Castello di Pinzano

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Castello di Pinzano
Ruinen des Castello di Pinzano auf dem Hügel im Winter

Ruinen des Castello di Pinzano auf dem Hügel im Winter

Staat Italien
Ort Pinzano al Tagliamento
Entstehungszeit 12. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Bauweise Bruchstein und Mauerziegel
Geographische Lage 46° 11′ N, 12° 57′ OKoordinaten: 46° 11′ 4,1″ N, 12° 56′ 45,9″ O
Höhenlage 228 m
Castello di Pinzano (Friaul-Julisch Venetien)
Castello di Pinzano (Friaul-Julisch Venetien)

Das Castello di Pinzano ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg in Pinzano al Tagliamento in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.

Durch archäologische Funde lässt sich eine Besiedelung des Burghügels bereits in altrömischer Zeit nachweisen, wenn man auch die Art der Siedlung nicht festlegen kann.[1] Das Castello di Pinzano wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, und zwar unter der Herrschaft der gleichnamigen Herren, die es bis 1344 behielten. In diesem Jahr fand das berühmte Massaker statt, eine Bluttat, in der verschiedene Zweige der Familie Pinzano miteinander kämpften. Das Patriarchat Aquileia sah sich daher gezwungen, einzuschreiten und den Pinzanos das Lehen abzunehmen, das später den Savorgnans zugesprochen wurde. Aus zeitgenössischen Dokumenten kann man erkennen, dass die Burg damals Stallungen, zwei rechteckige Wachtürme[2] und ein Kirchlein besaß, das dem Heiligen Nikolaus geweiht war, das in einem Dokument von 1291 erstmals urkundlich erwähnt wurde und dessen Reste man in der Nähe der heutigen Zufahrtsstraße ausmachen kann.[3] Einige Kunstwerke aus dem Kirchlein wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Martinskirche von Pinzano al Tagliamento verbracht, als die Burg nach und nach aufgegeben wurde.[4] Es ist möglich, dass in dem oberen Teil der Burg eine zweite Kapelle integriert war, die Allerheiligen geweiht war und ausschließlich für private Messen der Burgbewohner genutzt wurde.[5]

Der Bergfried stand höchstwahrscheinlich in der Mitte des Gipfelplateaus, aber davon sind heute nur noch die Fundamente erhalten. Der gesamte Gebäudekomplex wurde mehrmals erweitert und umgebaut, insbesondere nach den verheerenden Erdbeben von 1348 und 1511. Um den Bergfried gab es mindestens drei Umfassungsmauern, deren Reste man heute noch sehen kann: Zwischen ihnen existierte auch eine kleine Siedlung, von der man zwischen dem Gestrüpp auch noch Fundamente finden kann.[2] In der beginnenden Neuzeit wurde die heutige Straße auf der Südseite des Hügels angelegt, auf der man die Burg erreichen konnte, ohne, wie auf der alten Zufahrt, die Westseite mit der Siedlung und der Nikolauskirche zu passieren.[2][6] Die Burg verfiel ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, aber noch bis zum Erdbeben von 1976 konnte man Mauerteile von gewisser Bedeutung sehen. Nach diesem Ereignis blieben von der Burg nur noch wenige Ruinen und einige Mauerabschnitte, auch wenn es ein Wiederaufbauprojekt gibt, von dem einige Teile bereits abgeschlossen sind. Die Arbeiten haben Weinkeller der Burg, die aus drei großen Tonnengewölben aus Mauerziegeln bestehen, ans Licht gebracht, von denen eines interessanterweise doppelt verkleidet ist.

Legenden um die Burg

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Abbildung einer Agana oder Anguana

Über das Castello di Pinzano erzählt man sich schon immer zahlreiche Legenden und Geschichten des Volksglaubens. Laut vielen davon soll es in den Kellern der Burg (wo es einmal Gerichtsgefängnisse gegeben hat) einen Raum gegeben haben, wo die Herren Pinzano ihr immenses Vermögen versteckt haben sollen, das sie durch ihre Raubzüge im Friaul angesammelt hatten. Ebenfalls von den Kellern erzählt man sich, dass es geheime Gänge gebe, die sich unter dem Land erstreckten. Einer davon reiche bis zum Tagliamento und ihn habe die Adoptivtochter der Pinzanos für ihre Flucht beim Massaker von 1344 genutzt.

Eine weitere, jüngere Legende erzählt von einer armen Frau, die um Mitternacht in den Ruinen der Burg umherstrich. Die Frau, sagt die Legende, sah den Geist eines Ritters, wie er das Schwert schwang und einen Löwen tötete. Erschrocken rannte sie schreiend davon. Ihr kamen die Aganen „des Arzino und des Tagliamento“ zu Hilfe, die sie einluden, ihnen bis zum Fluss zu folgen. Als die Frau aber bemerkte, dass tatsächlich die Wassernymphen sie ertränken wollten, rief sie den Namen Marias und die Aganen verschwanden entsetzt und erschreckt.[7]

Einzelnachweise

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  1. Luca Villa: Le strutture del castello di Pinzano in Anastasia e. a., S. 25.
  2. a b c Luca Villa: Le strutture del castello di Pinzano in Anastasia e. a., S. 29.
  3. Luca Villa: Le strutture del castello di Pinzano in Anastasia e. a., S. 27–29.
  4. Alberta Maria Bulfon: Edifici di culto nell’ambito del castello di Pinzano in Anastasia e. a., S. 99.
  5. Manilo Scatton: Pinzano: dalla Signoria ai Savorgnon. Storia di nobili e del popolo. Eigenverlag, Fontanafredda 1994. S. 501.
  6. Manilo Scatton: Pinzano: dalla Signoria ai Savorgnon. Storia di nobili e del popolo. Eigenverlag, Fontanafredda 1994. S. 498.
  7. Alberta Maria Bulfon: Edifici di culto nell’ambito del castello di Pinzano in Anastasia e. a., S. 117–130.
  • Denis Anastasia, Dino Candon, Luca Villa, Paola Visentini: Pinzano: l’archeologia attorno al castello. Comune di Pinzano al Tagliamento, 2001.
  • Denis Anastasia, Paolo Dalla Bona, Elisabetta Farisco, Alberta Maria Bulfon: Pinzano: storia del feudo e del castello. Comune di Pinzano al Tagliamento, 1994.
  • Archeologia e risorse storico-ambientali nella Pedemontana e nelle Valli del Friuli occidentale in Atti del convegno tenuto a Meduno il 6 e 7 ottobre 2000. Cooperativa S.T.A.F., Barcis 2001.
  • Alberta Maria Bulfon: Storia del castello di Pinzano: itinerari della scuola d’ambiente. Comune di Pinzano al Tagliamento / Montagna Leader, Pinzano al Tagliamento 2001.
  • Arturo Bottacin: I Savorgnan nella destra Tagliamento. Kulturhistorische Vereinigungen "Brojluzzo" aus Spilimbergo und "Ippolito Formentini" aus San Floriano del Collio, Spilimbergo 2009.
  • Manlio Scatton: Pinzano: dalla Signoria ai Savorgnan. Storia di nobili e di popolo. Eigenverlag, Fontanafredda 1994.
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