Christoph Kleemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Christoph Kleemann (* 17. April 1944 in Meißen[1]; † 28. Oktober 2015[2]) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Bürgerrechtler. Er war Mitglied des Neuen Forums und amtierte im Frühjahr 1990 als Oberbürgermeister in Rostock.

Klosterkirche Dobbertin

Christoph Kleemann war von 1954 bis 1962 als Schüler Mitglied des Dresdner Kreuzchores. Er studierte von 1962 bis 1967 Evangelische Theologie an der Universität Rostock und hatte danach verschiedene kirchliche Ämter inne. Unter anderem war er als Jugendpfarrer in Meißen, ab 1976 als Studentenpfarrer in Rostock tätig und leitete von 1978 bis 1985 den Arbeitskreis „Erziehung zum Frieden“ der Evangelischen Studentengemeinde. Von 1986 bis 1989 war er Pastor in Dobbertin. 1989 war er u. a. Sprecher des Neuen Forums und in dieser Funktion Mitglied am Runden Tisch für die Stadt Rostock. 1990 bis 1998 hatte Kleemann verschiedene kommunale Ämter inne. 1990 wurde er nach dem Rücktritt des SED-Oberbürgermeisters Henning Schleiff bis zur Kommunalwahl amtierender Oberbürgermeister von Rostock. Anschließend hatte er von 1990 bis 1994 das Amt des Bürgerschaftspräsidenten inne. 1994 bis 1998 unterrichtete er, neben seinem Amt als Vizepräsident der Bürgerschaft, an der CJD Jugenddorf-Christophorusschule Rostock. 1999 wurde Kleemann Leiter der BStU-Außenstelle Rostock und bekleidete dieses Amt bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand im April 2009.[3]

2011 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[4]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Zuhausegefühl. In: Nicht für die Schublade geschrieben. Erzählungen und kurze Geschichten, Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1989, ISBN 3-374-00794-5
  • War einer. In: Nach Golgatha – um der Hoffnung willen. Passions- und Ostertexte aus unserer Zeit, Reinhardt/Kaufmann, Lahr/Basel 1997, ISBN 3-7245-0934-0/3-7806-2438-9
  • Rostock im Herbst 1989 – Aufbruch. In: Rostock und Umgebung. Ein illustriertes Reisehandbuch, Edition Temmen, Bremen 1995, 3. Aufl. ISBN 3-86108-424-4
  • Aufbruch ’89 in Mecklenburg-Vorpommern – Eine Dokumentation im Überblick. In: Modernisierung und Freiheit, Beiträge zur Demokratiegeschichte in Mecklenburg-Vorpommern, Stock & Stein Verlag, Schwerin 1995, ISBN 3-910179-56-8
  • Von den Schwierigkeiten, der eigenen Geschichte ins Auge zu sehen. Rostocker Universitätsreden, Neue Folge, Heft 7, Universität Rostock 2002, ISSN 1437-4595
  • Hans im Glück oder Die Reise in den Westen. Roman, Mitteldeutscher Verlag Halle 2015, ISBN 978-3-95462-464-5
  • Klaus E. R. Lindemann; Margret Luetze (Hrsg.): Rostock, von der Wende bis heute. Info-Tagebuch-Verlag, Frankfurt 1991, ISBN 3-88190-157-4
  • Bernhard Schmidtbauer: "Im Prinzip Hoffnung" Die ostdeutschen Bürgerbewegungen und ihr Beitrag zum Umbruch 1989/90. Das Beispiel Rostock. Peter-Lang-Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-631-46849-0.
  • Lothar Probst: "Der Norden wacht auf". Zur Geschichte des politischen Umbruchs in Rostock im Herbst 1989. Edition Temmen, Bremen 1993, ISBN 3-86108-200-4.
  • Kai Langer: "Ihr sollt wissen, daß der Norden nicht schläft...". Zur Geschichte der "Wende" in den drei Nordbezirken der DDR. Edition Temmen, Bremen 1999, ISBN 3-86108-749-9.
  • Andreas Wagner: Interview mit Christoph Kleemann. In: Zeitgeschichte Regional 1999, Heft 2, S. 37–40, ISSN 1434-1794

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Städtischer Anzeiger vom 11. November 2015
  2. Bürgerrechtler Kleemann im Alter von 71 Jahren gestorben (Memento des Originals vom 29. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostsee-zeitung.de, Ostsee-Zeitung online vom 28. Oktober 2015
  3. Konrad-Adenauer-Stiftung
  4. Pressemitteilung des BStU