Desulfuromonas

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Desulfuromonas
Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Deltaproteobacteria
Ordnung: Desulfuromonadales
Familie: Desulfuromonadaceae
Gattung: Desulfuromonas
Wissenschaftlicher Name
Desulfuromonas
Pfennig and Biebl 1977

Desulfuromonas ist eine Gattung von Bakterien. Es sind Schwefelatmer, durch die Reduktion von elementarem Schwefel (S0) wird Energie gewonnen, welche in den weiteren Stoffwechsel umgesetzt wird.[1]

Der Name leitet sich von latein sulfur für Schwefel und griechisch monas für Einzeller (Monade) ab.

Die Zellen von Desulfuromonas sind gerade oder leicht gekrümmte Stäbchen mit 0,3–0,9 × 1,0–4,0 Mikrometer. Einige Arten sind durch ein einzelnes Flagellum beweglich, z. B. Desulfuromonas acetoxidans und D. acetexigens. Die Art D. svalbardensis ist peritrich begeißelt. Andere Arten besitzen auch keine Flagellen und sind unbeweglich, wie z. B. D. palmitatis und D. carbonis[2]. Alle Arten sind strikt anaerob, sie können keinen Sauerstoff tolerieren und leben daher nur in sauerstofffreien Bereichen von z. B. Salzseen, Brackwasser, Süßwasser und Meeren. Die Gram-Test verläuft negativ. Dauerstadium wie z. B. Sporen werden nicht gebildet.

Desulfuromonas zählt zu den schwefelreduzierenden Bakterien. Einfache organische Verbindungen wie Acetat dienen als Elektronendonatoren innerhalb der Atmungskette im Energiestoffwechsel und als Baustoffquellen. Elementarer Schwefel dient als Elektronenakzeptor. Hierbei werden durch die Oxidation der organischen Verbindungen Elektronen in eine Elektronentransportkette gebracht. Es wird eine protonenmotorische Kraft erzeugt, wodurch schließlich ATP gebildet wird. Der Schwefel nimmt als Elektronenakzeptor die Elektronen wieder auf und wird hierbei zu Schwefelwasserstoff (H2S) reduziert. Man spricht auch von der Schwefelatmung. Desulfuromonas kann u. a. folgende Schwefelverbindungen als Elektronenakzeptor verwenden: Elementarer Schwefel, verschiedene Polysulfide und Cystin.[1] Sulfat und Sulfit kann es nicht verwenden. Neben Acetat können auch z. B. Ethanol, Pyruvat, Laktat und Glutamat als organische Stoffe zur Elektronendonatoren dienen.[1] Durch die Reduktion von Schwefel zu Schwefelwasserstoff ist Desulfuromonas wichtig im Schwefelkreislauf der Erde.

Einige Arten können außer elementaren Schwefel auch Mangan(IV) und Eisen(III) als Elektronenakzeptor nutzen.[1] Hierzu zählt z. B. D. carbonis[2].

Die Gattung Desulfuromonas zählt zu der Familie der Desulfuromonadaceae in der Ordnung der Desulfuromonadales, die zur Klasse der Deltaproteobacteria gehört.[3] Es folgt eine Liste einiger Arten (Stand: 15. Januar 2019):

Einzelnachweise

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  1. a b c d George M. Garrity (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 2: The Proteobacteria. Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria. Springer, New York 2005, ISBN 0-387-24145-0.
  2. a b Thuy T. An und Flynn W. Picardal: Desulfuromonas carbonis sp. nov., an Fe(III)-, S0- and Mn(IV)-reducing bacterium isolated from an active coalbed methane gas well. In: International Journal of Systematic Bacteriology, 65, 2015, S. 1686–1693. doi:10.1099/ijs.0.000159
  3. J. P. Euzéby: List of Prokaryotic Names with Standing in NomenclatureGattung Desulfuromonas (Stand: 1. Juni 2015)