Dźwierzutki
Dźwierzutki | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Szczytno | |
Gmina: | Dźwierzuty | |
Geographische Lage: | 53° 42′ N, 20° 57′ O | |
Einwohner: | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | |
Kfz-Kennzeichen: | NSZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Dźwierzuty/DK 57 ↔ Małszewko–Grzegrzółki–Pasym/DK 53 | |
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Dźwierzutki (deutsch Mensguth Vorwerk) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Dźwierzuty (Mensguth) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dźwierzutki liegt östlich des Dorfes Dźwierzuty (Mensguth) in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 16 Kilometer nördlich der Kreisstadt Szczytno (deutsch Ortelsburg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste Erwähnung des Vorwerks Mensguth[1] stammt aus dem Jahre 1473.[2] Es wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Mensguth (polnisch Dźwierzuty) eingegliedert,[3] der bis 1945 bestand und zum Kreis Ortelsburg im Regierungsbezirk Königsberg (1905 bis 1945 Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Im Jahre 1910 zählte Vorwerk Mensguth 301 Einwohner,[4] 1933 waren es 218 und 1939 schon wieder 246.[5] Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Vorwerk Mensguth gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. Im Vorwerk Mensguth stimmten 159 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen drei Stimmen.[6]
In Kriegsfolge kam Vorwerk Mensguth 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Dźwierzutki“. Heute ist es eine Kolonie im Verbund der Landgemeinde Dźwierzuty im Powiat Szczycieński, bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Vorwerk Mensguth in die evangelische Kirche Mensguth in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische Kirche Hl. Dreifaltigkeit im Dorf Mensguth im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Der Bezug zu diesen beiden Kirchen im jetzt „Dźwierzuty“ genannten Dorf ist bis heute geblieben, wobei sie jetzt der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bzw. dem katholischen Erzbistum Ermland zugeordnet sind.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dźwierzutki liegt an einer Nebenstraße, die von Dźwierzuty über Małszewko (Malschöwen) nach Pasym (Passenheim) verläuft und dabei die beiden polnischen Landesstraßen 57 (frühere deutsche Reichsstraße 128) und 53 verbindet. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Es gilt zwischen dem Vorwerk Mensguth („Dźwierzutki“) und dem Dorf Mensguth („Dźwierzuty“) zu unterscheiden
- ↑ Mensguth Vorwerk bei der Kreisgemeinschaft Ortelsburg
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Mensguth
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ortelsburg
- ↑ Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Ortelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 96