Benutzer Diskussion:Salzstreuerin

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Claudioverfuerth in Abschnitt Und nochmal...
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Hallo Salzstreuerin, willkommen in der Wikipedia!
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   Hast du Fragen an mich? Schreib mir auf meiner Diskussionsseite! Viele Grüße, Johnny Controletti 11:31, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Und nochmal...

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Hallo und herzlich willkommen! Üblicherweise werden hier neue Benutzer von "offizieller" Seite begrüßt und mit einem Berg von Informationen versorgt (wie Du über diesem Eintrag bereits erkennen kannst ;-) Wir sind uns aber eben bereits im Artikel Orthoptistin über den Weg gelaufen, weshalb ich jetzt einfach mal die Gelegenheit nutze. Es gibt eine Reihe von Empfehlungen und Verhaltensregeln, die man sich zumindest in Grundzügen irgendwann einmal zu Gemüte führen kann. Ansonsten kommst Du mit Freundlichkeit und Toleranz immer weiter. Im Bereich Autorenportal finden sich die unterschiedlichen "Redaktionen" zu den jeweiligen Themengebieten (Medizin, Geschichte etc.). Dort gelangst Du dann auch in der Regel zu entsprechenden Ansprechpartnern oder auch Mentoren, die Dir gerne bei Fragen weiterhelfen. Eine Empfehlung hier lautet: "Sei mutig!" In diesem Sinne, viel Spaß bei WIKIPEDIA! --CV Disk RM 11:37, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Ah! Hallo und danke für die nette Begrüßung! Ich werd mich demnächst mal durch alles durchlesen :) Du sagst, du warst bis Mitte der 90er Orthoptist? Kann ich dich mal ganz unverfroren fragen, was du von Funktionaloptometrie hältst? Der Wikipedia-Artikel dazu war nämlich irgendwie kritisch. Sind Optometriker und Orthoptisten zwei verschiedene Ausbildungen? --Salzstreuerin 11:57, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Mmh...der Artikel über Funktionaloptometrie stammt in weiten Teilen von mir bzw. wurde entsprechend überarbeitet. Ich halte nichts von dieser Profession, da es ein Schlagwort aus der Augenoptik ist, das schon lange bestehende und angewandte medizinische Behandlungs- und Untersuchungsformen mit neuer Termonilogie frisch verpackt dem ahnungslosen Kunden aufschwatzen will. Die zugrunde liegende Ausbildung der "Funktionaloptometristen" ist für diese Bereiche als absolut minderwertig anzusehen, und es werden teils haarstreubende Dinge vermittelt. Einige Augenoptiker versuchen damit, auf neues Terrain vorzustossen, um ihr Angebotsspektrum zu erweitern, und sie scheuen dabei auch nicht das Risiko, wegen Verstosses gegen das Heilprkatikergesetz möglicherweise verklagt zu werden. Zu Deiner Frage: Ganz allgemein sind in Deutschland Optometristen nichts anderes als Augenoptiker. Orthoptisten sind wieder etwas anderes. Sie beschäftigen sich präventiv, diagnostisch und therapeutisch mit sensorischen und motorischen Störungen des Binokularsehens, sowie funktioneller Schwachsichtigkeit, Seit einigen Jahren gehört auch der Bereich Rehabilitation von Sehbehinderten zum Tätigkeitsspektrum. Die jeweiligen Ausbildungen sind vollkommen unterschiedlich. Augenoptiker sind eher handwerklich orientiert, während Orthoptisten diagnostisch/therapeutisch tätig sind. Es gibt jedoch einige Berührungspunkte, wie bspw. Brillenanpassungen. Gruß --CV Disk RM 14:40, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Aha. Vielen Dank für deine Meinung, das ist für mich sehr interessant. Also ich steh dem ganzen kritisch gegenüber - meiner konventionellen Therapie sowie den Optometrikern-, ich hab ein manifestes Schielen seit der Geburt, bin "stereoblind" und wurde mit 2 und 10 Jahren operiert. Ich habe vor kurzem Susan Barrys "Fixing my Gaze" gelesen. Da schreibt sie, die seit einem Alter von 3 Monaten schielt und erst mit 7 operiert wurde, dass sie mit 48 Jahren nach vielen Augenärzten, die nicht wirklich was gemacht haben, zu einer "developmental optometrist" gekommen ist, die ihr dann nach einigen Monaten "visual therapy" räumliches Sehen beibringen konnte. Da mir immer erzählt wurde, dass räumliches Sehen erlernen mit älter als 2-3 Jahren nicht mehr möglich sei, und dies offensichtlich falsch ist, hab ich jetzt statt weiter zu Augenärzten zu gehen, mich nach einem Optometristen in DE umgeguckt. Ich weiß aber nicht ob die Optometristen hier das gleiche sind wie die Optometristen da. Ich sehe es zb kritisch, da der, zu dem ich gehe, auch Heilpraktiker weiterempfiehlt - dadurch verliert er bei mir schon etwas an Glaubwürdigkeit. Andererseits waren meine Erfahrungen mit Augenärzten auch nicht besonders ermutigend, daher bin ich mir unsicher. Sollte ich lieber zu einem Orthoptisten gehen, um ein Sehtraining zu machen? --Salzstreuerin 15:51, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Oh, ein Wunderheiler...;-) Nein, das Problem ist, dass die auf der Schulmedizin basierende Schielheilkunde (Strabologie) eine viel zu wenig verbreitete Profession ist. Die wenigsten Augenärzte wissen darüber mehr Bescheid, als sie für ihre Facharztprüfung brauchen. Deshalb gibt es auch ein eigenes Berufsbild dafür: den/die OrthoptistIn. Zum Fachlichen: es gibt viele verschiedene Formen und Ursachen von Schielerkrankungen. DAS "Sehtraining" gibt es nicht! Es existieren sehr unterschiedliche therapeutische Ansätze und Verfahren, die je nach Befund und Status anwendbar sind oder auch nicht. Die Aussage, dass sich räumliches Sehen nach dem 3.-4. Lebensjahr nicht mehr entwickeln kann, ist allerdings vollkommener Blödsinn. Auch hier ist z. B. das Krankheitsbild entscheidend. Und wenn die Dame mit dem Buch mit 48 Jahren ein wie auch immer geartetes räumliches Sehen entwickelt hat, dann ist das zwar selten, aber nicht unmöglich. Aber auch hier liegt der Ärger und die Verwirrung in der Ausdrucksweise: "räumlichen Sehen" kann sehr unterschiedliche Qualitäten haben - und man kann es in Bogensekunden messen. Die simple Aussage "ich habe jetzt mal räumliches Sehen" bedeutet alleine noch nicht sehr viel. Solange dieser "Befund" zudem nicht mittels objektiver Untersuchungen validert ist, würde ich solchen Aussagen in der Regel misstrauen, egal ob sie in einem Buch stehen oder nicht.
In der Beurteilung von Schielerkrankungen und Störungen des Binokularsehens treffen so viele Ahnungslose und Neunmalkluge aufeinander (ganz schlimm sind die Hardcore-Verfechter sogenannter alternativer Heil- und Behandlungsformen), dass ein Laie sich vorkommen muß wie in einem Labyrinth. Vor allen Dingen sinkt das Vertrauen in die fachliche Kompetenz. Ich kann Dir nur empfehlen, keinen (!) Optometristen aufzusuchen (jedenfalls nicht, um eine Schielbehandlung oder auch nur eine Beurteilung durchführenzulassen), zumal deren Ausbildung in den USA/GB mit der deutschen überhaupt nicht zu vergleichen ist. Suche Dir eine Augenarztpraxis oder Klinik, in der eine Sehschule vorhanden ist, die eine Orthoptistin leitet. Hier findest Du die höchste Kompetenz auf diesem Fachgebiet, die allgemein zugänglich ist. Das schliesst natürlich nicht aus, dass es auch schlechte OrthoptistInnen gibt - genauso wie Augenärzte, die sich durch Selbststudium hervorragend in die Materie eingearbeitet haben, selbst Augenoptiker (wenn auch selten), die sich besser in der Strabologie auskennen, als Augenärzte mit dem Schwerpunkt der Katarakt-Chirurgie etc. etc. Also: Halbwahrheiten und Teilinformationen sind verwirrend, deshalb vergiß auch dieses Buch. Es nutzt keinem etwas und sagt nichts fachlich Relevantes über ein Krankheitsbild, ausser dass eine clevere Dame mit einem Leiden, dass sie mit vielen anderen teilt, Kohle verdient hat, ansonsten den Leser aber gänzlich ratlos oder desinformiert zurücklässt. Gleichwohl: die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter räumliches Sehen zu entwickeln, was vorher noch nie bestanden hat, ist denkbar gering und kaum gegeben. Hier helfen nur kompetente Untersuchungen, um eine Beurteilung und Prognose abgeben zu können. Es wäre auch sinnvoll, einmal zu hinterfragen, inwieweit Du Dich durch den Mangel an räumlichem Sehen überhaupt behindert fühlst. Ok, Du kannst keinen Piloten- oder Personenbeförderungsschein machen, aber die meisten Berufe stehen Dir offen. Du läufst nicht gegen Türpfosten oder schüttest Kaffee neben die Tasse, weil Du gelernt hast, mittels Perspektive, Erfahrung, Licht/Schatten und Bewegung diesen Mangel zu kompensieren. Du kannst ohne Einschränkungen Autofahren. Was also vermisst Du bzw. erwartest Du, sollte sich so etwas wie messbares, aber wahrscheinlich lediglich grobes räumliches Sehen tatsächlich einstellen? Du solltest Dich nicht auf eine ggf. endlose Odyssee begeben, nur weil Du so ein blödes Buch gelesen hast.
Du wirst möglicherweise etwas suchen müssen, bis Du eine gute Anlaufstelle gefunden hast. Unter diesem Link findest Du zumindest einmal mögliche Adressen: BOD. Ach übrigens, gegen Heilpraktiker ist überhaupt nichts einzuwenden. Sie können eine hervorragende Ergänzung zur evidenzbasierten Medizin darstellen. Allerdings gibt es meines Wissens keinen, der sich umfassend genug mit der Strabologie auskennt. So, wenn Du noch Informationen benötigst, melde Dich. Viel Glück! --CV Disk RM 17:13, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

>Die Aussage, dass sich räumliches Sehen nach dem 3.-4. Lebensjahr nicht mehr entwickeln kann, ist allerdings vollkommener Blödsinn.

Daher bin ich nämlich auch äußerst kritisch gegenüber Augenärzten. Ich war bisher bei FÜNF verschiedenen, sie waren alle dieser Meinung. Der eine hat nach intensivem Nachbohren von mir gesagt "hmm, machen wir mal n Prisma", hat in etwa einer halben Minute irgendwie rumgemessen und mir ein Prisma verschrieben, "probieren se mal aus und kommen se in 6 Wochen wieder". Das Prisma war falsch vermessen. Ich hatte nach dem 5. Augenarzt der entweder ahnungslos oder desinteressiert ist auch die Schnauze voll von inkompetenten zeitlich beschränkten Idioten. Es hat mich auch keiner weiterempfohlen, beraten, was von Sehschule gesagt, was von Orthoptisten gesagt oder gesagt dass er sich damit nicht auskennt.


>Und wenn die Dame mit dem Buch mit 48 Jahren ein wie auch immer geartetes räumliches Sehen entwickelt hat, dann ist das zwar selten, aber nicht unmöglich. Aber auch hier liegt der Ärger und die Verwirrung in der Ausdrucksweise: "räumlichen Sehen" kann sehr unterschiedliche Qualitäten haben - und man kann es in Bogensekunden messen.

Sie hat quasi perfektes räumliches Sehen und schneidet in allen Tests exzellent ab. Sie hielt das räumliche Sehen anfangs für eine Illusion, da sie selbst als Neurowissenschaftlerin an der Uni doziert - auch über dieses Thema - und überzeugt war, dass es in ihrem Alter nicht möglich ist. Nachdem ihr Buch veröffentlicht wurde, wandten sich viele andere ehemals Stereoblinde an sie, die ihr ebenfalls berichteten, wie sie das räumliche Sehen erlernt haben. Ihr räumliches Sehen wurde mehrfach validiert.


>zumal deren Ausbildung in den USA/GB mit der deutschen überhaupt nicht zu vergleichen ist.

Kannst du mir mehr dazu sagen? Die Sache ist, die beiden Funktionaloptometriker, die ich angerufen habe, haben beide erzählt, dass sie solche Fälle seit Jahrzehnten behandeln… Ich weiß nicht, meinst du, die sagen das um - auf gutdeutsch - zu betuppen?


>Suche Dir eine Augenarztpraxis oder Klinik, in der eine Sehschule vorhanden ist, die eine Orthoptistin leitet.

Ich weiß allerdings nicht ob ich so eine finde… in Osnabrück gibt es zwei Sehschulen, allerdings bietet keine von denen Sehtraining. Auf der BOD-Seite ist auch nirgends die Rede vom erlernen räumlichen Sehens, soweit ich das gesehen hab, ist das richtig? Ich hab den BOD-Verein jetzt mal angeschrieben, was sie mir raten bzw wo ich so ein Sehtraining durchführen lassen kann.


> Also: Halbwahrheiten und Teilinformationen sind verwirrend, deshalb vergiß auch dieses Buch. Es nutzt keinem etwas und sagt nichts fachlich Relevantes über ein Krankheitsbild, ausser dass eine clevere Dame mit einem Leiden, dass sie mit vielen anderen teilt, Kohle verdient hat, ansonsten den Leser aber gänzlich ratlos oder desinformiert zurücklässt.

Der Meinung bin ich nicht. Ich rate Dir, das Buch zu lesen, es ist absolut toll geschrieben und lohnt sich :)


>Es wäre auch sinnvoll, einmal zu hinterfragen, inwieweit Du Dich durch den Mangel an räumlichem Sehen überhaupt behindert fühlst.

Also schon ziemlich, muss ich sagen. Ich glaube, teilweise rührt einiges der Unsicherheit, die ich an der Bewegung im Raum hab, sich darauf zurückführen lässt. Ich habe irgendwie schon immer gemerkt, dass da "was fehlt", das Buch von Barry war eine absolute Offenbarung für mich, da mir immer gesagt wurde, dass das nur eine Kleinigkeit sei, aber das scheint mir nicht der Fall zu sein.


>Was also vermisst Du bzw. erwartest Du, sollte sich so etwas wie messbares, aber wahrscheinlich lediglich grobes räumliches Sehen tatsächlich einstellen? Du solltest Dich nicht auf eine ggf. endlose Odyssee begeben, nur weil Du so ein blödes Buch gelesen hast.

Lies das Buch, dann weißt du, was mich so angefixt hat ;) Es erscheint Ende Oktober auf Deutsch. Es hat mich absolut begeistert.


>Du wirst möglicherweise etwas suchen müssen, bis Du eine gute Anlaufstelle gefunden hast. Unter diesem Link findest Du zumindest einmal mögliche Adressen: BOD. Ach übrigens, gegen Heilpraktiker ist überhaupt nichts einzuwenden. Sie können eine hervorragende Ergänzung zur evidenzbasierten Medizin darstellen. Allerdings gibt es meines Wissens keinen, der sich umfassend genug mit der Strabologie auskennt.

Naja, derjenige empfiehlt ja einen Heilpraktiker nur weiter, er ist ja selber keiner. Hältst du es denn für möglich, dass ich dennoch einen guten Optometriker "erwische"? Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren? Geld weg und Doppelbilder, schätz ich? (Was anderes würde mir jetzt nicht als worst case einfallen.)

Darf ich dich fragen, woher du dieses umfangreiche Wissen über die Optometrie verfügst? Hast du dich mal länger damit beschäftigt? Was mich auch interessieren würde: gibt es für mich als Laien Bücher, die empfehlenswert sind? Ich quäle mich im Moment ein bisschen durch "Strabismus" von Kaufmann. --Salzstreuerin 18:29, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Da hast Du Dir mit dem Kaufmann gleich mal das Standardwerk rausgesucht, um Deine Abende zu versüssen ;-) Aber hier in WIKIPEDIA gibt es eine ganze Reihe verständlicher Artikel zu dem Thema, die Dir ggf. weiterhelfen könnten. Hier ein Link zur zentralen Strabismus-Kategorie. Für Laien ist die Fachliteratur doch ziemlich beschwerlich. Viel Spaß!
Also: in Deutschland dürfen Augenoptiker (zu denen auch die Optometristen und Funktionaloptometristen zählen) ihren Kunden keinerlei medizinsichen Behandlungsangebote machen oder gar irgendwelche Behandlungserfolge in Aussicht stellen, da sie ansonsten gegen das Heilpraktikergesetz verstossen. Solche Tätigkeiten sind letztlich nur Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten. Wenn also ein Optometrist in Deutschland seit Jahrzehnten Patienten behandelt, bewegt er sich so lange auf einem schmalen Grad, wie es keinen Kläger oder Leidtragenden gibt. Das sagt allerdings erstmal nichts über dessen Fähigkeiten aus. Allerdings dauert die Ausbildung zum Orthoptisten an Fachschulen von Universitätskliniken immerhin 3 Jahre mit etlichen praktischen und theoretischen Prüfungen zur staatlichen Anerkennung. Wann sollte das irgendjemand mal so nebenbei in seiner Freizeit nachholen? Die Ausbildung von Optometristen bzw. Funktionaloptometristen in Deutschland ist zwar "auch" auf die Behandlung von Störungen des Binokularsehens ausgelegt (obwohl Augenoptiker von Haus aus "Monokulisten" sind und prinzipiell immer nur das Einzelauge betrachten, vermessen etc.), aber die Qualität ist denkbar mangelhaft. Kurse dauern einige Wochenenden und werden von Firmen veranstaltet, deren Kompetenzen auf diesem Fachgebiet nicht bekannt sind. Geld weg wäre im Übrigen nicht so schlimm - persistierende Doppelbilder allerdings schon. Ich glaube nicht, dass Du Dir vorstellen kannst, was das bedeutet und für dramatische Konsequenzen haben kann. Die Ausbildung bzw. das Studium zum Optometristen in den USA ist meines Wissen erheblich anspruchsvoller, das Berufsbild mit dem deutschen auch gar nicht richtig zu vergleichen.
Nochmal: es gibt Schulungs- und Übungsbehandlungen, die beidäugiges Sehen "vermitteln" bzw. trainieren und fördern. Um räumlich sehen zu können, musst Du erst einmal in der Lage sein, mit beiden Augen gleichzeitig zu sehen. Ist dies der Fall, muß das Gehirn lernen, diese beiden Seheindrücke zu einem einzigen zu verschmelzen. Wenn das funktioniert, geht es um die Wahrnehmung sogenannter querdisparater Abbildungen, die erst ein räumliches Sehen ermöglichen. Ein sehr komplexer Prozess also. Wenn Deine Buchautorin in ihrer Kindheit definitiv niemals räumliches Sehen besessen hat, wäre dies wirklich eine sehr aussergewöhnliche Sache. Da verlasse ich mich bei der Beurteilung lieber auf meine Erfahrung und mein Wissen. Es geht demnach nicht um Angebote. Eine Augenarztpraxis mit Sehschule wird niemals solche orthoptischen Behandlungen "anbieten". Es handelt sich um medizinische Leistungen. Wenn eine entsprechende Diagnostik gemacht worden ist, wird man über die Möglichkeiten sprechen und Dir mitteilen, ob es Sinn macht oder nicht. Solche Übungen sind sehr langwierig und aufwändig, und brauchen auch Erfahrung durch die Orthoptistin. Eigentlich wäre wohl eher eine ambulante Klinik dafür geeignet. Allerdings muss sich in den Befunden eine Chance auftun, solche Weg zu gehen. Wenn sich das nicht ergibt, wird man tunlichst die Finger davon lassen, um nicht die bestehende Situation negativ zu beeinflussen und durch unangebrachte Maßnahmen bspw. Deine Fähigkeit wegtrainiert, den Seheindruck des schielenden Auges auszuschalten - was zu dauerhaften Doppelbildern führen könnte. Eine spezielle Form dieser Situation wird als "Horror fusionis" bezeichnet, ein Begriff, der schon alles dazu sagt. Wenn hier Laien tätig werden, sind Probleme vorprogrammiert. Die Patienten werden dann in solchen Fällen gerne wieder bei Orthoptistinnen und Augenärzten entsorgt, weil die dann aufkeimende Verzweiflung des Funktional-Optometristen seine Ahnungslosigkeit noch übersteigt....Der Fairness halber: es gibt aber bestimmt auch Verantwortungsvolle mit mehr Ahnung von der Materie, als allgemein hin üblich.
Also, erstmal eine gute Sehschule bzw. Orthoptistin finden, dann alle notwendigen Untersuchungen machen (es wäre enorm hilfreich, wenn Deine alten Befunde vor und nach den Schiel-OPs noch vorliegen würden), dann abwägen, ob und in welchem Umfang eine Schulung sinnvoll wäre. Viel Erfolg! --CV Disk RM 19:21, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Der Kaufmann höchstpersönlich war es übrigens, der mich damals operiert hat :] Und zum Buch von Susan Barry: Ich empfehle dir nach wie vor, es zu lesen, allein schon wie sie den Wechsel von der Stereoblindheit zum Stereosehen beschreibt ist bemerkenswert und beeindruckend :) Vielen Dank für die ausführliche Aufklärung! Das war für mich sehr hilfreich! Ich werde berichten, wenn es Neuigkeiten gibt :) --Salzstreuerin 20:08, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Na, dann habe ich ja vielleicht mit am OP-Tisch gestanden....;-) Im Übrigen gibt es den Begriff "Stereoblindheit" im deutschen Sprachgebrauch nicht, nur im englischen (stereo blindness). Man spricht von "fehlender Stereopsis". Gruß --CV Disk RM 09:16, 30. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Zusatz: Manche Artikel scheinen mir aber nicht wirklich aktuell? Siehe bei kongenitalem Schielen: "Eine funktionelle Verbesserung ist fast ausschließlich nur im Kindesalter und bei möglichst frühzeitigem Behandlungsbeginn möglich. Je später mit der Therapie begonnen oder je vorzeitiger sie abgebrochen wird, desto schlechter sind die Erfolgsaussichten. Bei Erwachsenen ist die Behandlung von Amblyopien und die Entwicklung von Binokularsehen in aller Regel nicht mehr möglich." Das ist doch falsch! --Salzstreuerin 20:21, 29. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Nein, die Aussage "in aller Regel...." ist korrekt. Es verhält sich genauso, wie dort beschrieben, und eine Verbesserung der Situation im Erwachsenenalter ist und bleibt eine seltene Ausnahme. --CV Disk RM 09:16, 30. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Ah, ich lese gerade, es wird schon kolportiert, dass die Autorin nicht nur Mittel und Wege gefunden hat, ihr Stereosehen zum Leben zu erwecken, sondern nun offensichtlich auch Amblyopien im Erwachsenenalter heilbar sind (siehe hier!) Es fängt also schon an mit der Übertreibung und Volksverdummung - wie in vielen anderen Beispielen vorher. Zig Tausende glauben übrigens heute immer noch daran, mit dem "großen Schwung" und anderen Körperertüchtigungen eine Kurzsichtigkeit beseitigen zu können (siehe Augentraining). Man muß nur ganz fest daran glauben....Grüsse CV --178.15.32.15 11:53, 30. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Hm, also wenn ich so sehe, wie sich Leute mit Schlaganfall erholen, dann finde ich das Neuerlernen von Binokularsehen im Erwachsenenalter auch nicht so was besonderes, eigentlich. Die neuronale Plastizität des Hirns wird ja immer wieder unterschätzt, es ist kein Einzelfall, dass ein Mensch bei Verlust einer Hirnhälfte seine übriggebliebene Hirnhälfte umstrukturiert und dabei die eine Hirnhälfte die Funktionen der anderen übernimmt. Da finde ich jetzt den Fall von dem Patienten, der sein gesundes Auge verliert, woraufhin sein amblyopes Auge reaktiviert wird, auch nicht so spektakulär oder überraschend.

Ein Tipp: lies das Buch doch selber! Es ist jetzt auf Englisch und Ende Oktober auf Deutsch verfügbar. Dann reden wir weiter :) --Salzstreuerin 14:47, 30. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Das hat doch nichts mit dem Buch zu tun! Wir sprechen hier auch nicht von "Neuerlenen" oder "Erholen", sondern von der Erlangung von Fähigkeiten im Erwachsenenalter, die zum einen niemals vorher bestanden haben, und zum anderen ihre normale Entstehungs- und Entwicklungsphase bereits um Jahrzehnte hinter sich haben. Das bedeutet nicht, dass es so etwas nicht geben könnte. In Deutschland leben rund 4 Mio. Patienten mit manifesten Schielerkrankungen. Das auf den Globus hochgerechnet macht schon eine Menge. Unter diesen Millionen von Fällen ist nun einer dabei, der aus welchen Gründen auch immer, einen in der Regel unwahrscheinlichen Verlauf nimmt. Ok, warum nicht. Vielleicht gibt's auch noch 5 oder zehn mehr in den letzten 50 Jahren, die aber nicht gleich ein anrührendes Buch darüber verfassen mussten. Aber das alles hat für 99,99 Prozent der restlichen Betroffenen keinerlei therapeutische Relevanz! Jesus lief über's Wasser. Ist das ein Grund, jetzt mit Üben anzufangen? Es gibt immer mal Fälle, die sehr aussergewöhnlich sind, aber das ist nicht die Regel und bislang meines Wissens auch nichts, worauf man therapeutische Aktivitäten gründen könnte. Jemand schreibt ein Buch darüber, viele Leute melden sich zu Wort (von denen 95% es besser hätten lassen sollen), und dann ist der Hype auch irgendwann wieder vorbei. Ich würde mich ja wirklich freuen, wenn es neue Therapieansätze und neurophysiologische Erkenntnisse gäbe, aber zumindest mir persönlich sind sie nicht bekannt - was sicherlich nichts bedeutet, und zudem sind die Strabologie und Neurophthalmologie ja noch relativ junge Wissenschaften. Andererseits kann für den Einzelnen auch eine noch so kleine Chance von vielleicht 0,1% ausreichend sein, alle Energie dieser winzigen Möglichkeit zu widmen. Dann ist man allerdings nicht stereoblind, sondern betriebsblind.... ;-) Aber dann soll das auch in Ordnung sein. Du musst selbst entscheiden, was Du tun willst. Informationen und Kompetenzen gibt es genug, es ist nur vielleicht manchmal etwas schwer, dran zu kommen - besonders von Leuten, welcher Profession auch immer, die ihre "Kenntnisse" aus einigen Industrie gesponserten Wochenendkursen bezogen haben. Da fliesst erheblich mehr Energie in die eigene Namensgebung wie Visual-Trainer oder Visual-Therapy, manchmal noch mit einem "ganzheitlich" davor, oder ein grellbuntes Zertifikat. Anglizismen sind auch sehr wichtig :-)
Aber Spaß bei Seite, Du solltest wenigstens darauf achten, kompetente Ansprechpartner auszuwählen. Frag die Leute doch einfach nach ihrer Ausbildung - woher haben sie ihre Erfahrungen mit der Behandlung von Binokularstörungen und wie lange machen sie das schon, Dauer der Ausbildung, Fachrichtung, wo absolviert, neurophysiologische und medizinische Kenntnisse etc. Da kommt man bei richtigem Fragen schon ein Stück weiter. Ich habe persönlich schon "Fachleute" getroffen, die mir mitteilten, der ganze Quatsch sein vollkommen überflüssig und die Strabologen würden sich nur aufblasen, gesunder Menschenverstand und eine fundierte Augenoptikerausbildung genügten da vollkommen. Na dann - viel Erfolg weiterhin! --CV Disk RM 16:17, 30. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Das wirst du mir jetzt vermutlich nicht glauben, aber ich habe gestern abend angefangen, fast konstant im Abstand von 10-40 cm vor meiner Nase räumlich zu sehen. :) Ich hab vor zwei Wochen zum ersten Mal mit einem Prisma fixiert und halb erfolgreich fusioniert (Brock-Schnur); letzte Woche zum ersten mal ohne Prismen mit der Brock-Schnur fixiert und fusioniert. Ich hätte nie gedacht, wie faszinierend eine Brötchentüte sein kann :D --Salzstreuerin 17:26, 16. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Hi, das freut mich für Dich - nichts ist unmöglich ;-) Grüsse --CV Disk RM 09:36, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Danke!! Mittlerweile habe ich weitere Erfolge, das räumliche Sehen hat sich teilweise auf 50cm ausgedehnt und ich habe es vorgestern geschafft, auf einen Abstand von einem Meter simultan zu sehen (rotgrün-Brille, Rotgrünbild an der Wand). Die Brockschnur sehe ich inzwischen auf 15cm ziemlich stabil mit "X" und schaffe bis zu 30cm als "Y". Wie ich 2008 beim sehen vom Kinofilm Avatar in 3D gesehen hab, besaß mein Hirn offenbar die ganze Zeit die Fähigkeit zu fusionieren, nur eben im 10cm-Bereich (sonst hätte der 3D-Effekt damals ja nicht funktioniert). Ich habe vermutlich schon jahrelang in diesem winzigen Bereich beidäugig gesehen. Daher kommen wahrscheinlcih die Erfolge jetzt so schnell. Jetzt dehne ich diesen Bereich aus =) --89.166.130.109 10:37, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Warum versuchst Du nicht einmal eine Binokularschulung am Synoptophor einer gut ausgestatteten orthoptischen Abteilung einer Augenarztpraxis oder Klinik? --CV Disk RM 11:41, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten