Campi Bisenzio

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Campi Bisenzio
Campi Bisenzio (Italien)
Campi Bisenzio (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Metropolitanstadt Florenz (FI)
Koordinaten 43° 50′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 43° 49′ 32″ N, 11° 8′ 0″ O
Höhe 38 m s.l.m.
Fläche 28,62 km²
Einwohner 47.541 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 50013
Vorwahl 055
ISTAT-Nummer 048006
Bezeichnung der Bewohner Campigiani
Schutzpatron Beata Teresa Maria della Croce (23. April)
Website Campi Bisenzio

Campi Bisenzio ist eine italienische Gemeinde mit 47.541 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Metropolitanstadt Florenz in der Region Toskana.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Campi Bisenzio in der Metropolitanstadt Florenz
Palazzo Conti in Campi Bisenzio

Die Gemeinde liegt zwölf Kilometer nordwestlich der Provinz- und Regionalhauptstadt Florenz an den Flüssen Arno, Bisenzio, Marina und Ombrone Pistoiese[2].

Die Ortsteile sind Capalle, Il Rosi, La Villa, Le Miccine, Limite, San Cresci, San Donnino, San Giorgio a Colonica, San Piero a Ponti und Sant’Angelo a Lecore.

Die Nachbargemeinden sind Calenzano, Florenz, Poggio a Caiano (PO), Prato (PO), Scandicci, Sesto Fiorentino und Signa.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Bewohner der Gegend waren wahrscheinlich die Ligurer[3], gefolgt von den Etruskern. Spuren der Römer lassen sich bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Diese hinterließen dem Ort das (bis heute unveränderte) Straßensystem und den Ortsnamen. Der Ort entwickelte sich entlang des Bisenzio, kurz nach dem Zusammenfluss mit dem Flüsschen Marina, was schon in antiken Zeiten zu regelmäßigen Flutkatastrophen führte. Um das Jahr 1000 begann das Wachstum des Ortes, Ortsteile wie San Piero a Ponti wurden gegründet.[2] Durch eine Schenkung von Otto I. ging der Ort in den Machtbereich der Familie Mazzinghi[4] über, die ihn mit Burg (Castrum Mazzinghorum) und Festung (Rocca Strozzi, 12. Jhd.) ausstatteten. Es ist möglich, dass der Konflikt von Ghibellinen und Guelfen hier im Jahre 1215[2] oder 1216[5] bei einem Streit der florentinischen Familien der Amidei mit den Buondelmonti seinen Ursprung nahm. Seit 1170 war das Gebiet dem Sestiere di San Pancrazio von Florenz untergeben, 1292 wurde es dem Quartiere di Santa Maria Novella zugeteilt[4]. Nach der Niederlage der Guelfen gegen die Ghibellinen am 4. September 1260 in der Schlacht bei Montaperti wurde das Zentrum von den Ghibellinen zerstört. Die zweite Zerstörung geschah 1364, als Pisa den Ort im Krieg mit Florenz einnahm. Nach der Rückeroberung verstärkte Florenz erneut die Stadtmauern. Dennoch entstanden weitere Schäden durch die spanischen Truppen bei der Belagerung von Florenz 1529.[2] Die Gemeinde in der heutigen Form entstand 1774 (damals noch mit Signa, Montemurlo und Calenzano) durch ein Dekret von Großherzog Leopold I. In der Zeit der Besatzung der Toskana durch Napoleon (1807–1814) wurden Signa, Montemurlo und Calenzano eigenständige Gemeinden. Der Namenszusatz Bisenzio wurde dem Ortsnamen Campi 1862 hinzugefügt.[6]

Seit 2022 besetzen Arbeiter ein am Rande Campi Bisenzios gelegenes GKN-Werk, um die Produktion im Sinne eines Work-ins als Genossenschaft fortzuführen. Statt Automobilteilen werde die Fertigung von Lastenrädern, Solaranlagen und Fahrwerksteilen für Elektrobusse angestrebt (Stand: 2023).[7][8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pieve di Santo Stefano

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort unterhält Gemeindepartnerschaften mit:[9]

Töchter und Söhne der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Campi Bisenzio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. a b c d Offizielle Webseite der Gemeinde Campi Bisenzio, abgerufen am 12. Februar 2010 (italienisch)
  3. Campibisenzio.com, abgerufen am 12. Februar 2010 (italienisch)
  4. a b Intoscana.it, abgerufen am 24. Oktober 2016 (englisch)
  5. Enrico Faini: Annali di Storia di Firenze. Universität Florenz, 2006, S. 11–12, abgerufen am 12. Februar 2010 (PDF; 1,8 MB) (Memento vom 21. Februar 2007 im Internet Archive)
  6. Profilo storico auf den Webseiten der Kommune Campi Bisenzio, abgerufen am 24. Oktober 2016 (italienisch)
  7. Julia Kaiser, Robin Jaspert, Lukas Ferrari: Arbeiter in Campi Bisenzio halten Fabrik besetzt: Autoachsen zu Photovoltaik. In: Der Freitag. ISSN 0945-2095 (freitag.de [abgerufen am 4. Juli 2023]).
  8. Lukas Ferrari, Julia Kaiser: #Insorgiamo – Fabrikbesetzung fürs Klima. In: Luxemburg. 11. Oktober 2022, abgerufen am 4. Juli 2023.
  9. Offizielle Webseite der Gemeinde Campi Bisenzio zu den Gemeindepartnerschaften, abgerufen am 12. Februar 2010 (italienisch)