Düsseldorfer Hypothekenbank

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  Düsseldorfer Hypothekenbank AG
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Staat Deutschland Deutschland
Sitz Düsseldorf
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1997
Auflösung 2019
Website www.duesshyp.de
Leitung
Vorstand
  • Klaus Vajc (Sprecher)
  • Marcus Tusch
Aufsichtsrat
  • Marc Heß
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Die Düsseldorfer Hypothekenbank AG, auch DüssHyp genannt, war eine auf Staats- und Immobilienfinanzierung[1] spezialisierte Hypothekenbank mit Sitz in Düsseldorf. Dieser Begriff bezeichnete bis zur Aufhebung des Hypothekenbankgesetzes ein privatrechtliches Kreditinstitut, das langfristige durch Grundpfandrechte gesicherte Kredite sowie Kredite an öffentliche Stellen vergibt. Die Refinanzierung erfolgt durch Ausgabe von Pfandbriefen über den Kapitalmarkt.[2]

Gegründet wurde das Institut von dem Unternehmer Wolfgang Schuppli. Während der Finanzkrise, die die Welt ab 2007 ergriffen hatte, musste der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) bereits ein Jahr später die Aktien übernehmen. Er verkaufte sie 2010 an die LSF5 German Investments II, L.P., Delaware, USA (94 %) sowie an die LSF5 Riverside Ltd. & Co KG, Frankfurt am Main (6 %),[3] Gesellschaften, die zur Lone-Star-Gruppe gehören.[4] Diese Gruppe war auch Aktionärin der Corealcredit Bank. Schuppli verklagte später den BdB und weitere Beklagte auf rd. 500 Millionen € Schadensersatz, weil der Verkauf nur durch Drohung und Nötigung zustande gekommen sei.[5] Die Klage wurde in erster Instanz abgewiesen.[6]

Die Bank spezialisierte sich auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Direktgeschäft betrieb sie nur in geringem Maße; der Schwerpunkt lag auf dem Konsortialgeschäft. Die Bilanzsumme verringerte sich zum 30. Juni 2013 gegenüber dem Schluss des Vorjahres auf 12,77 Milliarden €. Der Bilanzverlust betrug Mitte 2013 516,4 Millionen €; dieses Ergebnis beruhte im Wesentlichen auf dem Verlustvortrag, resultierte somit weitgehend aus dem Ergebnis früherer Geschäftsjahre.[7] Im Dezember 2013 wurde mit der Fälligkeit einer Anleihe der Düsseldorfer Hypothekenbank in Höhe von 1,1 Mrd. die letzte noch ausstehende Liquiditätsgarantie des SoFFin zurückgeführt.[8]

Die Lone-Star-Gruppe verkaufte – angeblich – ihre Anteile an den MainFirst-Gründer Patrick Bettscheider und die britische Investmentgesellschaft Attestor Capital.[9] Wie sich jedoch im März 2015 herausstellte, als die erneut drohende Bankenpleite der Düsseldorfer Hypothekenbank im Zuge einer Krise der Hypo Alpe Adria bekannt wurde, war die Eigentümerfrage ungeklärt.[10]

Am 15. März 2015 teilte der Bundesverband deutscher Banken mit, dass der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken eine Garantie für die sogenannten Heta-Anleihen stellt, um die akuten Risiken zu beseitigen.[11] Lt. Geschäftsbericht 2017 war eine Beteiligungsgesellschaft des Einlagensicherungsfonds Alleinaktionär.[12]

Im September 2018 wurde die Düsseldorfer Hypothekenbank AG vom Bundesverband Deutscher Banken an die Aareal Bank AG veräußert.[13] Nachfolgend erfolgte am 2. Januar 2019 der Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem neuen Mutterunternehmen.[14] Im Juni 2019 wurde das Bankgeschäft auf die Aareal Bank übertragen.[15]

Die Bank war Mitglied im Bundesverband deutscher Banken sowie im Verband deutscher Pfandbriefbanken.[16]

Kennziffer 2016[17] 2015[18] 2014[19] 2013[20]
Immobilienneugeschäft (Mio. EUR) 0 162 712 494
Immobilienkredite Bestand (Mio. EUR) 1.033 1.405 1.213 1.093
Kapitalmarktgeschäft (Bestand) (Mio. EUR) 4.478 5.445 8.445 9.462
Ergebnis nach Steuern (Mio. EUR) −94,0 −40,7 −42,0 −59,6
Kernkapitalquote 13,1 % 10,5 % 10,8 % 13,2 %

Einzelnachweise

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  1. Yasmin Osman: Erblasten reißen Düsselhyp tief in die Verlustzone. In: handelsblatt.de. 12. August 2010, abgerufen am 5. April 2018.
  2. Gabler Wirtschaftslexikon. Abgerufen am 19. November 2013.
  3. Webseite des vdp. Abgerufen am 19. November 2013. (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 101 kB)
  4. Presseinformation der Düsseldorfer Hypothekenbank vom 7. Dezember 2010. Abgerufen am 19. November 2013. (Memento vom 26. August 2013 im Internet Archive) (PDF; 36 kB)
  5. rp-online vom 19. Oktober 2009. Abgerufen am 19. November 2013.
  6. Beck online. Abgerufen am 19. November 2013.
  7. Halbjahresbericht der Düsseldorfer Hypothekenbank.
  8. Mitteilung des SoFFin. Abgerufen am 14. Dezember 2013. (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive)
  9. Wirtschaftswoche: Nach Sanierung. Lone Star wird Immobilienbank DüsselHyp los.
  10. "Wie bei Lehman": Mitten in Deutschland droht eine Bankenpleite. Einlagensicherung muss einspringen. In: Focus. 12. März 2015, abgerufen am 5. April 2018.
  11. Bankenverband. Abgerufen am 15. März 2015.
  12. Geschäftsbericht 2017. Düsseldorfer Hypothekenbank, S. 7, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. April 2018; abgerufen am 5. April 2018: „Alleinaktionär ist die Resba Beteiligungsgesellschaft mbH (Resba), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des ESF.“
  13. Aareal Bank Gruppe erzielt Einigung über Erwerb der Düsseldorfer Hypothekenbank AG (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive) Pressemitteilung der Aareal Bank AG vom 10. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2019
  14. Vorwort des Vorstands im Geschäftsbericht 2018 der Düsseldorfer Hypothekenbank AG (Memento vom 24. Juni 2019 im Internet Archive), abgerufen am 24. Juni 2019
  15. Aus Düsseldorfer Hypothekenbank AG wird DHB Verwaltungs AG. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  16. Webseite des vdp. Abgerufen am 19. November 2013.
  17. Geschäftsbericht 2016 (Memento des Originals vom 14. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.duesshyp.de
  18. Geschäftsbericht 2015 (Memento vom 5. Oktober 2016 im Internet Archive)
  19. Geschäftsbericht 2014 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  20. Geschäftsbericht 2014 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)

Koordinaten: 51° 13′ 16,2″ N, 6° 46′ 54,8″ O