Blennioidei

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Blennioidei

Ecsenius stigmatura

Systematik
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ovalentaria
Ordnung: Schleimfischartige (Blenniiformes)
Unterordnung: Blennioidei
Wissenschaftlicher Name
Blennioidei
Bleeker, 1859

Die Blennioidei sind küstennah lebende Meeresfische aus der Gruppe der Barschverwandten (Percomorphaceae). Zwei Familien der Blennioidei, die Schleimfische (Blenniidae) und Dreiflossen-Schleimfische (Tripterygiidae), sind in allen Weltmeeren verbreitet, die Klippfische (Clinidae) kommen vor allem in gemäßigt temperierten Regionen vor, und drei Familien, die Beschuppten Schleimfische (Labrisomidae), Hechtschleimfische (Chaenopsidae) und Sandsterngucker (Dactyloscopidae), leben vor allem an den Küsten der Neotropis.[1]

Die Blennioidei sind meist kleine, schlanke Fische mit seitlich abgeflachtem Körper, der nicht oder nur unvollständig beschuppt ist. Ihre Haut weist eine hohe Dichte von Schleim produzierenden Zellen auf. Die meisten Arten haben nur ein unvollständiges Seitenlinienorgan. Die Bauchflossen sind fadenförmig und sitzen weit vorn vor der Brustflossenbasis, manchmal fehlen sie auch. Sie werden ausschließlich von einem eingebetteten Stachel und zwei bis vier einfachen Weichstrahlen gestützt. Die Rückenflosse ist lang, der hart- und der weichstrahlige Teil sind zusammengewachsen. Die Afterflosse hat weniger als drei (0 bis 2) Stachelstrahlen oder ausschließlich Weichstrahlen. Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen beträgt für gewöhnlich sechs. Auf jeder Kopfseite befinden sich zwei Nasenlöcher (mit Ausnahme einiger Enchelyurus-Arten). Bei vielen Arten befinden sich auf dem Kopf, genauer im Nacken, über den Augen, an den Nasenlöchern oder am Rand der Sinnesporen Zirren.[2][3]

Fast alle Arten der Blennioidei leben im Meer, meist küstennah im Flachwasser an Fels- oder Korallenriffen. Sie fressen allerlei kleine Wirbellose. Einige Arten sind Nahrungsspezialisten und fressen Korallenpolypen oder Algen. Viele Arten sind sehr territorial.[2]

Enneapterygius etheostomus
Gibbonsia montereyensis

Es gibt sechs Familien mit 151 Gattungen und fast 900 Arten. Das folgende Kladogramm zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen aller zu den Blennioidei gehörenden Taxa und die verwandten Schildfische als Außengruppe:[1]


 Gobiesocoidei 

Schildfische (Gobiesocidae)


 Blennioidei 

Dreiflossen-Schleimfische (Tripterygiidae)


   

Schleimfische (Blenniidae)


   

Calliclinus (Labrisomidae)


   

Klippfische (Clinidae)


   

Cryptotremini (Alloclinus, Auchenionchus, Cryptotrema) (Labrisomidae)


   

Neoclinini (Neoclinus, Mccoskerichthys) (Chaenopsidae)


   

Beschuppte Schleimfische (Labrisomidae)


   

Hechtschleimfische (Chaenopsidae)


   

Sandsterngucker (Dactyloscopidae)











Wie das Kladogramm zeigt sind die Familien Chaenopsidae und Labrisomidae nicht monophyletisch.

Einzelnachweise

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  1. a b Hsiu-Chin Lin & Philip A. Hastings: Phylogeny and biogeography of a shallow water fish clade (Teleostei: Blenniiformes) BMC Evolutionary Biology 2013, 13:210 DOI:10.1186/1471-2148-13-210
  2. a b Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6. S. 379 u. 380.
  3. Joseph S. Nelson: Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2016, ISBN 978-1118342336. S. .
Commons: Blenniiformes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien