Benutzerin:Leserättin/Artikelentwurf8

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Jacoba van Heemskerck (Übernommene Version 21:54, 28. Jul. 2023‎ ‎)

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Selbstporträt
Jacoba van Heemskerck: Landschap, circa 1913 (Rijksmuseum Twenthe)
Jacoba van Heemskerck: Signatur, Bilddetail, circa 1920 (Rijksmuseum Twenthe)

Jacoba Berendina Heemskerck van Beest (geboren 1. April 1876 in Den Haag; gestorben 3. August 1923 in Domburg) war eine niederländische Malerin, Glasmalerin und Grafikerin der Moderne.

Jacoba van Heemskerck stammte aus der adligen niederländischen Familie Van Heemskerck, ehemals Reichsgrafen sowie dem Amsterdamer Patriziat zugeordnet. Ihr Vater Jacob Eduard van Heemskerck van Beest war Marineoffizier, der in seiner Freizeit auch malte und Jacoba, das jüngste seiner sechs Kinder, in die Malerei einführte. Sie besuchte von 1897 bis 1901 die Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag. Weitere Lehrer waren in den Niederlanden Ferdinand Hart Nibbrig und Eugène Carrière in Paris, wo sie mit der modernen Kunst in Berührung kam. In der Domburger Sommerfrische erhielt sie ab 1908 Unterstützung von Jan Toorop, traf auf Piet Mondriaan und Lodewijk Schelfhout und gewann eine bleibende Freundschaft mit Marie Tak van Poortvliet (1871–1936), die nun als ihre Mäzenin wirkte und in deren Domburger Haus mit Atelier sie zeitweise wohnte.

Sie nahm Anregungen des Kubismus auf und wurde im Jahr 1913 von Herwarth Walden zum Ersten Deutschen Herbstsalon nach Berlin eingeladen, wo sie vier Bilder zeigen konnte. Die dort ausstellenden Künstler des Blauen Reiter, Wassily Kandinsky und Franz Marc, beeinflussten ihren Weg in die Abstraktion. Nach 1914 fertigte sie auch Bleiverglasungen. Mit Walden, der ihr Agent wurde und ihr auch Raum in seiner Zeitschrift Der Sturm bot, führte sie in den Folgejahren eine regelmäßige Korrespondenz. Auf der 23. Sturm-Ausstellung war sie bereits mit 21 Werken präsent, im Herbst 1914 hatte sie in Hamburg eine Einzelausstellung.

Nach ihrem frühen Tod organisierte Walden in Berlin eine Retrospektive und widmete ihr den siebten Band der Sturm-Bilderbücher.

Grafiken von Jacoba van Heemskerck wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ 1937 nachweislich aus dem Schlesisches Museum der Bildenden Künste in Breslau, der Städtische Kunstsammlung Chemnitz, dem Erfurter Museum für Kunst und Heimatgeschichte, dem Essener Museum Folkwang, dem Schlossmuseum Weimar, der Ruhmeshalle Wuppertal-Barmen und dem Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden beschlagnahmt.[1]

1937 als „entartet“ beschlagnahmte Grafiken

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  • Segelboote (Holzschnitt, 1914; Museum Folkwang)[2]
  • Dorf (Holzschnitt, um 1915; Museum Folkwang)[3]
  • Komposition (Blatt 6 der Mappe „Neue europäische Graphik. Deutsche Künstler“, Bauhaus Drucke, Weimar 1921; aus mehreren Sammlungen beschlagnahmt)[4]

Literatur/Ausstellungen

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  • Herbert Henkels: Jacoba van Heemskerck, 1876–1923: eine expressionistische Künstlerin, Ausstellung Berlin (Haus am Waldsee), Stuttgart (Württembergischer Kunstverein), Bonn (Rheinisches Landesmuseum), Saarbrücken (Saarland-Museum), Erlangen (Städt. Galerie) vom Sommer 1983 bis Febr. 1984.
  • Helmut Geisert, Elisabeth Moortgat (Red.): Wände aus farbigem Glas. Das Archiv der Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff. Berlinische Galerie, Berlin 1989, ISBN 3-927873-01-2 (Katalog zur Ausstellung vom 8. Dezember 1989–21. Januar 1990 im Martin-Gropius-Bau Berlin; Gegenwart Museum. Nr. 9).
  • Karla Bilang: Jacoba van Heemskerck. In: Britta Jürgs (Hrsg.): Wie eine Nilbraut, die man in die Wellen wirft. Portraits expressionistischer Künstlerinnen und Schriftstellerinnen, AvivA-Verlag, Berlin 1998, S. 93–113.
  • A.H. Huussen jr., J.F.A. van Paaschen-Louwerse: Jacoba van Heemskerck, schilderes uit roeping, Waanders, 2005
  • Jeroen Kapelle: Heemskerck van Beest, Jacoba. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 71, De Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023176-2, S. 29.
  • Karla Bilang: Moderne und Anthroposophie: Jacoba van Heemskerck. In: dies.: Frauen im „STURM“. Künstlerinnen der Moderne. AvivA-Verlag, Berlin 2013, S. 69–80.
  • Lea Schleiffenbaum: Jacoba van Heemskerck. In: Ingrid Pfeiffer, Max Hollein (Hrsg.): Sturm-Frauen: Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910–1932. Wienand, Köln 2015, ISBN 978-3-86832-277-4, S. 138–150.
  • Maaike van Rijn: Jacoba van Heemskerck und andere Künstlerinnen beim „Sturm“. In: Andrea von Hülsen-Esch und Gerhard Finckh (Hrsg.): Der Sturm: Aufsätze. Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2012 ISBN 978-3-89202-082-0 S. 343–358.
  • Luise Pauline Fink, Daniel Koep, Henrike Mund (Hrsg.): Jacoba van Heemskerck. Kompromisslos modern. Hirmer, München 2021, ISBN 978-3-7774-3698-2.
  • Shulamith Behr: The Gender and Geopolitics of Neutrality. Jacoba van Heemskerck, the Sturm Circle, and the Spiritual Abstraction (1913–23). In. dies.: Women Artists in Expressionism. From Empire to Emancipation. Princeton University Press, Princeton u. a. 2022, ISBN 978-0-691-04462-0, S. 154–187.
Commons: Leserättin/Artikelentwurf8 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  2. Stale Session. Abgerufen am 1. November 2021.
  3. Stale Session. Abgerufen am 1. November 2021.
  4. Stale Session. Abgerufen am 1. November 2021.