Bronzespecht
Bronzespecht | ||||||||||||
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Bronzespecht (Piculus chrysochloros), Männchen in Darién, Panama | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Piculus chrysochloros | ||||||||||||
(Vieillot, 1818) |
Der Bronzespecht (Piculus chrysochloros) der in der Volkssprache Portugals auch als pica-pau-dourado-escuro (Goldscheitelspecht)[1] bekannt ist, ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae).[2][3][4]
Das Artepitheton kommt von altgriechisch χρυσός chrysós, deutsch ‚golden‘ und altgriechisch χλωρός chlōrós, deutsch ‚grün‘.[5]
Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Vogel kommt in Kolumbien und Ostvenezuela vor sowie ausgedehnt im Amazonasbecken in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Französisch-Guayana, Guyana, Paraguay, Peru und Suriname. Der Lebensraum umfasst feuchte Terra Firme- und Várzea-Regenwälder, Bauminseln in der Savanne, auch Waldränder und Mangrovenwald gerne in Wassernähe meist im Tiefland bis 650 m in Peru.[4][6]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bronzespecht ist ein Standvogel und ist je nach Unterart 18 bis 27 cm groß und zwischen 18 und 21 cm lang[1] und wiegt zwischen 55 und 91 g. Das Männchen ist von der Stirn bis zum Nacken rot, die Zügel sind olivgrün, ebenso die Augenregion, die Ohrdecken bis zum Nacken, darunter schließt sich ein blassgelber Streifen an. Es folgt ein breiterer olivgrüner Streifen, Kinn und Kehle sind gelb. Die Oberseite ist olivgrün, die Flügel sind dunkler, die Schwanzoberseite dunkel olivbraun. Die Unterseite ist blass gelblich und durchgehend olivbraun gebändert, die Flügelunterseite großteils zimtfarben. Der ziemlich lange Schnabel ist leicht gekrümmt, dunkelgrau bis schwärzlich, an der Basis blasser. Die Iris ist weiß bis bläulich-weiß, die Beine sind grau-grün. Das Weibchen hat kein Rot am Kopf, ist an Stirn und Scheitel olivfarben. Jungvögel sind blasser und unregelmäßiger mit dunkleren Augen. Gegenüber dem Weißbrauenspecht (Piculus aurulentus) unterscheidet er sich durch die gelbere Unterseite und das Fehlen eines gelben Hinteraugenstreifens.[4][6] Der Ruf wird als schrilles „shreer“ beschrieben und ist eher selten zu hören.[4][6]
Geografische Variation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden folgende Unterarten anerkannt:[6][7]
- P. c. xanthochlorus (P. L. Sclater & Salvin, 1875), – Ostpanama, Nordkolumbien und Nordwestvenezuela, schließt Ssp. P. c. aurosus mit ein[8]
- P. c. capistratus ( Malherbe, 1862), – Ostecuador, Nordostperu und Südostkolumbien bis Nordbrasilien und Guayana, schließt Ssp. P. c. guianensis mit ein[8]
- P. c. laemostictus Todd, 1937, – Ostperu, Brasilien südlich des Amazonas und Nordwestbolivien, schließt Ssp. P. c. hypochryseus mit ein[8]
- P. c. paraensis (Snethlage, E., 1907), – Nordosten des Amazonasbeckens in Brasilien
- P. c. polyzonus (Valenciennes, 1826), – Südostbrasilien
- P. c. chrysochloros (Vieillot, 1818), Nominatform – Brasilien, Ostbolivien, Paraguay und Nordargentinien
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nahrung besteht aus Insekten, darunter Ameisen und Termiten, die einzeln, paarweise oder in gemischten Jagdgemeinschaften gesucht werden, gerne in geringerer Höhe als andere Eigentliche Bänderspechte. Die Brutzeit liegt wohl zwischen Februar und März in Kolumbien, im September in Argentinien und zwischen Oktober und Dezember in Portugal. Das Nest wird in Termitenhügeln oder Baumstämmen gegraben und sie legen ein bis vier Eier.[1]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wird von der Weltnaturschutzunion als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft, allerdings ist der Bestand rückläufig. Fernerkundungsaufnahmen in ihrem Verbreitungsgebiet ergaben einen Rückgang von 5 % der Waldflächen innerhalb von drei Generationen. Bei gleichbleibenden Trends wird mit einem Populationsrückgang von bis zu 10 % in den nächsten drei Generationen der Vogelart gerechnet. Der Gesamtbestand des Bronzespechts ist jedoch groß und wird auf 500.000 bis 5.000.000 adulte Tiere geschätzt.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- L. Vieillot: Picus chrysochloros. In: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc, Band 26, S. 98, 1818, Biodiversity Library
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Mario Arthur Favretto: Aves do Brasil, vol. I: Rheiformes a Psittaciformes. 8. August 2021 (archive.org [abgerufen am 1. Oktober 2022]).
- ↑ Bronzespecht, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 30. September 2022.
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ a b c d H. Winkler, D. A. Christie und G. M. Kirwan: Golden-green Woodpecker (Piculus chrysochloros), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Piculus chrysochloros
- ↑ IOC World Bird List Woodpeckers
- ↑ a b c G. Del-Rio, L. F. Silveira, V. Cavarzere, M. A. Rêgo: A taxonomic review of the Golden-green Woodpecker, Piculus chrysochloros (Aves: Picidae) reveals the existence of six valid taxa. In: Zootaxa. Band 3626, 2013, S. 531–542, doi:10.11646/zootaxa.3626.4.7, PMID 26176154.
- ↑ Piculus chrysochloros in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: BirdLife International, 2020. Abgerufen am 30. September 2022.