ChurchToo

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#ChurchToo, abgeleitet von der breiter aufgestellten #MeToo-Bewegung,[1] ist ein Hashtag, unter dem Frauen über sexuelle Übergriffe in Kirchengemeinden berichten, die bisher nicht genügend aufgearbeitet worden seien, bei denen Frauen nicht geglaubt wurde oder man sie selbst beschuldigte. Der Hashtag wurde 2017 von Emily Joy Allison initiiert, nur wenige Wochen, nachdem #MeToo viral ging.[2] #ChurchToo gilt als Ableger von #MeToo.[3] Allison berichtete auf Twitter von sexuellen Übergriffen und einem ungenügenden Umgang mit den Vorfällen in einer evangelikalen Gemeinde. Bereits am Tag nach Allisons Posting berichteten tausende weitere Frauen von sexuellen Übergriffen unter diesem Hashtag #ChurchToo. Später dehnte sich die Bewegung auch auf weitere Denominationen wie Amische, Mennoniten und Episcopalians aus.[2][3]

Die Häufung der Fälle hänge mit dem kirchlich-konservativen Frauenbild zusammen, bei dem der weibliche Körper „irgendetwas zwischen Verführung oder Versuchung für Männer und Projektionsfläche extremer Reinheits- und Jungfräulichkeitsideale“ darstelle, kommentierte Mara Feßmann in Die Zeit.[4]

Einzelnachweise

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  1. #ChurchToo revelations growing, years after movement began. In: AP News. 12. Juni 2022, abgerufen am 7. Juli 2024 (englisch).
  2. a b Karen Swallow Prior: #ChurchToo: Rethinking purity culture and reforming evangelicalism. In: The Journal of American Culture. Band 47, Nr. 1, März 2024, ISSN 1542-7331, S. 20–23, doi:10.1111/jacc.13525.
  3. a b Susan L. Maros, Vince L. Bantu, Kirsteen Kim: Power, Agency, and Women in the Mission of God: Interdisciplinary, Intercultural Conversations. Wipf and Stock Publishers, 2024, ISBN 978-1-66678-598-2, S. 142: "As an offspring of the #MeToo movement, the #ChurchToo movement also coalesced on social media to provide opportunity for women to share their experiences of sexual harassment [...]"
  4. Mara Feßmann: #ChurchToo: "Jetzt bin ich mal mutig". In: Die Zeit. 1. Dezember 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. Juli 2024]).