Christian Mähr

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Christian Mähr (* 6. Februar 1952 in Feldkirch, Vorarlberg) ist ein österreichischer Chemiker, Wissenschaftsredakteur und Schriftsteller.

Mähr besuchte ein Gymnasium in Feldkirch und studierte nach der Matura ab 1970 Chemie an der Universität Innsbruck. Er schloss dieses Studium 1982 mit der Promotion ab. Anschließend arbeitete er als Wissenschaftsredakteur beim Österreichischen Rundfunk. 1999 nahm er am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Mähr lebt heute im Dornbirner Stadtbezirk Haselstauden in Vorarlberg.

Er ist Verfasser von Romanen und Hörspielen, die der fantastischen Literatur zugerechnet werden. Daneben übersetzt Christian Mähr aus dem Englischen. 1985 ging sein Hörspiel „Chlorophyll“ im ORF auf Sendung. Es behandelt die Entgleisung der Natur in Form von Schachtelhalmen, die die gesamten Vereinigten Staaten von Amerika überwuchern. Offen bleiben die Ursache und der weitere Verlauf. Im Jahr danach produzierte der ORF Vorarlberg Mährs Hörspiel „Die transplutonische Plage“. 1992 gewann er mit seinem Roman Fatous Staub die beiden bedeutendsten deutschen Science-Fiction-Preise. In dem Buch geht es in einer Alternativweltgeschichte um einen Autor, der Kontakt zu Parallelwelten aufnimmt, in denen es weder die Weltkriege noch den Mord an den Juden gegeben hat, sondern das wilhelminische Zeitalter weiter lebt.

In Simon fliegt ermächtigt eine Postkarte den Protagonisten zur Levitation. In Die letzte Insel lässt Mähr eine nur für manche Menschen sichtbare Insel in den Gewässern eines Ferienparadieses auftauchen, und dazu passende Menschen, die auch von den meisten Leuten nicht wahrgenommen werden. Im Sachbuch Vergessene Erfindungen stellt er Innovationen vor, die es tatsächlich gab, aber nie zum Durchbruch gelangten, weil sie entweder zu ihrer Zeit nicht umsetzbar waren oder einfach von besseren Erfindungen überholt wurden (siehe Semaphor[1]).

Sein Roman Alles Fleisch ist Gras (2010) wurde 2013 von Reinhold Bilgeri für die ORF-Landkrimi-Reihe verfilmt.[2]

  • Futurum Exactum, ORF 1983 (Regie: Wolfgang Stendar)
  • Das schwarze Loch, ORF 1984 (Regie: Frederik Ribell)
  • Chrlorophyll, ORF 1985 (Regie: Augustin Jagg)
  • Die transplutonische Plage, ORF 1986 (Regie: Augustin Jagg)

„Die Wirklichkeit ist nach Mähr nur eine von mehreren Möglichkeiten, deren Existenz oder Nicht-Existenz, dessen Chancen, Realität zu werden, vom Leser und seinen Entscheidungen abhängt. Das, was künftig wirklich werden will, mit seinen eigenen Entscheidungen mitzubestimmen, ist LeserIn aufgerufen. Insofern kehrt der phantasiesprühende Roman nach seinen Parforcejagden durch Liebe und Irrsinn dann doch zur Realität zurück.“

Karsten Kruschel über Fatous Staub[6]

Einzelnachweise

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  1. DuMont-Buchverlag Köln: Vergessene Erfindungen (NA) Geniale Ideen und was aus ihnen wurde. 1. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 2015, ISBN 978-3-8321-6340-2, S. 57–78.
  2. Allegro Film: Alles Fleisch ist Gras. Abgerufen am 9. November 2018.
  3. Laudatio zur Preisverleihung
  4. Die besten Wissenschaftsbücher 2011 sind gekürt. In: wissenschaftsbuch.at. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  5. ORF-Online: Vorarlberger Literaturpreis für Christian Mähr; abgerufen am 23. April 2012.
  6. Geschichtenerzählers Verwirrspiel. In: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1993. Wilhelm Heyne Verlag, München, ISBN 3-453-06202-7, S. 701.