Charaideo

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Charaideo (auch: Che-Rai-Doi) ist eine historische Stadt im Distrikt Charaideo im indischen Bundesstaat Assam. Sie liegt etwa 30 Kilometer östlich der Stadt Sivasagar am Fuße der Berge von Nagaland.

Der Name Charaideo leitet sich von den Tai-Ahom-Wörtern Che („Stadt“), Rai („glänzen“) und Doi („Hügel“) ab. Er bedeutet wörtlich übersetzt „die glänzende Stadt auf den Hügeln“.[1]

Wandschnitzerei von Sukaphaa

Charaideo wurde 1253 n. Chr. vom ersten Ahom-König Chao Lung Siu-Ka-Pha als erste dauerhafte Hauptstadt des Ahom-Königreichs gegründet.[2] Vor der Ankunft der Ahom war Charaideo ein heiliger Ort für lokale Stämme wie die Moran und Borahi.

Obwohl die Hauptstadt des Ahom-Reiches im Laufe der 600-jährigen Herrschaft mehrmals verlegt wurde, blieb Charaideo das symbolische Zentrum der Ahom-Macht in Assam. Die Stadt galt als Ort der Ahnengötter der Ahom.

Königsgrab in Charaideo

Charaideo ist vor allem für seine Maidams bekannt – die Grabstätten der Ahom-Könige und -Königinnen. Diese werden oft als „Pyramiden von Assam“ bezeichnet.[3] Ein Maidam besteht typischerweise aus einem Erdhügel mit einem zentralen Schrein, umgeben von einer achteckigen Zwergmauer. Im Inneren befindet sich eine Gruft aus Ziegeln und Steinen für den verstorbenen König, zusammen mit Grabbeigaben.

Von den 386 bisher erforschten Maidams gelten 90 Gräber in Charaideo als am besten erhalten und repräsentativ für diese Tradition.[3] Sie werden durch die Archäologische Abteilung Indiens und die Archäologische Abteilung des Bundesstaates Assam geschützt. Viele ungeschützte Maidams wurden im Laufe der Zeit beschädigt oder zerstört.

Die Maidams von Charaideo wurden 2024 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.[4]

Commons: Group of four Maidams – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. History – Charaideo District. Government Of Assam, India, 15. Juni 2022, abgerufen am 27. Juli 2024 (englisch).
  2. J. N. Phukan: The Tai-Ahom Power in Assam. In: H. K. Barpujari (Hrsg.): The Comprehensive History of Assam. Band 2. Guwahati 1992, S. 53.
  3. a b Utpal Parashar: Assam awaits world heritage tag for burial mounds of Ahom royals. In: Hindustan Times. 19. Juli 2024, abgerufen am 27. Juli 2024 (englisch).
  4. Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

Koordinaten: 26° 56′ N, 94° 53′ O