Daddio – Eine Nacht in New York

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Film
Titel Daddio – Eine Nacht in New York
Originaltitel Daddio
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Christy Hall
Drehbuch Christy Hall
Produktion Ro Donnelly,
Terry Dougas,
Christy Hall,
Dakota Johnson,
Paris Kassidokostas-Latsis,
Emma Tillinger
Musik Dickon Hinchliffe
Kamera Phedon Papamichael
Schnitt Lisa Zeno Churgin
Besetzung

Daddio – Eine Nacht in New York (Originaltitel Daddio) ist ein Filmdrama von Christy Hall. Der Film spielt während einer einzigen Fahrt in einem Taxi durch das nächtliche New York mit Dakota Johnson als Fahrgast und Sean Penn als Taxifahrer in den Hauptrollen. Die Weltpremiere des Films erfolgte Anfang September 2023 beim Telluride Film Festival. Der Kinostart war Ende Juni 2024.

Nach ihrer Landung am New Yorker Flughafen JFK steigt eine junge Frau in ein Taxi. Eigentlich will sie einfach nur nach Hause, doch der Fahrer namens Clark beginnt mit seinem letzten Fahrgast in dieser Nacht Smalltalk und stellt ihr Fragen. Sie nennt ihm zwar nicht ihren Namen und ihr Alter, verrät aber, dass sie aus einer kleinen Stadt in Oklahoma stammt und sie eine Affäre mit einem älteren, verheirateten Mann hat, den sie „Daddy“ nennt.

Als der Verkehr zum Erliegen kommt, erzählt Clark von sich. Er war mehrmals verheiratet, gesteht seine Untreue ein und konfrontiert sie mit seinen Theorien über den Unterschied zwischen Männern und Frauen. Clark verwickelt die Frau auf der Fahrt durch die Nacht bis zu ihrer Wohnung in Midtown Manhattan mehr und mehr in philosophische Gespräche.[2][3][4]

Filmstab und Besetzung

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Sean Penn und Dakota Johnson spielen den New Yorker Taxifahrer Clark und seinen letzten Fahrgast
Sean Penn und Dakota Johnson spielen den New Yorker Taxifahrer Clark und seinen letzten Fahrgast
Sean Penn und Dakota Johnson spielen den New Yorker Taxifahrer Clark und seinen letzten Fahrgast

Regie führte Christy Hall, die auch das Drehbuch schrieb.[5] Daddio ist ihr Regiedebüt. Zuvor war Hall am Drehbuch für die Fernsehserie I Am Not Okay With This beteiligt.[2] Ursprünglich war Daddio als Theaterstück geplant, bevor Produzentin Emma Tillinger Koskoff, Produktionsdesignerin Kristi Zea und Kameramann Phedon Papamichael daran arbeiteten, einen Spielfilm daraus zu machen.[6] Filmeditorin Lisa Zeno Churgin war im Jahr 2000 für ihre Arbeit an Gottes Werk & Teufels Beitrag für einen Oscar nominiert.

Dakota Johnson und Sean Penn sind in den beiden Hauptrollen als Fahrgast und der Taxifahrer Clark zu sehen.[3] Ursprünglich war die Britin Daisy Ridley für die weibliche Hauptrolle vorgesehen.[5][7]

Hall und Johnson treten gemeinsam mit Ro Donnelly, Terry Dougas, Paris Kassidokostas-Latsis und Emma Tillinger auch als Produzentinnen des Films in Erscheinung.

Die Dreharbeiten wurden Ende November 2022 begonnen.[8] Als Kameramann fungierte der Grieche Phedon Papamichael, der zuletzt für James Mangolds Filme Le Mans 66 – Gegen jede Chance und Indiana Jones und das Rad des Schicksals und Aaron Sorkins The Trial of the Chicago 7 arbeitete.[2]

Der Brite Dickon Hinchliffe, der Komponist der Filmmusik, war zuletzt für Maggie Gyllenhaals Spielfilmdebüt Frau im Dunkeln, in dem Johnson ebenfalls in einer Hauptrolle zu sehen war, die Filmbiografie Father Stu von Rosalind Ross, die deutsch-belgische Koproduktion Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war und das Filmdrama Firebrand von Karim Aïnouz tätig.[2] Das Soundtrack-Album mit insgesamt acht Musikstücken soll am 28. Juni 2024 von Milan Records als Download veröffentlicht werden.[9]

Veröffentlichung

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Der Film feierte am 3. September 2023 beim Telluride Film Festival seine Premiere.[10] Ebenfalls im September 2023 wurde er beim Toronto International Film Festival gezeigt.[2] Im Juni 2024 wurde er beim Tribeca Film Festival und beim Sydney Film Festival vorgestellt.[11][12] Am 27. Juni 2024 kam Daddio in die deutschen und am darauffolgenden Tag in ausgewählte US-Kinos.[13][14]

Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 78 Prozent positiv.[15] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 62 von 100 möglichen Punkten.[16]

Peter Osteried, Filmkorrespondent der Gilde deutscher Filmkunsttheater, erklärt in seiner Kritik, die Möglichkeiten in einem Taxi seien begrenzt, doch Christy Hall nutze alles vorhandene Potenzial. Mal nehme die Kamera den Blickwinkel der einen, dann der anderen Figur ein, und dann sei sie praktisch wie ein weiterer Beifahrer. Der Look des Films sei aber weniger wichtig, als sein Inhalt. Zwar reiche Daddio nicht an Night on Earth von 1991 heran, in dem Jim Jarmusch eine Fahrt durch die Nacht unternimmt, doch ein sehr guter Film sei dies trotzdem. Der Film habe seine tiefsinnigen Momente, er erlaube den Figuren auch, viel von sich preiszugeben. So sehr, wie das nur einem Fremden gegenüber möglich ist, ein Gespräch, das man nicht vergisst.[17]

Walli Müller von NDR Kultur kritisiert, es falle etwas schwer zu glauben, dass eine Regisseurin sich dies Konversation zwischen der jungen Frau und dem alten weißen Mann ausgedacht hat. Zwar könne ein Taxi durchaus zum Ort ganz besonderer menschlicher Begegnungen werden, weil unter dem Schutz der Anonymität mancher einem Unbekannten mehr von sich erzählen mag als eng vertrauten Menschen, doch die penetrant selbstgefällige Art des Taxifahrers in Daddio lade kaum dazu ein. Man habe schon nach einer halben Stunde die Nase gestrichen voll von seinem Gelaber, besonders wie er über seine geschiedene Frau spricht. Sean Penn erfinde das „Mansplaining“ in dieser Rolle ganz neu.[18]

Peter Gray schreibt in seiner Kritik für theaureview.com zu der zweiten männlichen Person im Film, der ältere, verheiratete Mann den sein Fahrgast „Daddy“ nennt und ihr während der Fahrt eine Flut an anstößigen SMS-Nachrichten und ein Schwanzbild schickt, werde im Film zur dritten Figur und beschreibt ihn als eine gruselige, unsichtbare Präsenz.[19]

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Daddio – Eine Nacht in New York. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 256404).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b c d e Daddio. In: tiff.net. Abgerufen am 28. August 2023.
  3. a b Justin Kroll: Dakota Johnson And Sean Penn To Star In Christy Hall’s 'Daddio'–Hot Cannes Package. In: deadline.com, 16. Juni 2021.
  4. Peter Debruge: 'Daddio' Review: Sean Penn Takes Dakota Johnson for a Ride in Bold, Conversation-Igniting Debut. In. Variety, 3. September 2023.
  5. a b Ashley Lee: Daisy Ridley to Star in Drama 'Daddio'. In: The Hollywood Reporter, 3. Oktober 2017.
  6. Christy Piña: Dakota Johnson, 'Daddio' Team on Making an „Impossible Film“. In: The Hollywood Reporter, 11. Juni 2024.
  7. Jeff Sneider: Dakota Johnson Replaces Daisy Ridley in Indie Movie 'Daddio' Starring Sean Penn. In: collider.com, 16. Juni 2021.
  8. Roger Friedman: Sean Penn, Dakota Johnson Begin Shooting „Daddio“ This Week in NY From New Hot Director-Writer Christy Hall. In: showbiz411.com, 30. November 2022.
  9. 'Daddio' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 27. Juni 2024.
  10. Pete Hammond: 50th Telluride Film Festival Lineup: Alexander Payne’s 'The Holdovers', Emerald Fennell’s 'Saltburn', 'Nyad', 'Rustin', 'Wildcat' And More. In: deadline.com, 30. August 2023.
  11. Daddio. In: tribecafilm.com. Abgerufen am 18. April 2024.
  12. Daddio. In: sff.org. Abgerufen am 8. Mai 2024.
  13. https://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm
  14. https://www.the-numbers.com/movie/Daddio-(2024)#tab=summary
  15. Daddio. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  16. Daddio. In: Metacritic. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  17. Peter Osteried: Daddio. In: programmkino.de. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  18. Walli Müller: Kinofilm „Daddio“: Schwer erträgliches Kammerspiel mit Star-Besetzung. In: NDR Kultur, 27. Juni 2024.
  19. https://www.theaureview.com/watch/daddio-sydney-film-festival-review/