Crupina vulgaris

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Crupina vulgaris

Gewöhnlicher Schlupfsamen (Crupina vulgaris)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Schlupfsamen (Crupina)
Art: Crupina vulgaris
Wissenschaftlicher Name
Crupina vulgaris
Cass.

Crupina vulgaris oder der Gewöhnliche, Gemeine Schlu(ü)pfsame(n),[1][2][3] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schlupfsamen (Crupina) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Blütenkorb
Fruchtstand
Achänen

Vegetative Merkmale

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Crupina vulgaris ist eine schlanke und einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 80 Zentimetern. Ihr aufrechte Stängel ist bis zu den Ästen hinauf beblättert.

Die grundständigen Laubblätter sind sitzend oder gestielt und sterben rasch ab; ihre einfache Blattspreite ist verkehrt-eiförmig, ganzrandig bis gezähnt. Die Stängelblätter sind sitzend und fiederschnittig, ihre Blattabschnitte sind bei einer Breite von 0,5 bis 1,5 Millimetern linealisch und gezähnelt, stachelspitzig sowie drüsig bewimpert. Die Blattspindel ist breit geflügelt.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli, in der Schweiz wird Juli bis September angegeben. Die grüne bis purpurfarbene und dachige Hülle ist zur Anthese bei einer Länge von 8 bis 15 Millimetern sowie einem Durchmesser von 3 bis 5 Millimetern schmal-eiförmig. Das Körbchen enthält nur fünf bis acht purpurfarbene Röhrenblüten mit pfriemlichen bis zerschlitzten, borstigen Spreublättern. Die äußeren Röhrenblüten sind steril und vergrößert, die inneren sind zwittrig.

Die mehr oder weniger, besonders oben behaarten Achänen sind bei einer Länge von 3 bis 4 Millimetern sowie einem Durchmesser von 2 bis 2,5 Millimetern stumpf-kegelförmig, die borstigen, äußeren, ungleich langen Pappushaare sind 5 bis 6 Millimeter lang und schwarzbraun, um das innere, kleine Krönchen sitzen kleine, spitze Schuppen.[4][5]

Die Chromosomenzahl ist 2n = 30.[6]

Crupina vulgaris kommt ursprünglich in Mittel-, Süd- und Osteuropa, in Nordafrika, Indien und in den gemäßigten Gebieten Asiens vor. In den Vereinigten Staaten ist sie ein Neophyt.[7] In Europa reicht ihr Verbreitungsgebiet nördlich bis ins westlich-zentrale Frankreich, in die Schweiz, die Slowakei und in die südliche Ukraine.[5][8]

Der Gewöhnliche Schlupfsamen wächst in der Schweiz in Pflanzengesellschaften der Verbände der inneralpinen Felsensteppe (Stipo-Poion) und der insubrischen Trockenrasen (Diplachnion). Sie steigt in der Schweiz im Val d’Anniviers bis zu einer Höhenlage von 1000 Metern auf.[2] Nach Erich Oberdorfer kommt der Gewöhnliche Schlupfsamen auch in einer Pflanzengesellschaft des Verbands Alysso-Sedion im Neckargebiet in Baden-Württemberg vor. Sie wurde an einem Fundort schon 25 Jahre beobachtet und kann damit dort als eingebürgert gelten.[1][3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 5 (kontinental).[9]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 und dem Namen Centaurea crupina durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 909. Die Neukombination zu Crupina vulgaris Cass. wurde 1817 durch Alexandre Henri Gabriel de Cassini in Cuviers Dictionnaire des Sciences Naturelles, Band 12, S. 68 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Crupina vulgaris Cass. sind: Centaurea crupina L., Centaurea acuta Lam. nom. illeg., Centaurea tenuifolia Salisb. nom. illeg., Crupina crupinastrum subsp. brachypappa (Jord. & Fourr.) Beauverd.

Commons: Crupina vulgaris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 968.
  2. a b Gerhard Wagenitz et al.: Familie Compositae II. S. 930–931. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band VI, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987, ISBN 3-489-86020-9.
  3. a b D. Lange: Crupina (Pers.) DC., Schlüpfsame. In: O. Sebald et al.: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6, ISBN 3-8001-3343-1, S. 296 f.
  4. Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3, S. 106.
  5. a b J. do Amaral Franco: Crupina (Pers.) Cass. In: Thomas Gaskell Tutin et al..: Flora Europaea. Band 4, Cambridge University Press 1976, 2006, ISBN 0-521-08717-1 (Reprint), S. 301.
  6. Crupina vulgaris bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  7. Crupina vulgaris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. Juli 2020.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  8. Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt Crupina vulgaris In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  9. Crupina vulgaris Cass. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. März 2021.