Benutzerin:Maimaid/Josephine Soliman

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Josephine Soliman (* 18. Dezember 1772; † 1801 in Krakau) war die Tochter von Angelo Soliman, des ehemaligen afroösterreichischen Sklaven und Kammermohren, der im Wien des 18. Jahrhunderts zu Lebzeiten Berühmtheit erlangt hatte.

Josephine Soliman wurde am 18. Dezember 1772 in Wien geboren. Ihr Vater Angelo Soliman war ab 1753 als Kammerdiener zu Fürst Wenzel von Liechtenstein nach Wien gekommen, dort zum Chef der Dienerschaft aufgestiegen und zum Prinzenerzieher des Erbprinzen Alois I. von Liechtenstein ernannt worden. Ohne Wissen des Fürsten und gegen das fürstliche Verbot verstoßend hatte Soliman am 6. Februar 1768 im Wiener Stephansdom ihre Mutter Magdalena (um 1734–1786) geheiratet, eine geborene von Kellermann und verwitwete Christiani, die aus den Niederlanden gestammt haben soll.[1]

Nach dem Tod seiner seit Jahren kränkelnden Frau lebte ihr Vater sehr bescheiden und ersparte für seine Tochter ein kleines Vermögen

Sie heiratete 1797 in der Wiener Schottenkirche den damaligen Militäringenieur Ernst Freiherr von Feuchtersleben, der aus einer sächsischen Familie in Hildburghausen stammte, und zog mit ihm nach Krakau. Aus dieser Ehe sollen zwei Kinder hervorgegangen sein, jedoch ist nur ihr 1798 geborener Sohn Eduard von Feuchtersleben namentlich bekannt. Er schrieb in jüngeren Jahren Reiseberichte im romantischen Geist, studierte später Bergbauwissenschaft und war dann Sudhüttenmeister in Bad Aussee.

Ihr Sohn, Eduard von Feuchtersleben

Nach dem Tod ihres Vaters durch Schlaganfall im Jahr 1796 fertigte der Bildhauer Franz Thaler eine Totenmaske von Solimans Kopf. Seine inneren Organe wurden bestattet, seine Haut wurde jedoch präpariert und bis 1806 im Kaiserlichen Naturalienkabinett als halbnackter Wilder mit Federn und Muschelkette ausgestellt. Josephine von Feuchtersleben protestierte gegen die Ausstellung des Körpers ihres toten Vaters als Kuriosität und bemühte sich vergeblich um die Rückgabe und eine christliche Bestattung der Leichenteile.

Sie starb 1801 im Alter von 28 oder 29 Jahren in Krakau.

Einzelnachweise

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  1. Constantin Wurzbach: Soliman, Angelo. In: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich. Fünfunddreißigster Teil: Sincacher – Sonnenthal. Wien 1877, S. 250 ([ Digitalisat]).

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