Benutzerin:Lisa678/IWW Zentrum Wasser

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Forschungseinrichtung IWW Zentrum Wasser

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Das IWW Zentrum Wasser ist ein Wasserforschungsinstitut mit Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr und ein An-Institut der Universität Duisburg-Essen. Es betreibt interdisziplinäre, nationale und internationale Forschung im Wasserfach. Das Tätigkeitsspektrum reicht von der Grundlagenforschung bis zur praxisnahen Anwendungsentwicklung, wobei die Schwerpunke auf angewandter Forschung, praxisorientierter Beratung, Weiterbildung und Wissenstransfer liegen.

Die Arbeitsbereiche des IWW decken die gesamte Wasserversorgung ab und reichen vom Ressourcenschutz und Wassergewinnung über Wassertechnologie, Wasserqualität, Wassernetze, Gewässerschutz, Biofilmen in Trinkwasser und Industriewasser, Toxikologie, Aufbereitungstechnik, Angewandte Mikrobiologie, Wasseranalytik (Chemie, Mikrobiologie, Radioaktivität) bis hin zu Hygiene und Managementberatung für Wasserversorger, Industrie und Schwimmbadbetreiber. Die Forschungsaktivitäten fokussieren auf vier strategische Forschungsfelder: ‘Wasserökonomie und Gesellschaft, ‘Wassertechnologie und Infrastruktur’, ‘Wasserressourcen und Umwelt’ und ‘Wasserqualität und Gesundheit’.


Geschichte


Das IWW wurde 1986 in Mülheim an der Ruhr gegründet und unterhält zwei weitere Standorte in Diepholz (Niedersachsen) und Biebesheim (Hessen). 2002 erfolgte die Umstrukturierung in eine gemeinnützige Forschungsgesellschaft mbH mit einer Tochtergesellschaft, die auch Beratungs- und Entwicklungsleistungen anbietet.


Forschung und Lehre


Das IWW bearbeitet Forschungsthemen in öffentlich geförderten Projekten, in Verbindung mit dem Zentrum für Wasser und Umwelt (ZWU) der Universität Duisburg-Essen, in Zusammenarbeit und Co-Finanzierung mit öffentlichen Versorgern oder industriellen Partnern oder als Auftragsforschung für einzelne Unternehmen. Ein wissenschaftliches Direktorium, dessen Mitglieder Lehrstühle an den Universitäten Duisburg-Essen, der Technischen Universität Dortmund und der Technischen Universität Darmstadt innehaben, stellt die wissenschaftliche Exzellenz sicher. Das IWW Forschungsprogramm wird außerdem von einem international besetzten Forschungsbeirat mit Wissenschaftlern und Führungskräften aus Wasserversorgung und internationalen Organisationen begleitet.

IWW unterstützt die internationalen und interdisziplinären Wasserstudiengänge an der Universität Duisburg-Essen „Water Science“ und „Management and Technology of Water and Wastewater“ sowohl durch Lehrtätigkeiten als auch durch die Betreuung von Bachelor-, Master-, Diplom- und Doktorarbeiten. Das Institut verfügt über ein vielseitig nutzbares Technikum, ausgezeichnet ausgestattete Laboratorien, ein Versuchsfeld für großtechnische Untersuchungen, sowie universell anpassbare Einrichtungen für Pilotierungsversuche (unter anderem Filtersäulen, Korrosions-Teststände, Membran-Teststände im Containermaßstab).


Projekte / Netzwerke / Kooperationen


Das IWW ist Mitglied von mannigfaltigen (inter-) nationalen Kooperationen, Netzwerken und Projekten. IWW-Forschungsprojekte werden von vielen namhaften Institutionen gefördert, unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV NRW), dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW), sowie der Allianz Industrie Forschung (AiF) und dem EU-Rahmenprogramm.

Die Forschungsprojekte, an denen das IWW beteiligt ist, befassen sich unter anderem mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels (Prepared und Dynaklim), mit dem Schutz der Trinkwasserversorgung gegen Anschläge (STATuS und SecurEau), mit der Entwicklung von Technologie- und Managementlösungen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in städtischen Systemen (TRUST), der Nitratentwicklung im Grundwasser, mit Transformationsprodukten bei der weitergehenden Abwasserbehandlung, mit Intelligenten Wasserverteilungsnetzen (IWANet), dem Alterungsverhalten von Rohrleitungsmaterialien, Biofilmen in Hausinstallationen und der technischen Entwicklung von bioanorganischen Membranen (MEM-S).

Für ein in Zusammenarbeit mit dem nationalen Metrologieinstitut PTB entwickeltes Konzept zur Vergleichbarkeit und Rückführbarkeit von Wasseruntersuchungen erhielten unter anderem Wissenschaftler des IWW 2009 den CITAC Award.

IWW ist Mitglied im europäischen Netzwerk von Referenzlaboratorien für neue Umweltschadstoffe NORMAN und Gründungsmitglied des Europäischen Netzwerks von Ringversuchsanbietern zur Unterstützung der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Wasserforschung wird zunehmend national und international vernetzt, um globale Herausforderungen im Wassersektor gemeinsam anzugehen. Eingebunden in ein weltweites Netzwerk von wissenschaftlichen Institutionen, industriellen F&E-Einrichtungen, Technologiefirmen, Normungsinstitutionen, Verbänden und Behörden, ist das IWW unter anderem Gründungsmitglied der ‚Aqua Research Collaboration ARC’, einem Zusammenschluss Europäischer Wasserforschungsinstitute und Mitglied im Forschungsnetzwerk ‚Questor Centre’ mit Sitz in Belfast, in dem industriefinanzierte Forschung koordiniert wird.

Mit „TRUST – Transitions to the Urban Water Services of Tomorrow“ koordiniert IWW seit 2011 erstmalig ein europäisches Forschungsvorhaben mit 30 Partnerinstitutionen aus 11 europäischen Ländern. Über den europäischen Horizont hinaus führt IWW auch anwendungsnahe Forschungsprojekte z.B. in Syrien und im Iran durch.


(Inter-) Nationale Konferenzen


Das IWW organisiert regelmäßig nationale und internationale Konferenzen, zum Beispiel die 5. Internationale Konferenz ‚Water Contamination and Emergencies Conference’ (WCEC5) im Jahr 2012, in der Experten aus vielen, verschiedenen Ländern drei Tage lang über die neuesten Erkenntnisse und Strategien im Zusammenhang mit einem vorbeugenden Schutz der Trinkwasserversorgung in eventuellen Krisen- und Notfällen diskutieren und die internationale Konferenz ‚LESAM 2011 – Leading Edge Conference for Strategic Asset Management’ im September 2011, in der das gesamte Themenspektrum des Asset Managements für die Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur im Fokus stand.


Mülheim Water Award


Alle zwei Jahre organisiert das IWW die Verleihung des vom RWE Aqua und RWW getragenen Internationalen Mülheimer Wasserpreises, Mülheim Water Award, der für vorhandenes Know-how, innovative Lösungen und die internationale Anerkennung von Forschungsleistungen steht. Ausgeprägter Praxis- und Anwendungsbezug in der Wasserwirtschaft steht bei dem Preis im Vordergrund.