Diepoltshof
Diepoltshof Stadt Nabburg
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 12° 8′ O | |
Höhe: | 485 m | |
Einwohner: | 35 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92507 | |
Vorwahl: | 09433 | |
Lage von Diepoltshof in Bayern
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Diepoltshof ist ein Ortsteil der Stadt Nabburg im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diepoltshof liegt 350 Meter nordwestlich der Bundesautobahn 6 und ungefähr 4 Kilometer westlich von Nabburg. Etwa 400 Meter östlich von Diepoldshof entspringt der Ebertsbierlbach und fließt Richtung Südwesten an Diepoltshof vorbei.[2][3]
Durch Diepoltshof führte eine alte Handelsstraße. Sie wurde im Volksmund „Zigeunerweg“ oder auch „Steinköppel“ genannt. Sie verlief von Amberg über Moos – Hiltersdorf – Holzhaus – Kohlmühle – Etsdorf – Inzendorf – Brudersdorf – Diepoltshof nach Nabburg und weiter nach Böhmen.[4]
Südlich von Diepoltshof liegt etwa 30 Meter tief in Nord-Süd-Richtung ein Flussspatvorkommen. In den 1970er Jahren wurde hier ein alter Schacht entdeckt. Er wurde für einige Jahre mit Hilfe eines Baggers ausgebeutet, dann aber wieder geschlossen.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Burggeding des Pfalzgrafs Ruprecht III. aus dem Jahr 1379 wurde Diepoltshof (auch: Diepoltzhoff) als zum Stadt- und Steuerbereich Nabburg gehörig erwähnt.[6][7]
Im Salbuch von 1473 wurde Diepoltshof mit einer Steuer von 5 Schilling und 25 Pfennig aufgeführt.[8] Im Salbuch von 1513 war Diepoltshof mit 1 Hof, Jägergeld jährlich von 3 Höfen und 2 Halbhöfen verzeichnet.[9]
Während des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Region einen Bevölkerungsrückgang. 1500, 1523, 1583 hatte Diepoltshof 5 Untertanen, 1631 und 1712 waren es 4. Die Kriegsaufwendungen betrugen 736 Gulden.[10]
Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Diepoltshof mit 2 ganzen Höfen, einem Dreiviertelhof und 2 Halbhöfen. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Diepoltshof 3 ganze Höfe, ein Halbhof, 1 Gut, 5 Pferde, 6 Ochsen, 13 Kühe, 14 Rinder, 5 Schweine, 75 Schafe und eine Steuer von 18 Gulden und 21½ Kreuzer eingetragen.[9] Zusätzlich zur Gutsherrschaft Schwarzenfeld gehörig ein Anwesen laut Steuerbuch von 1630 mit 2 Ochsen, 1 Pferd, 3 Kühen, 4 Rindern, 1 Schwein, 2 Frischlingen, und einer Steuer von 3 Gulden und 39½ Kreuzer.[11]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Diepoltshof mit 5 Anwesen, 6 Häusern und 6 Feuerstätten. Zusätzlich zu Schwarzenfeld gehörig ein Anwesen mit einem Haus und einer Feuerstätte. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Diepoltshof mit 5 Herdstätten, 2 Inwohnern und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. Zusätzlich zu Schwarzenfeld gehörig eine Herdstätte. 1792 hatte Diepoltshof 6 hausgesessene Amtsuntertanen. Zusätzlich zu Schwarzenfeld gehörig ein hausgesessener gutsherrschaftlicher Untertan. 1808 gab es in Diepoltshof 5 Anwesen und ein Hirtenhaus.[9][11]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Diepoltshof kam zur Obmannschaft Brudersdorf. Zur Obmannschaft Brudersdorf gehörten: Brudersdorf, Diepoltshof, Passelsdorf, Lissenthan, Etzelhof, Bergelshof und Ödhof[12][13].
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Diepoltshof zum Steuerdistrikt Brudersdorf. Der Steuerdistrikt Brudersdorf bestand aus den Dörfern Brudersdorf, Passelsdorf und Diepoltshof und der Einöde Oedhof[12]. Er hatte 26 Häuser, 155 Seelen, 230 Morgen Äcker, 100 Morgen Wiesen, 110 Morgen Holz, 3 Weiher, 12 Morgen öde Gründe und Wege, 1 Pferd, 16 Ochsen, 36 Kühe, 50 Stück Jungvieh, 100 Schafe und 24 Schweine.[14]
1819 gehörte Diepoltshof zum Patrimonialgericht Schwarzenfeld, das bis 1848 Bestand hatte und dann an den Staat fiel.[15]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Diepoltshof zur Ruralgemeinde Brudersdorf. Die Gemeinde Brudersdorf bestand aus den Ortschaften Brudersdorf mit 10 Familien, Passelsdorf mit 9 Familien, Diepoltshof mit 7 Familien, Ödhof mit einer Familie[12], Lissenthan mit 10 Familien, Etzelhof mit 7 Familien und Bergelshof mit 6 Familien.[16] Die Gemeinde Brudersdorf blieb bis 1972 bestehen und wurde dann nach Nabburg eingegliedert.[17]
Diepoltshof gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Filialkirche Brudersdorf der Pfarrei Nabburg, Dekanat Nabburg.[18][19][20] Zur Filialkirche Brudersdorf, gehörten neben Brudersdorf noch Legendorf, Etzelhof, Lissenthan, Diepoltshof, Passelsdorf, Obersteinbach, Fraunberg, Ragenhof und Windpaißing.[18]
Einwohnerentwicklung ab 1819
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1819 | 7 Familien | k. A.[16] |
1828 | 50 | 7[21] |
1838 | 48 | 7[19] |
1864 | 63 | 36[22] |
1875 | 50 | 35[23] |
1885 | 56 | 9[24] |
1900 | 70 | 8[25] |
1913 | 53 | 7[20] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 55 | 7[26] |
1950 | 55 | 7[27] |
1961 | 37 | 6[28] |
1964 | 50 | 7[21] |
1970 | 34 | k. A.[29] |
1987 | 23 | 6[30] |
2011 | 35 | k. A.[1] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b Diepoltshof bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b Diepoltshof bei bavarikon.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 9, 10
- ↑ Grube Diepoltshof bei mineralienatlas.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 107
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 315
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 75
- ↑ a b c Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 296
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 87
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 357
- ↑ a b c Ödhof bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 397
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 389
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 412
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 183 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 352 (Digitalisat).
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 417
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 857 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 863 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 733 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 542 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 139 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 276 (Digitalisat).