Deutsche Tischtennis-Meisterschaft 1938

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 8. nationale Deutsche Tischtennis-Meisterschaft – damals Bundesspiele genannt – fand vom 28. bis 30. Juli 1938 in Breslau im Rahmen des Deutschen Turn- und Sportfestes statt. Spiellokal war die Turnhalle des Hochschulinstituts für Leibesübungen.

Gegenüber den Meisterschaften aus den Vorjahren ergaben sich einige Änderungen. In den Einzelwettbewerben wurde eine B-Klasse für schwächerer Spieler ausgespielt. Zudem wurden Trostrunden geschaffen, für die sich solche Aktive melden durften, die in den Einzelwettbewerben in einer der ersten beiden Runden ausschieden. Die Mannschaftswettbewerbe Gaumeisterschaften wurden wie früher ausgespielt. Zudem verschoben sich die Spielstärkeverhältnisse, weil infolge des Anschlusses Österreichs die österreichischen Spieler und Spielerinnen teilnahmen und die von vornherein als Favorit galten. Zum wiederholten Male gab es keine Doppel- und Mixedspiele.

Den Titel holten Karl Sediwy im Einzel bei den Herren und Trude Pritzi bei den Damen. Doppel- und Mixedwettbewerbe wurden nicht ausgetragen, dafür allerdings Meisterschaften für Herren- und Damen-Bezirksmannschaften („Gaumeisterschaft“). In beiden Bewerben gewann der neue Gau 17 Ostmark (Österreich).

Im Endspiel der Damen zwischen Pritzi und Annemarie Matthäs dominierte das Sicherheitsspiel. Pritzi verlor den ersten Satz, gewann die beiden nächsten Sätze durch Abbruch wegen Zeitüberschreitung mit 19:2 und 19:18. Den vierten Satz verlor sie mit 15:21. Der Entscheidungssatz wurde wieder wegen Zeitüberschreitung beim Stande von 8:5 abgebrochen, was Pritzi den Titel sicherte.

Medaillenplätze
Platz Herreneinzel Dameneinzel Gaum. Herren Gaum. Damen
1 Karl Sediwy Trude Pritzi Ostmark Mittelrhein
2 Hanns Welter Annemarie Matthäs Ostmark Sachsen
3 Ferdinand Schuech Mona Rüster
3 Erwin Kaspar Ottilie Ratschker
  2. Runde 3. Runde 4. Runde 5. Runde Schlussrunde
                                     
 Karl Sediwy 3              
 Paul Benthien 1  
 Karl Sediwy 3
   Erwin Münchow 0  
 Erwin Münchow 3
 Poschmann 1  
 Karl Sediwy 3
   Rudolf Schwager 0  
 Rudolf Schwager 3    
 Böhm 1  
 Rudolf Schwager 3
   H. Benkert kl.  
 H. Benkert 3
 Herbert Elsholz 0  
 Karl Sediwy 3
   Erwin Kaspar 1  
 Erwin Kaspar 3
 Willi Kassler 2  
 Erwin Kaspar 3
   Helmuth Hoffmann 0  
 Helmuth Hoffmann 3
 Küver 1  
 Erwin Kaspar 3
   Herbert Wunsch 0  
 Herbert Wunsch 3    
 Erwin Braun 0  
 Herbert Wunsch 3
   Erich Deisler 1  
 Erich Deisler 3
 Mader 0  
 Karl Sediwy 3
   Hanns Welter 0
 Hanns Welter 3
 Otto Eckl 1  
 Hanns Welter 3
   Heinz Benthien 0  
 Heinz Benthien 3
 Heinz Raack 0  
 Hanns Welter 3
   Seidel 0  
 Seidel 3    
 Horr 0  
 Seidel 3
   Helmut Ulrich 0  
 Helmut Ulrich 3
 Peters 1  
 Hanns Welter 3
   Ferdinand Schuech 1  
 Ferdinand Schuech 3
 Liebig 1  
 Ferdinand Schuech 3
   Fiedler 2  
 Fiedler 3
 Hoth 0  
 Ferdinand Schuech 3
   Dieter Mauritz 1  
 Dieter Mauritz 3    
 Hampf 0  
 Dieter Mauritz 3
   Rudolf Diwald 0  
 Rudolf Diwald 3
 Diehl 0  
Einige Ergebnisse aus der Vorrunde und 1. Runde
Horr (Wien) Götz Meschede 3
Otto Eckl Hans Kiack 3
Liebig (Stuttgart) Hartmann (Breslau) 3
Mader (Danzig) Kunze (Erfurt) 3

Die Trostrunde sah eine Endspielsieg von Schardt (Dortmund) gegen Ludwig Strixner (München). In der B-Klasse siegte Willomitzer vor Boschanig (beide aus Graz). Im Widerspruch zur Ausschreibung gab es ein Seniorenturnier, das Kurt Krause (Göttingen) vor Sauer (Görlitz) für sich entscheid.

  1. Runde 2. Runde 3. Runde 4. Runde Schlussrunde
                                     
 Trude Pritzi 3              
 Gerdi Schwarz (Hagen) 0  
 Trude Pritzi 3
   Eva Krebsbach 0  
 Eva Krebsbach[1] 3
 Langer 0  
 Trude Pritzi 3
   Weber 0  
 Weber 3    
 Richter (Dresden) 2  
 Weber 3
   Schmidt 1  
 Schmidt 3
 Schönwiese II 0  
 Trude Pritzi 3
   Mona Mueck 1  
 Mona Mueck 3
 Ruzicka 0  
 Mona Mueck 3
   Fröhlich 2  
 Fröhlich 3
 Berti Capellmann 2  
 Mona Mueck 3
   Rösel Fahlbusch 2  
 Rösel Fahlbusch 3    
 Heinrich 0  
 Rösel Fahlbusch 3
   von Normann 2  
 von Normann 3
 Senta Krebsbach[1] 0  
 Trude Pritzi 3
   Annemarie Matthäß 2
 Annemarie Matthäß 3
 Meta Elias 0  
 Annemarie Matthäß 3
   Seifert 0  
 Seifert 3
 Mentzschel 2  
 Annemarie Matthäß 3
   Annemarie Schulz 0  
 Annemarie Schulz 3    
  0  
 Annemarie Schulz 3
   Grzeja kl  
 Grzeja 3
  0  
 Annemarie Matthäß 3
   Ottilie Ratschker 0  
 Ottilie Ratschker 3
 Poschmann 0  
 Ottilie Ratschker 3
   Dunker 1  
 Dunker 3
 Fischer 1  
 Ottilie Ratschker 3
   Anita Felguth 0  
 Anita Felguth 3    
 Gonschorek 2  
 Anita Felguth 3
   Spangenberger 1  
 Spangenberger 3
 Fiedler 1  

Die Trostrunde endete mit einem Endspielsieg von Spangenberger gegen Schmidt. In der B-Klasse siegte Baacke (Braunschweig) vor Deutschmann (Wien).

Hier kämpften Bezirks-Mannschaften um die nationale deutsche Meisterschaft.

Bezirks-Herrenmannschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16 Gau-Mannschaften traten an, lediglich Gau 16 Westfalen fehlte. Sie wurden in vier Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe spielte Jeder gegen Jeden, es wurden jeweils zwei Einzel und bei Gleichstand noch ein Doppel ausgespielt. Die vier Gruppenteams ermittelten in einer Jeder-gegen-Jeden-Runde den Sieger, wobei in jedem Spiel zwei Einzel und ein Doppel ausgetragen wurden. Die vier Gruppenersten ermittelten im Halbfinale die Endspielteilnehmer:

1. Gau 17 Ostmark / Deutsch-Österreich   Karl Sediwy, Ferdinand Schuech, Otto Eckl
2. Gau 11 Mittelrhein                    Helmuth Hoffmann, Hanns Welter
3. Gau 7 Nordmark                        Heinz Benthien, Erich Deisler
3. Gau 10 Niederrhein                    Dieter Mauritz, Helmut Ulrich

Bezirks-Damenmannschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zehn Gau-Mannschaften wurden ebenfalls in vier Gruppen aufgeteilt. Die Gruppenersten ermittelten im Halbfinale die Endspielteilnehmer:

1. Gau 17 Ostmark / Deutsch-Österreich   Trude Pritzi, Ottilie Ratschker
2. Gau 5 Sachsen                         Schmidt, Annemarie Matthäß
3. Gau 2 Pommern
3. Gau 3 Brandenburg / Berlin            Annemarie Schulz, Anita Felguth

In den damaligen Berichten wurden meist keine Vornamen genannt, dafür aber oft die Herkunft. Zudem legte man bei Frauen Wert auf die Angabe des Familienstandes. So unterschied man streng Frl. Mustermann von Frau Mustermann. Daher fehlen in den obigen Aufstellungen oft die Vornamen, sie sind heute auch insbesondere bei unbekannteren Aktiven kaum noch zu ermitteln.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b eine Schwester von Astrid Hobohm