Der Klammer-Woelki

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Die Großplastik Der Klammer-Woelki zählt zu den Hauptwerken des Künstlers Jacques Tilly. Sie stammt aus dem Jahr 2023 mit Vorarbeiten aus dem Jahr 2020 und steht im thematischen Zusammenhang mit dem sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der römisch-katholischen Kirche. Seit 2024 hat die Plastik ihren Standort im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

Der Klammer-Woelki bei der Aufnahme in das Haus der Geschichte mit Künstler Jacques Tilly (links) und Sammlungsdirektor Manfred Wichmann (rechts) (2024)

Die Plastik hat eine Länge von 500 cm, eine Breite von 100 cm und eine Höhe von 270 cm. Sie besteht aus Pappmaschee und zeigt den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, wie er sich krampfhaft an einen Turm des Kölner Doms fest hält. Symbolhaft steht dies für das Festhalten an seinem Amt als Kardinal. Der Dom droht auseinanderzubrechen, weil an Woelki der Missbrauchsskandal in Person des Teufels zerrt. Die Symbolik geht zurück auf ein Papstzitat, das die Ursache für den sexuellen Missbrauch von Klerikern an Kindern und Jugendlichen im Teufel sah.[1][2]

Das Original ist im Besitz des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

Entwurf der Plastik Der Klammer-Woelki als Karikatur in der hpd-Reihe „Spott sei Dank“ (2020)

Im Jahr 2020 veröffentlichte Tilly einen Entwurf der Plastik als Karikatur in der hpd-Reihe „Spott sei Dank“.[3] Im Düsseldorfer Rosenmontagszug 2023 wurde die Plastik erstmals auf einem Karnevalswagen öffentlich gezeigt. Anschließend wurde sie von der Giordano-Bruno-Stiftung erworben und in einer Kunstaktion im Juli 2023 in Köln auf der Domplatte eingesetzt, um mit Betroffenen des Missbrauchs gegen das Verhalten des Kardinals zu demonstrieren.[4] Die Aktion erfuhr ein breites Medienecho.[1][2][5][6] Die Rheinische Post veröffentlichte 18 Bilder, die den Bau und den Einsatz der Plastik zeigen.[7]

Im August 2024 erfolgte die Aufnahme der Plastik in das „Haus der Geschichte“. Dies sei eine Ehre für den Düsseldorfer Karneval und seinen Wagenbaumeister, so die Rheinische Post. Manfred Wichmann, Sammlungsdirektor der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, sagte anlässlich der Aufnahme im August 2024: „Nun haben wir ein Exponat, mit dem wir die Dimension des Missbrauchskandals sehr aussagekräftig darstellen können.“[8]

Einzelnachweise

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  1. a b Christina Zühlke: Protestaktion gegen Woelki in Köln: Der klammernde Kardinal. Tagesschau, 30. Juni 2023, abgerufen am 3. August 2024.
  2. a b Gisa Bodenstein: Teufelsdarstellung empört Kölner Dom-Besucher. In: hpd.de. 5. Juli 2023, abgerufen am 3. August 2024.
  3. Spott sei Dank! In: hpd.de. 30. Oktober 2020, abgerufen am 3. August 2024.
  4. Der Zappel-Woelki. In: giordano-bruno-stiftung.de. 5. Juli 2023, abgerufen am 3. August 2024.
  5. Teufel zerrt am Erzbischof: Woelki-Kritiker protestieren am Dom gegen Kardinal mit Tilly-Wagen. In: ksta.de. 30. Juni 2023, abgerufen am 3. August 2024.
  6. Holt der Teufel den Kardinal? – Woelki-Karnevalswagen vor dem Dom. t-online.de, 1. Juli 2023, abgerufen am 3. August 2024.
  7. Uwe-Jens Ruhnau: Düsseldorfs Wagenbauer Jacques Tilly: So entstand der Woelki-Wagen für das Haus der Geschichte. In: Rheinische Post. 2. August 2024, abgerufen am 3. August 2024.
  8. Uwe-Jens Ruhnau: Transport nach Bonn: Tilly-Wagen zu Woelki ist jetzt im Haus der Geschichte. In: Rheinische Post. 2. August 2024, abgerufen am 3. August 2024.