Bristol Aerospace

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Bristol Aerospace
Rechtsform
Gründung 1930
Sitz Winnipeg, Manitoba
Kanada Kanada
Leitung Jim, Grant und Edwin MacDonalds
Mitarbeiterzahl 630
Branche Luft und Raumfahrt
Website Bristol Aerospace Webseite

Bristol Aerospace ist ein Tochterunternehmen des kanadischen Luft und Raumfahrtunternehmens Magellan Aerospace Corporation mit Sitz in Winnipeg, Manitoba, Kanada. Das Unternehmen beschäftigt an dem Standort ca. 600 Mitarbeiter und entwickelt und produziert Komponenten und Bauteile an verschiedene militärische und zivile Luft- und Raumfahrthersteller.

Bristol Aerospace entstand aus der MacDonald Brothers Aircraft Company im Jahre 1930. Die Brüder Jim und Grant MacDonald zogen aus Nova Scotia nach Winnipeg um ein Unternehmen der Metallverarbeitung zu gründen. Der dritte Bruder Edwin schloss sich seinen zwei Brüdern später an, als 1920 die Flugzeugreisen stark zunahmen. 1930 begann das Unternehmen mit der Produktion von Schwimmern für Wasserflugzeuge. Das Unternehmen produzierte diese bis Anfang 1980.

Während des Zweiten Weltkriegs baute das Unternehmen Schulungsflugzeuge für Piloten. Am Ende des Weltkriegs beschäftigte das Unternehmen rund 4500 Mitarbeiter. Nach dem Krieg entwickelte sich das Unternehmen zu einem wichtigen Reparatur- und Überholungszentrums für Flugzeuge. In der Zeit von 1940 bis 1950 führte das Unternehmen Inspektionen und Reparaturen für Kampfjets durch.

1954 wurde MacDonald Brothers Aircraft von der British Bristol Aeroplane Company gekauft, welche als Tochterunternehmen fungierte. Das Unternehmen war ein wichtiger Zulieferer für Triebwerkskomponenten und andere Flugzeugteile unter anderem für das Avro CF-100 Canuck. Später wurde das Unternehmen das wichtigste Reparaturzentrum für die Militär Jets. Während der 1950–1960er entwickelte das Unternehmen mehrere Komponenten für diverse Flugzeugtriebwerke und belieferte die jeweiligen Hersteller.

In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre begann das Unternehmen mit der Entwicklung von Raketentriebwerken. 1960 wurden erste Raketenkomponenten fertiggestellt und zudem noch eine Höhenforschungsrakete entwickelt, die Black Brant. Zeitgleich wurde ein neues Werk, das Rockwood Propellant Plan in der Gemeinde von Stony Mountain, Manitoba eröffnet. Durch eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Aerojet General entstand Bristol Aerojet. Das Unternehmen entwickelte in den frühen 1970er Jahren die CRV7 eine neue 70 mm Luft-Boden-Rakete, die später von verschiedenen Militärs und der NATO bis heute genutzt wird. In den 1960er Jahren gewann Bristol Aerospace einen Vertrag für die Wartung und Modifikationen der kanadischen und amerikanischen Kampfjets des Typs McDonnell CF-101 Vodoo/F-101 Vodoo. Die Verträge mit den Militärs liefen aus, als im Jahre 1987 die Maschinen ausgemustert wurden. 1966 wurde das Unternehmen ein Teil von Rolls-Royce, als das Unternehmen die Triebwerkssparte der Bristol Werke in Bristol England aufgekaufte. 1997 verkaufte Rolls-Royce das kanadische Tochterunternehmen an das kanadische Luft und Raumfahrtunternehmen Magellan Aerospace für 62 Millionen $. 1999 gewann das Unternehmen eine Ausschreibung der kanadischen Raumfahrtbehörde Canadian Space Agency zur Entwicklung eines neuen Forschungssatelliten, den SciSat 1. Der Forschungssatellit wurde im Jahre 2003 in die Erdumlaufbahn gebracht.

Das Unternehmen entwickelt und baut Höhenforschungsraketen des Typs Black Brant sowie die Luft-Boden-Rakete des Typs CRV7 für das Militär und die NATO. Es produziert/produzierte Komponenten für die Luft und Raumfahrt u. a. für:

Daneben führt das Unternehmen Generalüberholungen, Reparaturen und Modifikationen für verschiedene Flugzeugtypen durch. Darunter Modifikationen für verschiedene Helikoptertypen der Hersteller Sikorsky, Eurocopter, Boeing und MD Helikopters.