Benutzerin:Juliana/Sexualität in der Wikipedia

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Sexualität in der Wikipedia ist eine zwiespältige Sache, da die Behandlung dieser Thematik daran krankt, dass es etwas ist, das wirklich jede Person betrifft und sich daher auch jede Person davon – in welcher Weise auch immer – angesprochen fühlen muss. Leider ist das Problem, dass ein Thema, das jeden und jede betrifft, nicht unbedingt Professionalität im Umgang mit dieser Thematik voraussetzt. Das ist ein Aspekt, der noch dringender Aufklärungsarbeit bedarf. Der Umgang mit Sexualität in der Wikipedia ist zwangsläufig gefärbt mit persönlichen Ängsten, aber auch besonderen Vorlieben, der oft den natürlichen Umgang mit der Thematik verhindert, wenn nicht gar unmöglich macht, so sind Artikel wie Sex, Penis oder Porno im Ansichtsranking immer sehr weit oben, ohne dass sich das wirklich konstruktiv in den Artikeln niederschlägt. Es ist also anzunehmen, dass der Anteil des untätigen Voyeurismus hier ungleich höher ist, als in anderen vergleichbar hochrangigen Artikeln wie z. B. Adolf Hitler oder Fußball-WM.

Wikipedia-Benutzer

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Eine Besonderheit ergibt sich auch aus dem hohen und auch jungen Männeranteil der Wikipedia (nach Schätzungen 90–95 %) und dem entsprechend gefärbten Umgang mit Sexualität, die durch die Anonymität noch verstärkt wird und die von einem Extrem (Frauen- und Sexualfeindlichkeit) bis zum anderen Extrem (übersteigerten Triebhaftigkeit) auswirken kann, die sich nicht nur auf den Umgang mit Artikeln und Bildern der Enzyklopädie, sondern auch den mit Wikipedia-Mitgliedern, insbesondere weiblichen, auswirken kann. Der Übergang zum Sexismus kann fließend sein, so sollte immer bedacht werden, dass der eigene Umgang mit Sexualität nichts mit der der Umgebenden zu tun hat und nur in die Wikipedia getragen werden sollte, wenn es dem enzyklopädischen Arbeitsauftrag, den wir hier erfüllen sollen, zugutekommt. Schwierig sind auch Situationen, in welchen sich Benutzer entschließen, Artikel zum Thema anzulegen. Im seltensten Falle ist der Artikel im ersten Anlauf neutral gefärbt oder hat gar wissenschaftliche Züge, da sehr stark anzunehmen ist, das ein Benutzer persönliche Anliegen hat, die sich in ihm widerspiegeln. Das allein muss nichts Schlechtes sein, schwierig wird es, wenn der Artikel aufgrund mangelnder Qualität einen Löschantrag bekommt, da sich die Ersteller nicht selten persönlich angegriffen fühlen – umso mehr, da es wohl den intimsten Bereich der Privatsphäre betrifft. So fallen die Reaktionen auf angegriffene Artikel meist auch heftiger aus als auf Artikel aus Normalbereichen, was die Arbeit zusätzlich erschwert, da sich die Personen hinter den Accounts in der Kritik des Ausdrucks ihrer Sexualität in Form eines Artikel als Person in Frage gestellt fühlen, ad-hominem-Angriffe sind da dann keine Seltenheit. Interessant ist es nachzuforschen, wie schwer es wiegt, wenn eine bekennende Frau wagt, Kritik zu äußern. Die ad-hominem-Angriffe können in bestimmten Fällen leicht ein Niveau erreichen, das ich als ad feminam bezeichnen würde. Es ist eine interessante Frage, ob es in der allgemeinen Natur der hier tätigen Männer liegt, dass da immer ein latent frauenfeindlicher Kern vorhanden ist, der durch aktuelle Zivilisationsprozesse unterdrückt wird und leicht wieder aufbrechen kann, würden sich Zeiten und Gesellschaftsvorgaben ändern, oder ob das ein Ausdruck persönlicher individueller Verletzung ist, die sich nicht anders äußern kann als so und mit gesellschaftlichen Entwicklungen nichts zu tun hat.

Die Wikipedia ist immer ein Spiegel der Wirklichkeit, so ist langsam aber stetig eine Wandlung im Umgang mit Sexualartikeln zu sehen. Die meisten Artikeln wurden und werden noch per IP oder per Sockenpuppe erstellt, aber gerade im letzten Jahr (2006) war eine Veränderung im Umgang sichtbar, sodass es nicht wenige Nutzer und Nutzerinnen gab, die sich auch mit ihrem Erstaccount oder Realnamenaccount an die Bearbeitung von Artikel aus dem Themenbereich der Sexualität machten. Auch die Zahl der Löschantrage aus den sogenannten Pfui-Gründen gingen zurück. Anders muss gerade im Sexualbereich streng auf Regulation, Professionalität, Quellenbelegung und Neutralität geachtet werden, soll dieser Bereich, der im Dauerfeuer der Kritik steht, Respekt erhalten und bewahren.