Dick Schoof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dick Schoof (2016)

Hendrikus Wilhelmus Maria „Dick“ Schoof (* 8. März 1957 in Santpoort, Velsen) ist ein niederländischer hoher Beamter. Er ist Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten der Niederlande. Seit dem 1. März 2020 ist er Generalsekretär im Ministerium für Justiz und Sicherheit (Ministerie van Justitie en Veiligheid). Zuvor war er Generaldirektor des Allgemeinen Nachrichten- und Sicherheitsdienstes (AIVD) und Nationaler Koordinator für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit (NCTV).

Schoof wurde im niederländischen Dorf Santpoort in der Gemeinde Velsen geboren. Er studierte von 1975 bis 1982 Stadt- und Regionalplanung an der Radboud-Universität Nijmegen und arbeitete anschließend beim Verband der niederländischen Gemeinden (Vereniging van Nederlandse Gemeenten). 1988 wurde er Beamter im Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft (Ministerie van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap), wo er verschiedene Positionen innehatte. 1996 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär im Justizministerium ernannt.

Danach wurde Schoof zum Leiter mehrerer Justiz- und Sicherheitsdienste ernannt. So war er von 1999 bis 2003 Generaldirektor des Einwanderungs- und Einbürgerungsdienstes (Immigratie en Naturalisatiedienst) und spielte am Ende dieses Zeitraums als Projektgeneraldirektor eine wichtige Rolle bei der Reform der Einwanderungsgesetzgebung. Von 2003 bis 2010 war er Generaldirektor Öffentliche Ordnung und Sicherheit im Ministerium für Inneres und Königreichsbeziehungen (Ministerie van Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties). 2010 wurde Schoof zum Generaldirektor für die Polizei im Justizministerium. Als Generaldirektor der Polizei war er während der Umstrukturierung der Polizei von einer Reihe regionaler Organisationen zu einer einzigen nationalen Polizei verantwortlich. Im März 2013 trat er die Nachfolge von Erik Akerboom als Nationaler Koordinator für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit (Nationaal Coördinator Terrorismebestrijding en Veiligheid) an. Als Leiter der nationalen Terrorismusbekämpfungseinheit wurde er kritisiert, weil er versucht haben soll, die Ermittlungen zum Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug 17 zu beeinflussen.[1]

Im November 2018 übernahm Schoof als Nachfolger von Rob Bertholee die Stelle des Generaldirektors des Allgemeinen Nachrichten- und Sicherheitsdienstes (Algemene Inlichtingen- en Veiligheidsdienst). Im März 2020 wurde Schoof zum neuen Generalsekretär im Ministerium für Justiz und Sicherheit, der höchsten nicht-politischen Position im Ministerium, ernannt.

Schoof war bis 2020 Mitglied der Partij van de Arbeid (PvdA).[2]

Im Zuge der Koalitionsverhandlungen nach der Parlamentswahl 2023 wurde im Mai 2024 bekannt, dass die niederländischen Koalitionsparteien PVV, VVD, NSC und BBB ihn für die Rolle des Ministerpräsidenten nominiert haben.[3] Das Kabinett Schoof soll ab Ende Juni 2024 die Regierung bilden.

Commons: Dick Schoof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mark Lievisse Adriaanse: Topambtenaar Schoof wilde MH17-onderzoek beïnvloeden. In: NRC Handelsblad. 8. Februar 2019, abgerufen am 28. Mai 2024 (niederländisch).
  2. Schoof was 30 jaar lid van PvdA, mist nu verbinding met partij. In: Reformatorisch Dagblad. 28. Mai 2024, abgerufen am 28. Mai 2024 (niederländisch).
  3. Ex-Geheimdienstchef Schoof wird niederländischer Ministerpräsident. In: handelsblatt.com. 28. Mai 2024, abgerufen am 28. Mai 2024.