Cholerafriedhof Seefeld-Kadolz
Der Cholerafriedhof Seefeld-Kadolz war ein Pestfriedhof in der Marktgemeinde Seefeld-Kadolz im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1831 brach in den beiden Orten Seefeld und Großkadolz die Cholera aus. Es starben 38 Personen.
Da die Ortsfriedhöfe nicht ausreichten und aus Seuchenschutzgründen wurde ein Notfriedhof als Massengrab angelegt. 21 der Opfer wurden hier außerhalb der Orte (⊙ )[1] südlich der Ansiedlung unweit der Straße nach Obritz (heute L3) bestattet.[2]
Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Begräbnisstätte maß 40 × 20 Schritte (etwa 30 × 15 Meter) und war von einem Graben umgeben.[2][3]
1928 wurde der Cholerafriedhof eingeebnet und ist seither Teil eines Ackers.[2]
Gedenkstätte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1989 wurde vom Einheimischen Horst Beer eine kleine Gedenkstätte eingerichtet, mit einem Kreuz nach Art des Friedhofs von 1831. Sie liegt etwa 100 Meter vom Originalplatz entfernt am Rand des Ackers neben der Straße (⊙ ). Dabei fand ein altes Wegkreuz Verwendung, das Seefelder Fellner Kreuz, das ursprünglich an der Wegkreuzung Seefelder Kellern – Kadolzer Kellern stand.[2] Das Kreuz ist mit einem Zaun eingefasst.
Das Kreuz zeigt die Inschrift:[2]
19 | Ich bin bei Euch bis ans Ende aller Tage |
89 |
Am Schaft befindet sich eine kleine Beschreibung zum Cholerafriedhof.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cholerafriedhof Seefeld Kadolz im ÖsterreichWiki
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mutmaßliche Lage: GstNr. 1289 zu 1285.
- ↑ a b c d e Horst Beer: Gedenkstätte - Cholerafriedhof. In: Niederösterreichs Klein- und Flurdenkmäler (marterl.at). Kultur.Region.Niederösterreich GmbH, abgerufen am 4. Juni 2024.
- ↑ Weitere Choleraepidemien trafen die Orte 1832 (36 Tote), 1855 (29 Tote) und 1866 (153 Personen). Die letzte wurden von Preußischen Soldaten nach der Schlacht von Königgrätz eingeschleppt. Diese Opfer wurden nicht hier bestattet. Angabe nach kleindenkmaeler.com und der Hinweistafel nach marterl.at.