Carl von Heß (Mediziner)
Carl Ludwig Adolf Heß, ab 1912 Ritter von Heß, (* 7. März 1863 in Mainz; † 28. Juni 1923 in Possenhofen) war ein deutscher Ophthalmologe in Marburg, Würzburg und München.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Sohn des Mainzer Augenarztes Wilhelm Heß studierte Carl Heß an der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Medizin. Am 25. und 26. Mai 1886 wurde er in Heidelberg als Arzt approbiert und zum Dr. med. promoviert.[1] Die Fachausbildung zum Augenarzt durchlief er bei Hubert Sattler (Leipzig), Ewald Hering (Prag) und Heinrich Leopold Schoeler (Berlin). Er habilitierte sich 1891 in der Leipziger Augenheilanstalt. Die Universität Leipzig ernannte ihn am 9. Dezember 1895 zum a.o. Professor.[2]
Die Philipps-Universität Marburg berief ihn 1896 als o. Professor und Direktor der Augenklinik. Die medizinische Fakultät wählte ihn 1900 zum Dekan. Zum 1. August 1900 wechselte er als Nachfolger von Julius von Michel auf den Lehrstuhl der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. In dieser Eigenschaft wurde Heß 1907 Geheimer Hofrat und erhielt 1910 das Ehrenkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael.[3] Dass er Rufe nach Straßburg, Wien, Heidelberg und Berlin abgelehnt hatte, dankte ihm Prinzregent Ludwig III. 1912 durch die Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel „Ritter von Heß“ nennen.[4] Im gleichen Jahr wechselte Heß auf den Münchner Lehrstuhl. Die Farbwahrnehmung stand zeitlebens im Mittelpunkt seiner Forschungen. Er starb an perniziöser Anämie. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Waldfriedhof (München).[5] Mit seinem Schüler Karl Wessely galt er als bedeutendster Ophthalmologe Deutschlands.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vergleichende Physiologie des Gesichtssinnes. Gustav Fischer, Jena 1912 (Digitalisat).
- Die Entwicklung von Lichtsinn und Farbensinn in der Tierreihe. J. F. Bergmann, Wiesbaden 1914 (Biodiversity Heritage Library).
- Alfred Graefe und Theodor Saemisch – Handbuch der gesamten Augenheilkunde. Bd. 15, Teil 1, 1918.
Wissenschaftliche Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Graefe-Medaille (1900, Graefe Preis 1896–1898)
- Dr. phil. h. c. der Universität Göttingen (21. Mai 1917)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dietrich Trincker: Hess, Carl von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 9 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heß, Carl Ludwig Adolf. Hessische Biografie. (Stand: 28. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Carl Ritter von Hess. In: Haus der Bayerischen Geschichte.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dissertation: Über einen Fall von multipler Sklerose des Centralnervensystems.
- ↑ Heß, Carl Ludwig Adolf. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern. München 1914, S. 411.
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern. München 1914, S. 27.
- ↑ Carl von Heß (WürzburgWiki)
Personendaten | |
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NAME | Heß, Carl von |
ALTERNATIVNAMEN | Heß, Carl Ludwig Adolf (Geburtsname); Hess, Karl von; Hess, Carl Ritter von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ophthalmologe |
GEBURTSDATUM | 7. März 1863 |
GEBURTSORT | Mainz |
STERBEDATUM | 28. Juni 1923 |
STERBEORT | Possenhofen |
- Augenarzt
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Philipps-Universität Marburg)
- Hochschullehrer (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
- Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Ehrendoktor der Georg-August-Universität Göttingen
- Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Ritter)
- Ehrenkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael
- Nobilitierter (Bayern)
- Deutscher
- Geboren 1863
- Gestorben 1923
- Mann