Diskussion:30-m²-Schärenkreuzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kungl. Swenska Segel Sällskapets 100-årshistoria 1830-1930 Henning Haglind, Erik Pallin Stockholm 1.Juli 1930 2006/07 übersetzt von Paul Brauns und Christoph Geyer

Zum Verständnis: Der Text ist in einer für den heutigen Leser etwas schwerfälligen Art zu formulieren abgefasst. Um aber den Geist der Geschichte weitgehend zu erhalten habe ich alles, was das Verständnis nicht behindert beibehalten und eigene Anmerkungen deutlich [hervorgehoben].

1. Die Entwicklung der Schärenkreuzerregel erfolgte nicht als Reaktion auf die Benzon´sche "Meter-Regel" von 1908 ( später R-Klassen), sondern bereits früher als Reaktion auf die für schnelle Flossenkielboote untaugliche "Cubic-Rule".

Zitat: "Die Wettfahrt auf dem Kanholmsfjärd am 2. August 1896 könnte gewissermaßen als das erste Datum in der Geschichte der Schärenkreuzerregel genannt werden. Die Wettsegelmaschinen hatten sich damals auf der Regatta-Bahn versammelt. In der kleinsten Klasse, um ca. 30 m2, sollte der kräftig gebaute Kutter „AJ“ mit verhältnismäßig großer Verdrängung versehen, gegen das leicht gebaute, mit Flosse und Wulstkiel ausgerüstete finnische Boot ROULETTE in Wettstreit treten. SIGRUN, ein Boot mit Formen und Scantlings ähnlich denen einer 6mR-Yacht der 1930er Jahre, sollte einen ungleicheren Kampf gegen die extreme Schwertflunder GRETA, von Carl Werner führen, welche nicht nur ein anhebbares und dreh-kippbares, sondern dabei auch noch ballastbeladenes Mittelschwert führte. Der kräftig gebaute „EOL“, mit elegant ausfallendem Vor- und Achterschiff versehen, musste gegen die finnische THELMA, eine englische Konstruktion mit Flossenkiel kämpfen. Die kräftige, sturmsichere und bleibeschwerte ARIADNE musste den Flautenläufer [die schwedische Bezeichnung dafür heißt sinnigerweise „Leichentuchgallopierer“] BLENDA jagen, ein Flossenkielboot von dem Engländer Sibbick gezeichnet."

Zitat: "Über die entscheidende Tagung am 5. April 1902 wurde so berichtet: "Die Diskussionen wurden von Dr. Ljungberg eingeleitet der nochmals die Verdienste des Vorschlages herausstellte. Die nachfolgenden hatten keine Einwände, mit Ausnahme von Baron von Höpken, der ein paar Einzelheiten [nochmals] erklärte, sowie Herrn van Rijswijk, der mit Beifall den Vorschlag befürwortete und schließlich Amtsrichter Öhnell, der als einziger einige Änderungsvorschläge von Belang anzuführen hatte.“ Die Besprechungen waren langweilig, mündeten aber endlich in die Annahme des neuen Vorschlages zur Einteilung der Bootsklassen in seiner Gänze, Punkt nach Punkt, ohne irgendwelche Änderungen. Wieder wurde der Vorstand beauftragt, zusammen mit dem vorschlagenden Komitee, die notwendigen Redigierungen vorzunehmen. Auch wurde beschlossen, ein paar Paragraphen im Statut der Segelgesellschaft zu verändern, damit diese besser mit der neuen Klasseneinteilung übereinstimmten. Der Klassifizierungsausschuss sollte aus von Höpken, Ljungberg und Anderson bestehen, mit Alrutz und Plym als Suppleanten. Damit war die Schärenkreuzerregel, geschaffen. [Diese erste Fassung der Schärenkreuzerregel von 1902 umfasste aber nicht nur Boote die später als Schärenkreuzer klassifiziert wurden, sondern war ein Versuch eine allgemeine Vergleichsgrundlage für Yachten zu schaffen.]"

Zitat: "Im Herbst 1904 tauchte ein neuer Vorschlag auf, einen Verband der allgemeinen schwedischen Segelgesellschaft [heute Svenska Seglarförbundet] zu gründen und auf der ordentlichen Herbsttagung am 5. November 1904 wurde ein Antrag dazu von Ratsherrn Öhnell vorgebracht: "Besonders mit Rücksicht darauf, dass eine größere Konferenz in London oder in Paris im Jahr 1906 oder 1907 stattfinden würde". Auf derselben Tagung wurde beschlossen, eine siebte Klasse zu bilden, mit einer Vermessungszahl von zirka 1, deren Boote ohne Vergütung gegeneinander segeln sollten. Dieser Vorschlag war die zweite Stufe der Schärenkreuzerregel: Weg mit dem Handicap! Kaum konnte die Mitwelt damals verstehen, welche Entwicklung dies zur Folge haben würde. Auf das Ergebnis wurde man auch sofort im Ausland aufmerksam. Im Jahre 1905 wurde keine Veränderung der Schärenkreuzerregel vorgenommen, man hatte genug anderes zu tun. Der schwedische Seglerbund [Svenska Seglarförbundet] wurde am 15. April 1905 gegründet. Die internationale Regel [für Schärenkreuzer] wurde [durch den SSFb] übernommen. Auf der Tagung um 9. Februar beantragte Ratsherr Öhnell, dass man diese Regel [auf ihre internationale Anwendbarkeit] prüfen sollte, weil man die internationale Zusammenarbeit benötigte. Im März wurde beschlossen, dass man auf dem Schwedischen Seglertag am 20. März 1906 die neue [Londoner] internationale Regel annehmen würde."

2. Anzahl der qm-Klassen: Zitat: " Am 24. November 1912 wurde die Anzahl der Klassen um eine mit 38 qm erweitert. Zusammen mit den am 22. Februar 1908 während des Seglertages in Stockholm angenommenen Klassen hatte alte der Verband schwedischer Segler jetzt 22, 30, 38, 45 und 55 qm. Am 23. November 1913 nahm der schwedische Seglerverband die übrigen Klassen mit 75, 95, 120 und 150 qm an, sowie noch eine mit 15 qm. Damit waren es zusammen 10 Klassen. Am 6. Februar 1915 machte Herr Robert Lindstrand aus Göteborg den Vorstand des schwedischen Seglerverbandes darauf aufmerksam, dass Maßnahmen rechtzeitig vorgenommen werden sollten, damit eine Revision der Schärenkreuzerregel stattfinden könnte. Ein Komitee, bestehend aus den Herren: Ljungberq, Hugo Andersson-Tolléus, Gartz, Herlin, Albert Andersson, Bovin, John Carlsson, Plym, Salander, Schubert und Schlüssler wurde eingesetzt und ein entsprechender Vorschlag wurde am 28. November 1915 besprochen. Die 38 und 45 Um Klassen wurden in eine 40 qm Klasse zusammengefasst, und eine offene, kajütenlose 30 qm Klasse wurde gebildet. Die Grundprinzipien sollten ansonsten behalten werden. Am 26. November 1915 beschloss der Seglertag in Stockholm, die Regel zu ergänzen. Die Neuigkeiten sollten ab 1. Januar 1918 in Kraft. Wirklichkeit wurden die Veränderungen die nicht groß waren, sofort wirksam. Die Bestimmungen sollten bis 1927 gelten. Die offenen 15, 22 und 30 qm Klassen sollten Schärenboote gennannt werden. [also waren es ab 1915 neun Klassen]