Christus-König-Kirche (Lauchhammer)
Die katholische Christus-König-Kirche in Lauchhammer-Mitte wurde von 1935 bis 1936 errichtet. Sie ist ein Ersatzneubau für die kleinere aus dem Jahr 1908 stammende St.-Josefs-Kapelle, die sich ursprünglich ebenfalls auf dem Grundstück an der heutigen Wilhelm-Oberhaus-Straße befand.[1] Sie bildet mit St. Jakobus in Ortrand, Mater Dolorosa in Elsterwerda und St. Matthias in Hohenleipisch die Pfarrgemeinde St. Hedwig im Dekanat Torgau (Bistum Magdeburg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der beginnenden Industrialisierung im Mückenberger Ländchen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte ein Zuzug von Katholiken in die vorwiegend evangelisch geprägte Region. Nachdem diese anfangs in Privatwohnungen ihre Gottesdienste feierten, gründete sich schließlich um die Jahrhundertwende der katholische Männerverein St. Josef, der 1908 in Bockwitz das Grundstück erwarb und die St.-Josefs-Kapelle baute. Das Grundstück vergrößerte sich durch den Ankauf weiterer Flächen in der Nachbarschaft und da sich mit dem Wachstum der Gemeinde die Kapelle als zu klein erwies, wurde von 1935 bis 1936 unter der Leitung des Architekten Johannes Reuter (1897–1975) aus Bitterfeld die Christus-König-Kirche errichtet, die im Mai 1936 durch den Weihbischof Augustinus Philipp Baumann von der Erzdiözese Paderborn geweiht wurde.[2] Die unmittelbar links des Neubaus befindliche St.-Josefs-Kapelle wurde später abgerissen.[1]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Innere der Kirche wird durch ein Spitztonnengewölbe geprägt. Hier befindet sich auch seit 1943 eine vom Münchner Bildhauer Paul Giesbert Rautzenberg geschaffene Pietà, die noch vom 1942 ermordeten Pfarrvikar Wilhelm Oberhaus in Auftrag gegeben worden war.[1]
Die 14 Register auf zwei Manualen und Pedal umfassende Orgel der Kirche stammt aus dem Jahre 1972. Sie wurde vom Liebenwerdaer Orgelbauunternehmen Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt errichtet. Zuvor befand sich hier eine zwischenzeitlich baufällig gewordene Orgel der Orgelbaufirma Jehmlich, die noch aus dem Jahr des Kirchenneubaus stammte.[3]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Oberhaus (1901–1942).
Nach dem im Konzentrationslager Dachau ums Leben gekommenen katholischen Priester, der ab 1938 in der Gemeinde wirkte, wurde am 8. Mai 1987 die Wilhelm-Oberhaus-Straße benannt.[4]
Fußnoten und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7, S. 66–69.
- ↑ Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7, S. 59.
- ↑ Die Orgel der Kirche auf der Homepage der Pfarrgemeinde „St. Hedwig“ ( des vom 15. November 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. Juli 2017)
- ↑ Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7, S. 61–62.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120404 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Internetauftritt der katholischen Pfarrgemeinde „St. Hedwig“
Koordinaten: 51° 29′ 32,3″ N, 13° 45′ 43,9″ O
- Kirchengebäude im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
- Bauwerk im Elbe-Elster-Land
- Baudenkmal in Lauchhammer
- Kirchengebäude im Bistum Magdeburg
- Christkönigskirche
- Erbaut in den 1930er Jahren
- Backsteinkirche
- Neuromanisches Kirchengebäude
- Neuromanisches Bauwerk in Brandenburg
- Bauwerk in Lauchhammer
- Kirchengebäude in Europa
- Kirchengebäude im Nationalsozialismus
- Backsteinbauwerk des Historismus