DSd (Inschrift)

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DSd ist die Abkürzung einer Inschrift von Dareios I. (D). Sie wurde in Susa (S) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (d) versehen. Sie liegt in altpersischer und elamischer Sprache auf mehreren Fragmenten vor. Man geht davon aus, dass die Inschrift ursprünglich dreisprachig mit einer verlorenen babylonischen Sprachversion war.

§1. Ich (bin) Dareios, der große König, König der Könige, König der Länder, König auf dieser Erde, des Hystaspes Sohn, ein Achaimenide.

§2. Es kündet Dareios, der König: Nach dem Willen Ahuramazdas habe ich diesen Palast errichtet.“

Dareios I.: Schmitt 2023, S. 122–123

Die Bauinschrift DSd ist von sieben Fragmenten in altpersischer und elamische Sprache auf Säulenbasen überliefert, die mit einem zusätzlichen Index unterschieden werden. Der Text hat bei beiden Sprachversionen drei Zeilen. Die babylonische Sprachversion ist nicht überliefert, aber man geht davon aus, dass die Inschrift ursprünglich dreisprachig war.

Über den Verbleib der Fragmente DSda–d und DSdg gibt es keine Angaben. Die Fragmente DSde und DSdf befinden sich im Louvre.

William Loftus veröffentlichte 1852 das erste Fragment DSda mit Teilen der altpersischen und elamischen Sprachversion. Der elamische Text wurde von Franz Heinrich Weißbach 1911 übersetzt. Die Fragmente DSdb–d wurden von Jean-Vincent Scheil 1929 veröffentlicht. Die zwei nachfolgenden Fragmente, DSde–f, wurden von Günter Schweiger im Louvre untersucht und 1998 veröffentlicht. 1987 hatte vor ihm Marie–Joseph Steve noch das letzte Fragment, DSdg publiziert.

  • William Loftus: Lithographic Facsimiles of Inscriptions in the Cuneiform Character from the Ruins of Susa. London 1852 oder 1859, hier 1852, Tafel 6 Nr. 1.
  • Franz Heinrich Weißbach: Die Keilinschriften der Achämeniden. Leipzig 1911, S. xx und 98–99. (idb.ub.uni-tuebingen.de)
  • Jean-Vincent Scheil: Inscriptions des Achéménides à Suse. (= Mémoires de la Mission Archéologique de Perse. Band 21). Paris 1929, S. 38–39, Abbildung H.
  • Wilhelm Brandenstein: Die neuen Achämenideninschriften. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Band 39, 1932, S. 24–25. (jstor.org)
  • Roland Grubb Kent: Old Persian: Grammar, Texts, Lexicon. 2. revidierte Auflage (=American Oriental Series. Band 33). New Haven 1953, S. 110 und 141. (babel.hathitrust.org)
  • François Vallat: Corpus des inscriptions royales en élamite achéménide. Dissertation Université la Sorbonne, Paris 1977, S. 160–164. (archive.org)
  • Marie–Joseph Steve: Nouveaux mélanges épigraphiques: Inscriptions royales de Suse et de la Susiane (=Mémoires de la Délégation Archéologique en Iran. Band 53). Nizza 1987, ISBN 2-86410-098-3, S. 54f und Nr. 27.
  • Pierre Lecoq: Les inscriptions de la Perse achéménide traduit du vieux-perse, de l’élamite, du babylonien et de l'araméen. Paris 1997, S. 110 und 231–232. (elamit.net)
  • Günter Schweiger: Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften. 2 Bände. Schweiger VWT-Verlag, Taimering 1998, hier 1. Band S. 98f. und 2. Band S. 291–297.
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009. (archive.org) 2. Auflage Wiesbaden 2023. ISBN 978-3-7520-0716-9, S. 14 und 122–123.