Bezirksamt St. Blasien

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Basisdaten[1]
Staat Großherzogtum Baden
Republik Baden
Landeskommissärbezirk Konstanz
Sitz St. Blasien
Bestandszeitraum 1807–1924
Fläche 261,2 km² (1910)
Einwohner 9.951 (1910)
Bevölkerungsdichte 38 Einw./km² (1910)
Gemeinden 17 (1924)
Bezirksämter in Baden (Stand 1890)

Das Bezirksamt St. Blasien, im 19. Jahrhundert auch als Amt St. Blasien bezeichnet, war von 1807 bis 1924 ein Verwaltungsbezirk im Großherzogtum Baden und in der Republik Baden. Sein Gebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Im Rahmen der Säkularisation fiel St. Blasien mit seinem näheren Umland 1806 an das Großherzogtum Baden. In Baden bildete diese Gebiet zunächst das Amt Blasien in der Provinz des Oberrheins. Es umfasste 1807 unter anderem die Orte St. Blasien, Bernau, Ibach, Menzenschwand, Blasiwald, Höchenschwand, Wolpadingen, Vordertodtmoos und Hintertodtmoos.[2]

Durch das Organisationsrescript vom 26. November 1809 wurde das Amt St. Blasien dem neuen Wiesenkreis zugeordnet.[3] Als der Wiesenkreis 1815 aufgelöst wurde, kam das Amt St. Blasien zum Dreisamkreis.[4] Ab 1832 gehörte das Amt St. Blasien zum Oberrheinkreis und ab 1864, nun explizit Bezirksamt genannt, zum Kreis Waldshut im Landeskommissärbezirk Konstanz.[5][6]

Durch eine Verordnung des badischen Innenministers wurde das Bezirksamt St. Blasien zum 1. April 1924 aufgelöst:[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1814 08.266 [8]
1834 11.161 [9]
1852 11.129 [10]
1871 10.294 [11]
1890 09.896 [12]
1900 09.869 [1]
1910 09.951 [1]

Die folgende Tabelle enthält die Gemeinden, die dem Bezirksamt St. Blasien angehörten, ihre Einwohnerzahl bei den Volkszählungen von 1864, 1890 und 1910 sowie ihre heutige Zugehörigkeit. Von den heutigen Gemeinden liegt Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Alle übrigen Gemeinden gehören heute zum Landkreis Waldshut.

Gemeinde 1864[13] 1890[12] 1910[1] Heutige
Zugehörigkeit
Amrigschwand 709 601 436 Höchenschwand
Bernau 1506 1410 1275 Bernau im Schwarzwald
Blasiwald 340 330 313 Schluchsee
Häusern 439 496 551 Häusern
Höchenschwand 377 376 343 Höchenschwand
Ibach 482 387 406 Ibach
Immeneich 252 206 195 St. Blasien
Menzenschwand 541 474 491 St. Blasien
St. Blasien 883 1348 1858 St. Blasien
Schlageten 409 341 300 St. Blasien
Schluchsee 772 551 573 Schluchsee
Tiefenhäusern 516 407 340 Höchenschwand
Todtmoos 1692 1383 340 Todtmoos
Urberg 427 334 316 Dachsberg (Südschwarzwald)
Wilfingen 684 532 469 Dachsberg (Südschwarzwald)
Wittenschwand 305 328 275 Dachsberg (Südschwarzwald)
Wolpadingen 433 392 322 Dachsberg (Südschwarzwald)

Einzelnachweise

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  1. a b c d Uli Schubert: Großherzogtum Baden. Volkszählungen 1900 und 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 2022, abgerufen am 3. September 2024.
  2. Regierungsblatt des Großherzogtums Baden 1807, S. 94, S. 231
  3. Großherzoglich Badisches Regierungsblatt 1809, S. 404
  4. Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt 1815, S. 131
  5. Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt 1832, S. 133
  6. Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1863, S. 399
  7. Badisches Gesetz- und Verordnungs-Blatt 1924, S. 9
  8. Johann L. Büchler: Das Großherzogthum Baden : nach seinen Kreisen, Hofgerichts-Provinzen u. Amtsbezirken. Müller, Karlsruhe 1814, OCLC 1069161075, S. 28, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11253526-1 (digitale-sammlungen.de).
  9. Großherzogtum Baden (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. Volkszählung 1834. Band 1836. Braun, Karlsruhe 1836, S. 270, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11040955-0 (digitale-sammlungen.de).
  10. Badisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1852. Müller, Karlsruhe 1856, S. 18, urn:nbn:de:bsz:31-217873 (blb-karlsruhe.de).
  11. Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1871. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1874, S. 236 (google.com).
  12. a b Badisches Statistisches Bureau (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1890. Nr. 52. Müller, Karlsruhe 1893, S. 190 (blb-karlsruhe.de).
  13. Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1864. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1865, S. 15 (google.de).

Koordinaten: 47° 45′ 36″ N, 8° 7′ 48″ O