Dalmatien ab 1467, Istrien ab 1469
  • 1469 auch Friaul
  • 1473 Görz
  • 1476 Görz und Istrien
  • 1477 über die Görzer Brücke über den Isonzo, danach auch über den Tagliamento
  • 1478 Friaul, über Val Canale nach Kärnten
  • 1480 über Val Canale nach Kärnten
  • 1497 Friaul
  • 1499 bis Vicenza, weitester Punkt

Mustafa Soykut: Image of the "Turk" in Italy - A History of the "Other" in Early Modern Europe 1453-1683, Seite 54f. De Gruyter, Berlin 2021

  • Iskender (Scanderio) Anfang April 1478 mit 15.000 über den Isonzo, dann aber am 5. April Rückzug vor zahlenmäßig überlegenen Venezianern

Historia Regni: Incursioni turche in Friuli

  • 1473 Isonzo-Linie zum Schutz, Festungen G, F und M
  • Schutztruppe 3.000 Reiter plus etwas Infanterie
  • Iskander Beg am 29. Oktober 1477 mit 10.000 Bosniern von Banka Luka bei Görz über Isonzo, Erlaubnis des Grafen
  • aus der Festung Gradisca gelockt, nur wenige wieder dahin zurück
  • Flußüberquerung bei Doberdo (Tagliamento?) und über die Piave bis Treviso
  • nach 1477 Festung Gradisca ausgebaut
  • 20jähriger Waffenstillstand bann türkische Gefahr 1479 bis 1499
  • 28. September 1499 Iskander Beg mit 10.000 Mann vor Gradisca, dann Lager in Rivolto und bis vor Codroipo (belagert)
  • 30. September über Tagliamento, 1. Oktober vor Roveredo in Piano, bis 3. Oktober bis Conegliano gestreift
  • 3./4. Oktober bei Rückzug über Tagliamento 1.500 mitgeführte Gefangene getötet
  • 4. Oktober Belagerung von Mortegliano
  • 6. Oktober bis vor Medea
  • 300 zerstörte oder beschädigte Dörfer, 10.000 Tote und Verschleppte
  • Friauls Kommandant Andrea Zancani für unterlassene Hilfeleistung vor Gericht und abberufen
  • als Reaktion 1499 Bau der Festung Palmanova

Thomas Henry Dyer: The History of Modern Europe from the Fall of Constantinople in 1453 to the War in the Crimea in 1857, Teil 1, Seiten 97f und 245. Murray, London 1861

  • Sommer 1477 über den Isonzo
  • Feuer zwischen Tagliamento und Piave in Venedig sichtbar
  • 100 Dörfer zerstört
  • Venezianische Ressourcen gehen zu Ende, deshalb 1479 Friedenschluss
  • 1499 fast bis an die Lagunen Venedigs

Stanley Lane-Poole: The Story of the Barbary Corsairs, Seite... Perennial Press, New York 2018

  • 1477 Piave
  • Venedig stiftet zur Besetzung Otrantos an

Loren Partridge: Art of Renaissance, Venice, 1400-1600, Teil 1 (Fifteenth Century Venice), Seite 4f. University of California Press, Oakland 2015

  • 1477 12.000 getötet oder versklavt
  • Friedenschluss von 1479 als Folge der venezianischen Verluste
  • Karte mit Flüssen

Fran Levec: Die Einfälle der Türken in Krain und Istrien, in: Jahresbericht der k.k. Staats-Oberrealschule in Laibach..., Seiten 9–58. Verlag der k.k. Staats-Oberrealschule, Laibach 1891

  • trotz Niederlage vor Belgrad
  • Renner und Brenner
  • Friedrichs Bruder Albrecht, keine Türkenabwehr in Innerösterreich, Landstände zu schwach
  • 11. Juli 1469 Görz, 1.500 Gefangene
  • 28. September 1469 Iskender bis Piave (muß falsch sein)
  • Baumkircher 1469
  • Landstände 1470 gegen Türkengefahr
  • Reichstag 1471 Regensburg, Kaiser will erst 10.000 Mann, dann nur noch 4.000 Mann Reichshilfe
  • Spätherbst (7. November) 1471 Istrien, 350 Gefangene
  • 11. 1471 bis vor Görz, 500 Gefangene
  • September 1472 Aquileia, 12.000 Gefangene
  • November 1472 bis Görz verwüstet
  • ab 1472 Venezianer bauen Mainizza, Gradisca und Flogliano aus, Görzer Untertanen gezwungen, beim Festungsbau Frondienst zu leisten
  • Türken nicht mit Fußvolk, nur Reiter
  • 1475 Landtag in Marburg Türkenabwehr allein Innerösterreich aufgebürdet
  • August 1475 Schlacht bei Rann
  • 1476 Istrien bis vor Triest
  • Sommer 1477 über Istrien an den Isonzo, bis vor Udine
  • 1477 Türken bemächtigen sich der Brücke bei Görz, Ömer Beg
  • Novello, Tagliamento, 100 Dörfer zwischen Tag und Iso
  • bis Piave, Treviso und Conegliano, Schrecken in ganz Oberitalien bis Verona.
  • Abzug am 2. November 1477, die Pest zurücklassend
  • Sommer 1478 30.000 Renner und Brenner in Istrien und Friaul, um Venzianer in Oberitalien zu beschäftigen
  • Karl von Mentone blieb im Lager Gradisca, während Iskander auf Schlacht wartet, Iskender zieht am 23. Juli 1478 ab
  • Sommer 1478 Bauernaufstand in Kärnten
  • Kaiser fordert 1479 vergeblich 6.000-7.000 Mann Reichshilfe
  • Einfall in Krain Ende September/Anfang Oktober 1491, bei Rückkehr nahe Grusnitz angegriffen, dabei alle Gefangenen gerettet, 2.300 Türken Verlust
  • Megisers und Valvasors Sieg bei Villach historisch nicht erwiesen

Jean-Charles-Léonard Simonde de Sismondi: Geschichte der italienischen Freistaaten, Seiten 565f und 607f, Jenisch und Stage, Augsburg 1840

  • 1477 und 1478 Terraferma
  • Venezianer fürchten Einmarsch in Lombardei, deshalb Friedenschluss 1479 zu harten Bedingungen
  • 29. September 1499 Skender Pascha mit 7.000 Reitern über den Isonzo, bis Tagliamento (Vicenza nicht erwähnt)


academia DOC

  • 1472 nur 6000 Akıncı, 600 Gefangene
  • bis vor die Tore von Udine
  • Deifobo dell'Anguillara zog sich mit 1.400 Reitern nach Cervignano zurück
  • bis 1473 bauen Venezianer Gradisca, Fogliano und Mainiza zu Festungen aus
  • Görz protestiert wegen Gradisca
  • Venedig glaubt, 3.000 Mann seien für Verteidigung der Anlagen genug, Udine bezweifelt das, nötig eher 8.000 (5.000 Reiter, 3.000 Infanteristen)
  • 1477 Brücke übernommen (Graf nicht erwähnt)
  • auch an anderen Stellen über Isonzo und Befestigungen durchbrochen
  • 1477 Novello bei Lucinicco in Hinterhalt
  • mehr als 100 Dörfer niedergebrannt
  • bis Treviso
  • 10.000 Gefangene, von denen der Großteil allerdings schon vor dem Rückzug über Tagliamento getötet wurde
  • Flüchtlinge und Hunger in Venedig
  • Albaner mit den Türken
  • 1478 April und Juli Türken stehen eilig aufgestellten Regionalmilizen unter Carlo Fortebraccio gegenüber


Friedrich Merzbacher: Europa im 15. Jahrhundert - Die türkische Expansion, in: Golo Mann (Hrsg.): Propyläen Weltgeschichte, Sechster Band, Seite 426. Propyläen Verlag, Berlin 1964

  • 1477 über Tagliamento und Piave
  • Bedrohung der Lagunenstadt
  • venezianisches Friedensangebot zunächst abgelehnt.
  • Venedig kriegsmüde und zu harten Friedensbedingungen bereit
  • 25. Januar 1479 Friedenschluß

Oggi

  • Graben zwischen Gradisca und Fogliano macht Graf wütend
  • Graf schließt Nichtangriffsvertrag
  • massive Invasion mit 25.000-27.000 Toten

Lestizza

  • sechs Invasionen
  • 1477 Monfalcone, Sacile, Marano, Tolmezzo
  • venezianische Milizen vernichtet
  • 8000 Opfer, mehr als 100 Dörfer

Mercurio

  • 1463 und 1469 zwischen Udine und Monfalcone
  • 21. September 1472 nur 8.000 Mann über Isonzo, mit 12.000 Mann zurück
  • Venedig daraufhin Wall und Graben entlang des Isonzo, Fogliano RedipugliaFogliano als Festung
  • Graf Leonhard gestattet Überquerung der Brücke, 10.000 Mann unter Iskender, 29. Oktober
  • südlich Gradisca, auf der Piana del Preval, Sieg über Girolamo und Giovanni Novello,
  • danach Weg frei, überschreiten Livenza, dann Piave, bis Treviso
  • bis 3. November verwüsten zwischen Tagliamento und Piave


Gradisca (Allg. Enc.) ab Seite 417

  • Juli 1469 Gebiet um Aquileia, 1471 und 1472 bis vor Görz und Aquileia
  • Sommer 1472 bei Monfalcone am Isonzo zunächst vom venezianischen General Giovanni Mocenigo zurückgedrängt, dann aber bis auf drei Meilen vor Udine, Abzug mit 12.000 Gefangenen
  • November 1472 und 1473 bis vor Görz. Venezianer bauen Gradisca zur Festung aus
  • 1476 über den Isonzo bis zum Tagliamento
  • Oktober 1477 über Isonzo und Tagliamento bis Piave, Brücke bei Görz über den Isonzo, Omar Bey mit 10.000 Mann schlägt General Girolamo Novello, Brände bis Venedig zu sehen, im November wieder über den Isonzo zurück, aber Friaul
  • Sommer 1478 während der Belagerung Skutaris Iskender Bey über Isonzo bis vor Gradisca, dann aber nach Kärnten und Steiermark
  • Mocenigo, Doge seit Mai 1478, schließt Januar 1479 Frieden

Hammer, auch 610

  • 1475 Iskender
  • 1477 Iskender über die Brücke von Görz über den Isonzo, Omar Bey schlägt Geronimo Novello, danach über Tagliamento
  • 1478 Iskender über den Isonzo bis vor Gradiska, dann weiter nach Kärnten und Steiermark

Ilwof, 246

  • Sommer 1477 Türken machen 3.000 Venezianer nieder und stoßen bis Treviso vor

Livenza, Isonzo, Treviso

İskender Bey[Quelltext bearbeiten]

Babinger






Sonstiges[Quelltext bearbeiten]

Volkskrieg