Deutsch-Land-Wirtschaft

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Deutsch-Land-Wirtschaft (kurz DLW) ist eine im Jahr 2024 gegründete deutsche politische Partei, die sich als Interessenvertretung für Landwirte, den Mittelstand und die ländliche Bevölkerung versteht. Die Partei wurde als Reaktion auf die Bauernproteste des Jahres 2023 gegründet und trat erstmals zur Landtagswahl in Brandenburg 2024 an.

Die DLW entstand im Jahr 2024 aus den Bauernprotesten des Vorjahres, die sich gegen politische Maßnahmen richteten, welche die Landwirtschaft und den ländlichen Raum beeinträchtigten. Der Landesvorsitzende der Partei, Thomas Essig, bekannt als "der Bauer aus der Mark", betonte die Notwendigkeit einer eigenständigen politischen Vertretung für Landwirte und den ländlichen Raum. Der Bundesvorsitzende Benjamin Meise erklärte, dass sich die Partei vorerst auf die Landtagswahl in Brandenburg konzentrieren werde, eine bundesweite Ausweitung der politischen Aktivitäten jedoch angestrebt sei.[1]

Die Partei „Deutsch|Land|Wirtschaft“ (DLW), gegründet von Landwirten nach Bauernprotesten, setzt sich hauptsächlich für die Interessen der Agrarwirtschaft ein, wie z. B. die Beibehaltung von Subventionen für Agrardiesel. Sie schürt Ängste vor Migranten, lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab und ist offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD. Führende Mitglieder der DLW sind in rechtspopulistischen Kreisen aktiv und äußern sich kritisch zu Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Ihr Parteiprogramm zeigt kaum Lösungen für ökologische Probleme und ignoriert den Klimawandel vollständig.[2][3]

Das Wahlprogramm der DLW konzentriert sich auf mehrere Schwerpunkte, die vor allem die Landwirtschaft und den ländlichen Raum betreffen:

  • Landwirtschaft: Die DLW fordert die Rücknahme der Steuererhöhung auf Agrardiesel und setzt sich für die Umsetzung des Landwirtschaftsgesetzes von 1955 ein. Zudem möchte die Partei Elemente der regenerativen Landwirtschaft stärker fördern.[3]
  • Ländlicher Raum: Die Partei plant, die Infrastruktur im ländlichen Raum zu verbessern, insbesondere in den Bereichen Mobilität, Versorgung und Kultur. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Ausgleich zwischen dem Erhalt von Kulturlandschaften und den Anforderungen der Energiewende.
  • Umweltschutz: Die DLW befürwortet eine "ideologiefreie" Umweltpolitik, die auf eine verursachergerechte Eindämmung von Umweltschäden abzielt und Konflikte zwischen verschiedenen Lebensräumen harmonisieren möchte.[3]
  • Soziales: Die DLW spricht sich für einen "geschärften Sozialstaat" aus, der Leistung belohnt und gleichzeitig den spezifischen Problemen von Landwirten, wie Arbeitsunfähigkeit und Alter, Rechnung trägt. Zudem betrachtet sie Zuwanderung als wertvolle Ergänzung für den landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt.
  • Direkte Demokratie: Die DLW plädiert für den Ausbau der direkten Demokratie durch verstärkte basisdemokratische Entscheidungsprozesse und die Verbesserung der politischen Bildung.

Die Partei positioniert sich als Mitte-Partei und distanziert sich von extremen Ideologien. Sie betont die Bedeutung von Ausgewogenheit, Vernunft und sachlichem Dialog in der politischen Arbeit.[3][2]

Die DLW tritt bei der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September 2024 erstmals an. Sie plant, in allen 44 Wahlkreisen des Bundeslandes Direktkandidaten aufzustellen. Ob die Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringen und in den Landtag einziehen wird, bleibt abzuwarten.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Landtagswahlen: Neue Bauern-Partei zugelassen. Abgerufen am 15. August 2024 (deutsch).
  2. a b Jost Maurin: Neue Bauernpartei DLW: Hauptsache Subventionen für Bauern. In: Die Tageszeitung: taz. 18. Juli 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 15. August 2024]).
  3. a b c d Patrick Pehl: Das will die DLW. In: agrarzeitung. Abgerufen am 15. August 2024.