Dieter Theuer
Dieter Theuer (* 6. Oktober 1933 in Berlin; † 16. Januar 2022 in Heilbronn)[1] war ein deutscher Gastroenterologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Abitur erlangte Theuer 1952 an der Franz-Mehring-Schule Berlin. Anschließend studierte er von 1952 bis 1957 Humanmedizin an der Humboldt-Universität zu Berlin[2] und promovierte 1958 mit einer Dissertation Zur Behandlung der Ösophagusdivertikel. Facharzt für Innere Medizin wurde er 1964 und für Gastroenterologie 1966. Theuer war mit der Radiologin und Stahlentherapeutin Dr. med. Dorothea E. Theuer, geb. Mosenthin, verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder.
Theuer arbeitete an der zur Humboldt-Universität gehörenden Charité in Berlin.[3] Bereits 1964 benutzte er die Neuentwicklung eines Glasfaser-Endoskopes (Fiberscope) nach Hirschowitz an der Charité zu Berlin für die studienmäßige Untersuchung von Krankheiten des oberen Gastrointestinaltraktes.[4] 1973 flüchtete er aus Ost-Berlin mit seiner Frau und den beiden Kindern aus humanistisch-christlicher Grundhaltung.[5]
In Heilbronn führte er das Institut für Praktische Gastroenterologie von 1978 bis 1999 als Überweisungspraxis,[6] von 2000 bis 2013 betrieb er am Klinikum der Universität Heidelberg Forschungen zur Hepatologie[7] und war gleichzeitig Konsultant für Medizinrecht.[8]
Er veröffentlichte über 200 wissenschaftliche Publikationen, Vorträge, Buchbeiträge und Monographien.[9]
Sein 1972 erschienenes Buch über Leber- und Gallenwegserkrankungen war seinerzeit ein Standardwerk.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Traueranzeigen von Dieter Theuer | www.trauerundgedenken.de. Abgerufen am 14. März 2022 (deutsch).
- ↑ Dieter Theuer: Serumtransaminasen und Leberhistologie; Deutsche Ges.wes. 18, 51 (1963), 2230–2838
Peter Lange, Sabine Roß: 17. Juni 1953 – Zeitzeugen berichten; LIT-Verlag Münster, 2004; ISBN 3-8258-7685-3; S. 106–108 - ↑ Dieter Theuer u. a.: Begleitkrankheiten und Todesursachen bei Leberzirrhosen; Dt. Ges. wes. 22, 43 (1967), 2110–2121
- ↑ Dieter Theuer u. a.: Gastroscopy using a glass-fiber device (the Hirschowitz fiberscope); Dtsch. Gesundheitsw. 1968 Aug.15; 23 (33) 1537–1542, PMID 5685935 (PubMed-indexed for MEDLINE).
- ↑ Klaus-Dieter Müller: Zwischen Hippokrates und Lenin; Deutscher Ärzte-Verlag Köln, 1994; ISBN 3-7691-0827-2; S. 168–184
- ↑ Dieter Theuer, Dorothea E. Theuer: Ambulatory diagnosis and therapy of ulcerative colitis; Fortschr. Med. 99, 36 (1981), 1434–1437
Dieter Theuer: Lebertransplantation – Der Transplantationsindex; Dt. Med. Wschr. 112, 47 (1987), 1836–1838 - ↑ Hendrik D. Bläker, Dieter Theuer, Herwart F. Otto: Pathology of liver cirrhosis and Portal Hypertension; Radiol. 41, 10 (2001), 833–839
- ↑ Dieter Theuer, Markus Wolfgang Büchler: Chirurgie des Retroperitoneums; in: Jürgen Bauch u. a. (Hrsg.): Behandlungsfehler und Haftpflicht; Springer Verlag, Heidelberg, 2011; ISBN 978-3-642-05371-9; S. 253–260
Dieter Theuer u. a.: Haftungsrecht; in: Chir. 83,1 (2012), S. 54–64
Jutta Dillschneider, Dieter Theuer u. a.: Patientenrechtegesetz; in: Chir. 84,4 (2013), S. 325–326 - ↑ Dieter Theuer: Infektionskrankheiten; in Harald Dutz, Hellmuth Kleinsorge, Friedrich-Horst Schulz (Hrsg.): Diagnose und Differentialdiagnose innerer Krankheiten, Teil 2. Fischer Verlag Jena, 1969; DNB 456446990; G. Fischer, Stuttgart, 1969; DNB 945979010; S. 597–647
Dieter Theuer: Der „gute Arzt“; in: Peter-Michael Hax, Thomas Hax-Schopenhorst (Hrsg.): Kommunikation mit Patienten. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2012; ISBN 978-3-17-021613-6; S. 17–35 - ↑ Dieter Theuer: Leber- und Gallenwegserkrankungen; Fischer Verlag, Jena und Stuttgart, 1972; ISBN 3-437-10279-6
Bärbel Kriesche: THEUER-Index, Bedeutung für die Zeitpunktwahl zur Lebertransplantation; Medizinische Doktorarbeit, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1991
Personendaten | |
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NAME | Theuer, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gastroenterologe |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1933 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 16. Januar 2022 |
STERBEORT | Heilbronn |