Benzaldoxim

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Strukturformel
Strukturformel von Benzaldehydoxim
Unspezifizierte Stereochemie
Allgemeines
Name Benzaldoxim
Summenformel C7H7NO
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 932-90-1
EG-Nummer 213-261-2
ECHA-InfoCard 100.012.056
PubChem 5324611
ChemSpider 11644
Wikidata Q28416923
Eigenschaften
Molare Masse 121,14 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Benzaldoxim (auch Benzaldehydoxim) ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Oxime und leitet sich vom Benzaldehyd ab.

Benzaldoxim kann durch Reaktion von Benzaldehyd mit Hydroxylaminhydrochlorid und Natriumhydroxid hergestellt werden, wobei das Hydrochlorid, überwiegend als (Z)-Isomer, erhalten wird. Unter geeigneten Bedingungen kann jedoch gezielt das (E)-Isomer hergestellt werdnen. Dazu wird die Herstellung unter Ausschluss von Feuchtigkeit in Benzol durchgeführt. Wird das Hydrochlorid der Verbindung mit Natriumhydroxid in Diethylether neutralisiert und dann wieder mit Ammoniumchlorid angesäuert wird, kann Benzaldehydoxim, in diesem Fall als (E)-Isomer mit Diethylether extrahiert werden.[2]

Benzaldoxim kann außerdem aus Benzylbromid hergestellt werden, indem dieses unter Beleuchtung bei hoher Lichtstärke mit Isoamylnitrit und Hexabutyldistannan umgesetzt wird.[3]

Benzaldoxim zeigt (E)/(Z)-Isomerie. Das (Z)-Isomer schmilzt bei etwa 34–35 °C und kann eine stark unterkühlte Schmelze ausbilden, ohne dass eine Kristallisation auftritt. Das (E)-Isomer schmilzt unter schneller Erhitzung bei 130 °C, wandelt sich ansonsten aber mit der Zeit in das (Z)-Isomer um, insbesondere unter Erwärmung.[4] Die Isomerisierung läuft außerdem leicht unter Einfluss von Licht ab.[5]

Durch die Umsetzung von Benzaldoxim mit Distickstofftetroxid wird Phenylnitrolsäure gebildet. Diese ist jedoch sehr instabil und zerfällt selbst bei 0 °C langsam unter Bildung von Benzoesäure. Wird Distickstofftetroxid im Überschuss eingesetzt, bildet sich Dinitrophenylmethan.[6]

Einzelnachweise

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  1. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Benzaldehyde oxime im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 9. August 2024.
  2. Erwin F. Schoenewaldt, Robin B. Kinnel, Davis Paul: Improved synthesis of anti-benzaldoxime. Concomitant cleavage and formylation of nitrones. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 33, Nr. 11, November 1968, S. 4270–4272, doi:10.1021/jo01275a059.
  3. Murat Kizil, John A Murphy: A new free radical route to oximes using alkyl halides, hexabutylditin and readily available nitrite esters. In: Tetrahedron. Band 53, Nr. 49, Dezember 1997, S. 16847–16858, doi:10.1016/S0040-4020(97)10086-2.
  4. Frank K. Cameron: Benzaldoxime. In: The Journal of Physical Chemistry. Band 2, Nr. 7, Oktober 1898, S. 409–416, doi:10.1021/j150007a001.
  5. Tetyana Stepanenko, Leszek Lapinski, Maciej J Nowak, Ludwik Adamowicz: Infrared spectra of syn and anti isomers of benzaldoxime and pyridine-4-aldoxime: an experimental matrix isolation and theoretical density functional theory study. In: Vibrational Spectroscopy. Band 26, Nr. 1, Juli 2001, S. 65–82, doi:10.1016/S0924-2031(01)00101-1.
  6. J. H. Boyer, H. Alul: Aldoximes and Dinitrogen Tetroxide 1. In: Journal of the American Chemical Society. Band 81, Nr. 16, August 1959, S. 4237–4239, doi:10.1021/ja01525a030.